Besonderer Pateneintrag

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  • Jettchen
    Erfahrener Benutzer
    • 16.10.2011
    • 1763

    Besonderer Pateneintrag

    Hallo!

    Unter meinen Ahnen in Römhild fand ich einen, wie ich denke, ganz besonderen Pateneintrag:
    Patin ist Frau Eva Barbara, Herrn Johann Christoph Leypolds, des Raths- und Heiligenvorstehers Ehefrau - und jetzt wird es interessant:

    des Kindes Urgroßmutter mütterlicherseits!

    Ich dachte, das wäre eine später angeheiratete junge Ehefrau. Dies trifft jedoch nicht zu! Nach dem Heiratseintrag der Patin muss diese mindestens schon über 70 Jahre alt gewesen sein. Wurden Paten früher nicht auch dazu ausgewählt, im Fall des Todes der Eltern für das Kind zu sorgen? Da muss man aber doch viel eher mit dem Tod der Patin rechnen!
    Dass dann nicht einmal ein zweiter Pate dazu gewählt wurde.

    Ob es da vielleicht um evtl. Erbschaftsansprüche ging? Oder wollte man die alte Dame ehren?
    Das wird sich sicher nicht klären lassen.

    Hat jemand von euch schon einmal solch einen alten Paten gehabt?

    Gruß
    Jettchen
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  • fps
    Erfahrener Benutzer
    • 07.01.2010
    • 2341

    #2
    Hallo Jettchen,

    das mit den Paten wurde (und wird) regional sehr unterschiedlich gehandhabt. Im süddeutschen Raum war/ist es üblich, dass lediglich eine Person Pate wurde; ich kenne es aus dem Westen so, wie du es schriebst: zwei Paten, die im Ernstfall die Stelle der Eltern einnehmen konnten.

    Auch dieser letztere Stellvertreter-Aspekt scheint nicht überall eine Rolle gespielt zu haben. Da ging es dann eher um (Vor-)Namensvererbung oder den reinen Taufaspekt.

    Wie so oft: wenn zwei das gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe.

    Allerdings hatte ich in meinen Forschungen bisher noch nicht den Fall, dass eine Urgroßmutter als Patin fungierte... das ist wirklich außergewöhnlich.

    Gruß, fps
    Gruß, fps
    Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

    Kommentar

    • Jettchen
      Erfahrener Benutzer
      • 16.10.2011
      • 1763

      #3
      Hallo fps,

      nur zur Ergänzung zu dem Thema "Paten". ich recherchiere viel in dem Grenzbereich Südthüringen/Nordfranken - evangelisch. Üblich war ein Pate, außer bei Kindern von "Prominenten", wo es aus Standesgründen eine Vielzahl von Paten geben konnte. Dann kam aber eine Vorschrift, ich denke, es war in der Mitte des 18.Jh. (? - ich bin leider nicht zuhause, um die Zeit genau überprüfen zu können), da mussten 3 Paten gewählt werden. Pfarrer notierten diese Vorschrift im KB! Ich denke, diese kam durch die vielen frühen Todesfälle von Eltern und auch Paten. Oder weiß jemand einen anderen Grund hierfür?
      Aber allzu lange wurde dies nicht durchgehalten.

      Viele Grüße zur Zeit aus dem hohen Norden
      von Jettchen

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      • holsteinforscher
        Erfahrener Benutzer
        • 05.04.2013
        • 2532

        #4
        Hallo aus Kiel,
        bei Tante "google" findet man unter "Geschichte des Patenamtes"[Spiritways] einen sehr aufschlussreichen Artikel über das Patenamt. Hier, als auch in anderen Quellen zu lesen, war die Anzahl der [Haupt]paten auf zwei Personen beschränkt. Oft ist zu lesen ..."die das Kind aus der Taufe hoben", die Mitbenannten waren dann oftmals die Taufzeigen, Testaten.
        Bei der Benennung einer 70jährigen Taufpatin dürfte wohl die Familienbande eine sehr grosse Rolle gespielt haben. Leider ist keine Jahreszahl angegeben, aber es ist ja noch nicht sooooooo lange her, da galt man mit 70 Jahren als wahrer Methusalem.
        Mit den besten Grüssen von der Kieler-Woche
        Roland

        Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
        Roland...


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        • Jettchen
          Erfahrener Benutzer
          • 16.10.2011
          • 1763

          #5
          Hallo Roland,
          danke für den Hinweis, dass ich das Geburtsjahr vergessen habe. Das ist für mich ja das Erstaunliche: Es ist das Jahr 1769!
          Zu dieser Zeit lernten ja oft Kinder gar nicht mehr ihre Großeltern kennen oder viele wuchsen als Halbwaisen oder gar Vollwaisen auf.
          Viele Grüße
          von Jettchen

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          • Alter Mansfelder
            Super-Moderator
            • 21.12.2013
            • 4220

            #6
            Guten Morgen in die Runde,

            ich habe auch einen solchen Fall: Taufe 1689, Patin war die Urgroßmutter, damals 73 Jahre alt. Bei uns im ev. Harzvorland waren übrigens drei Paten üblich.

            Es grüßt der Alte Mansfelder
            Gesucht:
            - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
            - Tote Punkte in Ostwestfalen
            - Tote Punkte am Deister und Umland
            - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
            - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
            - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

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