Vornamen anpassen oder nicht

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  • Mats
    Erfahrener Benutzer
    • 03.01.2009
    • 3390

    #61
    Zitat von Gerhardus Beitrag anzeigen
    dass auch einmal ein - weil ein Vorname nicht übereinstimmt - übersehener Vorfahre
    Dann hätte ich sicher niemals meinen Johann Jacob Möttendorf gefunden, der als Heinrich durch die Welt ging.

    Selbstverständlich wäre es dramatisch, wenn ich einen meiner Vorfahren übersehen würde. Sollte mich das nicht interessieren - hätte ich gar nicht angefangen. So nach dem Motto: "ich schau mal, ob ich was finde - wenn nicht, ist auch nicht schlimm" ist denke ich nicht die richtige Einstellung für unser Hobby.

    Ich habe den Eindruck, wir reden ein wenig aneinander vorbei.
    Warum bitte sollte ich einen meiner Vorfahren übersehen, nur weil ich nicht aus jedem Johann einen Hans mache oder umgekehrt? Selbstverständlich erfasse ich auch Namensvarianten und Änderungen. Gerade bei wechselnden Hofnamen kann es sonst böse Überraschungen geben - wenn zum Beispiel aus Krämer - Peusner wird oder aus Höltkemeyer - Wächter. Allerdings muß ich mich für eine Variante entscheiden, die ich in meinem Programm als Name eingeben und unter der ich die Scans ablege. Und da habe ich mich für die Variante aus der Taufe entschieden.

    Grüße aus OWL
    Anja
    Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
    der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
    also ist heute der richtige Tag
    um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
    Dalai Lama

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    • Gerhardus
      Benutzer
      • 30.12.2013
      • 74

      #62
      Hallo AlAvo und gki,

      nach dem was ich selbst in meiner Forschungszeit erlebt habe (seit 1980) kommt es immer wieder vor, dass die Vornamen sehr unterschiedlich sind und keine Geburtsdaten vorliegen. So habe ich z.B. einen Vorfahren, der heißt Sebastian - mehr hatte ich nicht von ihm. Leider kommt dieser Name in unserer Familie sehr häufig vor. Dann auf einmal hatte ich eine Geburt von einem Box Basten. Da alle meine Vorfahren den Hausnamen Box-Tanne oder Box-Hecke hatten, war jetzt die Überlegung wer dies sein könnte.
      Einige Jahre später fand ich eine Eintragung wegen Diebstahls, der hieß Steff, der Box Bast. Als dann Jahre später eine Hochzeitseintragung kam, in der eine Person Sebastian, der edle Box Basten hieß und die Adresse Box-Hecke war, konnte ich durch die Eintragung der verschiedenen Vor- und Hausnamen alles einer Person zuordnen.

      Ebenso hieß bei meinen Vorfahren jeder zweite Johann. Was ich hier für Abwandlungen und Schreibweisen hatte, hat mich teilweise dazu gebracht, dass ich alles in die Ecke werfen wollte. Aber durch das akribische Aufschreiben, jedes Vornamen, jedes alias, jedes Hausnamen habe ich es geschafft alle Personen korrekt einzuordnen.
      Um die Suche von Personen besser zu Strukturieren sollte es einen gemeinsamen "Fahrplan" für alle Forscher geben. Nach meiner Meinung würde das dem einen oder anderen einige graue Haare ersparen. Wahrscheinlich wird es das wohl nie geben - schade.
      Gruß aus der schönen Stadt Hamburg

      Gerhardus (Gerhard)


      Suche alles über:
      > KREILE – KRAILE – KREILEIN etc. in der ganzen Welt
      > HÜLß – HÜLSS – HÜLS in Unter-, Mittel- und Oberfranken

      und die unterfränkischen Orte:
      > Geroda und Platz (Landkreis Bad Kissingen)
      > Kaltenbrunn (früher: Bennendorf und Gnendorf)

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      • Alter Mansfelder
        Super-Moderator
        • 21.12.2013
        • 4683

        #63
        Hallo Anja,

        Zitat von XJS Beitrag anzeigen
        Dann hätte ich sicher niemals meinen Johann Jacob Möttendorf gefunden, der als Heinrich durch die Welt ging.
        ich suchte auch einmal vergeblich einen "Friedrich Kronberg" bis dann am Sterbeeintrag die Anmerkung stand: "heißt eigentlich Christoph Gottfried". Und in einem solchen Fall nützen oder schaden alle angepassten oder unangepassten Vornamen nichts.

        Es grüßt der Alte Mansfelder
        Gesucht:
        - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
        - Tote Punkte in Ostwestfalen
        - Tote Punkte am Deister und Umland
        - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
        - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
        - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

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        • Araminta
          Erfahrener Benutzer
          • 12.11.2016
          • 599

          #64
          Mich würde es sehr interessieren, wie es früher gehandhabt wurde.

          Also wenn der Sohn Joan Uldaricus hieß, wie wurde er dann im normalen Leben genannt?
          Nannte man ihn Johann(es) Ulrich oder nahm man die lateinische Version?

          Mich würde allgemein die Sprache der normalen Menschen interessieren und wie weit diese von der Schriftsprache abweicht.

          Ich persönlich übernehme, den angegebenen Namen wie er/sie im offiziellen Dokument heißt.

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          • fps
            Erfahrener Benutzer
            • 07.01.2010
            • 2161

            #65
            Moin,

            "wie es früher gehandhabt wurde" - so allgemein kann man dazu nichts sagen. Das war mit Sicherheit schon regional sehr unterschiedlich.

            Eintragungen in Kirchenbüchern sind gerne mit der lateinischen oder latinisierten Version vorgenommen wurde, wobei es auch noch diverse Abkürzungen gab. So war ein "Xtianus" immer ein Christian - so würden wir es in die heutige Sprache übertragen. Regional war er ein Chris, Krist, Krischan etc.
            Der Joan ist ebenfalls eine Abkürzung, von Joannes oder auch Ioannes. In normaler Sprache, das kann man auch an Urkunden, Verträgen etc. sehen, war er ein Johan, ein Hans (Hanß) - auch da gibt es reichlich Varianten.

            Bei den in Lateinische übertragenen Namen muss man auch immer berücksichtigen, dass es für manche Namen wohl keine standardisierten Übertragungen gab, und so gibt es auch dabei diverse Varianten, je nach Schreiber. Nur ein Beispiel: der "Hilger" konnte im Kirchenbuch ein "Hilgerus" sein, aber auch ein "Hilarius".

            Um zum Anfang zurückzukommen: Standards gab es früher nicht. Vor Luther gabe es nicht einmal eine allgemein anerkannte deutsche Sprache, geschweige denn Rechtschreibung. Um die haben sich wiederum die Grimms verdient gemacht.

            Wir Heutigen tun uns schwer damit, eine solche Welt nachzuempfinden.
            Gruß, fps
            Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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