Hochzeit in Löbejün bei Halle 1776

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  • TvanB
    Benutzer
    • 21.08.2017
    • 98

    Hochzeit in Löbejün bei Halle 1776

    Hallo zusammen,

    ich bin auf der Suche nach meiner Vorfahrin Christiane Henriette Keslau (geb. um 1748, gest. 3.12.1820 in Löbejün). Sie heiratete 1776 in Löbejün den dortigen Bürgermeister Johann George Wolf (geb. 20.5.1719 in Löbejün, gest. 19.5.1786 in Löbejün). Er war dreißig Jahre älter seine Braut und für ihn war es bereits die dritte Ehe. Leider kann ich die Herkunft der Christiane Henriette Keslau nicht herausfinden. Aus Löbejün kam sie nicht. Während in allen anderen Traueinträgen aus jener Zeit im Kirchenbuch von Löbejün einfach Eltern von Braut und Bräutigam angegeben sind, findet sich hier ein Hinweis auf eine Dispensation. Was bedeutet das? Und kann man darauf irgendwie auf die Herkunft meiner Ahnin schließen?

    Screenshot 2025-11-02 144509.png

    Vielen Dank!

    Thankmar
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  • elektroprofi
    Erfahrener Benutzer
    • 26.05.2017
    • 368

    #2
    Hallo TvanB,

    eine Dispensation im vorliegenden Sinne heißt so viel wie "Erlaubnis". Die holten zum Beispiel Heiratswillige ein wenn der verstorbene Partner noch nicht länger als 1 Jahr tot war (das sogenannte Trauerjahr). Auf die Herkunft der Brautleute läßt sich daraus in der Regel nicht schließen, wenn Dir nicht das Aktenstück der Dispensation vorliegt.

    Eine Möglichkeit wäre noch alle Kinder des Paares zu ermitteln und nachzuschauen ob ggf. einer der Taufzeugen den Namen Keslau trägt und somit wahrscheinlich ein Verwandter ist. Setzt voraus daß bei den Taufzeugen auch ein Ort erwähnt ist.
    Zuletzt geändert von elektroprofi; 02.11.2025, 15:33.
    Mit freundlichen Grüßen - ep

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    Kommentar

    • Alter Mansfelder
      Super-Moderator

      • 21.12.2013
      • 4335

      #3
      Hallo

      Von manchen Konsistorien befinden sich die Dispensbände für Hauscopulationen noch im Staatsarchiv. Darin könnte Näheres stehen.

      Es grüßt der Alte Mansfelder
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      Kommentar

      • TvanB
        Benutzer
        • 21.08.2017
        • 98

        #4
        Vielen Dank für Eure Überlegungen!

        Der Dispens war wohl nicht notwendig, weil die vorherige Ehefrau des Johann George Wolf noch nicht lange tot war. Die zweite Frau des Bürgermeisters war bereits 1760 gestorben, als 16 Jahre vor der dritten Eheschließung mit Christiane Henriette Keslau. Ich vermute, dass hier eine Dispensation notwendig war, weil der Bräutigam 30 Jahre älter war als die Braut. Konnte so etwas auch ein Grund sein?

        Ich habe alle Taufpaten der Kinder von Johann George Wolf und Christiane Henriette Keslau ermittelt, die durchaus ausführlich mit Name, Herkunft und Beruf angegeben wurden. Aber leider handelte es sich bei allen um angesehene Löbejüner Bürger und verwandte des Bräutigams. Keine weiteren Personen mit dem Namen Keslau tauchen in Löbejün auf.

        Ich hatte gehofft, dass die Tatsache, dass sie das Geld für den Dispens nach Magdeburg entrichten mussten, vielleicht Bedeutung gehabt hätte. Aber vielleicht war das der Fall, weil Magdeburg die Hauptstadt des preußischen Territoriums war, zu dem Löbejün gehörte.

        Kommentar

        • Alter Mansfelder
          Super-Moderator

          • 21.12.2013
          • 4335

          #5
          Der Grund steht doch klar im Eintrag selbst: Die Dispens erfolgte, wie schon geschrieben, für die Trauung in einem Privatgebäude/ zu Hause mit nur einer Proklamation (statt nach drei Proklamationen öffentlich in der Kirche). Der Altersunterschied spielt dafür keine Rolle. Offensichtlich wünschte das Paar aber keinen Rummel um die Hochzeit, und die Herkunft der Braut ist vielleicht auch nicht ohne Grund weggelassen.

          Wie schon geschrieben: Von manchen Konsistorien befinden sich die Dispensbände für solche Hauscopulationen noch im Staatsarchiv. Du müsstest also zuerst herausfinden, welches Konsistorium die Dispens erteilt hat. Da es das Magdeburger Konsistorium erst seit 1816 gibt, wird es vermutlich das in Halle gewesen sein. In den Unterlagen stehen normalerweise die Hintergründe, insbesondere in dem Antrag des Paares, mit dem um eine solche Dispens gebeten wird.

          Die Zahlung nach Magdeburg an die Almosenkasse mag durchaus mit der Herkunft der Braut zu tun haben. Vielleicht stammte sie von dort aus einfachsten Verhältnissen und war vielleicht selbst vorher in den Genuss von dortigen Geldern gekommen?

          An Deiner Stelle würde ich mir mal in Löbejün zusätzlich sämtliche Paten drei Jahre vor der Hochzeit durchlesen. Vielleicht erscheint sie da zB als Magd ihres späteren Ehemannes.

          Es grüßt der Alte Mansfelder
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