Namen Vererbung

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  • Gunther11
    Erfahrener Benutzer
    • 03.06.2016
    • 387

    Namen Vererbung

    Hallo,
    es gibt verschiedene Systeme nach denen die Vornamen im Stammbaum weitergereicht wurde. Gibt es irgendwo eine Übersicht dieser Systematiken?

    Ich weiß, dass in meiner Haupt-Forschungsecke (Niederrhein) die VN der Großeltern (erst väterlicher- dann mütterlicherseits) genommen wurden.

    Mir geht es um die Übersicht und nicht um einen Einzelfall.

    Danke für eure Hinweise
    Viele Grüße
    Gunther

    ---------------------------------------------------------
    Rheinland:
    Maassen, Balzen, Kapp, Strerath, Hansen, Schellen, Reipen, Schotten, Bosch, Grossard

    Memel:
    Klöss, Wasik
  • holsteinforscher
    Erfahrener Benutzer
    • 05.04.2013
    • 2532

    #2
    Moinsen Günther,
    ...Gibt es irgendwo eine Übersicht dieser Systematiken?...
    Ich glaube, eine solche Übersicht wirst du nicht finden, da es
    doch viele Widrigkeiten gibt..., sprich die Einhaltung.
    Aber ich kenne solche "Namensvererbung"aus meiner Forschung.
    Über einen langen Zeitraum hat man stets die Namen der Schwieger-
    eltern vererbt.
    Beste Grüsse aus Kiel
    Roland
    Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
    Roland...


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    • Gunther11
      Erfahrener Benutzer
      • 03.06.2016
      • 387

      #3
      Hier im Niederrhein scheint folgendes oftmals Anwendung gefunden zu haben:
      erster Sohn, Name des väterlichen Großvaters
      zweiter Sohn, Name mütterlich Großvater

      gleiches System mit Töchtern
      Viele Grüße
      Gunther

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      • Alter Mansfelder
        Super-Moderator

        • 21.12.2013
        • 4297

        #4
        Hallo Gunther,

        Zitat von Gunther11 Beitrag anzeigen
        es gibt verschiedene Systeme nach denen die Vornamen im Stammbaum weitergereicht wurden.
        das ist eine von der älteren Forschung konstruierte Illusion (), die Du ganz, ganz schnell wieder vergessen und ad acta legen solltest. Die falschen Stammbäume, die man damit gerade für das Mittelalter zu basteln versucht hat, sind wohl Legion.

        Generell gilt: Keine Filiationen allein aus der bloßen Vornamensvergabe oder aus dem bloßen Übergang von Ämtern, Herrschaft oder Besitzungen schlussfolgern. Das würde ich Dir wärmstens ans Herz legen.

        Es grüßt der Alte Mansfelder
        Gesucht:
        - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
        - Tote Punkte in Ostwestfalen
        - Tote Punkte am Deister und Umland
        - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
        - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
        - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

        Kommentar

        • Gunther11
          Erfahrener Benutzer
          • 03.06.2016
          • 387

          #5
          ??? hat auch keiner Behauptet, dass es ein MUSS ist oder ich es mache!

          Tatsache ist, dass es am Niederrhein lange eine Sitte war an die sich sehr viele (nachweißlich zumindest meiner Dokumente) gehalten haben.

          Es hilft ein wenig meine Fragestellung zu lesen. Mich interessiert welche ähnlichen Varianten häufiger auftauchen. Es ist niemals ein Beweis, kann aber als ein möglicher Hinweis genommen werden. Das verkürzt u.U. den Suchweg
          Viele Grüße
          Gunther

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          Klöss, Wasik

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          • Alter Mansfelder
            Super-Moderator

            • 21.12.2013
            • 4297

            #6
            Hallo Gunther,

            Zitat von Gunther11 Beitrag anzeigen
            Tatsache ist, dass es am Niederrhein lange eine Sitte war an die sich sehr viele (nachweißlich zumindest meiner Dokumente) gehalten haben.
            genau das ist ja die Illusion: Weder gab es eine solche "Sitte" noch hat man sich daran "gehalten". Dass Vornamen aus dem familiären Umkreis beliebt waren, stelle ich damit nicht in Frage; genauso kommen aber auch Nachbarn, Freunde, Vorgesetzte, der Grundherr u. a. bei der Vornamensvergabe zum Zuge.

            Zitat von Gunther11 Beitrag anzeigen
            Es ist niemals ein Beweis, kann aber als ein möglicher Hinweis genommen werden. Das verkürzt u.U. den Suchweg
            So sehe ich das auch. Dann sind wir uns ja einig

            Es grüßt der Alte Mansfelder
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            • gki
              Erfahrener Benutzer
              • 18.01.2012
              • 5132

              #7
              Hallo,

              der Niederrhein ist ein für mich eher abschreckendes Forschungsgebiet. Die KB haben offenbar bei den Trauungen _nie_ die Eltern angegeben. Daher sind solche Hilfskonstrukte recht beliebt. Das nur zur Erläuterung.
              Gruß
              gki

              Kommentar

              • Anna Sara Weingart
                Erfahrener Benutzer
                • 23.10.2012
                • 17252

                #8
                Hallo, auch häufig:

                1.Sohn: Vorname des Vaters [dieses Sohnes]
                2.Sohn: Vorname des Vaters der Mutter
                3.Sohn: Vorname des Vaters des Vaters

                1.Tochter: Vorname der Mutter [dieser Tochter]
                2.Tochter: Vorname der Mutter des Vaters
                3.Tochter: Vorname der Mutter der Mutter

                VG
                Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 09.11.2016, 15:47.
                Viele Grüße

                Kommentar

                • scheuck
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2011
                  • 5266

                  #9
                  Zitat von gki Beitrag anzeigen
                  Hallo,

                  der Niederrhein ist ein für mich eher abschreckendes Forschungsgebiet. Die KB haben offenbar bei den Trauungen _nie_ die Eltern angegeben. Daher sind solche Hilfskonstrukte recht beliebt. Das nur zur Erläuterung.
                  Tut mir leid, da das "abschreckende Forschungsgebiet" meine größte und erfolgreichste "Baustelle" ist, kann ich dieser "These" widersprechen.
                  Ich habe bei den vielen Heiraten, die in den KBs zu finden sind (ca.1802-1907) nicht eine einzige entdeckt, in der die Namen der Eltern fehlen.

                  Natürlich mag es vereinzelt KBs geben, in denen dazu keine Angaben gemacht werden; verallgemeinern kann man das nach meinen Erfahrungen nicht.
                  Herzliche Grüße
                  Scheuck

                  Kommentar

                  • gki
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.01.2012
                    • 5132

                    #10
                    Hallo Scheuck,

                    ich hätte wohl "vor 1800" dazuschreiben sollen. Zumindest hab ich in Kleve bisher keine Eltern gesehen und auch in Venlo und den angrenzenden niederländischen Gebieten nicht.
                    Gruß
                    gki

                    Kommentar

                    • vec
                      Benutzer
                      • 03.05.2009
                      • 71

                      #11
                      Manchmal ist es hilfreich ...

                      Meine niederländisch friesischen Vorfahren - bei denen Familiennamen erst mit Napoleon verpflichtend wurden - haben sich bei der Vornamengebung an die 'Regels voor het vernoemen' gehalten. So konnte z. B. ich aus dem Patronym meines Urgroßvaters erkennen, dass sein Vater vor seiner Geburt gestorben ist und bei gleichem Familiennamen die Männer die Herre hießen erstmal zurückstellen.

                      Man darf sich natürlich nicht unbesehen und blind darauf verlassen.
                      Aber es ist doch hilfreich bei der Eingrenzung des Suchfeldes.
                      Jackenkrull usw. aus Dolberg - wie kam er nach Friesland?

                      Kommentar

                      • anika
                        Erfahrener Benutzer
                        • 08.09.2008
                        • 2611

                        #12
                        Namen Vererbung

                        Hallo gki
                        Ich kenne mich sehr gut mit den KB vom Niederrhein aus, und gerade auch mit den KB aus dem Raum Kleve. Deine Ausführungen bezüglich fehlender Eltern kann ich ebenso wie Scheuck nicht zustimmen. Auch gibt es neben der Quelle aus den KB die Urkunden aus dem Zivielstand die man im Stadtarchiv Kleve für 1 Euro plus Versand bestellen kann.

                        So ganz "abschreckend sollte sich das Forschungsgebiet Niederrhein nicht darstellen" da gibt es bestimmt schlimmere Baustellen

                        anika
                        Ahnenforschung bildet

                        Kommentar

                        • gki
                          Erfahrener Benutzer
                          • 18.01.2012
                          • 5132

                          #13
                          Hallo anika!

                          Zitat von anika Beitrag anzeigen
                          Ich kenne mich sehr gut mit den KB vom Niederrhein aus, und gerade auch mit den KB aus dem Raum Kleve. Deine Ausführungen bezüglich fehlender Eltern kann ich ebenso wie Scheuck nicht zustimmen.
                          Das ist ja im Prinzip erfreulich.

                          Auch gibt es neben der Quelle aus den KB die Urkunden aus dem Zivielstand die man im Stadtarchiv Kleve für 1 Euro plus Versand bestellen kann.
                          Die dürfte es leider erst ab etwa 1800 geben. Aber kannst Du mir mal einen Link geben, wie das geht? Ich nehme an, daß die nicht für einen suchen...

                          So ganz "abschreckend sollte sich das Forschungsgebiet Niederrhein nicht darstellen" da gibt es bestimmt schlimmere Baustellen
                          Schlimmer geht immer!
                          Gruß
                          gki

                          Kommentar

                          • anika
                            Erfahrener Benutzer
                            • 08.09.2008
                            • 2611

                            #14
                            Namen Vererbung

                            Hallo gki

                            Einen Link kenne ich dazu nicht,ich habe angerufen und die Dame fand die von mir gesuchte Heirat innerhalb kürzester Zeit.

                            anika
                            Ahnenforschung bildet

                            Kommentar

                            • fps
                              Erfahrener Benutzer
                              • 07.01.2010
                              • 2381

                              #15
                              Hallo in die Runde,

                              leider sieht man immer wieder, dass schnell verallgemeinert wird. Das ist der Sache nie dienlich.

                              Zu den KB vom Niederrhein: etwa 3/4 meiner Ahnenschaften sind links des Nieder- (bzw. Mittel-)rheins geboren. Und da finde ich qualitativ die unterschiedlichsten Bücher: solche, die recht detailliert über die Verwandtschaft Auskunft geben, und solche, bei denen man sich angesichts der spärlichen Angaben die Haare raufen kann. Heiraten ohne Angabe der Eltern kenne ich da durchaus (und standesamtliche Unterlagen gab es zu der Zeit noch nicht). Wenn dann ein Johann Schmitz eine Gertrud Schmitz geheiratet hat und außer dem Datum nichts weiter angegeben ist - dann eben "gut' Nacht, Johanna", das war's. So endet eine meiner Linien, und an ein Weiterkommen ist nicht zu denken, wegen der "Einmaligkeit" der Vor- und Nachnamen.

                              Ob es nun so rudimentär zuging oder ob die Angaben ausführlicher waren, das lag offensichtlich weitgehend im Ermessen des Eintragenden. Für ein und denselben Ort finde ich sowohl detaillierte als auch recht einsilbige Einträge, und machmal scheint mir der Eintragende mit den Jahren auch lustloser geworden zu sein. Offensichtlich gab es keine stringenten Vorgaben, wie die Sache zu handhaben sei.

                              Nun zu den Vornamen: ich denke, es gab eine ungeschriebene kulturelle Übereinkunft, wie die ersten Kinder zu taufen waren, nach dem Motto: das macht man so. Sofern die Großeltern noch lebten, kamen nur sie als Paten bei den beiden ersten Jungen bzw. Mädchen in Betracht, wie hier auch schon angegeben. Danach waren meist die Onkel und Tanten an der Reihe, aber da konnte ich bisher kein Muster erkennen.
                              Tatsächlich konnte ich in ein paar Fällen die Kinder den Großeltern zuordnen, in diesen Fällen passten auch weitere Umstände, aber das ist immer mit Vorsicht zu genießen (und man sollte die Basis der Zuordnung mit angeben - es kann ja immerhin sein, dass man sich geirrt hat).

                              Eine generelle Regel zu konstruieren, erscheint mir nicht sinnvoll. Wenn zwei Geschwister miteinander im Streit lagen, dann wurde wohl auch eine gegenseitige Patenschaft nicht in Betracht gezogen - was sich in späteren Jahren womöglich wieder ändern konnte. Und wie will man solche "Spezialeffekte" in eine Listenform packen?

                              Das einzige, was man eben machen kann, ist, die vergebenen Vornamen als mit Vorsicht zu genießenden Hinweis zu verwenden.

                              Anders herum wird allerdings manchmal ein Schuh aus der Sache: werden bei den erstgeborenen Kindern eines Paars Großeltern nicht als Paten berücksichtigt, dann ist das ein starker Hinweis darauf, dass die betreffenden Personen schon verstorben waren. Diese Information ist hilfreich bei der Suche in Sterbebüchern - man ahnt, von welchem Jahr an man rückwärts suchen muss.
                              Gruß, fps
                              Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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