Hallo zusammen!
Ein Vorfahre gibt mir Rätsel auf. Er heiratet um 1630 in Niedersachsen die Witwe eines Ackermannes. Nach deren Tod und nach Volljährigkeit des Hoferben aus erster Ehe seiner Frau heiratet er in einen anderen Ort und ist dort Krüger. So weit ist daran nichts, was aus dem Rahmen eines bäuerlichen Lebenslaufes fällt.
Aber dieser Vorfahre, der, und das ist für diese Gegend nicht üblich, "Johann Quidde alias von Osterode" heißt, war wohl gar nicht bäuerlicher Herkunft. Der Name Quidde ist vor ihm unbekannt in der Gegend. Es gibt Hinweise auf Quellen, nach denen er "Wachtmeister-Leutnant" in schwedischen Diensten war. Ein anschließendes Gespräch mit einem mir bekannten Mitglied der Familie ergab, daß in der Familie die Überlieferung existiert, Johann sei in Halberstadt stationiert gewesen bis Wallenstein die Stadt eingenommen hat. Das war 1627. Und Quidde sei, so mein Gesprächspartner, nicht der ursprüngliche Familienname gewesen, sondern entstand aus einem schwedischen Spitznamen. Was an dieser Geschichte vom schwedischen Militärdienst und dem Spitznamen dran ist, kann ich nicht beurteilen. Auch wenn Gustav Adolf noch gar nicht in den Krieg eingegriffen hatte, als Wallenstein Halberstadt besetzte, gehe ich dennoch davon aus, daß es einen wahren Kern geben könnte. Vielleicht handelte es sich nicht um die Schweden, sondern um die Dänen, die vor den Schweden dabei waren. Mögliche Quellen versuche ich gerade zu beschaffen.
Nun wird es aber noch verzwickter. Ein Nachfahre Johann Quiddes (den Namen kenne ich noch nicht, aber es wird sich maximal um einen Urenkel handeln) soll im Häuserbuch seiner Stadt angegeben haben, daß sein Vorfahre Johann Quidde ursprünglich aus Tirol stammt. Auch dieses Häuserbuch versuche ich aufzuspüren. Ich weiß nicht, ob es mir gelingt, alle Quellen ausfindig zu machen. Vielleicht existieren einige nicht mehr. Es muß sie aber gegeben haben, da sich in den 1920er und 1930er Jahren offenbar schon andere Forscher mit der Familie Quidde, der ein Friedensnobelpreisträger entstammt, beschäftigt haben. Vermutlich haben diese Forscher ihre Sache mit einer gewissen Ernsthaftigkeit betrieben.
Mir stellt sich nun erst einmal die Frage nach der Vereinbarkeit all dieser noch zu überprüfenden Angaben. Wie gelangte ein Tiroler in die schwedische oder dänische Armee? Mir sind schottische Söldner in Diensten Gustav Adolfs bekannt. Aber von Tirolern habe ich in diesem Zusammenhang noch nichts gehört. Sind konkrete Fälle bekannt, in denen Tiroler sich damals in den Dienst einer so weit entfernten Macht stellten?
Falls meine Frage in diesem Forum fehl am Platze sein sollte, so bitte ich die Moderatoren um Verschiebung.
Vielen Dank und viele Grüße
consanguineus
Ein Vorfahre gibt mir Rätsel auf. Er heiratet um 1630 in Niedersachsen die Witwe eines Ackermannes. Nach deren Tod und nach Volljährigkeit des Hoferben aus erster Ehe seiner Frau heiratet er in einen anderen Ort und ist dort Krüger. So weit ist daran nichts, was aus dem Rahmen eines bäuerlichen Lebenslaufes fällt.
Aber dieser Vorfahre, der, und das ist für diese Gegend nicht üblich, "Johann Quidde alias von Osterode" heißt, war wohl gar nicht bäuerlicher Herkunft. Der Name Quidde ist vor ihm unbekannt in der Gegend. Es gibt Hinweise auf Quellen, nach denen er "Wachtmeister-Leutnant" in schwedischen Diensten war. Ein anschließendes Gespräch mit einem mir bekannten Mitglied der Familie ergab, daß in der Familie die Überlieferung existiert, Johann sei in Halberstadt stationiert gewesen bis Wallenstein die Stadt eingenommen hat. Das war 1627. Und Quidde sei, so mein Gesprächspartner, nicht der ursprüngliche Familienname gewesen, sondern entstand aus einem schwedischen Spitznamen. Was an dieser Geschichte vom schwedischen Militärdienst und dem Spitznamen dran ist, kann ich nicht beurteilen. Auch wenn Gustav Adolf noch gar nicht in den Krieg eingegriffen hatte, als Wallenstein Halberstadt besetzte, gehe ich dennoch davon aus, daß es einen wahren Kern geben könnte. Vielleicht handelte es sich nicht um die Schweden, sondern um die Dänen, die vor den Schweden dabei waren. Mögliche Quellen versuche ich gerade zu beschaffen.
Nun wird es aber noch verzwickter. Ein Nachfahre Johann Quiddes (den Namen kenne ich noch nicht, aber es wird sich maximal um einen Urenkel handeln) soll im Häuserbuch seiner Stadt angegeben haben, daß sein Vorfahre Johann Quidde ursprünglich aus Tirol stammt. Auch dieses Häuserbuch versuche ich aufzuspüren. Ich weiß nicht, ob es mir gelingt, alle Quellen ausfindig zu machen. Vielleicht existieren einige nicht mehr. Es muß sie aber gegeben haben, da sich in den 1920er und 1930er Jahren offenbar schon andere Forscher mit der Familie Quidde, der ein Friedensnobelpreisträger entstammt, beschäftigt haben. Vermutlich haben diese Forscher ihre Sache mit einer gewissen Ernsthaftigkeit betrieben.
Mir stellt sich nun erst einmal die Frage nach der Vereinbarkeit all dieser noch zu überprüfenden Angaben. Wie gelangte ein Tiroler in die schwedische oder dänische Armee? Mir sind schottische Söldner in Diensten Gustav Adolfs bekannt. Aber von Tirolern habe ich in diesem Zusammenhang noch nichts gehört. Sind konkrete Fälle bekannt, in denen Tiroler sich damals in den Dienst einer so weit entfernten Macht stellten?
Falls meine Frage in diesem Forum fehl am Platze sein sollte, so bitte ich die Moderatoren um Verschiebung.
Vielen Dank und viele Grüße
consanguineus
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