Tiroler beim schwedischen Militär während des 30-jährigen Krieges?

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  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 5981

    Tiroler beim schwedischen Militär während des 30-jährigen Krieges?

    Hallo zusammen!

    Ein Vorfahre gibt mir Rätsel auf. Er heiratet um 1630 in Niedersachsen die Witwe eines Ackermannes. Nach deren Tod und nach Volljährigkeit des Hoferben aus erster Ehe seiner Frau heiratet er in einen anderen Ort und ist dort Krüger. So weit ist daran nichts, was aus dem Rahmen eines bäuerlichen Lebenslaufes fällt.

    Aber dieser Vorfahre, der, und das ist für diese Gegend nicht üblich, "Johann Quidde alias von Osterode" heißt, war wohl gar nicht bäuerlicher Herkunft. Der Name Quidde ist vor ihm unbekannt in der Gegend. Es gibt Hinweise auf Quellen, nach denen er "Wachtmeister-Leutnant" in schwedischen Diensten war. Ein anschließendes Gespräch mit einem mir bekannten Mitglied der Familie ergab, daß in der Familie die Überlieferung existiert, Johann sei in Halberstadt stationiert gewesen bis Wallenstein die Stadt eingenommen hat. Das war 1627. Und Quidde sei, so mein Gesprächspartner, nicht der ursprüngliche Familienname gewesen, sondern entstand aus einem schwedischen Spitznamen. Was an dieser Geschichte vom schwedischen Militärdienst und dem Spitznamen dran ist, kann ich nicht beurteilen. Auch wenn Gustav Adolf noch gar nicht in den Krieg eingegriffen hatte, als Wallenstein Halberstadt besetzte, gehe ich dennoch davon aus, daß es einen wahren Kern geben könnte. Vielleicht handelte es sich nicht um die Schweden, sondern um die Dänen, die vor den Schweden dabei waren. Mögliche Quellen versuche ich gerade zu beschaffen.

    Nun wird es aber noch verzwickter. Ein Nachfahre Johann Quiddes (den Namen kenne ich noch nicht, aber es wird sich maximal um einen Urenkel handeln) soll im Häuserbuch seiner Stadt angegeben haben, daß sein Vorfahre Johann Quidde ursprünglich aus Tirol stammt. Auch dieses Häuserbuch versuche ich aufzuspüren. Ich weiß nicht, ob es mir gelingt, alle Quellen ausfindig zu machen. Vielleicht existieren einige nicht mehr. Es muß sie aber gegeben haben, da sich in den 1920er und 1930er Jahren offenbar schon andere Forscher mit der Familie Quidde, der ein Friedensnobelpreisträger entstammt, beschäftigt haben. Vermutlich haben diese Forscher ihre Sache mit einer gewissen Ernsthaftigkeit betrieben.

    Mir stellt sich nun erst einmal die Frage nach der Vereinbarkeit all dieser noch zu überprüfenden Angaben. Wie gelangte ein Tiroler in die schwedische oder dänische Armee? Mir sind schottische Söldner in Diensten Gustav Adolfs bekannt. Aber von Tirolern habe ich in diesem Zusammenhang noch nichts gehört. Sind konkrete Fälle bekannt, in denen Tiroler sich damals in den Dienst einer so weit entfernten Macht stellten?

    Falls meine Frage in diesem Forum fehl am Platze sein sollte, so bitte ich die Moderatoren um Verschiebung.

    Vielen Dank und viele Grüße
    consanguineus
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    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561
  • Edda
    Erfahrener Benutzer
    • 18.04.2008
    • 426

    #2
    Hallo consanguineus,

    über den Namen Quidde bin ich auch schon in einem Dorf im Harzvorland gestolpert, er fällt einfach auf.
    Soweit so gut: 1781 "heiratet" Helene Friederike Helene Quidde in Goslar bzw die Gebühr wurde bezahlt, d.h. die eigentliche Heirat hat anderswo stattgefunden. Ich habe Kinder und auch Enkel des Paares.

    lg Edda
    Harzvorland: Gittermann, Mingers, Reuter, Schlüter, Schmidt, Stieger
    Kr. Lyck, Ostpreussen: Rynio, Olschewski
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    George Bernard Shaw


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    • Alter Mansfelder
      Super-Moderator
      • 21.12.2013
      • 3766

      #3
      Hallo consanguineus,

      der Dreißigjährige Krieg hat die Bevölkerungsschichten und Regionen ordentlich durchgeschüttelt. Zu dieser Zeit ist nichts unmöglich. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Bestallungen munter gewechselt wurden, unabhängig von der Religion. Ein Tiroler Beispiel habe ich nicht, aber andere interessante Lebensläufe, etwa diese:

      - Virgilius Glander: heiratet 1635 als Soldat in Aschersleben, ist zwischenzeitlich venezianischer Sergeant in Italien und zum Schluss (1666) Stadtwachtmeister in Passau; Sohn offenbar Bauer in Harkerode b. Aschersleben, Enkelin heiratet einen Kossaten;
      - Andreas Popendicker, gewesener Leutnant, Ackermann und Altarmann in Welbsleben (Kirchvaterssohn aus dem Nachbarort)
      - Andreas Sieburg, gewesener Leutnant unter General Wrangels Leibregiment, 1650 Ratsschenk in Hettstedt, dann wohnhaft in Gatterstädt
      - Jonas Weidling aus Spitz in Österreich, 1635 Mundkoch bei Obristleutnant Stammer auf der Rammelburg, die Witwe ist Stammutter einer bäuerlichen Familie in Hermerode

      Wenn ich meine AL weiter absuche, dann finde ich bestimmt noch mehr. Im Übrigen ist allgemein festzustellen, dass sich viele ehemalige Offiziere in mehr oder weniger guten Verhältnissen nach dem Krieg auf den Dörfern niederließen.

      Es grüßt der Alte Mansfelder
      Gesucht:
      - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
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      • consanguineus
        Erfahrener Benutzer
        • 15.05.2018
        • 5981

        #4
        Hallo Edda, hallo Alter Mansfelder!

        Vielen Dank für Eure Antworten.

        @Edda: In welchem Dorf bist Du Quiddes begegnet? Sie haben sich ja, ausgehend von besagtem Johann, rasant vermehrt. Nicht jeder Namensträger ist aufgrund der unbefriedigenden Kirchenbuchsituation hundertprozentig einem Vater zuzuordnen, aber das Gesamtbild ist ziemlich stimmig. Gehören die Quidde zu Deinen Vorfahren? Ich habe zwei Linien in der AL, jede jeweils von einem Sohn des Johann ausgehend.

        @Alter Mansfelder: Sehr interessante Beispiele, die Du anführst! Ich denke, der Krieg hat jedenfalls die Besitzverhältnisse der Höfe kräftig durcheinandergewirbelt. Ich habe Kirchenbücher von Halberstädtischen Dörfern gesehen, in denen Wallenstein die Bevölkerung extrem dezimiert hat. Da existierten manche Familien einfach nicht mehr. Höfe wurden frei und mit ganz anderen Familien besetzt. Sehr gut denkbar, daß der eine oder andere Soldat sich in das warme Nest gesetzt hat.

        Viele Grüße
        consanguineus
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        • Araminta
          Erfahrener Benutzer
          • 12.11.2016
          • 602

          #5
          Ich würde Alter Mansfelder voll und ganz zustimmen!

          Zwar kann ich dir keine speziellen Personen, Daten oder Quellen nennen aber der 30jährige Krieg war hier sehr präsent und daher habe ich auch immer wieder damit zu tun und meine da auch etwas Ahnung zu haben.

          In meiner Ahnenreihe bin ich natürlich noch nicht soweit und werde es wohl auch nie.

          Wie gesagt, der 30jährige Krieg ist in meiner Stadt recht präsent und ich könnte genaueres darüber schreiben aber der Alte Mansfelder hat schon alles gesagt.
          Auch dass die Dänen hier waren und natürlich wird es so gewesen sein, dass der Feind meines Feindes mein Freund war und damit auch für die Tiroler gewesen sein wird. Schließlich ging es nicht wirklich um die Religion.

          Ich finde es schon großartig, dass du soweit zurückgehen konntest! Respekt! Und viel Erfolg weiterhin.

          Kommentar

          • consanguineus
            Erfahrener Benutzer
            • 15.05.2018
            • 5981

            #6
            Hallo Araminta,

            dieser Quidde gehört offensichtlich zu den spannenderen Personen in meiner AL und ich hoffe, noch etwas mehr über ihn herauszubekommen, wenngleich das nicht zu wahrscheinlich ist.

            Und vielen Dank für die anerkennenden Worte, aber ich muß das mal relativieren. Kirchenbuchlich bin ich bei vielen Linien der väterlichen Vorfahren bereits am Ende. Daß das im Großen und Ganzen recht problemlos möglich war, ist erstens dem Umstand geschuldet, daß ich viele Bauern unter den Vorfahren habe, die ja nicht so mobil waren und somit einfacher zu finden sind als Vertreter anderer Bevölkerungsgruppen. Und daß zweitens die Kirchenbücher hier in der Ecke leider nicht sehr weit zurückreichen, sodaß eine aus dem Sterbeeintrag eines alten Menschen errechnete Geburt um 1600 schon eine kleine Sensation darstellt. Und daß hier drittens zumeist Jüngstenrecht galt, die Generationenfolge also im Schnitt merklich über 35 Jahren liegt. Da kommen bis 1600 in manchen Linien nur zehn Vorfahrengenerationen zusammen. Wenn es sehr gut läuft auch mal zwölf oder dreizehn, dies aber eher selten. So habe ich bedauerlicherweise viel weniger Vorfahren zusammengeklaubt als man es eigentlich erwarten dürfte.

            Viele Grüße
            consanguineus
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            • Scherfer
              Moderator
              • 25.02.2016
              • 2556

              #7
              Hallo consanguineus,

              ich halte diese Geschichte für durchaus möglich, auch wenn Du noch weitere Belege brauchst. Interessant am angenommenen (?) Familiennamen Quidde ist vielleicht auch die Ähnlichkeit mit der Wortbedeutung der Bezeichnung "Quiddje".

              Kommentar

              • consanguineus
                Erfahrener Benutzer
                • 15.05.2018
                • 5981

                #8
                Guten Morgen Scherfer,

                Dein Hinweis auf "Quiddje" hört sich vernünftig an. Falls Vorfahr Quidde tatsächlich in dänischen Diensten stand, so ist es ja durchaus denkbar, daß er Kameraden aus der Hamburger Ecke hatte, die seinen Tiroler Dialekt unverständlich bis amüsant fanden und ihm deshalb diesen Beinamen verpassten, der dann zum Familiennamen wurde. Alles unbewiesene Dinge, das ist mir klar, aber irgendwie muß man sich der Sache ja nähern.

                Möglicherweise hieß der erste Quidde also "von Osterode", was ich allerdings nicht als adeligen Namen ansehe, sondern als eine Herkunftsbezeichnung. Orte dieses Namens gibt es etliche, aber gibt es sie auch in Tirol oder, falls man "Tirol" als Synonym für "weit entfernte Gegend im Süden" auffassen möchte, im südlichen Bereich des deutschen Sprachraumes?

                Viele Grüße
                consanguineus
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                • Edda
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.04.2008
                  • 426

                  #9
                  Nachtrag zu Quidde

                  Moin consanguineus,

                  Johann Ludwig Hasenbalg *1716 Dassel +1800 in Dörnten, war dort Pastor von 1743 bis zum Tode verheiratet mit Anna Maria Quidde *um 1720
                  Tochter Leonore Berhardine Hasenbalg *1752 in Dörnten + 1824 in Gielde oo Christoph Melchior Cludius, Pastor in Gielde

                  lg Edda
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                  Kommentar

                  • consanguineus
                    Erfahrener Benutzer
                    • 15.05.2018
                    • 5981

                    #10
                    Moin Edda,

                    vielen Dank für den Hinweis! Ich kann diese Anna Maria im Moment nicht zuordnen, lediglich ausschließen, aus welcher Linie sie stammt.

                    Viele Grüße
                    consanguineus
                    Suche:

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                    • Sebastian_N
                      Erfahrener Benutzer
                      • 25.09.2015
                      • 964

                      #11
                      Prinzipiell möglich, um nicht zu sagen, sehr wahrscheinlich, dass dessen Lebenslauf bzw. Militärdienst so "krumm" verlief.

                      Die damaligen Heere waren keine stehenden Armeen, sondern ausschließlich Söldnerheere. Die Kriege haben vielerorts in Europa die Wirtschaftsaktivität reduziert und Mann hat sich u. a. als Söldner zu verdingen gesucht.

                      Dein Vorfahre könnte über die Kaiserlichen in die deutschen Landen gekommen sein. Seiten wurden regelmäßig gewechselt, nach Zahlungsausfällen (die die Regel war; daher verdingte man sich durch das Plündern) oder verlorenen Schlachten oder Gefangenschaft. All das, war sehr regelmäßig.

                      Die Biografie deines Vorfahren wäre daher eher die Regel, statt der Ausnahme im Kontext der Zeit.

                      Beste Grüße

                      Seb
                      Dauersuche:
                      Neumann/Naumann in Altstedt/Mittelhausen vor 1672
                      Franke in Oschatz vor 1785
                      Wolf/Schmiedel in Crottendorf vor 1790
                      Wachsmuth in Rittersgrün vor 1790
                      Nestler/Wolf/Martin/Schönherr in Marienberg vor 1780
                      Greim/Hoffmann in Eilenburg vor 1750
                      Müller/Kistner/Trautmann/Kuhn (kath.) in Rastatt vor 1750
                      Hacklbauer in Linz vor 1760
                      Schimpke/Geppert (kath.) in Ritterswalde vor 1790
                      Mett in Quedlinburg (St. Nicolai) zw. 1725-1794
                      Helmert/Liebing in Volkmarsdorf vor 1840

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                      • consanguineus
                        Erfahrener Benutzer
                        • 15.05.2018
                        • 5981

                        #12
                        Vielen Dank, Seb, für Deine Einschätzung! Ich bin gespannt, ob ich je eine der originalen Quellen in die Hände bekomme, auf denen diese ganzen Gerüchte und Erzählungen basieren. Ein paar vielversprechende Ansätze habe ich, aber leider sind die Archive noch geschlossen.

                        Es fällt auf, daß sich relativ viele der Nachfahren des ersten Quidde, auffällig mehr als bei traditionellen Bauernfamilien, recht früh außerhalb der Landwirtschaft umgetan haben und teilweise sehr erfolgreiche bürgerliche Karrieren hingelegt haben. Das spricht nach meinem Dafürhalten eher gegen eine ursprünglich bäuerliche Herkunft des ersten Quidde.

                        Viele Grüße
                        consanguineus
                        Suche:

                        Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
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                        Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                        Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                        Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                        Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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                        • Sneezy

                          #13
                          Hallo,
                          hier ist die Namenverbreitungskarte des Namens Quidde:

                          Verbreitungskarten von Familiennamen erstellen

                          Learn the fascinating origin of the Quidde surname; its meaning & distribution. Unlock your family history in the largest database of last names.


                          Am häufigsten ist der Name im Landkreis Wolfenbüttel. Weitere Varianten wie Quide, Quidet, Quider und Quides kommen am häufigsten in Frankreich und witzigerweise auch auf den Philippinen vor. In Österreich (Tirol) kommt der Name hingegen nicht vor.
                          Ich habe fast zur selben Zeit schottische Vorfahren, die zwar nicht in der schwedische Armee waren, dafür aber in der schottischen Garde in Frankreich gedient haben. Ab 1649 ist mein schottischer Vorfahre mit teils französischen Wurzeln dann von Paris nach Warschau umgezogen und hat in der polnischen Armee als Pułkownik gedient.
                          Zuletzt geändert von Gast; 19.03.2021, 23:27.

                          Kommentar

                          • consanguineus
                            Erfahrener Benutzer
                            • 15.05.2018
                            • 5981

                            #14
                            Hallo Balduin,

                            es überrascht nicht, daß der Name im Landkreis Wolfenbüttel gehäuft anzutreffen ist. Hier tauchte er imersten Drittel des 17. Jahrhunderts erstmalig auf. Die Namensträger waren zunächst und später mehrheitlich Bauern und Gutsbesitzer, also ortsfest. Und schließlich wurde niemand aus dem Landkreis Wolfenbüttel vertrieben, da dieser "im Westen" lag.

                            Zu den Franzosen, die ähnlich klingende Namen tragen oder trugen, kann ich nichts sagen. Ich denke nicht, daß es da Zusammenhänge gibt. Der eigentliche Familienname war ja angeblich gar nicht Quidde, sondern von Osterode. Das klingt zwar, genauso wie Quidde, so gar nicht tirolerisch, aber wer weiß, wann und wo der erste Quidde den Namen von Osterode und auch Quidde erworben hat. Letzterer soll ja ein schwedischer Spitzname sein oder auf einen solchen zurückgehen.

                            Viele Grüße
                            consanguineus
                            Suche:

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                            Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                            Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                            Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                            Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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                            • Sneezy

                              #15
                              Hallo,
                              dann passt es doch sehr gut, dass sie ursprünglich von Osterode hießen und als sie sich in Niedersachsen niedergelassen hatten, Quidde genannt wurden, da sie Fremde waren. Die meisten Orte mit dem Namen Osterode befinden sich im Harz. Es gibt allerdings auch noch ein Osterode in Ostpreußen.
                              Zuletzt geändert von Gast; 20.03.2021, 11:41.

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