Hallo zusammen!
Heute habe ich mich mit den Vorfahren des Ehemannes einer Verwandten näher beschäftigt. Die Verwandte lebte im 18. Jahrhundert und stammte aus einer Großkothsassenfamilie. Ihr dritter Ehemann trug einen Familiennamen, der hier auf dem niedersächsischen Dorf unüblich ist und war, nämlich ZWEIDORF. Hennig Zweidorf wurde 1729 zwei Dörfer weiter, in Berklingen, als Sohn des Schusters und Kothsassen Meister Johann David Zweidorf geboren. Johann David wurde 1695 ebenfalls in Berklingen geboren. Sein Vater war Meister Hans Christoph Zweidorf, welcher dem Anschein nach als Koch tätig war. Hans Christoph wiederum kam 1657 in Harzgerode zur Welt. Seine Familie wird dort als reformiert bezeichnet, in Berklingen als calvinistisch. Der Vater war Meister Georg Zweidorf in Harzgerode. Dessen Beruf kenne ich nicht, aber er hatte das Bürgerrecht. Georg wurde 1632 als Sohn des Wagners Meister Hans Zweidorf in Harzgerode geboren.
Bei der Durchsicht des Harzgeröder Kirchenbuchs zeigte sich, daß dort im 17. Jahrhundert mehrere Mitglieder dieser Familie lebten. Ein Pate zu einem Kind des Hans Christoph in Berklingen war Meister Caspar Zweidorf, Rademacher in Gernrode, 14 km von Harzgerode entfernt. Caspar wird als Hans Christophs Vetter bezeichnet. Es hat also den Anschein, daß die Familie zur bürgerlichen Handwerkerschaft in Harzgerode und Umgebung zählte.
Dann habe ich mal spaßeshalber bei Google "Zweidorf" und "Harzgerode" eingegeben. Interessanterweise findet sich dort dieser Satz: "Einige in Harzgerode ansässige von den Fürsten belehnte Ministeriale wie von Harz, von Harzrode, von Röder und von Zweidorf standen im Dienst der neuen Herren." Es geht um das 14. Jahrhundert und ich vermute, daß es sich bei diesen Ministerialen von Zweidorf um Mitglieder der gleichnamigen braunschweigischen Patrizierfamilie handelt.
Es stellt sich die Frage, ob die Harzgeröder Ministerialen von Zweidorf des 14. Jahrhunderts mit dortigen Handwerkern Zweidorf in verwandtschaftlicher Beziehung stehen, oder ob es sich hier um einen Zufall handelt. Ich kann mir einen derartigen sozialen Abstieg kaum vorstellen. Weiß jemand über diese Zusammenhänge mehr zu berichten? Es handelt sich hier zwar nicht um meine Vorfahren, aber es interessiert mich eben aus allgemeingeschichtlichen Gründen.
Vielen Dank und viele Grüße
consanguineus
Heute habe ich mich mit den Vorfahren des Ehemannes einer Verwandten näher beschäftigt. Die Verwandte lebte im 18. Jahrhundert und stammte aus einer Großkothsassenfamilie. Ihr dritter Ehemann trug einen Familiennamen, der hier auf dem niedersächsischen Dorf unüblich ist und war, nämlich ZWEIDORF. Hennig Zweidorf wurde 1729 zwei Dörfer weiter, in Berklingen, als Sohn des Schusters und Kothsassen Meister Johann David Zweidorf geboren. Johann David wurde 1695 ebenfalls in Berklingen geboren. Sein Vater war Meister Hans Christoph Zweidorf, welcher dem Anschein nach als Koch tätig war. Hans Christoph wiederum kam 1657 in Harzgerode zur Welt. Seine Familie wird dort als reformiert bezeichnet, in Berklingen als calvinistisch. Der Vater war Meister Georg Zweidorf in Harzgerode. Dessen Beruf kenne ich nicht, aber er hatte das Bürgerrecht. Georg wurde 1632 als Sohn des Wagners Meister Hans Zweidorf in Harzgerode geboren.
Bei der Durchsicht des Harzgeröder Kirchenbuchs zeigte sich, daß dort im 17. Jahrhundert mehrere Mitglieder dieser Familie lebten. Ein Pate zu einem Kind des Hans Christoph in Berklingen war Meister Caspar Zweidorf, Rademacher in Gernrode, 14 km von Harzgerode entfernt. Caspar wird als Hans Christophs Vetter bezeichnet. Es hat also den Anschein, daß die Familie zur bürgerlichen Handwerkerschaft in Harzgerode und Umgebung zählte.
Dann habe ich mal spaßeshalber bei Google "Zweidorf" und "Harzgerode" eingegeben. Interessanterweise findet sich dort dieser Satz: "Einige in Harzgerode ansässige von den Fürsten belehnte Ministeriale wie von Harz, von Harzrode, von Röder und von Zweidorf standen im Dienst der neuen Herren." Es geht um das 14. Jahrhundert und ich vermute, daß es sich bei diesen Ministerialen von Zweidorf um Mitglieder der gleichnamigen braunschweigischen Patrizierfamilie handelt.
Es stellt sich die Frage, ob die Harzgeröder Ministerialen von Zweidorf des 14. Jahrhunderts mit dortigen Handwerkern Zweidorf in verwandtschaftlicher Beziehung stehen, oder ob es sich hier um einen Zufall handelt. Ich kann mir einen derartigen sozialen Abstieg kaum vorstellen. Weiß jemand über diese Zusammenhänge mehr zu berichten? Es handelt sich hier zwar nicht um meine Vorfahren, aber es interessiert mich eben aus allgemeingeschichtlichen Gründen.
Vielen Dank und viele Grüße
consanguineus
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