Gesucht: Wappen der Familie Gartz (Salzwedel; Schlesien)

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  • Alter Mansfelder
    Super-Moderator
    • 21.12.2013
    • 4683

    Gesucht: Wappen der Familie Gartz (Salzwedel; Schlesien)

    Liebe Experten

    mit den umfangreichen Nachschlagewerken: Ich bin auf der Suche nach dem Wappen der Salzwedeler Ratsfamilie Gartz, die um 1600 auch in Schlesien ansässig wurde. Bekannte Vertreter waren etwa die Brüder

    - Hoyer v. Gartz und Ritzau auf Muschlitz (1565-1617), Kaiserl. Rat und Landeshauptmann der freien Herrschaft Wartenberg zu Strachwitz,
    - Dietrich v. Gartz (1574-1652), Kaiserl. Rat, Direktor des Burglehens Namslau, Kaufmann und Ratsherr in Breslau, 1621 Ratsherr, 1637, 42, 43 Schöffenältester, 1644 Ratspräses, Erbsaß zu Hermsdorf b. Breslau, und
    - Caspar Gartz (1583-1616), Canonicus (Domherr) am Kollegiatstift St. Nicolai in der Altstadt Magdeburg (mein Vorfahre).

    Der Vater Johann Gartz, Ratsherr in Salzwedel, und sein Bruder Werner, Söhne des Hoyer, Ratskämmerer in Salzwedel (sic!), erhielten 1596 eine Adelsbestätigung: https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4451682

    Kennt jemand von euch die Blasonierung des Wappens und hat vielleicht sogar ein Bild dazu? Nach Kneschke: "in Silber ein goldener Greif."

    Danke für eure Hilfe!

    Es grüßt der Alte Mansfelder
    Zuletzt geändert von Alter Mansfelder; 14.04.2021, 10:07. Grund: Kneschke-Fundstelle ergänzt.
    Gesucht:
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  • Manni1970
    Erfahrener Benutzer
    • 17.08.2017
    • 2396

    #2
    Hallo!

    In Silber rechts gekehrter goldener Greif.
    Kleinod: doppelter Pfauenschweif von je vier Spiegeln.
    Decken: schwarz/golden.
    Variante. Greif links gekehrt.

    Gänzlich abweichend: In Gold ein rechts gewendeter schwarzer Greif, auf zwei blauen Rosen stehend und mit eine roten Rose am Schildhaupt. Über gekröntem Helm ein Pfauenstoß mit vier Spiegeln.
    Helmdecken: schwarz/golden.

    Anbei die Darstellung nach einem Siegel auf einer Originalurkunde vom 1.9.1602 (Breslau) von Hoierus v. Garz.

    MfG
    Manni

    Nachtrag:
    Andere Darstellungen nach Siebmacher:




    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Manni1970; 14.04.2021, 10:47.

    Kommentar

    • Kasstor
      Erfahrener Benutzer
      • 09.11.2009
      • 13440

      #3
      Hallo,

      hier https://books.google.de/books?id=89x...0gartz&f=false noch etwas genauer beschrieben.
      Hier ist leider nicht zu erkennen ( Anhang ) , um welches Werk es sich handelt.

      Grüße

      Thomas
      Angehängte Dateien
      FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

      Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

      Kommentar

      • Alter Mansfelder
        Super-Moderator
        • 21.12.2013
        • 4683

        #4
        Hallo Manni und Thomas,

        prima - vielen Dank für die Hilfe!

        @Manni: Verrätst Du mir noch, wo genau Du die farbige Abbildung gefunden hast? Ist angegeben, in welchem Archiv sich die Urkunde mit dem Siegel von 1602 befindet/ befand?

        @Thomas: Offenbar sind 1645 in einem Hagelwetter die Fenster der Breslauer Elisabethkirche zu Bruch gegangen https://www.google.de/books/edition/...=1618392861727 . Daran erinnert ein Stein mit Wappen in 4 Ecken.

        Es grüßt der Alte Mansfelder
        Zuletzt geändert von Alter Mansfelder; 16.04.2021, 23:34. Grund: Schreibfehler.
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        • Manni1970
          Erfahrener Benutzer
          • 17.08.2017
          • 2396

          #5
          Zitat von Alter Mansfelder Beitrag anzeigen
          Ist angeben, in welchem Archiv sich die Urkunde mit dem Siegel von 1602 befindet...
          Tja, Alter Mansfelder, in deinem eigentlichen Forschungebiet bis du gewöhnt, dass die KB bis ins 16. Jhd. vorhanden sind, ebenso Urkunden, und zwar meist noch weiter zurück, und es gibt praktisch nur das Problem, solche alten Schriften lesen zu können. Ein schlesischer Familienforscher kommt wohl hingegen kaum auf die Idee, nach dem Verbleib einer Urkunde aus dem Jahr 1602 zu fragen.

          Etwa 90% der Bestände aus dem Breslauer Staatsarchiv wurden bereits während der Kampfhandlungen 1945 zerstört, da war also die Rote Armee selbst gar nicht in der Innenstadt und von der späteren polnischen Besatzungsmacht war noch überhaupt nichts zu sehen.

          Das Bild stammt aus dem Schellenberg'schen Wappenbuch, Tafel 20. Die Wappenbeschreibung findest du in Puschs Breslauer Rathsgeschlechtern, 2. Bd., S. 3 ff.

          Nach Hoierus' Lebenslauf hatte er seine Jugendliebe geehelicht und sich deshalb von der Familie entzweit und ging als erster nach Schlesien. Vielleicht kommt daher die Abänderung des Wappens. Wenn dein Vorfahre dieser Magdeburger Gartz war, wird er doch wahrscheinlich eine andere Variante geführt haben.

          Die Sache mit dem Fenster geschah 1645, und das in der Breslauer Elisabeth Stadtpfarrkirche befindliche Wappen gehörte zu einem Dietrich v. Gartz.

          MfG
          Manni

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          • Alter Mansfelder
            Super-Moderator
            • 21.12.2013
            • 4683

            #6
            Guten Morgen Manni,

            danke für Deine Erläuterungen und den Wappennachweis. Da hast Du zweifellos Recht: Die Ausgangsbedingungen hier sind andere als dort. Grundlage und (ehemaligen) Standort angeben zu können unterstreichen aber die Authentizität der Aussage, auch wenn das Original nicht mehr vorhanden ist. Deshalb meine Nachfrage.

            Ich schaue mal, ob ich noch eine Abbildung von dem Gedenkstein in der Elisabethkirche auftreiben kann. Dietrich v. Gartz, dessen Wappen darauf erscheint, war der zweitälteste Bruder meines Vorfahren (siehe Beitrag #1).

            In Salzwedel gibt es Wappenscheiben in Kirchenfenstern. Nur ist leider diejenige des Hoyer Gartz (Großvater der Brüder) nicht mehr vorhanden, nur die Wappenscheibe der Großmutter (Anna Chüden). Und ein anderes Siegel habe ich bisher nicht gefunden.

            Es grüßt der Alte Mansfelder
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            • Manni1970
              Erfahrener Benutzer
              • 17.08.2017
              • 2396

              #7
              Hallo Alter Mansfelder,

              in der Beschreibung der Denkmäler der Breslauer Elisabethkirche (Luchs, Breslau 1860, S. 219), es werden 401 davon (Inschriften, Altäre, Epitaphien, Wappenschilde, Fahnen usw) aufgezählt, findet sich stets nur eine sehr kurze Wappenbeschreibung. Hier: Greif, gelb, in w.. Schilde, nach links; auf dem Helme ein Pfauenschweif: Gartz.

              MfG
              Manni

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              • kalex1946
                Erfahrener Benutzer
                • 10.08.2017
                • 464

                #8
                Hallo Alter Mansfelder,

                HIer kannst Du den Beitrag zur Familie Gartz in Band 2, "Die Breslauer Rats- und Stadtsgeschlechter...." von Oskar Pusch lesen. Enthält einen langen Stammbaum mit vielen Referenzen am Ende. Leider endet der Beitrag mit Deinem Vorfahren Caspar, Kanonikus in Magdeburg, aber Du hast dann bestimmt die fehlenden Glieder in der Kette, wenn er Dein Vorfahre ist.



                Dort ist auch die Wappenvariante mit dem schwarzen Greif erwähnt.

                Gruß aus South Carolina
                Kurt

                Nachtrag - Im o.a. Link den "2" mit "1", "3" oder "4" ersetzen, um die 3 weitereren Bände zu sehen und herunterzuladen. So hat man das ganze Werk als PDF.
                Zuletzt geändert von kalex1946; 16.04.2021, 18:55.

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                • Alter Mansfelder
                  Super-Moderator
                  • 21.12.2013
                  • 4683

                  #9
                  Guten Abend zusammen,

                  @Manni: Danke fürs Nachschauen. Vielleicht finde ich ja in einem neueren Kirchenführer der Elisabethkirche eine Abbildung des Gedenksteins.

                  @Kurt: Vielen Dank für den Link auf die schönen Bücher von Oskar Pusch. Ich hatte das Gesamtwerk vor vielen Jahren schon einmal in der Hand, allerdings haben mich damals Wappen kaum interessiert.

                  Puschs (auch Schellenbergs) Angaben zur Salzwedeler Zeit der Familie enthalten eine Reihe von Fehlern: Die lückenlos mit Primärquellen belegbare Stammfolge der Familie Gartz beginnt nicht erst mit dem Großvater der Brüder, Ratskämmerer Hoyer Gartz (1507-1570), sondern bereits mit dessen Großvater Dietrich. Die Großmutter der Brüder war weder eine Bürgermeisterstochter noch trug sie ein "von". Die Mutter der Brüder stammte zwar aus Hamburg, ihr Vater war aber nicht Bürgermeister Albert Hackemann (der eine ganz andere Ehefrau hatte), sondern dessen vorverstorbener älterer Bruder usw.

                  Im Übrigen finde ich es immer wieder "witzig", dass sich unsere Voreltern bzw. Verwandten "in der Fremde" eines Adelstitels bedienten, den sie "zu Hause" zu führen sich nicht getraut hätten, und Besitzungen (v.a. "Ritzau") quasi zu "ihren" Rittergütern stilisierten, obwohl sie in Wirklichkeit in Ritze bei Salzwedel lediglich an ein paar Hebungen und partiellen Gerichtsrechten mitbelehnt waren, die sie sich überdies mit vielen anderen mitbelehnten Vettern teilen mussten (Urkunden dazu im LASA, Konzepte im GStAPK und Abschriften in den großen "Soltquellensien" vor Ort).

                  Es grüßt der Alte Mansfelder
                  Zuletzt geändert von Alter Mansfelder; 16.04.2021, 23:42.
                  Gesucht:
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                  • kalex1946
                    Erfahrener Benutzer
                    • 10.08.2017
                    • 464

                    #10
                    Zitat von Alter Mansfelder Beitrag anzeigen

                    @Kurt: Vielen Dank für den Link auf die schönen Bücher von Oskar Pusch. Ich hatte das Gesamtwerk vor vielen Jahren schon einmal in der Hand, allerdings haben mich damals Wappen kaum interessiert.

                    Puschs (auch Schellenbergs) Angaben zur Salzwedeler Zeit der Familie enthalten eine Reihe von Fehlern: Die lückenlos mit Primärquellen belegbare Stammfolge der Familie Gartz beginnt nicht erst mit dem Großvater der Brüder, Ratskämmerer Hoyer Gartz (1507-1570), sondern bereits mit dessen Großvater Dietrich. Die Großmutter der Brüder war weder eine Bürgermeisterstochter noch trug sie ein "von". Die Mutter der Brüder stammte zwar aus Hamburg, ihr Vater war aber nicht Bürgermeister Albert Hackemann (der eine ganz andere Ehefrau hatte), sondern dessen vorverstorbener älterer Bruder usw.
                    Hallo Alter Mansfelder,
                    Man sieht hier nohmals, wie von Dir öfters empfohlen, Sekundärquellen sind nur mit Vorsicht zu genießen. Es ist natürlich dann schade, wenn solche genauere Kenntnisse und Informationen wie von Dir ewähnt dann durch neuere Publikationen den allgmeinen Familenforschern nicht zugänglich sind. Oder vielleicht hast Du Interesse daran, eine "new and improved" Ausgabe von solchen Büchern herauszugeben.

                    Gruß aus South Carolina
                    Kurt
                    Zuletzt geändert von kalex1946; 17.04.2021, 15:29.

                    Kommentar

                    • Alter Mansfelder
                      Super-Moderator
                      • 21.12.2013
                      • 4683

                      #11
                      Hallo Kurt,
                      Zitat von kalex1946 Beitrag anzeigen
                      Oder vielleicht hast Du Interesse daran, eine "new and improved" Ausgabe von solchen Büchern herauszugeben.
                      oh nein, bitte nicht Mich tröstet aber, dass jeder, der seinen Vorfahren wirklich noch einmal selbst nachgeht, meine Entdeckungen leicht finden und nachvollziehen kann.

                      Es grüßt der Alte Mansfelder
                      Gesucht:
                      - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
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                      • Bamburgh
                        Neuer Benutzer
                        • 01.08.2021
                        • 1

                        #12
                        Hallo,

                        im Ratszimmer des Salzwedeler Rathauses soll es Glasbilder der Wappen der früheren Bürgermeister geben, darunter auch das der Familie Gartz. Es wurde wohl 1922 gemalt, als Vorlage dienten Wappen der Familie aus der Marienkirche. Dort gibt es drei ähnliche Wappen (vielleicht also drei Zweige einer Familie?), eines davon datiert 1506. Es zeigt im Schild eine "Gartz", d.h. eine wendische Form einer Befestigungsanlage aus Graben, Wall und hölzernem Schutzbau, davor einen Rosenstamm mit drei Blüten, zwei roten, einer weiß. Der Schild wird von einem Helm mit Pfauenfedern geschmückt. Meiner Kenntnis nach ist dieser Teil der Familie jedoch ausgestorben.
                        Beste Grüße!

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