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  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11354

    Bedeutung des lateinischen Textes

    Biene

    Anna Catharina Ebenreck ~ 22.03.1717 Möse Vater: Adam Ebenreck
    dazu steht folgendes:
    "patretas infantis modo annotati Adami"
    Wenn ich mir dies richtig "zusammen gebastelt" habe, könnte es sinngemäß bedeuten, daß
    der Vater Adam bei der Geburt bzw. Taufe seiner Tochter nicht mehr gelebt hat.
    Habe da aber insofern meine Zweifel, weil der Adam Ebenreck, den ich als Vater habe, erst 1725 gestorben sein soll.
    Ich kann allerdings auch den falschen Adam haben.

    Kögler Konrad

    Nicht rätseln, das Latein ist falsch.
    patretas gibt es nicht
    Vielleicht: Paten des Kindes des eben genannten Adam
    Aber ohne Original gibt es keine Garantie. Zusammenhänge sind auch wichtig und vor allem die genaue Zitierung der lateinischen Wörter. Es kommt bei den Endungen auf jeden Buchstaben an.
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

    Kommentar

    • Friedrich
      Moderator
      • 02.12.2007
      • 11354

      Was ist ein "Erecutor"

      hotdiscomix

      Jahr, aus dem der Begriff stammt: Adreßbuch 1854
      Region, aus der der Begriff stammt: Freyburg/U. - Halle/Saale

      Im Freyburger Adreßbuch von 1854 steht bei einem Vorfahren "Erecutor" als Berufsbezeichnung. Leider hat mich meine Google-Suche auch nicht schlauer gemacht, was dieser Begriff/ Beruf bedeutet.

      karin-oö

      könnte es sich nicht um einen Executor handeln?
      Wenn der Eintrag mit einem Programm von Frakturschrift übertragen wurde, kann es leicht sein, dass das x als r gelesen wurde.

      oma

      Ich würde auch sagen, daß es Executor heißen könnte.
      Denn bei meinen Vorfahren kommt diese Berufsbezeichnung auch einmal, allerdings als "Stadtkassen-Executor", vor. Mir ist gesagt worden, daß man diese Bezeichnung für einen "Gerichtsvollzieher" verwendete.

      Kögler Konrad

      Es läuft sich auf den Executor hinaus, einer, der etwas auszuführen, zu vollziehen hat.
      Oder stell bitte das Original rein, dann wird es klarer

      hotdiscomix

      Leider besitze ich nicht das Original, sondern nur eine Abschrift. Vorhin habe ich aber bei dem der Abschrift erstellt hat angefragt.
      Er hat sich nochmal das Original angeschaut und es ist wirklich ein "Executor".
      Wer weiß an was er gedacht hat, als er den Fehler machte ;-)
      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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      • Friedrich
        Moderator
        • 02.12.2007
        • 11354

        Was ist ein "Heckevoigt"?

        fossy123

        ich habe zwei Vorfahren bei mir, die vom Beruf her Heckevoigt waren.
        Sie leben zw. 1800-1860 - zwei Generationen, im Harz (Wippra).
        Spätere Nachkommen waren u. a. Waldarbeiter.
        Da dies eine sehr Waldreiche Gegend ist, hat das vielleicht etwas mit dem Wald zu tun? Wer weis was?

        kornmandl

        Bei Google habe ich in der
        "Allgemeinen Encyclopädie der Wissenschaft und Künste"
        was gefunden, siehe Anhang.


        karin-oö

        unter "Heckevogt" findet sich einiges (wenn auch nicht viel) bei Google, z. B.
        http://books.google.at/books?id=jLkq...esult&resnum=5

        GunterN

        wiki-de.genealogy.net/Voigt_(Berufsbezeichnung)
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

        Kommentar

        • Friedrich
          Moderator
          • 02.12.2007
          • 11354

          Todesursache Mundklemme, Terminen

          Hintiberi

          Ich bin in einigen Registern auf die Todesursachen
          "Mundklemme" und "Terminen" (soweit ich das grade überschauen kann nur bei Kindern) gestoßen.
          Was ist das genau?

          Woody

          Mundklemme fällt unter den Oberbegriff Starrkrampf. (Tetanus und Trismus).
          Bei "Terminen" vermute ich mal Schreib oder Lesefehler.

          Hintiberi

          Ist die "Mundklemme" eine besondere Form des Starrkrampfes, die nur den Mund betrifft oder wie muß man sich das vorstellen?
          Ich weiß nicht, ob es sich bei "Terminen" tatsächlich um einen Lese- oder Schreibfehler handelt; es tauchte einige Male als Todesursache auf und ich habe stets "Terminen" herausgelesen. Was könnte denn ähnlich geschrieben werden und käme den "Terminen" nahe?

          Woody

          Starrkrampf (Tetanus und Trismus), eine Krankheit, welche darin sich äußert, daß auf geringe Erregungen entweder nur gewisse Muskelgruppen, z. B. die Kaumuskeln beim Trismus (Mundsperre), die Nackenmuskeln beim Opisthotonus (Genickkrampf), oder daß die gesamte Muskulatur des Körpers in den Zustand stärkster Zusammenziehung gerät. Später reicht der geringste Anlaß, eine Erschütterung, das Klappen einer Thür hin, um einen S. auszulösen. Fast immer wird zuerst der Kopf durch starre Kontraktionen der Rückenmuskeln fixiert und rückwärts gezogen. Vom Nacken aus verbreitet sich der Krampf über die Rückenmuskeln, der ganze Körper wird dadurch bogenförmig rückwärts gekrümmt. Aber auch die Bauch- und Brustmuskeln beteiligen sich an dem S., deshalb ist der Unterleib eingezogen und bretthart. Die kontrahierten Muskeln bleiben während des ganzen Verlaufs der Krankheit gespannt; sie sind dabei hart wie Stein und der Sitz furchtbarer Schmerzen, welche denjenigen beim Wadenkrampf ähnlich sind. Die Krankheit ist um so entsetzlicher, als der Kranke meist bis zum Tode das volle Bewußtsein seiner furchtbaren Leiden behält. Er leidet Hunger und Durst, weil er nicht schlingen kann; der Schlaf fehlt, die Atmung ist erschwert, und die gestörte Respiration und die Erstickungszufälle sind es auch, welche den Kranken meist schon nach wenigen Tagen hinwegraffen. Der S. entsteht durch Vergiftungen, von welchen diejenige mit Strychnin am besten erforscht ist. Neuere Untersuchungen machen es wahrscheinlich, daß die alte Einteilung in rheumatischen und traumatischen S. hinfällig sei, daß vielmehr alle Fälle von kleinen Wunden ausgehen, in welchen eine Giftbildung (Briegers Tetanin und Tetanotoxin) durch Bakterien vor sich geht. Da die Wunden meistens klein und unbedeutend sind, so hat man sie früher nicht beachtet und den S. als eine Erkältungskrankheit gedeutet; für zahlreiche Fälle von S. nach Fußverletzungen, nach dem Einreißen von Splittern unter einen Fingernagel, für den S. der Neugebornen, welcher von der Nabelwunde ausgeht, sind indessen Bakterien (Tetanusbacillen) nachgewiesen worden, welche auch in Nährflüssigkeiten ein Gift hervorbringen, welches Tetanus bei Tieren erzeugt. Diese Bacillen kommen im Erdboden vor, woraus sich die Gefährlichkeit kleiner Fußwunden namentlich bei barfuß gehenden Personen erklärt. Die Behandlung gewährt nur Aussicht, wenn frühzeitig die Wunde ausgeschnitten oder das Glied amputiert wird; gegen den S. selbst wendet man Morphium an, um das Leiden zu lindern.
          S. kommt auch bei den Haustieren und besonders häufig bei Pferden vor. Gewöhnlich entwickelt sich das Leiden schnell, aber ohne Temperaturerhöhung. Die Pferde gehen steif, mit gestrecktem Kopf; die Muskeln sind gespannt, und oft bekunden die Tiere eine krankhafte Reizbarkeit. Die Schneidezähne sind mehr oder weniger fest aufeinander geklemmt, so daß die Tiere wohl noch Wasser trinken, aber keine festen Nahrungsmittel verzehren können. Nach diesem Symptom wird der S. auch Maulsperre (Trismus) genannt. Mehr als die Hälfte der am S. erkrankten Tiere geht zu Grunde. Bei günstigem Verlauf lassen die Symptome am 10.-15. Krankheitstag allmählich nach; aber die Rekonvaleszenz erstreckt sich auf 4-6 Wochen. Mit Arzneimitteln kann beim S. nicht viel geholfen werden. Mehr empfiehlt sich zweckmäßige Pflege und Vermeidung jeder Aufregung der kranken Tiere.

          Hintiberi

          Ähmm... *autsch*
          Das ist aber heute alles mit ener kleinen Tetanuspritze zu verhindern, oder???
          Du bist schuld, wenn ich heute Alpträume kriege!!

          roi

          Ja klar, kann man und sollte man auf jeden Fall.
          Aber ich habe mich schon öfter gefragt, ob Tetanus früher nicht eine recht häufige Todesursache war.
          Ich denke zum Beispiel an etliche relativ junge Bauern unter meinen Vorfahren, die mehr oder weniger früh gestorben sind. Die Todesursachen weiß ich nicht, aber es gab so viele Verletzungsmöglichkeiten, dass Tetanus oder auch Blutverguftungen sicher nicht selten waren.

          Marlies

          kannst Du Dich an den genauen Wortlaut der Eintragungen (Terminen) erinnern? (Oder kannst Du evtl sogar einen Scan zur Verfügung stellen?)
          Terminatus = beendet, auch: gestorben
          Deswegen wäre der genaue Wortlaut gefragt.

          Hibbeln

          ich kann Dir bei dem Begriff Terminen behilflich sein. Ich habe vor einigen Tagen in den Kirchenbuchduplikaten von Vreden (Münsterland) wiederholt diesen Begriff im Zusammenhang mit der Todesursache von Kindern gelesen. Ich habe mir den Begriff von einem Archivar bestätigen lassen.
          Terminen = Krämpfe, bes. die Schäuerchen
          Schäuerchen = 1. Zahnkrämpfe, 2. Epilepsie
          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11354

            6 tote Kinder - Todesursache: Jammer! was ist das?

            annike

            1815[fragebogen]Jahr, aus dem der Begriff stammt:
            Region, aus der der Begriff stammt:
            [/Thüringen/Ronneburgfragebogen]
            Hallo zusammen, bei allen Kindern wird als Todesursache
            Jammer angegeben.
            Da die Kinder bereits im ersten Lebensjahr verstorben sind, werden sie nicht an Depressionen gelitten haben. Weiß jemannd was Jammer ist?

            Marlies

            Jammer = Ephilepsie

            GertrudF

            Jammer: Epilepsie, Krämpfe, Kindesschwäche.

            Johannes v.W.

            nicht jedes Kind wird Epileptiker gewesen sein , vermutlich sind damit Krämpfe gemeint, worin sich Epilepsie eben auch ausdrückt. Solche Krämpfe führten bei den armen Würmern natürlich auch zu stetigem Schreien, d.h. Jammern.

            brougier

            Da ich ein bißchen medizinisches Wissen habe, kann ich sagen, dass man an Epilepsie grundsätzlich nicht stirbt. Das muss eine andere Ursache gehabt haben, auch wenn es so bezeichnet wurde. Vielleicht lag hier eine familiäre Genstörung vor, welcher Art auch immer, die mit Krämpfen einher ging.
            Wen es mehr interessiert: einfach mal "googeln"

            annike

            Es waren alles Säuglinge zwischen 2 und 6 Monaten. Kann es vieleicht Hunger gewesen sein? Die Kinder wurden nach meinem 5fach Ur-Großvater geboren, bis auf eine Schwester sind alle gestorben, das letzte Kind war eine Todgeburt. Säuglinge haben ja auch heute noch mal Krämpfe woran liegt das? Wenn ich das nächste Mal mit meinem Sohn beim Kinderarzt bin werd ich mal fragen.
            Ein Gen-Defekt schließ ich eigendlich aus. Die Kinder von meinem 5fach ur-Großvater haben dann auch alle überlebt. Ein Defekt hätte sich bestimmt weiter vererbt!

            brougier

            Nachträglich können wir ja nur Vermutungen anstellen. Durchfallerkrankungen können z.Bsp. ebenfalls Krämpfe hervorrufen und viele andere Dinge auch. Wurden die Kinder zu früh geboren? Waren sie zu schwach zum Trinken? Auch in meinen Ahnenlisten gibt es Familien, in welchen mehrere Male hintereinander die Säuglinge starben. Wenn du den Kinderarzt interviewt hast, würde mich seine Erklärung brennend interessieren. Ich hätte auch noch jemanden, den ich danach fragen könnte. Tue ich bei Gelegenheit und schreibe dir dann!
            Ich finde es übrigens auch oft erschütternd, über die hohe Säuglingssterblichkeit zu lesen. In einer Ahnenliste heiratete ein Verwandter 3x und jedesmal starb die Frau im Kindbett...was hat der wohl gedacht?
            P.S.: beim "googeln" habe ich verschiedene Ursachen für Krämpfe bei Kindern gefunden. Insgesamt führten sie aber nicht zwangsläufig zum Tod. Mit Epilepsie waren, wie ich lesen konnte, auch Napoleon und Julius Cäsar behaftet.

            karin-oö

            bei uns hießen solche Krämpfe "Fraisen", sie waren die häufigste Todesursache bei Säuglingen. Eine Erklärung dazu findet man hier:

            Wenn nur das erste einer Reihe von Kindern überlebte, konnte die Ursache auch in einer Blutgruppenunverträglichkeit der Eltern liegen. War die Mutter Rhesus-negativ, bildete sie während der ersten Schwangerschaft Antikörper gegen das Rhesus-positive Kind. Diese Antikörper richteten sich dann gegen das zweite und die folgenden Kinder, die nur geringe Überlebenschancen hatten.
            (Ich bin keine Medizinerin, und hoffe deshalb, dass ich hier nichts Unrichtiges erzähle.)

            annike

            dein Link beschreibt genau, was ich gesucht habe. Meine Ahnin hat 12 Kinder geboren, ob die ersten 5 überlebt haben, weiß ich noch nicht (sind in einem anderen Dorf geboren). ab dem 6. Kind haben nur 2 überlebt, eben mein 5fachurgroßvater und eine Schwester. Jedes Jahr ein Kind! Die arme Mutter und die armen Kinder! Da werden wohl Mangelerscheinungen der Grund für die hohe Säuglingssterblichkeit gewesen sein.

            liseboettcher

            Das habe ich auch mehrfach bei den gestorbenen Kleinkindern gefunden.Wenn die Mütter jedes Jahr ein Kind bekamen, so hatten sie auch wenig "zuzusetzen", konnten das Kind kaum stillen. Sicherlich muss man auch die geschichtlichen Hintergründe beachten, die Not war oft groß, vor allem auch in den Dörfern in Thüringen. Der Boden gab nicht so viel her, andere Möglichkeiten Geld zu verdienen gab es dort kaum. Ich kenne eine Erzählung, dass die ganze Familie an Puppenherstellung gearbeitet hat. Außerdem waren die Befreiungskriege gegen die Napoleonischen Truppen gerade erst vorüber, sie bestanden ja nicht nur aus der Völkerschlacht 1813 ... Die Dörfer waren ausgeblutet, denn die durchziehenden Truppen wollten auch mit Lebensmitteln versorgt werden.

            daniel_gr

            im Link von Karin wird "Fraisen" bzw. Krämpfe erklärt.
            Zu diesen zählen auch die sogenannten Fieberkrämpfe, die auch heute noch bei ca. 10 - 20% der unter ein- bis 4 jährigen Kinder auftritt.
            Auch ich mußte nun schon 3 mal bei meinem eigenen, mittlerweile 2,5 Jahre alten Sohn diese miterleben. Jedesmal wird der Notarzt gerufen und wenn nötig geht es dann ins Krankenhaus. Beim ersten mal auch eine Nacht auf die Intensivstation!
            Wenn ich im nachhinein Kirchenbucheinträge des 18. und 19.Jhs. lese, habe ich eine sehr gute Vorstellung davon, was damals an den Kinderbetten ablief, und ein kalter Schauer durchfließt mich.
            Der einzige Unterschied zu heute ist, daß damals die meisten Kinder starben.

            anika

            Auch in meiner Familie gibt es unterschiedliche Blutgruppen bei meiner Urgroßmutter Väterlicherseits überlebten nur meine Oma und ihre Schwester. Meine Oma und mein Opa hatten das Glück das sich ihre Blutgruppen vertrugen aber ihre vier Kinder hatten alle eine andere Blutgruppe

            roi

            Krämpfe gehörten zu den häufigsten Todesursachen bei Säuglingen, aber bei den wenigsten wird es sich um epileptische Anfälle gehandelt haben. Nach Ende des "Nestschutzes", eine noch von der Mutter übernommene Immunität, die durch das Stillen noch etwas verlängert wird, sind Babies sehr empfindlich für Infektionen jeder Art. Das ist auch heute noch so, aber durch die gute medizinsche Versorgung verlaufen all diese Infekte meist mehr der weniger harmlos. Oft steigt das Fieber sehr schnell, das kann auch heute noch zu Kämpfen führen. Die Häufigkeit und Dauer von Fiebekrämpfen oder anderen Krampfanfällen war sicher ungleich höher als heute.
            Ich kannte die Bezeichnung "Jammer" dafür auch nicht, aber der Tod der Babies wurde schon auch als Jammer aufgefasst.
            Rhesusunverträglichkeiten hat es natürlich auch gegeben, aber dann starben die Kinder sehr früh oder kamen tot zur Welt. Dass eine Familie den größeren Teil der Kinder verlor, war leider keine Seltenheit. Mein 5fach-Urgroßvater hatte von zwei Frauen nacheinander 12 Kinder, von denen zwei Söhne überlebt haben, während alle Geschwister in den ersten 6 Lebensjahren starben.
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

            Kommentar

            • Leineweber12
              Erfahrener Benutzer
              • 20.08.2010
              • 1537

              Gründlerin ?

              weiß jemand was eine "Gründlerin" (Witwe Hanna Müller, Gründlerin (um 1900))
              sein könnte?

              Xtine

              war sie evtl. eine Grundbesitzerin?

              viktor

              Nach Krünitz kann Grund auch für Zins stehen. Im Sinne von Pacht.
              Von daher könnte man es eventuell auch mit Pächterin übersetzen.

              Leineweber12

              Hm hm hm, das sind Gedanken, die ich auch schon hatte. Sie wohnte zu der Zeit in Hamburg in einer Wohnung 2. Etage, von daher würde ich die Pächterin wahrscheinlich eher ausschließen wollen. Obwohl sie ja durchaus auch noch irgendwo anders Grund und Boden besessen haben könnte. Eine Berufsbezeichnung ist es nicht, oder?

              viktor

              Keines der alten Nachschlagewerke (Grimm, Zedler, Krünitz etc.) verzeichnet "Gründlerin".

              Laurin

              Ich nehme an, es handelt sich hier um einen Haus- / Hofnamen (Vulgo-Namen):
              Gründlerin = Frau des Gründler

              viktor

              Nun, das würde das Problem lediglich verschieben. Was wäre denn dann ein "Gründler"?

              Leineweber12

              Ich kann mir allerdings nicht so wirklich vorstellen, daß es in Städten/Mehrfamilienhäusern Hausnamen gab. In ihrer Heiratsurkunde bzw. der Geburtsanzeige des Sohnes ist die Bezeichnung "Gründlerin" wie eine "Berufsbezeichnung" eingetragen : Hanna Müller, Gründlerin. So wie Tagelöhnermutter oder Büdnerin etc..

              Laurin

              Gründler: Gar nicht so seltener Familienname in D (nach Geogen 743 Einträge).
              Bedeutung: Der im "Grund" (z.B. einer Talsenke) Wohnende --> ein Wohnstättenname.

              Leineweber12

              @ Laurin: ich hatte Deinen Vorschlag mit dem Hausnamen Gründler schon so verstanden. Nur leider ist kein Gründler bei den Vorfahren in Sicht. Die Gründlerin hatte auch irgendwann ihren Geburtsort verlassen und ist in die Stadt gezogen. Warum sollte sie dort in den Urkunden ihren Hausnamen eintragen lassen?

              Laurin

              Vielleicht aus falschem Stolz über verlorenes Eigentum - oder hießen ihre Vorfahren bereits so?

              Leineweber12

              Nein, die Vorfahren hießen wahrscheinlich nicht so. Aber das weiss im Moment nur die Gründlerin.. Wie mir scheint, ist "Gründlerin" also scheinbar kein allgemeingültiger Begriff. Also eher doch so etwas wie "die Müllerin von nebenan" ?

              ... um das Rätsel kurz aufzulösen. Aus der "Gründlerin" ist eine "Händlerin" geworden. Es war eine Lese-Blockade von mir und wurde jetzt mit netter Hilfe gelöst. Schade eigentlich für meine vermeintliche Gründlerin, dass sie jetzt keinen Grund mehr hat, eine zu sein...

              Kommentar

              • Friedrich
                Moderator
                • 02.12.2007
                • 11354

                Grieslereibesitzerin

                GertrudF

                kann mir jemand sagen, was für ein Geschäft oder Firma eine Grieslereibesitzerin hatte?
                Die Bezeichnung stammt aus dem Adressbuch Tetschen 1914

                niederrheinbaum

                Eine Grieslerei, auch Grießlerei genannt, war ein Kram- oder Krämerladen bzw.
                Gemischtwarenhandel.
                Dort wurden vor allem Grieß und Mehle in unterschiedlichen Sorten und Mahlgraden verkauft.
                Manchmal wurde auch eine Mühle mit angeschlossenem Verkauf als Grießlerei bezeichnet.
                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                Kommentar

                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11354

                  In dyssenteria mortui sunt

                  Hintiberi

                  Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1757
                  Region, aus der der Begriff stammt: Mönninghausen, Westfalen
                  In dem Örtchen Mönninghausen starben durchschnittlich 5 bis 10 Leute im Jahr, aber 1757 listet das Totenbuch 45 Einträge, davon 30, die mit "In Dyssenteria mortui sunt" überschrieben sind.
                  Was ist da passiert? Ich vermute mal, daß es eine Epidemie gab, aber welche genau? Die Pest?! Hmm... habt ihr eine Ahnung, was "Dissenteria" bedeutet?
                  Vielleicht könntet ihr mir auch den Hinweis übersetzen, den ich unten angehängt und rot markiert habe. Er scheint wohl das Ende der Sterbewelle zu bezeichnen.


                  Kögler Konrad

                  Dysenterie war Ruhr, Durchfall, Darmentzündung

                  Johannes v.W.

                  Im italienischen heißt "Dissenteria" heute noch Ruhr.
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                  Kommentar

                  • Friedrich
                    Moderator
                    • 02.12.2007
                    • 11354

                    Ausschreibung für ein "Spritzenhaus"

                    schmiegenede

                    Anbei ein Zeitungsausschnitt von 1880.Hier sind 2 Ausdrücke um deren ich um eine Erklärung bitte:
                    Ein Spritzenhaus und ein Brückengeläder
                    in der Gemeinde Krüzen sollen am Mittwoch, den 2. Juni d.J. Nachmittags um 4 Uhr,
                    öffentlich verlicitirt werden. Zeichnungen nebst Bedingungen sind am Tage der Licitation vor dem Termin bei dem Gemeindevorsteher Schumacher daselbst einzusehen.
                    Krüzen, 28. Mai 1880
                    Um die beiden Fettgedruckten Ausdrücke handelt es sich.

                    Friedrich

                    das Wort licitieren ist aus dem Lateinischen abgeleitet und bedeutet eigentlich anbieten. Hier ist wohl eine Ausschreibung gemeint.

                    Laurin

                    eine Licitation (Lizitation) ist eine öffentliche Versteigerung.
                    Siehe dazu: http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~cd2/drw/e/li/zita/tion/lizitation.htm
                    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                    Kommentar

                    • Friedrich
                      Moderator
                      • 02.12.2007
                      • 11354

                      Magdalena's Taufeintrag in Latein

                      seerose

                      Pfarrsitz: Pocátky|Buch: 2 (G 1736-1766)|Aufnahme: 39
                      http://digi.ceskearchivy.cz/de/6503/39
                      Folgendes daraus lese ich:
                      fol.70 (linke Seite): 22 Augusti, Magdalena Adalberti Holub …… et Josepha …… fil. Lev. P? Rosina D. Joesenty De Gregorio Senatoris conj?: Testj: Virgo Rosalia Francisca Trnka senatoris? filia et P? Mathias …… Senatore, Bapt … …. Jindrazek?

                      henrywilh

                      22 Augusti, Magdalena Adalberti Holub …… et Josephae conj.
                      leg. fil. Lev. D? Rosina D. Josephi De Gregorio Senatoris conj. Test.
                      Virgo Rosalia Francisci Trnka senatoris filia. et S? Mathias
                      St..is Senator, bapt egoPhil. Jindrazek?
                      Ansatzweise:
                      Am 22. August habe ich - Phil. Jindrazek - die Magdalena, legitime Tochter der Eheleute Albert und Josepha Holub[?] getauft. Taufpate war ...Rosina, Ehefrau des Senators Josephus de Gregorio. Zeugen waren die Jungfer Rosalia, Tochter des Senators Franciscus ..., sowie der Senator Matthias ...

                      Kögler Konrad

                      22 Augusti, Magdalena Adalberti Holub lanionis (Mezgers) et Josepha coniugis legitima fil. (seiner Ehefrau eheliche Tochter) Lev(ans) D(omina) Rosina D(omini) Josephi De Gregorio Senatoris conjunx: Testes: Virgo Rosalia D. Francisca Trnka senatoris filia et D. Mathias Stästney?? Senator, Bapt(izans) ego Philipp Jindrazek?
                      Das, was wie ein S aussieht, meine ich heißt: Dominus bzw. Domina (Herr, Herrin)

                      Hintiberi

                      nur ein kleiner Hinweis: Falls Du die Magdalena später suchen und nicht finden solltest, denk dran, daß sie u.U. auch als "Helena" auftauchen kann!
                      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                      • Friedrich
                        Moderator
                        • 02.12.2007
                        • 11354

                        was bedeutet "Colon"

                        stuemmelken

                        Casp.Diedr. Severmann, Colon in Werve, *1845
                        oder
                        Friedr.Wilhelm Froböse jetzt Colon Möller
                        hat mit der Heirat den Namen der Frau angenommen
                        aus dem Jahr 1837, Versmold

                        animei

                        ich weiß jetzt gar nicht, ob ich Dich von hier in ein anderes Forum lenken darf, aber ich machs mal einfach, da wurde so ein Begriff erklärt: http://forum.genealogy.net/forum/ind...d&postID=76515, demnach wäre ein colon(us) ein Bauer, Landwirt.

                        Xtine

                        auch bei Genwiki findet sich eine Erklärung
                        Colon
                        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                        • Friedrich
                          Moderator
                          • 02.12.2007
                          • 11354

                          Black Dutch

                          herby

                          hat schon mal jemand den Ausdruck "Black Dutch" für ausgewanderte Deutsche in Amerika
                          gehört und was könnte er bedeuten.
                          Diese Frage wurde in einem anderen Forum gestellt. Vielleicht hat ja jemand einen Ansatzpunkt.
                          My grandfather's great-grandmother was Elizabeth Michaels. She was born in 1832. My great-aunt thought Elizabeth was born in Holland, but everyone record I've found shows Elizabeth was born in 1832 in Tennessee. The 1900 census record shows Elizabeth's father (no name given) was born in Germany on an unknown date. His name was Michaels. My Grandfather said that his great-grandmother always said they were "Black Dutch." Apparently Elizabeth had some wooden shoes that she said were Dutch. I looked up "Black Dutch" and it is actually "Black Deutsch," therefore German. If Elizabeth's father was born in Germany (Elizabeth's Mother was born in Kentucky), then "Black Deutsch" makes sense.
                          Anyone know where I can find any info on Michaels genealogy in Germany, German census records about 1800-1820 or immigration records (immigration into the U.S.) around 1800-1830? I'm not sure when Elizabeth's father came here, but she was born in the states in 1832.
                          Her last name may have been spelled "Michaels" or "Mikels." I have found it spelled either way.

                          Aida

                          für Leute mit guten Englisch-Kenntnissen gibt es hier einen langen und sehr aufschlussreichen Artikel:

                          "Black Dutch" hat demnach verschiedene Bedeutungen, die sich zunächst einmal auf einen gemischten Hintergrund (z.B. Cherokee) in der Herkunft beziehen. Später wurde damit immer öfter ein eher unspezifisches "dunkles" Aussehen bezeichnet. Da "deutsch" für die Englischsprachigen nur schwer auszusprechen war, mutierte dies oft auch zu "dutch". "Black Dutch" bezeichnete dann also eher "dunkel" aussehende Deutsche, später wurde es z.T. auch als Ausdruck für Arbeiter etc. genommen.
                          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                          • Friedrich
                            Moderator
                            • 02.12.2007
                            • 11354

                            Ackermann und Kötner

                            Marco H

                            was bedeutet Ackermann, Anbauer und Kötner,
                            Hat es mit der Mindestmenge Morgen zu tun?

                            Marlies

                            ich würde diese Bezeichnungen nicht nach Größe der zu bewirtschaftenten Fläche sehen, sondern eher nach der Region, in der diese Bezeichnungen vorkommen, und das kann auch ein relativ kleines Gebiet sein, deswegen Gegenfrage:
                            Wo findest Du Kötner?
                            Wo den Anbauer?
                            Und wo den Ackermann?

                            Marco H

                            Sie sind alle in Südniedersachsen vertreten.

                            Marlies

                            Zitat:
                            Hat es mit der Mindestmenge Morgen zu tun?

                            wie kommst Du zu dieser Annahme, es muß doch einen Hintergrund geben!
                            und auch Südniedersachsen hat noch 4 Landkreise: http://www.regionalverband.de/

                            Udo Wilhelm

                            Anbauer : Siedler,Kleinpächter,Häusler,Kleinbauer = (Bauer)
                            Ackerman : Ackerer;Ackerbürger, = (Bauer)
                            Kötner : waren Siedler mit mehr oder weniger oder ohne Ackerbesitz = (Bauer)

                            Farken

                            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                            • Friedrich
                              Moderator
                              • 02.12.2007
                              • 11354

                              Colleurbrenner

                              GertrudF

                              hier noch ein Beruf aus dem Adressbuch Tetschen 1914, den ich nicht kenne:
                              Was macht denn ein Colleurbrenner?

                              Friedhard Pfeiffer

                              colleur = Tapezierer; was ein Tapezier"brenner" weiß ich auch nicht.
                              Ich würde eher einen Couleurbrenner vermuten, also einen Farbenbrenner.

                              GertrudF

                              Ich denke auch, dass es auf den Farbenbrenner hinauslaufen wird.
                              Darunter kann ich mir aber auch nichts vorstellen.............

                              Friedrich

                              Mußten diverse Farben vielleicht unter Anwendung großer Hitze hergestellt werden?
                              Bratkartoffeln werden ja auch schwarz, wenn sie lange genug der Hitze in der Pfanne ausgesetzt sind.

                              GunterN

                              im Technologischen Wörterbuch S. 377-378 (A-F) in diesem thread ganz oben zur Literatur findet man den Couleur (aus dem französischen), der für den Blaufarbdruck verantwortlich war und den Couleurmacher (in der Kattunfabrik), der die Farbenzubereitung bey der Druckerey versteht.
                              Also ist logischerweise der Coulerbrenner einer, der die Farben brennt, bis sie die nötige feine Pulverstruktur erhalten.

                              joachim.fischer

                              vielleicht haben die vorher beschriebenen Antworten ja recht. Aber es gab auch einen Zuckercouleur. Es ist eine Lebensmittelfarbe. Vielseitig verwendbar. Zum Beispiel im Whisky.
                              Vielleicht hat ja der FN Zucker gebrannt.
                              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                              Kommentar

                              • Friedrich
                                Moderator
                                • 02.12.2007
                                • 11354

                                Bedeutung: Ackerer

                                meyerhans

                                Was bedeutet der Beruf Ackerer genau? Ist es ein Mann der für andre ackert oder ein Bauer der hauptsächlich seine Felder bestellt ohne auch noch Vieh zu halten? Ich meine eher letzteres. Ich kann mir nicht denken, dass nur jemand Pferd ou Pferde und Pflug hält um für andere die Felder zu pflügen.

                                Kathy

                                schau doch mal bei
                                http://de.wikipedia.org/wiki/Ackerer

                                Carlton

                                Ackerbauer, Ackerer, Ackermann, Ackermeister, Ackerwirt, Ackersmann und Ackerswirt kommt von Agrestis, agricola, campester (lat.), und bedeutet ein Bauer, Landbauer, Landwirt.
                                Aus argo (idg), Feld, Ackerland, ackar (ahd), acker (mhd), der Acker.
                                Der Acker war ursprünglich Weideland, auf das Vieh getrieben wurde. Nach dem Übergang vom Hirtenleben zum Getreideanbau wurde aus dem Weideacker ein Acker, auf dem gepflügt, gedüngt, gesät und geerntet wurde, es wurde Ackerbau betrieben (16 Jahrh.). Ackern, das Feld bestellen, bepflügen und daraus abgeleitet arbeiten, schuften. Zackern, eine Bildung aus "zu Acker gehen" und arbeiten, schuften umd meint hart pflügen und schuften.
                                Quelle: Genealogisch-Etymologisches Lexikon Band 1

                                roi

                                Ich finde die Erklärungen bei Genwiki und Wikipedia nicht sehr zufriedenstellend. Da ich mich zur Zeit mit Standesamtsnachrichten des 19. Jahrhunderts im ländlichen Bereich beschäftige kommen die Berufsbezeichnungen Ackerer und Ackersmann sehr häufig vor. Ich habe den Eindruck, dass in meiner Gegend (Münsterland) der Begriff für Leute gebraucht wurde, die kein eigenes Land hatten, sondern eher Landarbeiter waren. Wie sie genau von Köttern oder Heuerlingen (Tagelöhnern) abzugrenzen waren, habe ich noch nicht herausgefunden, zumal diese Bezeichnungen bei den gleichen Personen auch öfters wechseln. Ich gehe davon aus, dass Ackerer auch keine eigenen Pferde besaßen, sondern auf größeren Höfen arbeiteten.

                                niederrheinbaum

                                Die Bezeichnung Ackerer habe ich hier am Niederrhein auch schon häufig gefunden, wobei mal ein Bauer mit eigenem Hof gemeint ist, dann wieder ein Landarbeiter, der bei einem Großbauern beschäftigt war, jedoch nicht als Knecht. Auch Heuerleute werden hier teilweise als Ackerer bezeichnet.
                                Die genaue Abgrenzung scheint manchmal von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich gewesen zu sein.

                                Friedrich

                                zum Thema "Ackerer" aus meiner Sicht folgendes:
                                Ich finde den Begriff "Ackerer" bei meinen Wittgensteiner Vorfahren oftmals in den Kirchenbüchern zum Ende des 19. Jahrhunderts (um 1885). In diesem Fall kann ich mit Sicherheit sagen, daß es sich um Bauern mit eigenem Land handelte, die zumindest überwiegend davon leben konnten.

                                m.liensbergerbarth

                                auf diese frage habe ich schon lange gewartet, wollte sie aber selbst nicht stellen, da bei so vielen diese berufsbezeichnung angegeben wird, dass ich davon ausging, dass jeder hier weiß was gemeint ist.
                                nun bin ich genauso nass wie vorher, denn die erklärungen auf wiki mögen hinreichend sein, wenn man nicht weiß, wo die milch herkommt

                                eaglebonn

                                1.) Ackerer stand (regional?) für Bauer, Ackermann, Ackerbürger (Stadtbürger m. kleiner Landwirtschaft f. d. Selbstversorgung). In anderen Gegenden nannte man sie Kleinbauern, Gärtner, Gartennahrungsbesitzer. Da die Wirtschaften nicht groß genug waren, arbeiteten sie winters als Holzfäller, im Steinbruch, als Weber, in der Zuckerfabrik usw. Die mit noch weniger Land waren Fabrikarbeiter u. betrieben ein bisschen Landwirtschaft nebenbei, sozusagen nach Feierabend. Przemysl hieß der Pflüger, nicht der Ackerer.
                                Eingetragen von: Der Ackermann aus Böhmen / Datum: 25.10.08 16:28
                                Quelle: http://www.bedrohte-woerter.de/forum...root&page_id=0 (09.10.2009)
                                3.) Ackermann
                                Ackermann = der ackernde Bauer, im Dienste des Grundherrn
                                Quelle: http://www.daniel-stieger.ch/berufe.htm#o (09.10.2009)
                                5.) Ackerer - Berufsstruktur
                                Bei der Analyse der Berufsstruktur möchte ich abschließend nochmals zur Landwirtschaft zurückkehren.
                                Es geht aus den analysierten Dokumenten nicht eindeutig hervor, wie viel Bauernhöfe es 1858 in der Bürgermeisterei Bergisch Gladbach gibt.
                                In insgesamt 194 Häusern leben Personen, von denen eine oder mehrere als Ackerer bezeichnet werden.
                                In 124 dieser Häuser gibt es ausschließlich Personen mit einer für die Landwirtschaft typischen Berufsbezeichnung wie Ackerer, Knecht oder Magd.
                                In 70 weiteren Häusern leben Ackerer, zugleich finden wir in diesen Häusern Familien von Fabrikarbeitern, Handwerkern oder Tagelöhnern. Vermutlich leben einige von ihnen als Mieter auf einem Bauernhof.
                                http://www.mynetcologne.de/~nc-kornhomi/sozges_3.html (09.10.2009)
                                6.) Ackerer (Tagelöhner)
                                Neben den genannten Ackererfamilien gab es in Langenich weitere drei Familien, deren Haushaltsvorstände mit der Berufsbezeichnung Ackerer versehen sind. Daneben zwei Familien, die nur aus einer Witwe und deren Kindern bestanden. Dass die zwölf aufgeführten Tagelöhnerfamilien auf den Höfen beschäftigt waren, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen.
                                Quelle: http://www.ttg-langenich.de/langenich.html (09.10.2009)
                                7.) Ackerer (einfache Bauern)
                                uch die Ackergehilfen, Lohnarbeiter, Pferdeknechte wurden sich allmählich ihrer abhängigen Position bewußt. Sicherlich nicht von ungefähr waren Leute mit eben genannten Berufsbezeichnungen nach dem Bericht des Bürgermeisters führend an den Unruhen in Blatzheim beteiligt. Hinzu kamen Leute des Mittelstandes wie Ackerer (einfache Bauern) oder Maurer (Handwerker).
                                Quelle: http://www.kerpen-blatzheim.de/geschi/kugel12.html (09.10.2009)
                                8.) Ackerer = Zwergbauer
                                http://mhhmohr.cadae.de/willscheider...heiderberg.pdf (09.10.2009)

                                Kögler Konrad

                                Natürlich muss man in manchen Fällen differenzieren.
                                Aber wie bereits öfter gesagt, war ein Ackerer bzw. Ackersmann ein Bauer.
                                Sollte jemand bei einem Bauern als Ackerer = Pflüger angestellt gewesen sein, hätte der Pfarrer wohl kam seine Tätigkeit so differenziert niedergeschrieben, sondern ihn als Knecht bzw. Landarbeiter bezeichnet.
                                Im Übrigen stellt sich die Frage, inwieweit ein angestellter Ackerer = Knecht überhaupt heiraten durfte. Er brauchte ja eine eigene Vermögenssubstanz und die Verehelichung musste vom Ort genehmigt sein, denn sonst wäre er ja der Gemeinde zur Last gefallen, wenn seine Arbeit wegfiel.
                                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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