Anerkennung von unehelichen Kindern

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  • Herbstkind93
    Erfahrener Benutzer
    • 29.09.2013
    • 1929

    Anerkennung von unehelichen Kindern

    Hallo allerseits,


    macht es einen Unterschied, wenn auf der Geburtsurkunde eines Kindes nachträglich vermerkt wurde, dass der Vater das Kind "als von ihm erzeugt anerkennt" oder wenn da steht: "ich erkenne es als das meinige an"?

    Ist er nur beim ersten Beispiel der Erzeuger?


    LG
    Herbstkind
    Dauersuche nach FN Samariter (Samland; Berlin; Spremberg/Lausitz)
  • gki
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2012
    • 4843

    #2
    Hallo Herbstkind.

    ich sehe da keinen Unterschied.
    Ansonsten: pater semper incertus
    Gruß
    gki

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    • Schlupp
      Erfahrener Benutzer
      • 27.03.2009
      • 416

      #3
      Oder wie es im Englischen heißt: Mother's baby, father: maybe.

      Ich würde da auch erst einmal keinen Unterschied machen. Einer Anerkennung kann theoretisch auch eine Absprache zur Falschaussage (wegen rechtlicher oder "moralischer" Auswirkungen) zugrunde liegen. Vielleicht hätte mancheiner von uns es aus Liebe zur Frau und dem Familienfrieden auch so getan. Ich selbst habe nur einen Fall, bei dem vermerkt steht, dass der Vater sich ausdrücklich nicht zum Kind bekannt hat - Näheres wäre in nun bereits vernichteten Gerichtsakten zu finden gewesen.
      Anfangs hatte es mich geärgert, daß ich einen ersten Fall einer nachträglichen Anerkennung bereits 1875 habe, da ich dachte: Wenn du jetzt noch zehn Generationen zurückkommen solltest, bleibt dieses Geschmäckle und die Unsicherheit, ob du noch GENealogie betreibst ... Aber heute sage ich mir: Wer weiß, ob bei anstandslos legitimierten, ehelichen Buben nicht vielleicht doch der schmucke Schäferknecht der Ursprung war.
      Woher stammen: 1) der Hirte Johann Peter Matthias TRIEGER (* um 1760, angeblich in Barby bei Magdeburg, V: Andreas Trieger), 2) der Hirte Michael BREITMEYER (* um 1727, V: David Breitmeyer, 1740er: wohnhaft in Schwanebeck bei Halberstadt)

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      • sk270278
        Erfahrener Benutzer
        • 06.09.2013
        • 345

        #4
        Hallo,
        bei den Aussagen macht es m.M. nach keinen Unterschied; Handelt es sich um einen anderen Mann oder wurde das Kind vom später verheirateten Paar nur vorehelich geboren? Bei vorehelichen Geburten mußte doch sicher auch eine Vaterschaft anerkannt/bestätigt werden?
        Gruß Stefan
        Zuletzt geändert von sk270278; 14.09.2015, 11:21.
        Schön daß es euch alle gibt - DANKE an sämtliche Helferinnen und Helfer!


        Kommentar

        • Herbstkind93
          Erfahrener Benutzer
          • 29.09.2013
          • 1929

          #5
          Dass der Vater immer ungewiss ist, ist klar, aber das ich keine Antwort auf meine Frage.

          Es geht darum, ob diese beiden offiziellen Formulierungen zufällig gewählt wurden, oder ob sie nach Beamtendeutsch einen Unterschied im Sinne meiner Frage darstellten

          Das betreffende Kind wurde 1896 unehelich geboren. 1900 hat die Mutter geheiratet. Einen Monat später hat der Ehemann der Mutter das Kind als seins anerkannt.
          Dauersuche nach FN Samariter (Samland; Berlin; Spremberg/Lausitz)

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          • gki
            Erfahrener Benutzer
            • 18.01.2012
            • 4843

            #6
            ich erkenne wie gesagt keinen Unterschied.

            Andererseits bin ich auch kein Beamter.
            Gruß
            gki

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            • Alter Mansfelder
              Super-Moderator
              • 21.12.2013
              • 4683

              #7
              Hallo zusammen,

              Zitat von gki Beitrag anzeigen
              ich erkenne wie gesagt keinen Unterschied.
              Andererseits bin ich auch kein Beamter.
              ich sehe auch keinen Unterschied und bin auch kein Beamter (sondern noch viel schlimmer ). Den Spruch mit dem unsicheren Vater halte ich in dieser Allgemeinheit aber für Unfug. Dann können wir nämlich unser Hobby einstellen oder nur noch die Mutterlinie erforschen

              Es grüßt der Alte Mansfelder
              Gesucht:
              - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
              - Tote Punkte in Ostwestfalen
              - Tote Punkte am Deister und Umland
              - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
              - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
              - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

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              • Mpawe
                Benutzer
                • 01.05.2014
                • 19

                #8
                Zitat von Alter Mansfelder Beitrag anzeigen
                Den Spruch mit dem unsicheren Vater halte ich in dieser Allgemeinheit aber für Unfug. Dann können wir nämlich unser Hobby einstellen oder nur noch die Mutterlinie erforschen
                Unter der Annahme, dass etwa 5 von 100 Vaterschaften falsch attestiert sind, folgt, dass in etwa einem Drittel der Ahnentafeln,die in 8.Generation väterlicher Linie gennante Person nichts mit dem Probanden zu tun hat:
                1 - (1 - 0.05)^8 = 0.337

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                • Anna Sara Weingart
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2012
                  • 15113

                  #9
                  Hallo Herbstkind,
                  da der Satz auf der Geburtsurkunde steht ist eigentlich klar, dass gemeint ist, dass der Vater eine von ihm abstammende Gebürtigkeit des Kindes annerkennt.
                  Andere Sachverhalte hätte der Schreiberling ansonsten noch extra betont zur Vermeidung von Missverständnissen.
                  Gruss
                  Viele Grüße

                  Kommentar

                  • gki
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.01.2012
                    • 4843

                    #10
                    Zitat von Mpawe Beitrag anzeigen
                    Unter der Annahme, dass etwa 5 von 100 Vaterschaften falsch attestiert sind,
                    Annehmen kann man viel, und rechnen auch. _Belegen_ müßte man die Annahme.
                    Gruß
                    gki

                    Kommentar

                    • Mpawe
                      Benutzer
                      • 01.05.2014
                      • 19

                      #11
                      Zitat von gki Beitrag anzeigen
                      Annehmen kann man viel, und rechnen auch. _Belegen_ müßte man die Annahme.

                      Hier ist eine Studie, die für den Raum Flandern und die letzten 400 Jahre eine Rate von 1 bis 2 % ermittelt:
                      Low historical rates of cuckoldry in a Western European human population traced by Y-chromosome and genealogical data

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                      • gki
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.01.2012
                        • 4843

                        #12
                        Vielen herzlichen Dank für den Link! Das ist ja mal echt interessant.

                        Ganz spontan hätte ich vermutlich eine noch niedrigere Quote geschätzt.
                        Gruß
                        gki

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                        • Dimara
                          Neuer Benutzer
                          • 31.08.2011
                          • 4

                          #13
                          Kind nach 8 Jahre bei der Heirat legitimiert (1867)

                          Hallo!

                          Mother's baby, Father's maybe verstehe ich.
                          Moechte aber gerne wissen ob es zur dieser Zeit auch adoption gab? Warum wuerde der Vater ein Kind das nicht ihn gehoert legitimisieren wann er es adoptieren koennte. (fuer Erbung - inheritance usw). Wegen stigmatisierung?
                          Ich vermute? das nach 8 Jahre es wahrscheinlich nicht der Vater ist? (Die Mutter ist 10 Jahre aelter als der Vater)


                          Bin Englisch sprecher - hoffe das jemand meine Frage versteht. Habe zum teil Google Translate benutzt.
                          Vielen Dank!

                          Kommentar

                          • gki
                            Erfahrener Benutzer
                            • 18.01.2012
                            • 4843

                            #14
                            Hello Dimara!

                            Zitat von Dimara Beitrag anzeigen
                            Mother's baby, Father's maybe verstehe ich.
                            Moechte aber gerne wissen ob es zur dieser Zeit auch adoption gab?
                            Depends on how you define adoption. Adoption in today's sense, ie adoption of an infant, may not have been legally possible depending on where your ancestors lived.

                            Warum wuerde der Vater ein Kind das nicht ihn gehoert legitimisieren wann er es adoptieren koennte. (fuer Erbung - inheritance usw). Wegen stigmatisierung?
                            Possibly because there was no way to adopt a child.

                            Ich vermute? das nach 8 Jahre es wahrscheinlich nicht der Vater ist? (Die Mutter ist 10 Jahre aelter als der Vater)
                            How reliable is your knowledge of the age of the mother?

                            How old was the person claiming to be the father when the child was born?

                            Unless you can rule out that he was the father you should accept the fact that he acknowledged the child as his as there's probably no way to prove him wrong.
                            Gruß
                            gki

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                            • Alter Mansfelder
                              Super-Moderator
                              • 21.12.2013
                              • 4683

                              #15
                              Hallo Mpawe,

                              Zitat von Mpawe Beitrag anzeigen
                              Unter der Annahme, dass etwa 5 von 100 Vaterschaften falsch attestiert sind, folgt, dass in etwa einem Drittel der Ahnentafeln,die in 8.Generation väterlicher Linie gennante Person nichts mit dem Probanden zu tun hat: 1 - (1 - 0.05)^8 = 0.337
                              Zitat von Mpawe Beitrag anzeigen
                              Hier ist eine Studie, die für den Raum Flandern und die letzten 400 Jahre eine Rate von 1 bis 2 % ermittelt:
                              Low historical rates of cuckoldry in a Western European human population traced by Y-chromosome and genealogical data

                              http://rspb.royalsocietypublishing.o.../1772/20132400
                              danke für die Beispielrechnung und den Link auf die interessante Studie. Ich frage mich trotzdem: Was bringen sie im konkreten Fall? Da wir ja weder mathematisch noch genetisch, sondern historisch forschen, bräuchte man eine konkrete Aussage in den Quellen, die die Vaterschaft negiert - so wie etwa in dem Beispiel von gki, in dem sich der Vater gegen die Zuschreibung der Vaterschaft gewehrt hat. In Herbstkinds Ausgangsfrage hast Du nun genau den umgekehrten Fall, dass sich jemand Jahre später zur Vaterschaft bekennt.

                              @Herbstkind: Was steht denn im standesamtlichen und kirchlichen Geburtseintrag von 1896? Und wie haben denn die 1896 geborene Person und ihr Umkreis den Sachverhalt bewertet? So lange ist das ja noch nicht her.

                              Es grüßt der Alte Mansfelder
                              Gesucht:
                              - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
                              - Tote Punkte in Ostwestfalen
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