Hallo Scherfer!
Nein, Dr. v. Lehsten war nicht gemeint!
Nun ist es natürlich von einem Mitglied der hochadeligen Führungsschicht zu einem einfachen Bauern noch ein ganz, ganz weiter Weg.
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Ja, so ein uneheliches Kind eines Herzogs soll im 15. Jahrhundert auch zu meinen Vorfahren gehören. So kann man es in einem Buch nachlesen, was von einem bekannten Geschichtsverein herausgegeben wurde. Bewiesen wird diese Behauptung jedoch nicht, wobei die Indizien recht zwingend sind. Wenn ich die Lust dazu hätte, könnte ich auch versuchen, von dort aus zu Karl dem Großen zurückzukommen. Vermutlich wäre er sogar mehrfach mein Vorfahre. Aber mal ganz ehrlich: glaubst Du, es war an der Tagesordnung, daß sämtliche Nachfahren Karls des Großen zahlreiche Kinder mit Abkömmlingen des einfachen Volkes zeugten? Ich glaube, das ist eine Wunschvorstellung. Dieser ganze Hype, eine Abstammung von Karl dem Großen nachzuweisen, war vor einiger Zeit noch nicht. Vor genau dreißig Jahren unterhielt ich mich mit einem dänischstämmigen Bekannten, der mir erklärte, der wesentliche Unterschied zwischen deutschen und dänischen Genealogen sei folgender: der Deutsche wolle einfach nur auf seriösem Wege weit zurück in die Vergangenheit kommen, während das primäre Ziel dänischer Genealogen sei, eine direkte Linie zu Gorm dem Alten nachzuweisen. An dieses Gespräch mußte ich seither oft denken. Dahin scheint es sich in Deutschland auch zu entwickeln, natürlich nicht mit Gorm, sondern mit Karl.
Ich will Deine Abstammung von Karl dem Großen in keiner Weise in Abrede stellen! Aber ich bezweifele stark, daß man daraus schließen kann, daß es bei allen lebenden Mitteleuropäern genauso sein müsse.
Ich möchte auch Deiner Aussage widersprechen, daß man, kommt man erst einmal in den Adel, der Weg zu Karl dem Großen nur eine Frage von Generationen sei. Legale Verbindungen vom Hochadel (dem eigentlichen Adel) zum niederen Adel (der erst lange Zeit nach Karl dem Großen überhaupt als Adel wahrgenommen wurde, also den Ministerialen) sind durch den riesigen gesellschaftlichen Abstand kaum möglich gewesen.
Viele Grüße
consanguineus
Zitat von Scherfer
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Ich will Deine Abstammung von Karl dem Großen in keiner Weise in Abrede stellen! Aber ich bezweifele stark, daß man daraus schließen kann, daß es bei allen lebenden Mitteleuropäern genauso sein müsse.
Ich möchte auch Deiner Aussage widersprechen, daß man, kommt man erst einmal in den Adel, der Weg zu Karl dem Großen nur eine Frage von Generationen sei. Legale Verbindungen vom Hochadel (dem eigentlichen Adel) zum niederen Adel (der erst lange Zeit nach Karl dem Großen überhaupt als Adel wahrgenommen wurde, also den Ministerialen) sind durch den riesigen gesellschaftlichen Abstand kaum möglich gewesen.
Viele Grüße
consanguineus
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