Zuverlässigkeit von Altersangaben in (alten) Geburtsurkunden

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  • matclou
    Benutzer
    • 08.01.2014
    • 85

    Zuverlässigkeit von Altersangaben in (alten) Geburtsurkunden

    In einer Geburtsurkunde vom 8. September 1808 wurde das Alter des Vaters mit "30" angegeben. Folglich müsste dieser Vater zwischen dem 9. September 1777 und dem 8. September 1778 geboren sein.

    Ich suche im Kirchenbuch des Ortes und stelle fest, dass am 9. Februar 1779 ein Kind mit genau dem richtigen Namen geboren wird. Dieses dürfte also am 8. September 1808 erst 29 gewesen sein und nicht schon dreißig.

    Ich werde auch noch einmal nach der Heiratsurkunde schauen, aber unabhängig ob ich da noch mehr Antworten finden werde:

    Haltet ihr es für wahrscheinlicher, dass die Altersangaben im der Geburtsurkunde nicht stimmen - oder haltet ihr es für wahrscheinlicher, dass ich die falsche Person im Auge habe? Andere Personen des gesuchten Namens wurden in dieser Zeit in diesem Ort nicht geboren - und ich halte es für eher weniger wahrscheinlich, dass die gesuchte Person nicht in diesem Ort geboren wurde...

    Vieln Dank für die Hilfe im Voraus!
  • gki
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2012
    • 5088

    #2
    Wegen den paar Monaten solltest Du Dir nicht allzusehr den Kopf zerbrechen. Das nahm man früher nicht so genau.
    Gruß
    gki

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    • holsteinforscher
      Erfahrener Benutzer
      • 05.04.2013
      • 2532

      #3
      Hallo aus Kiel,
      ich kann gki nur beipflichten, bei den Altersangaben in den
      KB's kann man oftmals sein blaues Wunder erleben, hier sind
      Abweichungen von 5, und auch mehr, Jahren keine Seltenheit.
      Sei es nun, der Pfarrer hat sich verrechnet, verschrieben, verhört.
      Oder, was ja auch nicht selten vorkam, die Eltern wussten z.B.
      nicht [nicht mehr] ihr genaues Geburtsdatum, bzw. das ihrer Kinder usw..
      Dennoch ist die hier gemachte Angabe ggf. nicht unbedingt falsch.
      Evtl. hat der Pfarrer "gerundet"...er ist zwar 29 Jahre, befindet sich aber
      im 30. Lebensjahr, so wie man es z.B. auch in den Volks-
      zählungen gehandhabt hat.
      Hier z.B.: Kind am 01.01.1803 geboren, lt. Volkszahlregister vom
      13.02.1803 mit einem Alter von einem Jahr angegeben.
      Hier könnte man evtl. die Folgeeinträge im KB vergleichen,
      ob dies der Fall war..!!..
      Ferner könnnte man, sofern weitere Geburten vorhanden, evtl.
      die Taufpaten abgleichen [Namen, Orte, Berufe], die ja zu dieser
      Zeit oftmals noch aus dem nahen Umfeld der Familien stammten.
      Grüsse von der Kieler-Förde
      Roland
      Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
      Roland...


      Kommentar

      • Alter Mansfelder
        Super-Moderator
        • 21.12.2013
        • 4231

        #4
        Guten Morgen,

        ich habe die gleichen Erfahrungen gemacht wie gki und Roland. Der einzige Fehler, den Du machen kannst, ist der, ein exakt angegebenes Lebensalter wirklich 100%ig genau zu nehmen.

        Es grüßt der Alte Mansfelder
        Gesucht:
        - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
        - Tote Punkte in Ostwestfalen
        - Tote Punkte am Deister und Umland
        - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
        - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
        - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

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        • fps
          Erfahrener Benutzer
          • 07.01.2010
          • 2345

          #5
          Moin,

          wie schon die drei vor mir geschrieben haben: solche Altersangaben sind fast immer "Ca."-Angaben. Im vorliegenden Fall stimmt die Altersangabe ja noch recht gut, da habe ich schon ganz andere Abweichungen erlebt.
          Meistens findet man später noch Bestätigungen, z. B. durch den Heiratseintrag. Und dann gibt es auch wieder Fälle, wo das rückgerechnete Alter bei jeder Geburt eines Kindes variiert - dann weiß man immerhin, dass die Altersangaben nur Schätzwerte sind.
          Das exakte Alter der Eltern war eben früher nicht ganz so wichtig....

          Gruß, fps
          Gruß, fps
          Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

          Kommentar

          • matclou
            Benutzer
            • 08.01.2014
            • 85

            #6
            Ich sehe: Ihr seid euch einig! Vielen Dank für die Hilfestellung!

            Kommentar

            • Svenja
              Erfahrener Benutzer
              • 07.01.2007
              • 5121

              #7
              Hallo

              Bei den Forschungen für einen guten Freund bin auch gerade auf dasselbe Problem gestossen.

              Das Paar Johann Böhm und Magdalena Fritsch hatte im Mai 1834 geheiratet, beide waren damals 24 Jahre alt. Den Taufeintrag von Magdalena fand ich ein Jahr früher als berechnet, den Taufeintrag von Johann Böhm ein Jahr später als berechnet. Beim Taufeintrag von Johann Böhm waren auch sein Heirats- und sein Sterbedatum vermerkt worden, deshalb bin ich sicher, dass dies der richtige ist.

              Zu Magdalena Fritsch gibt es jedoch einen zweiten Taufeintrag ein Jahr später, da sind jedoch die Angaben zur Mutter schlecht lesbar. Auch fehlen bei beiden Fritsch-Einträgen die Heiratsdaten (Magdalena war zweimal verheiratet). Die Taufpaten waren bei beiden die gleichen Personen, ein Zimmermeister-Ehepaar Fritsch, das bei seinen eigenen Kindern die Eltern der ersten Magdalena als Taufpaten hatte.

              Das ganze spielte sich in Markusgrün (Fritsch und 1. Heirat) und Altwasser (Böhm und 2. Heirat) bei Bad Königswart im Egerland ab.

              Gruss
              Svenja
              Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
              https://iten-genealogie.jimdofree.com/

              Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

              Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

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