v. Scheven und Stavenhagen aus Anklam

[Struppi]

Hallo Xylander!

Morgen bin ich wieder Daheim und werde dann noch einmal ausführlich im Familienarchiv suchen, wenn ich mich richtig erinnere müsste es eine kleine Akte über die von Scheven geben, da ihr Adel immer wieder angezweifelt wurde. In welchem Karton sie aber liegt, wird die Herausforderung werden.

Struppi

[Xylander]

Guten Morgen Struppi,
viel Glück! Nimm die Kamera mit (falls Du da fotografieren darfst)

Für das Nebeneinander von nichtadeligen und adeligen Zweigen bei Namen mit "von" hier noch das Beispiel von Eynern:
https://de.wikipedia.org/wiki/Eynern_(Adelsgeschlecht)

Der Ursprungshof liegt in derselben Gegend wie Scheven. Meine Eynern-Linie gehört zu den Nichtadeligen.

Viele Grüße
Xylander

[Xylander]

Hallo zusammen,
für zwischendurch:

„Der Werdegang Johann von Schevens ist in mancher Hinsicht typisch für einen Kaufmann dieser Zeit. Er wurde 1587 März 22 zu Sprockhövel in der Grafschaft Mark als Sohn des Jürgen von Scheven und der Maria von Westeneichen geboren, verlor früh seine Eltern und ging in Sprockhövel, Hattingen und Dortmund zur Schule. Seine Vormünder schickten ihn von der Michaelismesse 1601 bis zur Ostermesse 1602 nach Frankfurt/M, um dort kaufmännisches Rechnen und Schreiben zu lernen. 1602 holten ihn sein Onkel Peter Kleinenberg aus Stralsund und sein Bruder Arend von Scheven nach Hamburg, obwohl er eigentlich bei einem Kaufmann in Wien schon den Dienst zugesagt hatte. In Hamburg blieb er fünfzehn Jahre lang als Diener im Geschäft des Johann Schwarze und erlernte von 1602 bis 1617 in der Weltstadt Hamburg die Kaufmannschaft. Nach dem Tode seines Onkels Peter Kleinenberg in Stralsund siedelte er 1617 nach Stralsund über und übernahm, schon 31 Jahre alt, das Geschäft seines Onkels.“

Aus Olechnowitz, Karl-Friedrich: Handel und Seeschiffahrt der späten Hanse
Weiter die Snippets in Googlebooks zusammenzustückeln, wurde mir zu mühselig, habs dann über ZVAB bestellt. Vielleicht finden sich darin noch mehr genealogische Einzelheiten.

Wenn Johann von Scheven in den 1690ern in die Sprockhöveler Küsterschule gegangen ist, dann war mein Vorfahr Henrich Mahler (oder sein Sohn Diedrich Peter Mahler) sein Lehrer. So rundet es sich.

Viele Grüße
Xylander

[Gandalf]

Hallo Xylander,

war denn der Onkel Peter Kleinenberg vorher in Rostock, siehe Beitrag 15 ?

[Xylander]

Hallo Gandalf,
das hat mich auch gewundert, aber ich weiß es nicht. Die Kaufleute scheinen überhaupt ziemlich herumgekommen zu sein. Auch das Geburtsdatum 1587 von Johann von Scheven liegt früher, als ich bisher dachte. Denn dann müsste Anna Kleinenberg, erste Ehefrau von Jürgen von Scheven, früher gestorben sein, als bisher angenommen.

Vielleicht steht in dem Buch mehr. Lieferdatum 17.10. meldet mir ZVAB.

Viele Grüße
Xylander

[Xylander]

Hallo zusammen,
für unsere Materialsammlung:
Nikolas Spreemann: Verzeichnis der sämtlichen Bürgermeister, Syndici und anderer Ratspersonen der Stadt Stralsund, mit Beifügung dessen, was man von ihren Lebensumständen auffinden mögen

Johann von Scheven 1629 (handschriftlich)

http://www.digitale-bibliothek-mv.de/viewer/image/PPNHST_Hs_359_360_02/271/-/

(beginnt unten auf der Seite)

Viele Grüße
Xylander

[Gandalf]

Hallo,

ein Wennemar von Scheven erscheint 1692 im Lustrationsregister in Anklam. In der Einwohnerliste von 1681 erscheinen die Namen Cordt von Scheven, Jürgen von Scheven und Diederich von Scheven. Ein Beispiel für Diederich häng ich mal an.
Ich habe die Information erhalten, dass die Kirchenbücher von Anklam nur noch im Kirchenarchiv in Greifswald einsehbar sind. Die Pfarrämter dürfen anscheinend nichts mehr rausgeben. Das dürfte dann hier sein:

http://www.archivnordkirche.de/index.php/Pommern.html

Wenn das nicht ein Tick zu weit wäre, hätte ich dort schon längst an die Tür geklopft ....

[consanguineus]

Hallo Gandalf,

wo siehst Du denn da in dem Foto den Diederich von Scheven? Vielleicht bin ich auch etwas übermüdet, aber ich erkenne da keinen Diederich.

Ein Diederich von 1681 kann allerdings nicht der von mir gesuchte sein, da mein Vorfahre tatsächlich erst am 8. August 1702 getauft wird.

Viele Grüße!

[Gandalf]

Hallo consanguineus,

irgendwie hatte ich mir Deine Reaktion auf meinen letzten Beitrag etwas anders vorgestellt ....
Diederich von Scheven findet man hinter der Nr. 298.
Warum denkst Du denn, dass ich denke, dass der 1681 genannte Diederich, der 1702 geborene sein könnte ?

[consanguineus]

Hallo Gandalf,

nach No. 298 sehe ich nichts mehr. Gibt es da einen Trick, die gesamte Seite sichtbar zu machen?

Viele Grüße
consanguineus

[Lewh]

Hallo,

Um das kurz aufzuklären:

Der letzte Eintrag auf dem Bild
298 H[err] Diedrich von Scheven

Grüße

[consanguineus]

Hallo Lewh,

vielen herzlichen Dank, ich bin im Moment etwas neben der Spur. Vollkommen übermüdet...

Wieso wird Diederich von Scheven als "Herr" bezeichnet? Aud mittelalterlichen Urkunden kenne ich das nur als Titel eines Ritters, Aber das kommt hier ja nicht infrage.

Viele Grüße aus Südostniedersachen
consanguineus

[Xylander]

Hallo zusammen,
ich habe 1720 einen Herrn Ampt-Schreiber Joachim Friedrich Martini in Mirow/Mecklenburg-Strelitz. Eine Station auf dem Weg vom mittelalterlichen Ritter-Titel zur heutigen allgemeinen Anrede war wohl die Bezeichnung höhergestellter/angesehener Personen als Herr, in lateinischen KB als dominus.

Viele Grüße
Xylander

[Alter Mansfelder]

Hallo consanguineus,

Wieso wird Diederich von Scheven als "Herr" bezeichnet? Aud mittelalterlichen Urkunden kenne ich das nur als Titel eines Ritters, Aber das kommt hier ja nicht infrage.

die Gepflogenheiten bei der Benutzung der Anrede "Herr" sind ein wunderbares Beispiel für den allmählichen inhaltlichen Verfall von Anreden. Während man im Spätmittelalter in der Regel nur den Hochadligen, den Ritter und den Geistlichen als "Herrn" betitelte und sich hinter dem Wort in der Tat noch ein Herr verbarg, werden schon um 1600 alle möglichen Träger kleiner Funktionen mit dem Wort "Herr" bezeichnet, später manchenorts auch der Dorfrichter. Heutzutage ist jedermann ein "Herr", und ein "sehr geehrter" noch dazu (und ist nicht selten von dem einen wie dem anderen eigentlichen Bedeutungsgehalt dieser Floskel weiter entfernt als je zuvor).

Es grüßt der Alte Mansfelder

[consanguineus]

Heutzutage ist jedermann ein "Herr", und ein "sehr geehrter" noch dazu (und ist nicht selten von dem einen wie dem anderen eigentlichen Bedeutungsgehalt dieser Floskel weiter entfernt als je zuvor).

Lieber Alter Mansfelder, diesen Sachverhalt hast Du wahnsinnig treffend dargestellt. You made my day. Vielen Dank!