war mir bisher unbekannt

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  • Lütjen
    Benutzer
    • 03.06.2009
    • 44

    war mir bisher unbekannt

    moin,
    wenn ich hier falsch bin, bitte umsetzen. Danke!
    Vor einigen Tagen, hat mir jemand erzählt, nach dem jemand in die Runde warf, das ich Ahnensuche betreibe, im 17./18. Jahrhundert war es in Gebieten Deutschlands Sitte, wenn die Tochter den Betrieb ihrer Eltern übernahm, dann heiratete so mußteder angetraute Ehemann den Mädchennamen der Frau übernehmen.
    Diese Tatsache ist mir völlig fremd, und in meinen Forschungen (Wohlert,Kollonisten oder Dithmarscher Sierks) nie begegnet.
    Könnt ihr mir näheres berichten?
    Ich hoffe ich überfalle euch damit nicht, aber es geht mir nicht aus dem Kopf, vielleicht ist es auch nur eine Denksperre.
    Schöne Grüße aus dem windigen Nordfriesland
  • Alter Mansfelder
    Super-Moderator

    • 21.12.2013
    • 4298

    #2
    Hallo,

    das war bei meinen Vorfahren in Ostwestfalen so. Dort, wo Mann einheiratete, wurde der Hofname übernommen.

    Es grüßt der Alte Mansfelder
    Gesucht:
    - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
    - Tote Punkte in Ostwestfalen
    - Tote Punkte am Deister und Umland
    - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
    - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
    - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

    Kommentar

    • scheuck
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2011
      • 5266

      #3
      Name

      Zitat von Alter Mansfelder Beitrag anzeigen
      Hallo,
      das war bei meinen Vorfahren in Ostwestfalen so. Dort, wo Mann einheiratete, wurde der Hofname übernommen.
      Es grüßt der Alte Mansfelder
      Hallo,

      das war bei meinen Ahnen in/aus Oesede, heute Niedersachsen, auch so.
      Ich bin aber nicht davon überzeugt, dass das nur bei Einheiraten so üblich war; ich habe zwei Fälle, da wurde ein Hof verkauft/gekauft, und der Hof-Name wurde trotzdem übernommen.
      Herzliche Grüße
      Scheuck

      Kommentar

      • Xylander
        Erfahrener Benutzer
        • 30.10.2009
        • 6828

        #4
        Hallo zusammen,
        das galt für jegliche Art der Hof-Übernahme durch einen von außen Kommenden. Er legte seinen Geburts- oder vorigen Hofnamen ab ubd nahm den neuen Hofnamen an. Dabei gab es aber oft Übergansphasen mit Nebeneinander und Durcheinander. Und mit Doppelnamen (Genannt-Namen, Vulgo-Namen). Je später die Epoche, desto größer die Chance, dass sich schließlich der Ursprungsname wieder durchsetzte. Bei mir übrigens in SW-Westfalen.
        Viele Grüße
        Xylander

        Kommentar

        • holsteinforscher
          Erfahrener Benutzer
          • 05.04.2013
          • 2532

          #5
          Moinsen Lütjen,
          in Schleswig-Holstein ist eine solche *Sitte* weitestgehend un-
          bekannt. In unseren Auen war es eher üblich, dass der schwieger-
          elterliche Familienname, z.B. bei der Taufe eines Kindes, berück-
          sichtigt worden ist, sei es nun als Vornamen und/oder auch
          Familienname. So konnte schnell mal aus Hansen ein Frahm
          werden…., grrrrrrrrrrrrrr, für den Familienforscher oftmals ein
          ganz, ganz arges Problem. Berücksichtigt man jetzt noch die
          patronymische Namensgebung, die in Dithmarschen, Nordfriesland
          usw. üblich war, gehen hier schnell viele Linien einfach *verschütt*.

          …*so mußte angetraute Ehemann den Mädchennamen der Frau
          übernehmen*…
          Eine Begründung liegt z.B. darin, dass der Familienname/Hofname
          der Frau unbedingt erhalten bleiben sollte.
          Grüsse von der Kieler-Förde
          Roland
          Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
          Roland...


          Kommentar

          • Malte55
            Erfahrener Benutzer
            • 02.08.2017
            • 1625

            #6
            Guten Tag,
            gibt es eigentlich Belege dafür, das ein Auswärtiger seinen Geburtsnamen ablegte und den Hof-Namen seiner Frau annahm? Ich meine keine KB-Einträge die das bestätigen, sondern ein Schriftstück in dem das so erwähnt wird.
            Wenn sich der Geburtsname später wieder durchsetzte, zeugt das doch nur für eine zeitliche begrenzte Verwendung des Hofnamens als Unterscheidungsmerkmal unter den Personen.

            LG Malte

            Kommentar

            • Mats
              Erfahrener Benutzer
              • 03.01.2009
              • 3419

              #7
              Zitat von Malte55 Beitrag anzeigen
              Guten Tag,
              gibt es eigentlich Belege dafür, das ein Auswärtiger seinen Geburtsnamen ablegte und den Hof-Namen seiner Frau annahm?
              Hallo,

              ich würde es anders ausdrücken.
              Er legte seinen Namen nicht ab sondern wurde fortan von allen anderen nur noch mit dem Hofnamen genannt und in der Regel bei allen Angelegenheiten, die schriftlich festzuhalten waren wurde der Hofname verwendet. Dazu gab es mehrere Regeln und Erlasse der damaligen Landesherren. In einigen Gegenden weigerten sich die Menschen allerdings bis heute, diese alte Tradition aufzugeben.

              In Ostwestfalen ist das heute noch bei der älteren Generation üblich, die Männer so zu nennen, nur offiziell in Ausweisdokumenten und bei Behörden nicht.

              Ich kenne das von meinen Ostwestfalen und Lippern, aber auch bei meinen Westfalen an der Ruhr ist mir das begegnet. In einigen anderen Gegenden ging es bei den Namenszusätzen die meist mit "modo" "vulgo" oder "genannt" im Kirchenbuch eingetragen sind, weniger um den Hofnamen sondern darum, Personen gleichen Namens zu unterscheiden.

              Für alle, für die Hofnamen etwas ganz neues sind hier ein paar Links:






              Grüße aus OWL
              Anja
              Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
              der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
              also ist heute der richtige Tag
              um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
              Dalai Lama

              Kommentar

              • gki
                Erfahrener Benutzer
                • 18.01.2012
                • 5132

                #8
                Hallo!

                Zitat von XJS Beitrag anzeigen
                ich würde es anders ausdrücken.
                Er legte seinen Namen nicht ab sondern wurde fortan von allen anderen nur noch mit dem Hofnamen genannt und in der Regel bei allen Angelegenheiten, die schriftlich festzuhalten waren wurde der Hofname verwendet. Dazu gab es mehrere Regeln und Erlasse der damaligen Landesherren. In einigen Gegenden weigerten sich die Menschen allerdings bis heute, diese alte Tradition aufzugeben.

                Ich kenne das ganze aus Teilen von Niederbayern. Da wurden je nach Pfarre in den KB die Hofnamen verwendet, dann später mit vulgo-Zusatz.

                In den weltlichen Dokumenten, zB einem Urbarium, wurden aber oft die "richtigen" Familiennamen verwendet, die ja oft eben auch nur die Hofnamen von Vater oder Großvater waren.

                Ein Dokument, "der Hans Mayr heißt jetzt Hans Huber nachdem er die Huberin von Dingsda geheiratet hat" kam mir noch nicht unter. Das war einfach üblich, niemand hat sich zuviel Gedanken drüber gemacht. Standesämter gab es ja nicht.
                Gruß
                gki

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                • gustl
                  Erfahrener Benutzer
                  • 25.08.2010
                  • 678

                  #9
                  Hallo gki,
                  ich empfehle die Kirchenbücher von Kuschkow im Spreewald. Dort gab es keine Hofnamen in dem Sinne, wie ich sie aus Oberbayern kenne, also z.B. Kramer oder Beck, wenn auf dem Hof auch der Kramladen oder der Bäcker war. Diese Leute behielten ihren Familiennamen, wurden (und werden) aber oft mit dem Hofnamen gerufen.
                  In Kuschkow war das anders. Heiratete ein Mann auf einen Hof ein, bekam er den Familiennamen des Hofbesitzers und wurde so auch im Kirchenbuch geführt. Den Taufnamen durfte er in aller Regel behalten; die Ausnahme, wo der junge Mann auch den Taufnamen des Schwiegervaters annahm (bzw. so im Kirchenbuch erschien), bereitete unserem Familienforscher und dem Kuschkower Pfarrer einiges Kopfzerbrechen. Warum das so war, habe ich noch nicht herausgefunden. Es war aber so!
                  Beste Grüße
                  Cornelia

                  Kommentar

                  • Lütjen
                    Benutzer
                    • 03.06.2009
                    • 44

                    #10
                    moin,
                    danke, schon einmal. Werde später alles genau lesen.
                    Grüße aus Nordfriesland

                    Kommentar

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