Hallo Ihr Lieben alle,
jetzt habe ich einiges recherchiert. Ich habe mit der Hospitalkirche in Stuttgart korrespondiert und verschiedene Aufsätze gelesen wie z.B.:
Die Familie Vollandt und Ihre Verbindungen zu Entzlin, Dreher und Lyher von Otto Günter Lonhard, Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde, 2003, Bd. 23 Heft 9
Die Volland in Markgrönningen unter die Lupe genommen, von Hilde Fendrich, Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde, 2003, Bd. 23 Heft 9
Korrekturen, Ergänzungen und Gedanken zu schwäbischen Spitzenahnen von Thilo Dinkel und Günther Schweizer
Und einmal mehr muss man zu dem Schluss kommen, dass alles, was Decker-Hauff und Raff und Wunder geschrieben haben, mit äußerster Vorsicht zu genießen ist und dass die auch ihre Quellen und angeblichen Belege einschließt.
Das gilt auch für die Ebingersche Genealogia(!) Naucleriana(!), die lt. Decker-Hauff beschreibt, dass eine Margarethe Wirtenberger einen Hans Königsbach aus Stuttgart geheiratet habe.
Diese Decker-Hauff-Ebinger-These konnte längst durch Dinkel und Schweizer widerlegt werden. Daher muss wirklich akribisch gegen recherchiert werden, was der Sebastian Ebinger über seine eigene Abstammung und die anderer verfasst hat. Er selbst bezeichnet sich ja als Abkömmling des Vergenhans und damit als "Württemberger", und man sollte solche selbst verfaßten Abstammungen nicht einfach so hinnehmen, auch wenn die Genealogia Naucleriana sicherlich keine(!) Fälschung der Moderne ist. Aber der Ebinger hat ein Eigeninteresse. Und es ist zu prüfen, ob es den Fakten stand hält. Es braucht Urkunden, die die Angaben bestätigen. Und mit Margarethe Württemberger/Königsbach hat er nunmal "einen Bock geschossen".
Es scheint jedoch wirklich so zu sein, dass es tatsächlich einen Dagersheim gibt, der ein illegitimer Spross der Grafen Eberhard 1388-1419 und der Agnes von Dagersheim ist.
Der von 1447-1468 amtierende Stuttgarter Bürgermeister und Richter Wilhelm von Dagersheim wurde nach seinem Tod 1478 mit einem Epitaph geehrt, das in als ledigen (=unehelichen Sohn) von Württemberg benannte. Seine Tochter Agnes (gest. 1504) heiratete den Stuttgarter Bürgermeister Hans Welling, der 1494 starb.
Hans Welling wird in den Urkunden eindeutig als Tochtermann des Wilhelm von Dagersheim benannt.
Decker-Hauff und Raff haben in "Hie Wirttemberg allwege" ein völliges Durcheinander mit den Belegen angerichtet. Das Epitaph des Wilhelm von Dagersheim befindet sich in der Stuttgarter Leonhardskirche und nicht in der Hospitalkirche. In letzterer befand sich das Grab von Hans Welling und Agnes von Dagersheim. Dies wird bestätigt durch Johann Jakob Gabelkovers Chronik und durch Hinweise aus den Pfarrämtern. Im Weltkrieg wurden beide Kirchen stark zerstört. Nicht alles ist erhalten geblieben.
So und jetzt kommen wir zur Diskussion der Wappen. Es gibt kein offizielles von Dagersheim-Wappen. Es gibt im Haupstaatsarchiv in Stuttgart nur ein Siegel, das mit vielen Fragezeichen versehen als Möglichkeit benennt, dass dies ein Wappen der Dagersheim sein könnte. Es zeigt einen sechszackigen Stern, darunter(!) eine Mondsichel.
Lt. Gabelkover zeigte das Grab der Agnes von Dagersheim in der Hospitalkirche ein Wappen mit einer Mondsichel neben(!) einem sechszackigen Stern.
Und das Grab der Elisabeth Lyher, der Tochter des Kanzlers Conrad Lyher und einer angeblichen Antonia von Dagersheim zeigt eine Mondsichel über(!) einem sechszackigen Stern als Mutterwappen.
Wie auch immer: Eindeutig als Württemberger Illegitimus zuordnen kann man nur Wilhelm von Dagersheim. Und die Nachkömmlinge der Ehe Welling-von Dagersheim haben einen Grafen als Ahnherren.
Die Abstammung des Vergenhans und der Elisabeth Lyher von Wuerttemberg muss jedoch in Zweifel gezogen werden. Selbst wenn man alle Wappenvariationen denen zu Dagersheim zuordnet, ist damit die Vaterschaft der angeblichen Anna und der angeblichen Antonia von Dagersheim nicht geklärt.
Viele Grüße, NT
jetzt habe ich einiges recherchiert. Ich habe mit der Hospitalkirche in Stuttgart korrespondiert und verschiedene Aufsätze gelesen wie z.B.:
Die Familie Vollandt und Ihre Verbindungen zu Entzlin, Dreher und Lyher von Otto Günter Lonhard, Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde, 2003, Bd. 23 Heft 9
Die Volland in Markgrönningen unter die Lupe genommen, von Hilde Fendrich, Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde, 2003, Bd. 23 Heft 9
Korrekturen, Ergänzungen und Gedanken zu schwäbischen Spitzenahnen von Thilo Dinkel und Günther Schweizer
Und einmal mehr muss man zu dem Schluss kommen, dass alles, was Decker-Hauff und Raff und Wunder geschrieben haben, mit äußerster Vorsicht zu genießen ist und dass die auch ihre Quellen und angeblichen Belege einschließt.
Das gilt auch für die Ebingersche Genealogia(!) Naucleriana(!), die lt. Decker-Hauff beschreibt, dass eine Margarethe Wirtenberger einen Hans Königsbach aus Stuttgart geheiratet habe.
Diese Decker-Hauff-Ebinger-These konnte längst durch Dinkel und Schweizer widerlegt werden. Daher muss wirklich akribisch gegen recherchiert werden, was der Sebastian Ebinger über seine eigene Abstammung und die anderer verfasst hat. Er selbst bezeichnet sich ja als Abkömmling des Vergenhans und damit als "Württemberger", und man sollte solche selbst verfaßten Abstammungen nicht einfach so hinnehmen, auch wenn die Genealogia Naucleriana sicherlich keine(!) Fälschung der Moderne ist. Aber der Ebinger hat ein Eigeninteresse. Und es ist zu prüfen, ob es den Fakten stand hält. Es braucht Urkunden, die die Angaben bestätigen. Und mit Margarethe Württemberger/Königsbach hat er nunmal "einen Bock geschossen".
Es scheint jedoch wirklich so zu sein, dass es tatsächlich einen Dagersheim gibt, der ein illegitimer Spross der Grafen Eberhard 1388-1419 und der Agnes von Dagersheim ist.
Der von 1447-1468 amtierende Stuttgarter Bürgermeister und Richter Wilhelm von Dagersheim wurde nach seinem Tod 1478 mit einem Epitaph geehrt, das in als ledigen (=unehelichen Sohn) von Württemberg benannte. Seine Tochter Agnes (gest. 1504) heiratete den Stuttgarter Bürgermeister Hans Welling, der 1494 starb.
Hans Welling wird in den Urkunden eindeutig als Tochtermann des Wilhelm von Dagersheim benannt.
Decker-Hauff und Raff haben in "Hie Wirttemberg allwege" ein völliges Durcheinander mit den Belegen angerichtet. Das Epitaph des Wilhelm von Dagersheim befindet sich in der Stuttgarter Leonhardskirche und nicht in der Hospitalkirche. In letzterer befand sich das Grab von Hans Welling und Agnes von Dagersheim. Dies wird bestätigt durch Johann Jakob Gabelkovers Chronik und durch Hinweise aus den Pfarrämtern. Im Weltkrieg wurden beide Kirchen stark zerstört. Nicht alles ist erhalten geblieben.
So und jetzt kommen wir zur Diskussion der Wappen. Es gibt kein offizielles von Dagersheim-Wappen. Es gibt im Haupstaatsarchiv in Stuttgart nur ein Siegel, das mit vielen Fragezeichen versehen als Möglichkeit benennt, dass dies ein Wappen der Dagersheim sein könnte. Es zeigt einen sechszackigen Stern, darunter(!) eine Mondsichel.
Lt. Gabelkover zeigte das Grab der Agnes von Dagersheim in der Hospitalkirche ein Wappen mit einer Mondsichel neben(!) einem sechszackigen Stern.
Und das Grab der Elisabeth Lyher, der Tochter des Kanzlers Conrad Lyher und einer angeblichen Antonia von Dagersheim zeigt eine Mondsichel über(!) einem sechszackigen Stern als Mutterwappen.
Wie auch immer: Eindeutig als Württemberger Illegitimus zuordnen kann man nur Wilhelm von Dagersheim. Und die Nachkömmlinge der Ehe Welling-von Dagersheim haben einen Grafen als Ahnherren.
Die Abstammung des Vergenhans und der Elisabeth Lyher von Wuerttemberg muss jedoch in Zweifel gezogen werden. Selbst wenn man alle Wappenvariationen denen zu Dagersheim zuordnet, ist damit die Vaterschaft der angeblichen Anna und der angeblichen Antonia von Dagersheim nicht geklärt.
Viele Grüße, NT
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