Trauungseintrag von 1906 - teilweise lateinische Formulierungen

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  • baerlinerbaer
    Erfahrener Benutzer
    • 04.02.2015
    • 800

    [gelöst] Trauungseintrag von 1906 - teilweise lateinische Formulierungen


    Quelle bzw. Art des Textes: Trauungseintrag

    Jahr, aus dem der Text stammt: 1906

    Ort/Gegend der Text-Herkunft: Warnsdorf, Bez. Rumburg, Sudetenland

    Namen um die es sich handeln sollte: Jantsch Josef Franz + Görner Karoline Helene

    Direktlink zum betreffenden Scan:http://matriky.soalitomerice.cz/matr...=16670&scan=16
    (Fol. 15, mitlerer Eintrag)



    Hallo,

    beim verlinkten Eintrag zur Trauungs von Josef Franz Jantsch und Karoline Helene Görner (lt. Taufe eigentlich Karolina Helena) kann ich zwar das allermeiste lesen, allerdings gibt es noch einige wenige Lücken.

    Zudem wurde ein Teil des Trauungs-Verkündigungs-Vermerk auf Latein geschrieben, so dass der Vermerk für mich z. T. recht schwer lesbar sind. Was den Abschnitt von Mitte der ersten bis mitte der zweiten Zeile des Vermerkst angeht, würde ich vermuten, dass da irgendwie die lateinischen Bezeichnungen für die drei Sonntage vermerkt sind, an denen die Hochzeit verkündet wurde. Bei einigen der lateinischen Worten bin ich mir, mangels weitergehender Latein-Kenntnisse aus nicht sicher, ob ich diese so richtig entnommen habe. Ich würde mich daher über jede Hilfe freuen.

    Die fraglichen bzw. fehlenden Abschnitte hab ich mal fett hervorgehoben.


    am 7. Juli 1906
    getraut von mir
    Josef Jarschel,
    Kaplan


    Warnsdorf Nr. 91


    Bräutigam:
    ----------

    Jantsch Josef Franz
    Maurer (?) in Niedergrund Nr. 91, zuständ. nach
    Schönbach Bezhpt. (?) D. Gabel, ehel. Sohn des + Josef
    Franz Jantsch, Fabrikarbeiter in Niedergrund
    Nr. 237 und der Theresia, Tochter des Josef Scho-
    ber, Weber in St. Georgenthal Nr. 147, Bezkshpt. (?)
    beider Orte Rumburg

    katholisch, 28 Jahre 8 Monate (i. e. geb. 20.10.1877, St. Georgenthal/Rumburg), unverehelicht


    Braut:
    ------

    Görner Karoline Helene [lt. Taufbuch: Karolina Helena !]
    Zimmerin (?) in Warnsdorf Nr. 1417, ehel.
    Tochter des + Franz Görner, Zimmer-
    mann in Warnsdorf Nr. 1191-IV, und
    der Theresia, ehel. Tochter des Johann
    Altmann, Inwohner in Obergrund Nr. 136,
    Bezhpt (?). Rumburg

    katholisch, 25 Jahre 6 Monate (i. e. geb. 28.10.1880 Warnsdorf), unverehelicht


    Zeugen:
    -------

    Anton Ulbricht, Gastwirth aus Niedergrund
    Veit Heier, Bandweber aus Warnsdorf


    Diese Brautpaar wurde lt. Verkündbuch tom. XII. no. 106 Dom. III post Pantec, in ferto pamm Apos. Petr & Pauli et Dom. IV. post
    Pentec i. e. 24., 29. Juni und 1. Juli a-c aufgeboten
    . Das Eheprotokoll und der Taufschein des Bräutigams dito Pfarramt St. Georgen-
    thal 13.6.1906Z 157 und der Verkündschein dito Pfarramt Ge..... 6.8.1906 Z 227 liegen im Archiv fase a. c. no. 106.



    ----------
    Hinweise:

    +
    -> "bereits verstorben"

    Bezhpt. / Bezkshpt.
    -> Bezirkshauptmannschaft


    i. e.
    -> id est (dt. "das heißt")
    Gruß
    Christian
    Zuletzt geändert von baerlinerbaer; 19.02.2015, 20:41.
    Sudet.: Niederland: Himmel, Jantsch, Kindermann, Salomon; Dt. Gabel/Reichbg.: Jantsch
    NSchles.: Kr. Schweidnitz:Reimann, Scholz, Vogt; Königskanton: Otto
    Pom.: Kr. Greifenh.: Fehlhaber, Vögler, Warnick
    Westpr.: Kr. Rosenb.: Grunert, Woidak u. ähnl.; Kr. Schwetz: Kowalski/e, Neumann, Speik/e, Wegener
    Brbg.: Kr. Lebus: Bo/urdack, Busch, Schoppe; Cottbus: Otto, Mauersberger, Schön/e
    Sa.-Anh./Thür.: Kyffhäuser/Sangerh.: Fessel, Men(n)dorf, Reineberg, Reiche; Magdeburg: Fessel, Schulze
  • Xtine
    Administrator
    • 16.07.2006
    • 28516

    #2
    Hallo Christian,

    falscher Link! Der führt zu einem Sterberegister.
    Viele Grüße .................................. .
    Christine

    .. .............
    Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
    (Konfuzius)

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    • baerlinerbaer
      Erfahrener Benutzer
      • 04.02.2015
      • 800

      #3
      Och mööönsch, heute mag mich das Archiv wohl mal wieder gar nicht. Hab den Link oben aktualisiert. Keine Ahnung, warum die Links heute nicht so passen wollen.
      Sudet.: Niederland: Himmel, Jantsch, Kindermann, Salomon; Dt. Gabel/Reichbg.: Jantsch
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      Pom.: Kr. Greifenh.: Fehlhaber, Vögler, Warnick
      Westpr.: Kr. Rosenb.: Grunert, Woidak u. ähnl.; Kr. Schwetz: Kowalski/e, Neumann, Speik/e, Wegener
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      • Xtine
        Administrator
        • 16.07.2006
        • 28516

        #4
        Ich hab's gefunden

        Görner Karoline Helene [lt. Taufbuch: Karolina Helena !]
        Zwirnerin in Warnsdorf Nr. 1417, ehel.

        Diese Brautpaar wurde lt. Verkündbuch tom. XII. no. 106 Dom. III post Pantec(oste =Pfingsten), in festo ssmm(???) Apost. Petri & Pauli et Dom. IV. post
        Pentec i. e. 24., 29. Juni und 1. Juli a.c aufgeboten
        . Das Eheprotokoll und der Taufschein des Bräutigams ddto Pfarramt St. Georgen-
        thal 13.6.1906Z 157 und der Verkündschein ddto Pfarramt Grund 6.VII.1906 Z 227 liegen im Archive fasc. a. c. no. 106.

        Den Rest lese ich gleich.
        Viele Grüße .................................. .
        Christine

        .. .............
        Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
        (Konfuzius)

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        • baerlinerbaer
          Erfahrener Benutzer
          • 04.02.2015
          • 800

          #5
          Hallo Christine,

          vielen Dank soweit schon mal. Dann bin ich mal auf den Rest gespannt - und darauf, ob mir jemand vielleicht bei der Übersetzung der zahlreichen lateinischen Begriffe bzw. Redewendungen helfen kann.

          Gruß
          Christian
          Sudet.: Niederland: Himmel, Jantsch, Kindermann, Salomon; Dt. Gabel/Reichbg.: Jantsch
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          Pom.: Kr. Greifenh.: Fehlhaber, Vögler, Warnick
          Westpr.: Kr. Rosenb.: Grunert, Woidak u. ähnl.; Kr. Schwetz: Kowalski/e, Neumann, Speik/e, Wegener
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          • Xtine
            Administrator
            • 16.07.2006
            • 28516

            #6
            Hallo Christian,

            Diese Brautpaar wurde lt. Verkündbuch tom. XII. no. 106 Dom. III post Pentec(oste =Pfingsten), in festo ssmm(???) Apost. Petri & Pauli et Dom. IV. post
            Pentec i. e. 24., 29. Juni und 1. Juli a.c aufgeboten
            . Das Eheprotokoll und der Taufschein des Bräutigams ddto Pfarramt St. Georgen-
            thal 13.6.1906Z 157 und der Verkündschein ddto Pfarramt Grund 6.VII.1906 Z 227 liegen im Archive fasc. a. c. no. 106.
            tom = tomus = Abschnitt
            No = Nummer
            Dom = dominica = Sonntag
            post = nach
            Pentecoste = Pfingsten
            festo = Fest
            Apost. = Apostel
            a.c. = anno corrente = laufendes Jahr
            ddto = de dato = von dem Tag
            fasc. = fasciola = Band

            Fehlt eigentlich nur noch
            i.e. welches sich auf die folgenden Daten bezieht und
            ssmm(????) welches aber wohl eine Abkürzung in Bezug auf die beiden Heiligen Peter und Paul sind.
            Viele Grüße .................................. .
            Christine

            .. .............
            Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
            (Konfuzius)

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            • Alter Mansfelder
              Super-Moderator
              • 21.12.2013
              • 4727

              #7
              Hallo zusammen,

              Zitat von Xtine Beitrag anzeigen
              Fehlt eigentlich nur noch
              i.e. welches sich auf die folgenden Daten bezieht und
              ssmm(????) welches aber wohl eine Abkürzung in Bezug auf die beiden Heiligen Peter und Paul sind.
              ohne Lateiner zu sein:

              i. e. = "id est" = das ist
              ssm wohl = "sanctorum" = hier: der Heiligen Peter und Paul

              Es grüßt der Alte Mansfelder
              Gesucht:
              - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
              - Tote Punkte in Ostwestfalen
              - Tote Punkte am Deister und Umland
              - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
              - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
              - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

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              • Interrogator
                Erfahrener Benutzer
                • 24.10.2014
                • 1982

                #8
                Hallo,

                ssm = sancti martyres = heilige Märtyrer

                Gruß
                Michael
                Gruß
                Michael

                Kommentar

                • Frank K.
                  Erfahrener Benutzer
                  • 22.11.2009
                  • 1321

                  #9
                  Hallo miteinander,

                  ich sehe das so:

                  ssm(m) -> sanctissimus martyr = heiligster Märtyrer bzw. sanctissimi martyri - die heiligesten (oder höchsten, wichtigsten) Märtyrer
                  (Petrus und Paulus gelten bis heute in der Katholischen Kirche als die höchsten, bzw. wichtigsten Märtyter)

                  sm wäre -> sanctus martyr = heiliger Märtyrer

                  das wäre auch eine Möglichkeit.

                  Viele Grüße

                  Frank
                  Zuletzt geändert von Frank K.; 20.02.2015, 12:22.
                  Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

                  Kommentar

                  • Xtine
                    Administrator
                    • 16.07.2006
                    • 28516

                    #10
                    Zitat von Frank K. Beitrag anzeigen

                    sm -> sanctus/sanctissimus martyr = heiliger Märtyrer
                    Klingt gut, die Verdopplung zu ssmm wurde wohl gemacht, da es 2 sind.
                    Viele Grüße .................................. .
                    Christine

                    .. .............
                    Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                    (Konfuzius)

                    Kommentar

                    • baerlinerbaer
                      Erfahrener Benutzer
                      • 04.02.2015
                      • 800

                      #11
                      Hallo,

                      und vielen Dank euch allen.

                      Das "i. e." hätte ich noch gewusst (wird ja auch heute noch, besonders von Leuten die gerne besonders intelligent oder wissenschaftlich klingen wollen, gebraucht), ebenso wie das "post" (als gelernter Informatiker wäre es auch schlecht, wenn nicht).

                      Aber beim Rest stand ich bissel auf verlorenem Post. Daher danke ich euch sehr für die gemeinsame Aufklärung. Und ich kann meinen Wortschatz wieder erweitern ...


                      Ach ja, worauf noch nicht eingegangen wurde: lest ihr beim Beruf des Bräutigams ebenfalls "Maurer" als Beruf? Ich war mir da nicht ganz sicher, hab ab irgendwie nichts anderes passendes finden können.

                      Gruß
                      Christian
                      Sudet.: Niederland: Himmel, Jantsch, Kindermann, Salomon; Dt. Gabel/Reichbg.: Jantsch
                      NSchles.: Kr. Schweidnitz:Reimann, Scholz, Vogt; Königskanton: Otto
                      Pom.: Kr. Greifenh.: Fehlhaber, Vögler, Warnick
                      Westpr.: Kr. Rosenb.: Grunert, Woidak u. ähnl.; Kr. Schwetz: Kowalski/e, Neumann, Speik/e, Wegener
                      Brbg.: Kr. Lebus: Bo/urdack, Busch, Schoppe; Cottbus: Otto, Mauersberger, Schön/e
                      Sa.-Anh./Thür.: Kyffhäuser/Sangerh.: Fessel, Men(n)dorf, Reineberg, Reiche; Magdeburg: Fessel, Schulze

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                      • henrywilh
                        Erfahrener Benutzer
                        • 13.04.2009
                        • 11784

                        #12
                        Ja, richtig: Maurer
                        Schöne Grüße
                        hnrywilhelm

                        Kommentar

                        • henrywilh
                          Erfahrener Benutzer
                          • 13.04.2009
                          • 11784

                          #13
                          Zitat von Xtine Beitrag anzeigen
                          Klingt gut, die Verdopplung zu ssmm wurde wohl gemacht, da es 2 sind.
                          Das leuchtet mir noch nicht ein.
                          Verdoppelung zu ssmm?

                          Da steht eindeutig "ssm" - mit einem Strich drüber. Interpretiert man den als Verdoppelungsstrich, möge man mir sagen, WAS er verdoppelt.

                          Das "ss" wohl nicht. Dann käme "ssss__" raus.
                          Das m? Warum sollte das "m" durch Strich verdoppelt werden, wenn doch das "s" nicht durch Strich verdoppelt wird, sondern durch zweimaliges Hinschreiben?


                          Wie wär's hiermit: (aus Cappelli)
                          Bildschirmfoto 2015-02-20 um 16.38.58.png

                          Da ist der Strich drüber kein Verdoppelungsstrich! Der Pfarrer hat diese Abkürzung gemeint (sanctorum passt doch prima), aber das m als seine Variante dazu gesetzt.

                          Ich weiß, das ist uuuunheimlich wichtig.
                          Zuletzt geändert von henrywilh; 20.02.2015, 17:43.
                          Schöne Grüße
                          hnrywilhelm

                          Kommentar

                          • Frank K.
                            Erfahrener Benutzer
                            • 22.11.2009
                            • 1321

                            #14
                            Zitat von Xtine Beitrag anzeigen
                            Klingt gut, die Verdopplung zu ssmm wurde wohl gemacht, da es 2 sind.
                            Hallo Christine,
                            Die Verdoppelung des "m" deutet auf den Plural hin, da auf zwei Märtyrer verwiesen wird.
                            Andererseits: Die Verdoppelung des "s" dient zur "Verstärkung", "ss" als Superlativ gebraucht, da es sich um höchst heilige Männer handelt.

                            Viele Grüße
                            Frank

                            Hallo Christian,

                            nur noch mal kurz, nachdem Du es auch schon weißt
                            das "i.e." wird als Erklärung des Vorangegangenen ("das ist, das bedeutet).
                            "Dom. IV. post Pentecoste": Das Wort "post" wird als Zeitbestimmung verwendet: 4. Sonntag nach Pfingsten (kirchlich heute: 4. Sonntag nach Trinitatis).

                            Viele Grüße
                            Frank
                            Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

                            Kommentar

                            • henrywilh
                              Erfahrener Benutzer
                              • 13.04.2009
                              • 11784

                              #15
                              Nochmal gründlich nachgesucht, und mich dünkt, die richtige Lösung ist eine Kombination der bisherigen Vermutungen:

                              Sanctorum Martyrum
                              Deutsch: der Märtyrer (Genitiv Plural)
                              (lässt sich vielfach googlen)


                              Dann ist das "SS" mit dem Strich drüber tatsächlich: "Sanctorum"
                              und das "M" (keine Verdoppelung) dahinter die Abk. für "Martyrum"
                              Zuletzt geändert von henrywilh; 20.02.2015, 18:05.
                              Schöne Grüße
                              hnrywilhelm

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