Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Juanita
    Erfahrener Benutzer
    • 22.03.2011
    • 1522


    Nachdem Christoffel Hasert alias Schüchel aus Mihla/Türingen an der Pest 1620 eine Tochter; 1622 einen Sohn verlor, starb 1626 im Kindbett seine Frau mit dem tot geborenen Töchterlein. 6 Monate später holte die Pest weitere 2 KInder von ihm. Das war zuviel für ihn. Er drehte durch und voller Wahnsinn sprang er in die Werra und ertränkte sich.
    Juanita

    Kommentar

    • Ralf-I-vonderMark
      Super-Moderator

      • 02.01.2015
      • 3115

      Hallo zusammen,

      ein übereifriges Arbeiten und sorgloses Nichtbeachten von Warnsignalen ist zweifelsohne risikobehaftet und kann tödliche Konsequenzen haben; auch bei der als relativ sicher geltenden Wuppertaler Schwebebahn.

      Barmer Zeitung und Handelsblatt vom 15.06.1906:
      „Elberfeld, 15. Juni. [Ein schrecklicher Unglucksfall) ereignete sich gestern Abend kurz vor 6 Uhr auf der Schwebebahn zwischen den Haltestellen Varresbeck und Westende. Dort war der 19jährige Friedrich Kremp damit beschäftigt, die obere Eisenkonstruktion zu untersuchen. Es wird nun angenommen, daß er zwischen den Pfeilern 148 und 149 eine schadhafte Stelle gefunden hat, die seine Aufmerksamkeit so in Anspruch nahm, daß er darüber den von Vohwinkel kommenden Wagen überhörte. Er wurde von den Rädern erfaßt und in dem Zwischenraum, welcher zwischen Rädern und Pfeiler bleibt, so grausam gequetscht, daß er in einigen Minuten starb. Das Rückgrat war ihm gebrochen, er hatte ferner eine 22 Centimeter lange und 10 Centimeter breite und ebenso tiefe Wunde davongetragen. Die Bergung der Leiche war mit großen Schwierigkeiten verknüpft. Da man mit den von den Farbenfabriken entliehenen Tragbahren nicht unter den einzelnen Pfeilern hergelangen konnte, mußte man die Leiche bis zur Privatbrücke der Farbenfabriken tragen und dort herunter lassen, wo sie sofort in den Totenwagen gelegt und zur Leichenhalle des städtischen Krankenhauses gebracht wurde. Der Fall ist um so beklagenswerter, als der junge Mann seine betagten Eltern, Anilinstr. 11, unterstützte.“
      vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/24831228?query=%22Kremp%22

      Barmer Zeitung und Handelsblatt vom 16.06.1906:
      „[Ueber den tödlichen Unglücksfall auf der Schwebebahn], worüber gestern berichtet wurde, schreibt uns die Betriebsleitung der Schwebebahn: Der Bahnarbeiter Kremp war zusammen mit einem zweiten Arbeiter mit Prüfung der Gleisschrauben zwischen den Farbenfabriken beschäftigt. Als ein Zug auf ca. 150 m herrannahte, rief der dem Zuge zunächst arbeitende entsprechend der Vorschrift dem K. zu, die Arbeit einzustellen. K. unterbrach aber seine Arbeit nicht, sondern antwortete noch angeblich: „Der Zug ist noch weit, mir passiert nichts." Sein Mitarbeiter, der etwa 10 m von ihm entfernt war, erkannte aber die drohende Gefahr und lief sofort auf K. zu, um ihn zurückzuziehen, kam aber zu spät. K. hatte von einem Radgestelle des Wagens im Rücken einen so starken Stoß erhalten, daß die Wirbelsäule schwer verletzt war. Ein sofort herbeigerufener Arzt der Farbenfabriken stellte den inzwischen eingetretenen Tod des K. fest.“
      vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/24831234?query=%22Kremp%22

      Viele Grüße
      Ralf

      Kommentar

      • fps
        Erfahrener Benutzer
        • 07.01.2010
        • 2370

        Moin,
        im OSB Affoldern fand ich folgende Angabe nach dem Todesdatum der kleinen Anna Catharina Sölzer (14.9.1802-28.10.1804):
        Dieser doppelte Sterbefall trug sich auf eine traurige Art zu. Die Mutter trocknete Flachs auf einer Horde über dem Ofen, legt sich neben dem Ofen nebst 2 Kinder aufs Bette. Der Flachs entzündet sich, sie wacht auf, sucht das Feuer zu löschen, vergißt in der Angst das kleine Kind wegzutragen. Das größere Kind entgeht dem Feuer, verbrennt sich aber Gesicht und Hände. Das kleinere Kind wird vom Feuer verbrannt und stirbt am Morgen.

        Tragisch. Aus dem Eintrag im Kirchenbuch geht hervor, dass auch die Mutter bei diesem Brand ihr Leben verlor.
        Gruß, fps
        Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

        Kommentar

        • Bienenkönigin
          Erfahrener Benutzer
          • 09.04.2019
          • 1878

          Hallo zusammen,

          da ich Urlaub habe, habe ich heute einmal Tourist in München gespielt und war im lten Südfriedhof. Dort liegen nicht nur viele Maler wie Carl Spitzweg begraben, sondern auch zahlreiche Architekten und Gestalter Münchens (von Gärtner, Klenze etc.) sowie alle wichtigen Brauereibesitzer.

          Ein Grabmal hatte einen langen Text, der meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Der Verstorbene kam bei dem durch ein schweres Hochwasser verursachten Einsturz der Schwanenbrücke am 13. September 1813 um. Er wurde von seiner Familie sehr betrauert, vermutlich aber war er einer der vielen Schaulustigen, die voller Sensationsgier dem Einsturz eines Wirtshauses zusehen wollten:
          Es ist die schlimmste Hochwasser-Katastrophe, die München erlebt hat. Am 13. September 1813 stürzt die Schwanenbrücke ein und reißt über 100 Menschen in die reißenden Fluten der Isar. Autorin: Birgit Magiera


          Ich kann da nicht urteilen, vielleicht war es so...
          Viele Grüße
          Bienenkönigin
          Angehängte Dateien
          Zuletzt geändert von Bienenkönigin; Gestern, 17:53.
          Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

          Kommentar

          Lädt...
          X