Landeskirchliches Archiv Bayern - Nutzung von Handschuhen in Archiven

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  • Dunkelgraf
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    Landeskirchliches Archiv Bayern - Nutzung von Handschuhen in Archiven

    Hallo in die Runde.

    Ich muss mal wieder meinen Frust etwas los werden.

    Irgendwie habe ich einfach den Eindruck, dass man dort keine Archivbenutzer will, bzw. gerne einfach schikaniert.

    Nachdem das Thema "ES wird nur ein Eintrag kopiert. Alles andere drüber und drunter wird abgeschnitten" Dank Archion ja endlich der Vergangenheit angehört, hat sich offenbar die Archivleitung etwas neues ausgedacht.

    Da ich ein nichtverfilmtes Kirchenbuch zur Einsicht beantragt hatte, bekam ich neben dem Buch ein paar Handschuhe ausgehändigt, mit der Anweisung diese zu benutzen. Bei Nichtbeachtung könne ich von der Archivbenutzung ausgeschlossen werden, war der Hinweis.
    Nun, man mag dies sehen wie man will, ob zur Schonung der Archivalien sinnvoll oder nicht ... am liebsten hätte man wohl Winterfäustlinge ausgegeben. Die Handschuhe waren so dick, dass man kein Gefühl hatte, und bei dem Buch ewig brauchte um eine einzelne Seite umzublättern, da es fast unmöglich war, eine einzelne Seite zu erwischen. Was wieder eher dazu führte, dass man die Buchseite eher beschädigte als schonte.
    Ich frage mich wirklich ernsthaft, ob das im Sinne des Erfinders ist?

    ein frustrierter Dunkelgraf
    der lieber noch 5 Jahre wartet bis das Buch auch bei Archion veröffentlicht ist.
  • renatehelene
    • 16.01.2010
    • 1983

    #2
    Hallo Dunkelgraf,

    es ist selbstverständlich für einen Ahnenforscher, der Originalkirchenbücher einsehen möchte, von sich aus schon mal die "weißen Handschuhe" (aus Baumwolle in jeder Apotheke erhältlich) mitzubringen.

    Also ist Dein Frust "selbstgemacht".

    Kommentar

    • gki
      Erfahrener Benutzer
      • 18.01.2012
      • 4842

      #3
      Hallo,

      bei meinen Besuchen im Hauptstaatsarchiv in München hab ich noch niemanden mit Handschuhen gesehen. An und für sich aber keine schlechte Idee. Weniger zum Schutz der Akten, mehr zum Schutz der Hände, man glaubt gar nicht wie dreckig ne alte Akte sein kann.
      Gruß
      gki

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      • Alter Mansfelder
        Super-Moderator
        • 21.12.2013
        • 4683

        #4
        Hallo Dunkelgraf,

        in den Archiven, in denen die Handschuhe verlangt werden (meist Staatsarchiven, im Kirchenarchiv habe ichs noch nicht erlebt), mache ich es immer so: Buch links, Laptop rechts, links Handschuh, rechts kein Handschuh - denn mit Handschuh lässt sich schlecht tippen. Ich blättere dann aber trotzdem mit rechts Und das ist auch besser so, denn mit ungeeignetem Handschuh ist das Buch tatsächlich gefährdeter als ohne. Wenn ich mir dann im Staatsarchiv noch die vorn in manchem Buch inliegenden Benutzerblätter anschaue und sehe, dass das Buch vor mir nur 2010, 1994, 1982 und 1957 benutzt wurde, dann habe ich dabei auch kein schlechtes Gewissen, zumal ohnehin nicht ausgehändigt wird, was unbenutzbar ist.

        Es grüßt der Alte Mansfelder
        Gesucht:
        - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
        - Tote Punkte in Ostwestfalen
        - Tote Punkte am Deister und Umland
        - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
        - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
        - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

        Kommentar

        • Acanthurus
          Erfahrener Benutzer
          • 06.06.2013
          • 1657

          #5
          Hallo,

          Zitat von renatehelene Beitrag anzeigen
          es ist selbstverständlich für einen Ahnenforscher, der Originalkirchenbücher einsehen möchte, von sich aus schon mal die "weißen Handschuhe" (aus Baumwolle in jeder Apotheke erhältlich) mitzubringen.

          Also ist Dein Frust "selbstgemacht".
          Das ist nicht "selbstverständlich".

          Baker & Silverman: Misperceptions About White Gloves (http://content.lib.utah.edu/utils/ge...ename/3997.pdf)

          Jackie Dent (The Guardian): The gloves are off in academia (http://www.theguardian.com/education...ereducation.uk)

          British Library: The use of white cotton gloves for handling collection items (http://www.bl.uk/aboutus/stratpolpro...hitegloves.pdf)

          National Archives: What is the policy of The National Archives on
          wearing gloves to handle documents? (http://www.nationalarchives.gov.uk/d...-documents.pdf)

          National Archives: The Gloves are off (http://blog.nationalarchives.gov.uk/...loves-are-off/)

          Fazit: Das Tragen von Handschuhen von namhaften Archiven und Bibliotheken als nicht notwendig erachtet und nicht praktiziert. Grund: Bringt nicht, führt eher zu Schäden. Ausnahmen können Fotografien oder andere spezielle Oberflächen darstellen.

          Ich persönlich habe weder in staatlichen noch kirchlichen Archiven bei meinen Besuchen Handschuhe jemals benutzt, sie in Nutzung gesehen oder ihre Nutzung als vorgeschrieben erlebt.

          A.
          Zuletzt geändert von Acanthurus; 27.06.2016, 23:58.

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          • Dunkelgraf

            #6
            Hallo,

            für alle Handschuhbefürworter: ich habe sicher nichts dagegen die Archivalien pfleglich zu behandeln, sei es Schutz vor Fettflecken oder Tintenabrieb sei es Schutz für den Archivbenutzer wegen eventuell behandelter Chemikalien.
            Was mir sauer aufstößt, ist das unbedingte Beharren auf einer Anordnung, auch wenn sie eher den gegenteiligen Effekt hat, also die Bücher eher beschädigt als schützt.
            Gibt es keine dünneren Handschuhe? Meinetwegen blättere ich auch mit einem samtbespannten Lineal die Seiten um, wenn das leichter und schonender geht als mit den klobigen Noppen besetzten Baumwollhandschuhen.

            * alter Mannsfelder, ja so hab ich das dann auch gemacht

            Gruß
            Dunkelgraf

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