Was haltet ihr davon? / Forscher schreiben in Originaldokumente

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Ed Gonzalez
    Erfahrener Benutzer
    • 18.12.2021
    • 432

    Was haltet ihr davon? / Forscher schreiben in Originaldokumente

    Moin liebe Gemeinde,

    Was sagt ihr dazu wenn Forscher in den Originaldokumenten ihre Anmerkungen machen?

    Grobe Unterscheidung zwischen:
    1. Es ist eine Hilfe und verkürzt die eigene Forschungszeit.
    2. Es ist ein "Sakrileg" in den alten Originalen einfach herumzukritzeln.

    Persönlich sehe ich so etwas sehr ungerne. Zumal die notierten Informationen noch nicht
    einmal richtig sein müssen. Wenn ich solche Informationen weitergeben möchte, lege ich
    an entsprechender Stelle einen Zettel bei.

    Irgendjemand (hier wohl mehrere) haben die Kirchenbücher als persönliche Forschungs-
    akte betrachtet. Persönlich finde ich das fürchterlich und gegenüber den alten Akten auch
    etwas respektlos.

    Und ihr? Interessiert mich.

    Gruß, Ed


    88.44 Körbecke 1804 HU # MICHEL-WIESE I.jpg
    Zuletzt geändert von Ed Gonzalez; 11.07.2025, 16:02.
    Johannes SCHMITZ oo Anna WETTLÖPER im Großraum Ahaus; mglw. Niederlande, um 1750 (kath.)
    Jacob LAUPENMÜHLEN oo Anna Catharina WILDENHAUS im Kreis Mettmann, um 1813 (ev.)
  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 7419

    #2
    Absolutes Sakrileg! Wer so etwas macht, sollte lebenslängliches Hausverbot in deutschen Archiven bekommen.
    Daten sortiert, formatiert und gespeichert!

    Kommentar

    • Ed Gonzalez
      Erfahrener Benutzer
      • 18.12.2021
      • 432

      #3
      Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
      Absolutes Sakrileg! Wer so etwas macht, sollte lebenslängliches Hausverbot in deutschen Archiven bekommen.
      Gibt es eine Grenze, die du akzeptieren würdest?
      Es gibt nachträglich nummerierte Registereintragungen oder Seitenzahlen.
      Mir persönlich ist jede Notiz ein Graus; abgesehen von den Nachträgen durch den Pfarrer.
      Zuletzt geändert von Ed Gonzalez; 11.07.2025, 16:11.
      Johannes SCHMITZ oo Anna WETTLÖPER im Großraum Ahaus; mglw. Niederlande, um 1750 (kath.)
      Jacob LAUPENMÜHLEN oo Anna Catharina WILDENHAUS im Kreis Mettmann, um 1813 (ev.)

      Kommentar

      • Horst von Linie 1
        Erfahrener Benutzer
        • 12.09.2017
        • 23381

        #4
        Zitat von Ed Gonzalez Beitrag anzeigen

        Irgendjemand (hier wohl mehrere) haben die Kirchenbücher als persönliche Forschungs-
        akte betrachtet.


        88.44 Körbecke 1804 HU # MICHEL-WIESE I.jpg
        Die Annahme, dass dies Familienforscher gewesen seien, teile ich nur insoweit, als ich davon ausgehe,
        dass die Eintragungen sämtlich aus der Hochzeit der Familienforschung stammen.

        Von den Eintragenden lebt mit Scherheit niemand mehr.
        Diese Personen hatten damals offiziellen Zugang zu den Büchern und erledigten Massenarbeit, nämlich die Erstellung arischer Nachweise.

        Spätestens 1938 musste jeder Heiratswillige im Deutschen Reich seine arische Herkunft belegen.

        Bei der gezeigten Abbildung und dem daraus abzuleitenden Heiratsjahr ging es wohl dann bereits um den großen Ariernachweis (Jahr 1800).
        Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
        Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
        Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

        Und zum Schluss:
        Freundliche Grüße.

        Kommentar

        • Ed Gonzalez
          Erfahrener Benutzer
          • 18.12.2021
          • 432

          #5
          Zitat von Horst von Linie 1 Beitrag anzeigen

          Die Annahme, dass dies Familienforscher gewesen seien, teile ich nur insoweit, als ich davon ausgehe,
          dass die Eintragungen sämtlich aus der Hochzeit der Familienforschung stammen.

          Von den Eintragenden lebt mit Scherheit niemand mehr.
          Diese Personen hatten damals offiziellen Zugang zu den Büchern und erledigten Massenarbeit, nämlich die Erstellung arischer Nachweise.

          Spätestens 1938 musste jeder Heiratswillige im Deutschen Reich seine arische Herkunft belegen.

          Bei der gezeigten Abbildung und dem daraus abzuleitenden Heiratsjahr ging es wohl dann bereits um den großen Ariernachweis (Jahr 1800).
          Der Ansatz zum Ariernachweis war mir auch gekommen.
          Gerade in dieser Pfarrei sind mir aber viel mehr Eintragungen begegnet als anderswo.
          Daher war mein Ansatz erstmal die private Forschung.
          Möglicherweise auch nur die Arbeitsweise eines lokal Beauftragten.

          Rühren von solchen Forschungen auch die Unterstreichungen der FN (manchmal
          auch in rot und blau für die Geschlechter ) oder ist das eher auf privater Basis erfolgt?

          Merci für deine Gedanken.
          Johannes SCHMITZ oo Anna WETTLÖPER im Großraum Ahaus; mglw. Niederlande, um 1750 (kath.)
          Jacob LAUPENMÜHLEN oo Anna Catharina WILDENHAUS im Kreis Mettmann, um 1813 (ev.)

          Kommentar

          • consanguineus
            Erfahrener Benutzer
            • 15.05.2018
            • 7419

            #6
            Zitat von Ed Gonzalez Beitrag anzeigen
            Gibt es eine Grenze, die du akzeptieren würdest?
            Nein. Definitiv nicht.

            Daten sortiert, formatiert und gespeichert!

            Kommentar

            • Horst von Linie 1
              Erfahrener Benutzer
              • 12.09.2017
              • 23381

              #7
              Zitat von Ed Gonzalez Beitrag anzeigen
              Rühren von solchen Forschungen auch die Unterstreichungen der FN (manchmal
              auch in rot und blau für die Geschlechter ) oder ist das eher auf privater Basis erfolgt?
              Diese Unterstreichungen sind tatsächlich zu einem gewissen Anteil genau in jener Zeit erfolgt.
              Man kann eine Diskussion darüber lostreten, ob 25, 50, 75 oder 90 Prozent der Unterstreichungen damals entstanden.

              Privat würde ich diese Unterstreichungen nie nennen.
              Wer die Gelegenheit zur Unterstreichung hatte, der genoss das Vertrauen der Verantwortlichen.
              Und die Unterstreichungen sind ja in 99% der Fälle auch sorgfältig und zutreffend.


              Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
              Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
              Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

              Und zum Schluss:
              Freundliche Grüße.

              Kommentar

              • Alter Mansfelder
                Super-Moderator
                • 21.12.2013
                • 4218

                #8
                Hallo zusammen

                Natürlich ist das ein No-Go. Andererseits bin aber für die Unterstreichungen der Familiennamen, die man oft in den 30ern vorgenommen hat, durchaus sehr dankbar

                Es grüßt der Alte Mansfelder
                Gesucht:
                - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
                - Tote Punkte in Ostwestfalen
                - Tote Punkte am Deister und Umland
                - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
                - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
                - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

                Kommentar

                • Ed Gonzalez
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.12.2021
                  • 432

                  #9
                  Zitat von Alter Mansfelder Beitrag anzeigen
                  Hallo zusammen

                  Natürlich ist das ein No-Go. Andererseits bin aber für die Unterstreichungen der Familiennamen, die man oft in den 30ern vorgenommen hat, durchaus sehr dankbar

                  Es grüßt der Alte Mansfelder
                  Danke dir,
                  Da bin ich auch hin- und hergerissen.
                  Es hilft beim Überfliegen der Seiten aber wenn ich die Wahl hätte ... dann
                  lieber etwas mehr Arbeit investieren und dafür die Originalansicht genießen.
                  Johannes SCHMITZ oo Anna WETTLÖPER im Großraum Ahaus; mglw. Niederlande, um 1750 (kath.)
                  Jacob LAUPENMÜHLEN oo Anna Catharina WILDENHAUS im Kreis Mettmann, um 1813 (ev.)

                  Kommentar

                  • OlliL
                    Erfahrener Benutzer
                    • 11.02.2017
                    • 5772

                    #10
                    Ich habe Kirchenbücher wo eindeutig Nachfahren einer Familie die "falsche" Schreibweise eines ursprünglich franz. Nachnamen welcher vom Pfarrer "eingedeutscht" wurde (nach Gehör geschrieben) im 20. Jhd. durchgestrichen und "korrigiert" wurde - was ein Unding....
                    Mein Ortsfamilienbuch Güstow, Kr. Randow: https://ofb.genealogy.net/guestow/
                    Website zum Familienname Vollus: http://www.familie-vollus.de/

                    Kommentar

                    • Horst von Linie 1
                      Erfahrener Benutzer
                      • 12.09.2017
                      • 23381

                      #11
                      Zitat von Ed Gonzalez Beitrag anzeigen
                      lieber etwas mehr Arbeit investieren und dafür die Originalansicht genießen.
                      Solange Du nicht auf eine Pfarrei mit sehr vielen Schäfchen und dreißig Seiten von Taufen für jedes Jahr stößt.
                      Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
                      Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
                      Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

                      Und zum Schluss:
                      Freundliche Grüße.

                      Kommentar

                      • consanguineus
                        Erfahrener Benutzer
                        • 15.05.2018
                        • 7419

                        #12
                        Ich befinde mich im Besitz eines sehr alten und umfangreichen Dokuments, welches mir für die Dauer eines Ehrenamtes zu treuen Händen anvertraut wurde. So wie meinen Amtsvorgängern auch. In dieses Dokument hat ein Schmierfink größtenteils vollkommen unnötige Anmerkungen hineingekritzelt. Zum Glück "nur" mit Bleistift, aber das macht die Sache nicht besser. Würde ich die Schmiererei beseitigen wollen, so würde die Schrift des Dokuments und besonders die tollen Zeichnungen beschädigt werden. Ich glaube die Schrift des Missetäters zu erkennen. Was hat er sich dabei gedacht? Möge ihn der Blitz beim S....tuhlgang treffen...
                        Daten sortiert, formatiert und gespeichert!

                        Kommentar

                        • Ed Gonzalez
                          Erfahrener Benutzer
                          • 18.12.2021
                          • 432

                          #13
                          Zitat von OlliL Beitrag anzeigen
                          Ich habe Kirchenbücher wo eindeutig Nachfahren einer Familie die "falsche" Schreibweise eines ursprünglich franz. Nachnamen welcher vom Pfarrer "eingedeutscht" wurde (nach Gehör geschrieben) im 20. Jhd. durchgestrichen und "korrigiert" wurde - was ein Unding....
                          Yep. Wie ich oben bereits angemerkt habe sind das die Dinge, die man auf einem
                          separaten Zettel den Dokumenten beilegen kann. Ich habe verschiedene Korrekturen
                          in gedruckten Ortsfamilienbüchern einfach mit eingelegt. E-Mail drauf und fertig.


                          Zuletzt geändert von Ed Gonzalez; 12.07.2025, 10:13.
                          Johannes SCHMITZ oo Anna WETTLÖPER im Großraum Ahaus; mglw. Niederlande, um 1750 (kath.)
                          Jacob LAUPENMÜHLEN oo Anna Catharina WILDENHAUS im Kreis Mettmann, um 1813 (ev.)

                          Kommentar

                          • HelenHope
                            Erfahrener Benutzer
                            • 10.05.2021
                            • 1050

                            #14
                            Habe ich schon öfter gesehen und fand es jedes Mal hilfreich. Und ich vermute, dass es sich in der Regel um die bereits genannte Arbeiten handelt zum Ariernachweis.

                            Kommentar

                            • Spongebob796
                              Benutzer
                              • 05.12.2018
                              • 30

                              #15
                              Schliesse mich HelenHope an: dies sind ja i.d.R. Zusatzinformationen oder auch Korrekturen, also alles wichtig!
                              Und es geht hier ja wohl jediglich um Kirchenbücher (also Arbeitsunterlagen) und nicht um Luther's erste Bibel; da fände ich es auch nicht angebracht.

                              Ein paar Beispiele:
                              . der Nachtrag in einem Geburtseintrag, wann/wo die Person wen geheiratet hat oder wann sie wo verstorben ist. Insbesondere dann, wenn es zu diesen Ereignissen
                              noch keine veröffentlichen Bücher gibt.

                              . der Nachtrag in einem Geburtseintrag, dass die Geburtsurkunde dann oder dann nach da oder da geschickt wurde. Dann weiss ich, dass ich dann oder dann da oder da einen
                              Heiratseintrag zur Person suchen darf.

                              . Der Nachtrag in einem Heiratseintrag, dass der Familienname der Braut nicht Müller, sondern Schmidt ist (kann wichtig sein!)

                              . der Nachtrag in einem Geburtseintrag, dass die betreffende Person dann oder dann aus der kath. Kirche ausgetreten und da oder da in die ev. Kirche ingetreten ist (hat mir schon geholfen, den
                              Sterbeeintrag zu finden).

                              Wer die Nachträge wann und warum erfasst hat, ist mir völlig egal. An alle Nachtragserfasser: Vielen Dank dafür!

                              Schöne Grüße aus Mittelfranken!

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X