Erbitte Lesehilfe: Taufeintrag 1711

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  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 5536

    [gelöst] Erbitte Lesehilfe: Taufeintrag 1711

    Quelle bzw. Art des Textes: Taufeintrag
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1711
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Schauen, Reichsbaronie Schauen



    Hallo zusammen!

    Hier habe ich eine Taufe (wieder einmal). Nicht nur die Dechiffrierung bereitet mir Probleme, sondern auch die Zuordnung. Satzzeichen waren dem Pastor damals noch nicht bekannt. Die Numerierung der Paten wurde in der Reichsbaronie Schauen erst wenige Jahre später eingeführt. Dummerweise durfte man in Schauen so viele Paten wählen, wie man wollte. Im benachbarten Fürstentum Wolfenbüttel war die Zahl der Paten auf drei beschränkt, was die Zuordnung in solchen Fällen wie diesem hier etwas erleichtern würde. Schwierig ist in Schauen auch, daß es oft heißt, "der Schmied", "der Amtmann" oder "der Braumeister" habe einen Sohn oder eine Tochter taufen lassen. Ohne Nennung des Namens, selbst bei einer Standesperson wie dem Amtmann! Man muß dazu wissen, daß dieser deutsche Staat tatsächlich nur aus diesem einen kleinen Dorf bestand. Und man geht sicherlich nicht fehl, wenn man unterstellt, daß es dort tatsächlich nur einen Schmied gegeben hat. Im ganzen Staat wohlgemerkt!


    D 1 Xbris Conrad Wineken
    SchulMstr sein Tochterlein
    Anna Margaretha tauffen
    laßen Die Gevattern
    waren H Knopff der
    Schaaff Mstr die ...
    ...... Mstr Christoff
    ....... uxor Mstr
    Zacharias ......... uxor


    Vielen Dank für Eure Hilfe!

    Viele Grüße
    consanguineus
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    Zuletzt geändert von consanguineus; 21.03.2020, 11:24.
    Suche:

    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561
  • Zita
    Moderator
    • 08.12.2013
    • 6066

    #2
    Hallo consanguineus,

    danke für den interessanten geschichtlichen Abriss!

    Hier lese ich noch:

    D 1 Xbris Conrad Wineken
    SchulMstr sein Tochterlein
    Anna Margaretha tauffen
    laßen Die Gevattern
    waren H Knopff der
    Schaaff Mstr die Fr[au]
    Wenten?
    Mstr Christoff
    Fursten uxor Mstr
    Zacharias Hellpachs? uxor

    Meiner Meinung nach 3 Paten: Hr. Knopff, Frau Furst und Frau Hellpach. Allerdings könnte man (vielleicht) noch nachprüfen, ob Hr. Knopf = Schafmeister.

    Liebe Grüße
    Zita

    Kommentar

    • Horst von Linie 1
      Erfahrener Benutzer
      • 12.09.2017
      • 19762

      #3
      Ich lese
      Schuel Meister
      und
      Venne Meister.
      Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
      Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
      Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

      Und zum Schluss:
      Freundliche Grüße.

      Kommentar

      • Horst von Linie 1
        Erfahrener Benutzer
        • 12.09.2017
        • 19762

        #4

        als Fundstelle zum Vennemeister.
        Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
        Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
        Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

        Und zum Schluss:
        Freundliche Grüße.

        Kommentar

        • consanguineus
          Erfahrener Benutzer
          • 15.05.2018
          • 5536

          #5
          Hallo Zita,

          vielen Dank für Deine Hilfe!

          Du hast die für mich zentrale Frage angesprochen: war Herr Knopff der Schafmeister? Kurze Zeit danach taucht ein Schafmeister auf, der sogar mit Namen genannt wird. Aber der hieß nicht Knopff. Das beweist natürlich nicht, daß Knopff 1711 kein Schafmeister gewesen sein kann.

          Was meiner Ansicht nach nicht zum Schafmeister paßt, ist die Anrede "Herr". In diesem deutschen Teilstaat gab es tatsächlich, analog zu den ausgewachsenen Staaten, sehr viele Ämter. Und es gab auch eine Reihe von Amtspersonen, die regelmäßig als "Herr" bezeichnet wurden. Aber der Schafmeister gehörte nicht dazu.

          Leider geht aus diesem Kirchenbuch nicht hervor, welches Amt Knopff bekleidete. Als er in Schauen auftauchte, war er sicherlich bereits Mitte 40. Alle seine Kinder waren geboren und getauft. Wo, das weiß man nicht, aber ganz sicher nicht in Schauen. Anläßlich der Hochzeit eines seiner Söhne, die nicht in Schauen stattfand, wird Knopff als "Arrendator", also Pächter bezeichnet. Da es in der Gegend einige Knopffs (ob und inwieweit verwandt, das weiß ich nicht) gab, die Müller waren, liegt die Vermutung nahe, daß Knopff Pächter der Mühle war. Aber rechtfertigt das denn schon die Anrede "Herr"?

          Aus dem Abendmahlsverzeichnis wissen wir, daß Knopff einen Hof gehabt zu haben schien. Also war er Pächter eines Hofes. Aber auch das macht einen noch nicht zum "Herrn". Möglicherweise war er also Pächter eines der Vorwerke des Landesherrn. Das Hauptgut wird er nicht gepachtet haben, denn auf diesem saß ein Amtmann. Natürlich auch ein "Herr".... Sehr rätselhaft, diese Geschichte...

          Viele Grüße
          consanguineus
          Suche:

          Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
          Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
          Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
          Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
          Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
          Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

          Kommentar

          • Tinkerbell
            Erfahrener Benutzer
            • 15.01.2013
            • 9910

            #6
            Hallo.
            Ich lese ähnlich wie Zita:

            ... Die Gevattern
            waren H Knopff der
            Schaaff Mstr die Fr[au]
            Wentin Mstr Christoff
            Fursten uxor Mstr
            Zacharias Hellpachs uxor

            Die i-Punkte werden ab und zu vergessen. Wentin deswegen, weil m.M. nach ein "t" im Wort ist.

            Liebe Grüße
            Marina

            Kommentar

            • Alter Mansfelder
              Super-Moderator
              • 21.12.2013
              • 4683

              #7
              Hallo zusammen,

              ich schließe mich Marina an. Meinem Verständnis nach hat das Mädchen 5 Paten, die letztgenannten drei Damen, den Schafmeister und Herrn Knopf.

              Ein Schafmeister (der nebenbei bemerkt keineswegs unvermögend sein muss) könnte allenfalls dann Herr sein, wenn er auch Dorfrichter werden würde. Das habe ich aber noch nicht gesehen - bei Handwerkern und Kossaten ja, bei Schäfern aber nein.

              Es grüßt der Alte Mansfelder
              Gesucht:
              - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
              - Tote Punkte in Ostwestfalen
              - Tote Punkte am Deister und Umland
              - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
              - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
              - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

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              • consanguineus
                Erfahrener Benutzer
                • 15.05.2018
                • 5536

                #8
                Vielen Dank Euch allen für Eure Hilfe!

                @Alter Mansfelder: ich habe Schafmeister unter meinen Vorfahren, die mehr Geld hatten als mancher Bauer. Einer kaufte einen Ackerhof und einen Halbspännerhof dazu! Aber das allein machte ihn noch nicht zum Herrn.

                Einen Dorfricher habe ich im Dorf Schauen ohnehin noch nicht entdeckt. Ich denke, das Amt wird vom Amtmann der Baronie Schauen mit ausgeübt worden sein. Alles andere wäre in einem Dorf (zugleich unabhängiger Teilstaat des Hl. Römischen Reiches Deutscher Nation!) mit ein paar Dutzend Einwohnern doch Wahnsinn gewesen! Obwohl: Baron Grote hatte auch eine eigene Armee. Die bestand aus zwei Soldaten!

                Viele Grüße
                consanguineus
                Suche:

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                Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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