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#21
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Genau heute vor 100 Jahren ist meine Ururgroßmutter gestorben.
Angeblich an der Spanischen Grippe - obwohl die doch nur 18/19 war. Aber wenn, wäre es schon ein Zufall. Sie starb mit nur 32 Jahren und ich möchte hiermit an sie denken und sie unvergessen machen. Auch wenn das Grab verloren ist, ist sie nicht unvergessen. |
#22
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Öhm, eine doppelte Verneinung ist eine Bejahung. ![]() Astrid, die das Klugscheißen nicht lassen kann ![]() ![]() |
#23
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![]() Was für ein spannender Thread !
Wir schreiben also das Jahr 1920 ... mal sehen ... -meine Urgrosseltern (8 und 9) sind 27 und 26 Jahre alt und kennen sich vermutlich noch nicht, sie stammt aus Iserlohn, er aus Neudorf-Platendorf im Landkreis Gifhorn, geheiratet wird erst 1922, ein Sohn, mein Opa, wird 1923 geboren. Ob 8 und 9 von WK I familiär berührt wurden, ist mir nicht bekannt -die Urgrosseltern (10 und 11) sind 26 und 17 Jahre alt und kennen sich ganz bestimmt, denn 10 heiratet zuerst die Tante von 11 im Jahre 1918 (diese stirbt im Sommer 1923 und er heiratet dann die Nichte). Da Uropas rechter Arm in WK I verloren ging, war das eine auch praktische Lösung,allerdings war die Ehe glücklich und als Uropa beieinem Autounfall stirbt (1962) verfällt Uroma in tiefe Trauer und wird dadurch auch körperlich krank. Sie bekommen eine Tochter, meine Oma, in 1924. -die Urgosseltern (12 und 13) sind 28 und 26 Jahre alt und lernen sich im Jahre 1920 kennen, sie heiraten in 1921. Sie leben ländlich mit einem grossen Garten und ein wenig Nutzvieh, viele Kochrzepte sind glücklicherweise aus der Zeit überliefert. -die Urgrosseltern (14 und 15) sind 29 und 28 Jahre alt, haben in 1915 geheiratet und bereits 2 Kinder, das dritte von insgesamt 8 kommt im Januar 1921 zur Welt. |
#24
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Die Spanische Grippe wütete 1918/1919 und auch 1920/1929, allerdings nur mehr in wenigen Wellen. Von daher käme das schon hin. Herzliche Grüße Andrea |
#25
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![]() Ich hole das Thema mal wieder hervor und mache ein Update für das Jahr 1920. Genau wie im Vorjahr lebten 15 meiner direkten Vorfahren, es gab keine Geburten und keine Sterbefälle.
1920 wurde mein Mecklenburger Großvater eingeschult. Sein Vater war vier Jahre zuvor in Frankreich gefallen, er hatte ihn nie richtig kennengelernt. Das gleiche Schicksal wird sich später im Zweiten Weltkrieg wiederholen. Er selbst wird mit 28 Jahren an der Ostfront fallen und auch seine Kinder werden ohne ihren Vater aufwachsen. Meine Oma lebt 1920 mit ihren Eltern und älteren Geschwistern in der Hamburger Innenstadt in beengten und ärmlichen Verhältnissen. Sie geht noch nicht in die Schule und verbringt viele Wochen des Jahres auf dem Lande, auf dem Bauernhof ihrer Großmutter in Mecklenburg. Innerhalb der nächsten vier Jahre werden in Hamburg ihre Mutter, ihr Vater und ihre Schwester sterben und meine Oma wird für immer in Mecklenburg bleiben, dort zur Schule gehen und wohlbehütet in der Familie ihrer Tante und bei ihrer Großmutter mütterlicherseits aufwachsen. Im fernen Masuren findet am 11.07.1920 eine Volksabstimmung statt. Nach dem Versailler Vertrag sollen die Bewohner im südlichen Ostpreußen darüber entscheiden, ob ihre Kreise der Republik Polen angeschlossen werden oder in Ostpreußen verbleiben. In der Kreisstadt Lötzen werden über 99 Prozent der Wähler für Deutschland stimmen. Auch meine Urgroßeltern Otto und Auguste gehen zur Wahl. In der Stadt herrscht Volksfeststimmung, meine Oma nimmt als Schulkind am großen Festumzug Teil. Auf dem Bahnhof kommen Sonderzüge aus allen Teilen des Reiches an, denn alle Personen, die im Abstimmungsgebiet geboren wurden, sind wahlberechtigt. Auch einige ausgewanderte Geschwister meiner Urgroßeltern sind zur Abstimmung angereist und es gibt überall Familientreffen. 50 km nördlich von Lötzen, im ostpreußischen Kreis Angerburg, verfolgen meine Urgroßeltern Karl und Emma aufmerksam die Abstimmung in ihrem Nachbarkreis. Der Kreis Angerburg gehört nicht zum Abstimmungsgebiet. 1920 geht mein Opa noch zur Schule, seine älteren Geschwister haben das Elternhaus bereits verlassen. Meine Urgroßeltern sind seit 28 Jahren verheiratet und sie werden noch weitere 25 glückliche Ehejahre miteinander verbringen, bevor beide 1945 über 1000 km von ihrem Heimatort entfernt sterben. LG Adea |
#26
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![]() Wir schreiben Juni 1920
Deutschland (9 Personen) meine Omi wurde gestern 13 Jahre alt, mein Opi wird im September 12 Jahre Bis vor kurzem haben beide noch in einer Strasse gewohnt, aber Uroma Karoline Katharina hat das Haus in der mindestens 7 Generation verkauft und so ist Omi in eine Seitenstrasse gezogen. Ein kleines Häuschen mit Scheuer, Stallung und viel Ackerland, es war bis letztes Jahr noch im Familienbesitz Uroma Karoline ist übrigens gerade 42 Jahre alt, ihr Mann mein Ur-Opa Heinrich Philipp 47J. meine 2x Urgrosseltern Johannes (63) und Amalie (60) leben auch noch, sie sind die Eltern von Karoline Katharina von Opas Seite leben: Meine Urgroßeltern Philip Lorenz (58) und Katharina Margarethe (43) mein 2x Ur-Großvater Philip Christoph (75) er lebt als Einziger nicht im gleichen Ort, sondern 2 Dörfer weiter. Fazit: alle bis auf meinen 2xUr-Großvater leben in einem Dorf und sogar lange Zeit in einer Strasse (6 Personen) Opa Franz ist gerade mal 12 Jahre alt als sein Vater Franziscus de Paula ist 41 bereits 2 mal verwitwet ist und mit der zukünftigen dritten Frau zusammenlebt. Sie leben in dem Haus, in dem später auch mein Vater als kleiner Junge leben wird. Dieses Haus wurde abgerissen, neu bebaut und wurde vor 2 Jahren verkauft. Oma Hedwig ist 6 Jahre alt und lebt auf dem Bauernhof von Uropa Franz (53 Jahre) und Uroma Aloisia (40) hier lebt auch die Mutter von Uropa Franz, Maria Reiner (81). Der Hof ist seit 109 Jahre im Familienbesitz und wird in den Matrikeln zum ersten Mal 1611 erwähnt. (2020 ist der Hof immernoch im Familienbesitz) Uroma Aloisia ist kurz vor der Niederkunft - heute in 13 Tagen wird meine Oma Aloisia auf die Welt kommen. Aloisia wird das 4. Kind sein. Während sie oben auf dem Hof auf das Baby "warten" kommen gerade unten im Dorf die ersten Lipizzaner auf dem Gestüt an, nachdem die Zucht in Lipica aufgegeben wurde, werden nun hier die weißen Pferde gezüchtet. Die 100-Jahr-Feier sollte auf dasselbe Wochenende fallen, wie der 100 Geburtstag von Aloisia, würde sie noch leben, hätte sie das sehr gefreut. Ich darf ich glücklich schätzen, dass keiner meiner Vorfahren im Krieg geblieben ist. Uropa Franziskus war wohl beim Militär, aber ich habe noch nicht mehr darüber herausbekommen. |
#27
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![]() Zitat:
Herzliche Grüße Andrea |
#28
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![]() Was Anfang der 1920er Jahre in Hamburg in der Familie genau passiert ist, wüsste ich auch gerne.
Meine Oma war damals noch viel zu klein, sie hatte überhaupt keine Erinnerungen an diese Zeit und wusste es nur aus den Erzählungen ihrer ältesten Schwester. Demnach starb zuerst die Mutter 1922 an einer Infektionskrankheit. Die damals 11-jährige Schwester hatte sich bei ihr angesteckt und starb 1923. Und der Vater hat den frühen Tod von Ehefrau und Tochter vermutlich nicht verkraftet, er starb 1924 in der Staatlichen Krankenanstalt Langenhorn. Wenn ich mal viel Zeit habe, werde ich noch einmal im Staatsarchiv Hamburg suchen, ob es dort noch irgendwo Akten von 1924 aus Langenhorn gibt. LG Adea |
#29
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![]() Hallo Adea.
Das ist ja traurig. Deine arme Oma. Toi, toi, toi dass du im Staatsarchiv Hamburg was dazu findest. Herzliche Grüße Andrea |
#30
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![]() Bitte löschen, Doppeleintrag.
Geändert von Andrea1984 (10.06.2020 um 22:11 Uhr) |
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