Ich habe gerade gesehen, dass das Buch zur Bestandserhaltung, aus dem ich hier auch schon zitiert hatte, frei online verfügbar ist. Das möchte ich euch nicht vorenthalten:
Bestandserhaltung : ein Ratgeber für Verwaltungen, Archive und Bibliotheken
Verfasser / Beitragende: Maria Kobold und Jana Moczarski ; Herausgeber: Kreisarchiv Hochtaunuskreis, Bad Homburg v. d. Höhe, Archivberatungsstelle Hessen, Darmstadt, Institut für Stadtgeschichte, Frankfurt am Main
Darmstadt : Hessische Historische Kommission, 2012
Beschreibung:
281 Seiten
2. überarbeitete Auflage Link zum Volltext
Wie der Untertitel schon sagt, sit das Buch eigentlich für Profis gedacht. Aber man kann sich ja trotzdem daran orientieren und das Bestmögliche aus diesen Infos draus machen .
Ich habe gerade gesehen, dass das Buch zur Bestandserhaltung, aus dem ich hier auch schon zitiert hatte, frei online verfügbar ist. Das möchte ich euch nicht vorenthalten:
Bestandserhaltung : ein Ratgeber für Verwaltungen, Archive und Bibliotheken
Verfasser / Beitragende: Maria Kobold und Jana Moczarski ; Herausgeber: Kreisarchiv Hochtaunuskreis, Bad Homburg v. d. Höhe, Archivberatungsstelle Hessen, Darmstadt, Institut für Stadtgeschichte, Frankfurt am Main
Darmstadt : Hessische Historische Kommission, 2012
Beschreibung:
281 Seiten
2. überarbeitete Auflage Link zum Volltext
Wie der Untertitel schon sagt, ist das Buch eigentlich für Profis gedacht. Aber man kann sich ja trotzdem daran orientieren und das Bestmögliche aus diesen Infos draus machen .
Zuletzt geändert von Garfield; 30.10.2018, 23:28.
Grund: Tippfehler
Betreffend Ausdruck:
Ich habe gerade noch drei weitere Bücher kontrolliert, die ich 1999 gekauft hatte, das Exlibris müsste ich auch 1999 rein geklebt haben (selber Drucker). Bei diesen hat die Farbe auch aufs Buch abgefärbt, aber viel weniger und hauptsächlich in den Ecken vom Exlibris.
Ich vermute, die Auflage beim Buch vom Foto (erschienen, gekauft und Exlibiris im Jahr 2000) war viel höher als bei den anderen drei Büchern, vielleicht wurde da billigeres Papier benutzt, das mehr Säure enthält?
Ich hatte alle vier Bücher in den ca 5 Jahren danach zigmal gelesen, danach erst 2011 wieder. 2011 wäre mir nicht aufgefallen, dass der Ausdruck abgefärbt hätte. Jetzt nicht mal selbst gelesen und trotzdem fiel mir das auf.
Ich kenne mich mit den chemischen Hintergründen leider gar nicht aus, ich werde da mal nachforschen.
Was ich von der Ausbildung her aber noch weiss, ist dass sowas durchaus vorkommen kann. Da hatte ich Archivalien gesehen, bei denen sich die Druckertinte auf das nächste Blatt übertrug. Und ich erinnere mich auch an Archivalien in Sichtmappen für Ordner, bei denen sich teilweise die komplette Druckerschwärze auf die Mappe übertragen hatte, wo sie wie eingebrannt war, und das Blatt war praktisch weiss.
Danke euch für den Tipp zur Archivierung!
Hab mir gerade eine Leitz Justizmappe Folio (Säurefrei) gekauft. Ist für meinen Start eine angemessen in der Größe.
Falls jemand etwas von Sturmfeder von Oppenweiler suchen sollte, habe ein Stamm Blatt von Regina Sturmfeder hier.
Das ist schon heftig aber schwer vorstellbar. Denn die trocknet ja nach und wird nicht flüssig nach Monaten.
Was ist die Gegenseite für ein Papier? Vielleicht zieht das die Feuchtigkeit raus über die Dauer, aber dann müsste es früher schon abfärben. Könnte aucg sein, dass die schwarzen Pigmente nicht im Papier einziehen weil zu dick, fiereiben sich dann Oberfläche an Oberfläche nach und nach ab.
Das war auf jeden Fall ein Tintenstrahl-Drucker und normales Druckerpapier, was man halt so zuhause benutzt.
Ob zu wenig lange trocknen gelassen nach dem Drucken, kann ich nicht mehr sagen. Auf jeden Fall hat die Farbe nicht innerhalb der 10 Jahre danach abgefärbt, sondern erst später irgendwann.
Warum Ausdrucken nicht zwingend als Archivierung taugt: siehe Anhang, ein gerade gefundenes Exlibris, gedruckt und eingeklebt vor 18 Jahren.
Schätze mal Tintenstrahl, nicht gutes beschichtetes Papier, noch zu feucht gewesen und nicht vorher durchgetrocknet.
Schade das so hinterher der Erfolg geschmälert wird.
Bei Aldi Nord wird es ab Donnerstag Prospekthüllen aus PP (Polypropylen) im Angebot geben, laut Beschreibung dokumentenecht, d.h. ohne Weichmacher. Hat jemand dazu eine Meinung oder schon Erfahrungen gesammelt?
Hallo Maschenka, vornweg, ich kenne das Produkt nicht. Manchmal sind solche Hüllen ja minimal "trüb", diesen Nachteil haben entsprechende Produkte aus dem Archivbedarf nicht. Die Produkte sind auch mit dem Photographic Activity Test (PAT-Test, ISO18916) hinsichtlich Interaktionen zwischen Inhalt und Material der Hülle geprüft, einen entsprechenden Hinweis sehe ich bei Aldi nicht. Inwiefern das für den Privatnutzer von Relevanz ist, muss jeder selbst entscheiden. Allzu viel verkehrt machen kann man für den Preis ja nicht.
Bei Aldi Nord wird es ab Donnerstag Prospekthüllen aus PP (Polypropylen) im Angebot geben, laut Beschreibung dokumentenecht, d.h. ohne Weichmacher. Hat jemand dazu eine Meinung oder schon Erfahrungen gesammelt?
Bin schon wieder da mit einer weiteren Frage: Habt ihr euch keine Gedanken gemacht wegen dem Licht beim einscannen? Dies kann ja wie der Blitz beim fotografieren alte Dokumente "beschädigen". Hier würde mich die Meinung der Profis interessieren.
Danke und beste Grüsse
Simone
Hallo
Ich habe in den letzten 10 Jahren wo immer möglich in Archiven (bei den Spezialisten der Digitalisierung oder bei der Bestandserhaltung, nicht einfach an der Theke) informiert. Obwohl viele Archive oder Bibliotheken immer noch Fotografie-Verbote haben, gibt es so ziemlich nichts, was für dieses Verbot spricht.
Was Dokumente in jeglichem Material und jeglichen Alters schädigt, ist UV-Licht. Möglich, dass alte Lampen ähnliches Licht absondern oder sonst wie schädlich sind, das konnte mir so wirklich genau nicht erklärt werden. Da wo ich vor einigen Monaten in der Scan-Abteilung gefragt habe (Zürich, Schweiz), wird mit LEDs, die garantiert nicht schädlich seien, gescannt. Meines Wissens sind aber alle LED nicht schädlich für Dokumente. Das kurze Blitzlicht sollte einem Dokument eigentlich nichts antun können, da spricht eher die Sache mit dem spiegeln / zu hellem Dokument dagegen, mit Blitz zu fotografieren.
Aus konservatorischer Sicht lohnt es sich, Dokumente einmalig zu scannen oder abzufotografieren und dann mit den Kopien zu arbeiten. Dann wird das Dokument vor häufigem Blättern/Anfassen geschützt, was das Dokument im Endeffekt am meisten schützt.
Zusammenfassend:
- blitzen möglich, macht aber wenig Sinn
- moderne Scanner (meistens mit LED) kein Problem
- Kunstlicht ab und zu auch kein Problem (ausser spezielle UV-Lampen)
- möglichst kein direktes Tageslicht und kein indirektes über längeren Zeitraum
Optimale Aufbewahrung (laut unserem Lehrbuch vor 10 Jahren):
- 18 Grad, 45% Luftfeuchtigkeit = trocken!), konstant
- dunkel
- kein Kontakt mit Säure (normales Papier) oder Weichmacher (normale Plastikmappen jeglicher Art, ausser sie sind speziell für Archive gemacht, wobei man da genau auf die Inhaltsstoffe achten sollte)
- Fotos nicht in gepufferte Umschläge, nur säurefrei ist besser
- wenn das im Privatbereich nicht eingehalten werden kann, sollte wenigstens auf folgendes geachtet werden: konstante Temperatur, trocken (also lieber Dachboden als Keller), kein normales Papier zum Trennen, absolut keine normalen Plastikmappen
Wenn man die Aufbewahrung schonend hin kriegt, stört es die Dokumente auch nicht, einmalig gescannt zu werden .
Habe gerade was Schriftliches zum Thema Scannen gefunden. Auf der Seite vom Bundesamt für Gesundheit der Schweiz steht zum Thema LED-Lampen unter anderem:
Auf Grund ihrer nicht vorhandenen oder kleinen ultravioletten Strahlungsabgabe stellen LED-Lampen für Personen, die überempfindlich auf ultraviolette Strahlung reagieren, eine Alternative zu Halogen- oder Energiesparlampen dar.
Die von LED erzeugte ultraviolette Strahlung wurde im Auftrag der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt AUVA in Österreich bestimmt (Schulmeister et al. 2011; Buberl et al. 2011). Die Messungen zeigen, dass die ultraviolette Strahlung heutiger LED die Grenzwerte für ultraviolette Strahlung um ein Vielfaches unterschreiten.
Und noch eine Frage zum Digitalisieren/Scannen: einige Dokumente werden bei mir selbst bei höchster Auflösung seltsamerweise sehr pixelig, wenn ich sie als pdf speichere.
das Portable Document Format (PDF) erlaubt die Kompression der (grafischen) Inhalte. Auch wenn der Scann hochauflösend ist, kann sich die Qualität ändern - je nach Einstellung des PDF-Programms bzw. Treibers der Umwandlung erledigt. Möglich ist zum Beispiel eine Änderung
der Auflösung indem nachträglich runterskaliert wird,
des Grafikformats, z.B. von einem verlustfreien in ein verlusthaftes Format
der Farbeinstellungen (Farbmodel, Farbtiefe [Farbe, sw, Graustufen, reduzierte Farbpalette], etc.)
der Kompressionsstufe
Du müsstest also die zugehörigen PDF-Einstellungen prüfen und ggf. anpassen, wenn du mit der Qualität der erzeugten PDF-Dokumente unzufrieden bist. Denkbar ist dass bei dir die Scanns zu stark runterskaliert werden und/oder die JPG-Kompression (zu) hoch eingestellt ist.
[...] jpg [...] aber das ist ja ein Format, das sich weniger schlecht ausdrucken lässt
So pauschal würde ich das nicht sagen - es hängt eher vom Anwender und dem benutzten Programm ab.
Wenn es sich um den Scann einer Schreibmaschinenseite mit Text handelt dann bietet sich natürlich durchaus PDF an, ein Vorteil wäre z.B. dass man die Möglichkeit hat, den per Texterkennung erzeugten Inhalt mitzuintegrieren. Bei Bilder/Grafiken, die man später mit einem Grafikprogamm weiterbearbeiten möchte, kann aber die Abspeicherung in einem Grafikformat vorteilhafter sein.
Was für ein toller Thread, ich bin richtig froh, darauf gestoßen zu sein. Ich stehe noch ziemlich am Anfang, kann also noch viel richtig machen.
Mein Hauptsorge gilt im Moment dem Raumklima. Ich wohne in einer sehr feuchten (weil falsch isolierten) Wohnung. Umziehen kommt erstmal nicht in frage.
Die Dokumente, die ich bisher habe, sind Auszüge (Abschriften) aus Kirchenbüchern sowie beglaubigte Kopien, alle aus den 1930er und 40er Jahren.
Da in meiner Wohnung bereits Schimmel an den Wänden aufgetreten ist, sind sicher auch die Dokumente gefährdet. Gibt es auch bei insgesamt feuchter Luft eine Möglichkeit, die Unterlagen halbwegs "klimaneutral" zu lagern?
Um es noch zu verkomplizieren: mein Budget ist sehr begrenzt.
Mir fällt bisher nur ein, alles in einen sehr festen Karton zu tun, und dort diese kleinen Silica-Beutelchen reinzutun (auch wenn ich erstmal nicht wüsste, wo ich davon mehrere herbekäme). Oder vielleicht Katzenstreu in Stoffbeutelchen reintun?
Und noch eine Frage zum Digitalisieren/Scannen: einige Dokumente werden bei mir selbst bei höchster Auflösung seltsamerweise sehr pixelig, wenn ich sie als pdf speichere. Woran kann das liegen, und was kann man evtl. dagegen tun? Als jpg werden sie sehr viel besser, aber das ist ja ein Format, das sich weniger schlecht ausdrucken lässt und auch weniger gut gegen Veränderungen gefeit ist.
Zuletzt geändert von emmmi_karola; 29.04.2016, 14:05.
Einen Kommentar schreiben: