Was mir der DNA Test gebracht hat

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  • OlliL
    Erfahrener Benutzer
    • 11.02.2017
    • 5822

    #91
    Darf ich hier dazu passend auch eine Frage stellen?
    Ich habe vor so ca 7 Jahren einen Y-111 Test von meinem Schwiegervater machen lassen. Er ist der letzte Mann mit diesem Nachnamen in Deutschland. Der Nachname selbst ist slawischen Ursprungs und wurde bei seinem ersten Auftreten in Ostpreußen um 1860 herum "germanisiert".
    Es gibt polnische Namen der verschiedenen möglichen Ausgangsformen der germanisierten Version die heute noch Polen tragen.

    Nun habe ich wie gesagt "nur" einen Y-111 Test machen lassen. Wenn ich auf "Haplotree & SNPs" gehe, steht da

    Y-DNA Haplotree - Predicted Haplogroup is N-M231

    Bei den Y-DNA Matches habe ich nur bei 25 Markers 2 Matches aus Russland. Diese haben wiederum beide als Haplogroup N-FT111444

    grafik.png

    Würde es irgendwelchen Sinn machen den Test auf Big-Y "upzugraden"? Welchen Erkentnissgewinn könnte ich dadurch erhalten? Ich habe ja aktuell scheinbar keine brauchbaren Matches um überhaupt in die Notwendigkeit einer Eingrenzung zu kommen, oder?
    Zuletzt geändert von OlliL; Heute, 11:07.
    Mein Ortsfamilienbuch Güstow, Kr. Randow: https://ofb.genealogy.net/guestow/
    Website zum Familienname Vollus: http://www.familie-vollus.de/

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    • Gastonian
      Moderator

      • 20.09.2021
      • 5613

      #92
      Hallo OlliL:

      Die Mutation N-M231 ist eigentlich sehr alt; der letzte gemeinsame Vorfahre mit dieser Mutation lebte vor rund 21.000 Jahren. Leute mit dieser Mutation finden sich oft in den indigenen Völkern im Norden von Sibirien und dem europäischen Russland sowie in Finnland und Estland (die Finnen und Esten sind ja mit den ugrischen Völkern Russlands verwandt), sind aber anderswo selten anzutreffen. Vor der Germanisierung des Namens gab es also wohl eine Slawisierung eines ursprünglich finno-ugrischen Namens - oder aber die ursprünglich finno-ugrische Linie war schon slawisiert zu der Zeit, als Familiennamen sich verfestigten.

      Da Du keinen Match unter "67 Markers" oder "111 Markers" hast, wird ein Big-Y Test keinen genealogischen Mehrwert bringen (also keinen Verwandten gleichen Namens mit gemeinsamen Vorfahren in der Neuzeit) - zumindest solange Du keinen der polnischen Namensvettern zum Testen bewegen kannst. Aber ein Big-Y Test könnte vielleicht Aufschluß bringen, wie weit zurück die Abspaltung seiner Stammlinie von heute noch finno-ugrischen Stammlinien zurückliegt.

      VG

      --Carl-Henry

      Nachtrag: Gerade habe ich deine Aenderung mit der Nennung der Haplogruppe N-FT111444 gesehen. Diese Stammlinie spaltete sich etwa 700 v.Chr. von einer finno-ugrischen Hauptlinie (N-Y4706) ab. Ein Big-Y Test würde also zeigen, ob die Stammlinie deines Schwiegervaters sich nach 700 v.Chr. von dieser russischen Linie abspaltete, oder ob sie selbständig um 700 v.Chr. von N-Y4706 abspaltete.
      Wohnort USA

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      • consanguineus
        Erfahrener Benutzer
        • 15.05.2018
        • 7466

        #93
        Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
        Nachtrag: Es ist etwas beunruhigend, dass unter den "67 Markers" mit "genetic distance" 0 oder 1 die Namen nicht zwingend deutsch klingen. Da allerdings auch die Y-DNA-Teste, wie DNA-Teste allgemein, viel beliebter in den USA als in Europa sind, kann es auch sein, dass die Namen bei der Einwanderung nach Amerika anglisiert wurden (in meinem Fall wurde aus "Schw...d" "Sw...t"). Sind deine Matches in dieser Gruppe zumindest plausibel anglisierte deutsche Namen?
        Hallo Carl-Henry,

        irgendwo haqben wir uns vielleicht missverstanden. Ich habe bei "67 Markers" Lyon (4 Steps), Harrison (5 Steps) sowie Daniel, Daniels, Daniel, Daniel Pelaez, Stradling, Chaffin (jeweils 7 Steps). Bei "37 Markers" sind es Glines, Lyon, Harrison (jeweils 3 Steps) sowie Dearing, Stradling, Chaffin (jeweils 4 Steps). Genetic distance 0 oder 1 habe ich bei "67 Markers" und "37 Markers" überhaupt nicht! Was ist nun beunruhigender?

        In der Familie, die ich erforsche, gibt es eine Reihe Brüder, die kurz vor 1400 geboren sein müssen. Der älteste und der jüngste sind definitiv nicht Vorfahren der späteren Namensträger. Woher die Familie stammt, ist ungewiss. Der älteste Bruder wird erstmals aktenkundig 1418 in London, wenn ich es recht erinnere. Dort ist er einige Jahre nachweisbar, um dann in Deutschland aufzutauchen. Die vier mittleren werden nur einmal anlässlich einer Belehnung erwähnt. Der jüngste Bruder war in Danzig tätig. Es gab dann immer wieder Familienmitglieder, die in London waren. Ich gehe und ging immer davon aus, dass die Brüder ursprünglich deutsch sind, aber gerade eben kam mir der Gedanke, dass das ja gar nicht zwingend so gewesen sein muss...

        Viele Grüße
        consanguineus

        Daten sortiert, formatiert und gespeichert!

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        • Gastonian
          Moderator

          • 20.09.2021
          • 5613

          #94
          Hallo consanguineus:

          Ach so - Du hast überhaupt niemanden mit "genetic distance" 0 oder 1 unter "37 Markers" oder "67 Markers". Die von dir genannten mit "genetic distance" 4 bis 7 unter "67 Markers" und 3 bis 4 unter "37 Markers" haben höchstwahrscheinlich einen gemeinsamen Vorfahren mit dir im Zeitraum 1100 bis 1500 n.Chr. - also vor Verfestigung der Nachnamen. Dass es keine Matches mit deutsch-klingenden Nachnamen oder näherer "genetic distance" gibt, bedeutet also, dass noch keine Deutschen mit einem gemeinsamen Vorfahren mit dir seit 1500 selbst mit dem billigen Y-37 Test getestet haben. Für mich ist das jetzt beruhigend (falls es Verwandte mit gemeinsamen Vorfahren in der Neuzeit, aber keinen deutschen Namen gegeben hätte, gäbe es da den Verdacht eines Kuckuckskinds in deiner Stammlinie).

          London und Danzig um 1418 - das hört sich ja nach Hanse an. Und mit all den englischen Namen unter den Matches mit spätmittelalterlichen gemeinsamen Vorfahren ist es wohl durchaus möglich, dass dies eine ursprünglich englische Familie war, die dann Karriere bei den Hanseaten machte und sich dabei einen deutschen Namen anlegte.

          VG

          --Carl-Henry
          Wohnort USA

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          • OlliL
            Erfahrener Benutzer
            • 11.02.2017
            • 5822

            #95
            Danke für die Erklärung. Die Upgradekosten halten sich ja in Grenzen - ich habe jetzt einfach mal ein Big-Y Upgrade gekauft - mal schauen ob das Sample noch nutzbar ist oder ob ich n neues Kit bekomme. Wahrscheinlich macht es Sinn in meinem Fall von "keine anderen männlichen Nachkommen bekannt" das Maximum rauszuholen so lange die Testperson noch in der Lage dazu ist.......
            Mein Ortsfamilienbuch Güstow, Kr. Randow: https://ofb.genealogy.net/guestow/
            Website zum Familienname Vollus: http://www.familie-vollus.de/

            Kommentar

            • Jürgen_W
              Erfahrener Benutzer
              • 25.08.2021
              • 413

              #96
              Zitat von OlliL Beitrag anzeigen
              Y-DNA Haplotree - Predicted Haplogroup is N-M231
              Hallo Olli,

              Du könntest die 111 STR-Werte im Nevgen Y-DNA Hapologroup Predictor eingeben. Dadurch solltest Du eine wesentlich präzisere Haplogruppen-Schätzung als N-M231 erhalten und kannst dann sehen, wie die zu N-FT111444 passt.

              Viele Grüße
              Jürgen

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              • OlliL
                Erfahrener Benutzer
                • 11.02.2017
                • 5822

                #97
                Ich habe das mal gemacht (ging über den CSV Export + etwas Anpassung des Datenformats im Editor ja recht fix) bin aber gefühlt auch erstmal nicht schlauer geworden, oder?

                grafik.png
                grafik.png

                Im "Fitness-Chart" taucht FT111444 gar nicht auf. Sollte ich es dort finden?

                In wie fern hängen N1A1 M46 und M231 zusammen?
                Zuletzt geändert von OlliL; Heute, 13:04.
                Mein Ortsfamilienbuch Güstow, Kr. Randow: https://ofb.genealogy.net/guestow/
                Website zum Familienname Vollus: http://www.familie-vollus.de/

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