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#1
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Hallo Ihr Lieben,
unterschwellig stelle ich mir schon länger diese Frage. Was bleibt, wenn ich tot bin? Ich habe jetzt jahrelang jede freie Minute zur Forschung benutzt. In meiner Datenbank sind inzw. über 7000 Personen (ca. 95% durch Kirchenbuch- , Standesamtseinträge belegt). Aktuell interessiert sich wirklich nur meine Mutter dafür, allen anderen, besonders der Kinder- u. Enkelgeneration ist es total egal. Damit kann ich problemlos umgehen. ABER: Es wird sicherlich der Tag kommen, an dem jemand wieder dafür Interesse zeigt. Der würde wieder auf "Null" anfangen. Darum meine Frage an Euch: Was macht Ihr mit den Daten. Auf CD brennen, USB-Stick, Webseite (bei ancestry würden aber z.B. alle Links zu den Büchern und die Fotos fehlen)? Eine persönliche Webseite wäre auch denkbar, die habe ich z.Z. auch (mit Zugriffsschutz über Passwort), aber auch diese ist kostenpflichtig und ist weg, wenn ich nicht mehr bin. Wie stellt man sicher, dass später (nach meinem Ableben) noch irgendwie Zugriff auf die Daten möglich ist? Theoretisch gibt es ja zig online Möglichkeiten, aber eben nur zu Lebzeiten. Was habt Ihr für Ideen? Ich bin ratlos. Wäre ich Millionär, würden sich bestimmt genug Leute finden, die sich um mein Erbe streiten würden, aber ein immaterieller Schatz, wie Forschungsdaten, wen interessiert das? |
#2
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![]() Moin,
man könnte ein Buch veröffentlichen und im der Nationalbibliothek hinterlegen. Jedoch.... Wer sucht dann in 200 Jahren nach dem Buch "Vorfahren des LutzM" dort.... Wenn du Orte hast mir sehr vielen Vorfahren könntest du auch ein Ortsfamilienbuch erarbeiten. So kann man Teile seiner Forschung für die Nachwelt erhalten... Sonst gibt es ja noch so Konzepte wie WikiTree. Oder auch FamilySearch, MyHeritage.... Aber wer weiß was aus solchen Portalen in 100 oder 200 Jahren wird. Aber hinter FamilySearch oder WikiTree steht zumindest eine Gruppe die die Idee hat einen Welt-Baum zu erstellen. Das wird sich wahrscheinlich auch über Jahre erhalten, auch wenn dann Mal die Plattform wechselt. Bei mir ist es hoffentlich noch eine Weile bis zum Tod. Mal schauen was dann ist. Auf jedenfall am Ende neben der rein digitalen Ablage auch tatsächlich vielleicht ein Buch drucken lassen. Das ist auf Sicht beständiger und so ein Buch legt man vielleicht doch Mal auf den Speicher.... Der Computer wandert einfach auf den Müll. Aus Programmen da vorher was extrahieren, oder überhaupt CD Sammlungen.... Damit müsste man sich dann ja auskennen.... Von einem Forscher in seinen 90ern konnte ich alle seine Aktenordner abfotografieren. er selber war inzwischen dement und im Pflegeheim. Seine digitale Forschungsergebnisse waren fort. Die Disketten im Müll "die nahmen so viel Platz weg" der Computer ersetzt "ja, beim übernehmen der Daten vom alten, ist das mit der Ahnenforschung vergessen worden..." So blieben nur die 6 Aktenordner übrig..... Es muss vor allem kompakt und was her machen damit es erhalten bleibt. Zig Ordner und Tausende Bilder und ganze Datenbanken.... Das geben sich nach unserem Tod nur Leute die den gleichen Tick haben wie wir. Alle anderen sind hoffnungslos überfordert und reservieren kein ganzes Regal für den "Tinnef". |
#3
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![]() Ja das ist die Frage.
In meiner Familie interessiert sich niemand, aber auch niemand dafür. Dabei ist es so interessant zu erkunden, wo und wie die Vorfahren lebten. Es hat ja auch einiges Geld gekostet, in die Archive zu fahren, Kopien der Urkunden zu bekommen etc. Die Zeit führe ich erst gar nicht an. Ich wollte nicht, dass das umsonst ist. Deshalb habe ich innerhalb der letzten 7 Jahre drei kleine Bücher geschrieben, nur für den Hausgebrauch. Eines nennt sich „Die Wanderwege der Vorfahren“ und skizziert die Wege hauptsächlich in Polen. Die beiden anderen befassen sich einmal mit den Vorfahren meines Vaters, einmal mit denen meiner Mutter. Ich konnte auf nichts zurückgreifen, beide haben wohl nichts von dem gewusst, was ich mir an Daten und Orten zum Leben der Vorfahren erarbeitet habe. Ich habe das dann drucken lassen und weitgehend auf Bilder verzichtet (eine Kostenfrage). Vielleicht interessiert das nach meinem Tode ja doch mal jemanden. Im Bekanntenkreis erfuhr ich von jemanden, dass der verstorbene Schwiegervater etliche Dokumente seiner Ahnen bewahrt hat, die nach seinem Tod an seinen Sohn gingen. Der wiederum ist auch verstorben und dessen Ehefrau beabsichtigt, das alles zu vernichten, weil sie meint, ihre Kinder hätten kein Interesse. Das mag so stimmen, man hört es ja immer wieder. Aber wenn man älter wird, ändert sich die Einstellung dazu und man stellt sich Fragen, die durch die Beschäftigung mit den Ahnen eventuell beantwortet werden. Wir leben in einer friedlich Zeit und können uns die Entbehrungen und Mühen gar nicht vorstellen, die unsere Vorfahren auf sich genommen haben. In meinem Fall war es das immer wieder „Wandern“ und Neuansiedeln im Polen, dann der Aufbau einer Existenz in Westpreußen, vertrieben von dort durch den Versailler Vertrag, erneut vertrieben 1945/46 aus Hinterpommern und endlich dann Jahre im Frieden und ein bisschen Wohlstand. Renate Geändert von schulkindel (07.03.2021 um 17:52 Uhr) Grund: einen fehlenden Buchstaben eingefügt |
#4
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![]() Oh, ich sehe gerade, während ich an meinem Eintrag schrieb, war Olli schneller und schon da.
Renate |
#5
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![]() Das interessiert mich jetzt nicht so großartig, was mit meinen Forschungen passiert. Ich mache ja das hauptsächlich für mich, weil ich neugierig bin.
Manchmal denke ich mir, du beschäftigst dich mit lauter toten Menschen, wer soll sich dafür interessieren. Und manchmal zieht es mich auch ganz schön runter, was den Vorfahren so alles zugestoßen ist, vor allem die Armut und die Kindersterblichkeit. Warum soll sich das jemand antun? Mein Sohn interessiert sich schon dafür, aber nicht so großartig. Meine Nichte hört mir interessiert zu, wenn ich ihr wieder meine Geschichten erzähle. Ich werde mal eine CD hinterlassen und gut ists. Und wenn die verkommt, was solls, ich weiß das ja dann nicht mehr. |
#6
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![]() Vielen Dank für Eure Meinungen!
Da sind wir uns dann wohl einig, dass wir eine kleine Macke ![]() Um ein Buch zu schreiben, bin ich zu untalentiert. Außerdem, was soll ich da reinschreiben? Ich habe eine Vorstellung über das Leben in der Vergangenheit (weil man ja auch jede Quelle abseits der eigenen Sippe aufsaugt), aber wenig belegte konkrete Vorfälle aus der Familie. Es wäre eine Liste von Daten und Namen. Ja, ich sehe, es ist ein Problem ohne Lösung. Schade eigentlich ![]() Geändert von LutzM (07.03.2021 um 23:01 Uhr) |
#7
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![]() Jo ich wüsste auch nicht was ich schreiben sollte. Vor allem waren die meisten meiner Vorfahren unbedeutende Personen die zumeist sicherlich froh waren wenn sie etwas zwischen den Zähnen hatten. Über einige Hugenotten oder Saarländer Siedler in Brandenburg gäbe es ein wenig was zu schreiben. Für jeden näheren noch ein schönes Foto und einen kleinen Lebenslauf. Die weiter zurück liegenden werden einfach nur als Art langweilige Ahnenliste aufgeführt.
So stelle ich es mir zumindest vor ![]() |
#8
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![]() Hallo
Ich bin zwar erst Mitte dreissig, aber weil im meinem lokalen Ahnenforschugnsverein die Frage nach dem digitalen Erbe aufkam (die Mehrheit der Mitglieder war wohl der Meinung, der Verein würde dann ihren Kram aufbereiten), war ich dort in einer Arbeitsgruppe tätig. Der Verein kan nach zwei Jahren zum Schluss, dass jeder Ahnenforscher sich selbst um sein Erbe kümmern muss ![]() Hier ein paar Tipps, die ich während der Recherche für die Arbeitsgruppe gelernt habe: - selber genug früh regeln - wenn man digitale Daten hat, dann müssen: die Passwörter für die Nachkommen zugänglich sein, sie wissen welche Daten wo lagern und welche wichtig sind, sie müssen das digitale Ablagesystem verstehen (ich habe dazu einfache "Lies mich"-Dateien gemacht, zB wie meine Quellen-Sammlung aufgebaut ist und wie ich mein Ahnen-Programm benutze). Und nebst Sicherungen auf verschiedenen Datenträgern darf man auch nicht vergessen, die Daten regelmässig zu konvertieren. Das ist auch bei Archiven das Problem und mit ein Grund, warum Archive schon von Behörden eher noch keine digitalen Daten annehmen wollen (geschweige denn von Privatpersonen): man muss die Daten regelmässig konvertieren, sonst können sie irgendwann nicht mehr geöffnet / gelesen werden. - am besten ist, wenn man einen interessanten Auszug aus der Forschung machen kann - in welcher Form auch immer. Gedruckte Stammbäume sind da natürlich ideal, aber auch OFB, Familienchroniken, Fotoalben, irgendwas gedrucktes halt. Etwas gedrucktes lässt sich auch ins nächste lokale Archiv abgeben oder an Verwandte. Wichtig ist aber auch der Teil "einen Auszug". Niemand will sich dann durch bergeweise Material arbeiten, von dem das meiste nur "mögliche Verwandte" sind, schon gar nicht, wenn die Hinterbliebenen sich nicht für Ahnenforschung interessieren. So leider auch geschehen in meinem Verein, wo letztes Jahr ein Mitglied starb und die Witwe den Verein bat, doch bitte möglichst bald sein Arbeitszimmer abzuholen. Aber was will nun der Verein damit, wenn doch alle mit ihren eigenen Forschungen beschäftigt sind? Und wer hat Platz, ein Arbeitszimmer voll unsortieres Material zu übernehmen? Hier noch ein aufschlussreicher Artikel von Marie-Luise Carl zum Thema "Digitale persönliche Archive – Der digitale (genealogische) Nachlass". Ich schwanke ein wenig, immerhin habe ich nun mehr als die Hälfte meines Lebens in das Hobby investiert. Primär mache ich das auch für mich, weil es mich interessiert. Von daher ist es mir auch nicht so wichtig, was nach meinem Tod damit passiert. Aber ich denke mir, dass ich vielleicht doch andere Leute wenigstens kurz glücklich machen kann, wenn ich meine Funde teilen kann. Ich habe also beim letzten Verwandten-Besuch in Italien mehrere ausgedruckte Stammbäume mitgebracht und USB-Sticks mit den digitalen Versionen und allen Scans von Familienfotos. Nach 18 Jahren haben sich nun doch ein paar Cousins die Zeit genommen, den Stammbaum anzuschauen und waren beeindruckt. Das reicht mir eigentlich ![]() Ebenfalls habe ich bei WikiTree angefangen, meine Stammbäume einzutragen und anderen Leuten zu helfen. Während meine eigene Webseite wahrscheinlich nach meinem Tod irgendwann abgestellt wird (ich werde noch regeln müssen, dass das wenigstens mit meiner Foto-Galerie nicht geschehen soll), werden mich WikiTree oder andere ähnliche Projekte ziemlich sicher überleben. |
#9
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![]() Zitat:
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#10
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![]() Hallo. Darüber habe ich auch schon oft nachgedacht, was mit meinen Forschungen passieren wird. Ich würde es auch sehr gerne für meine Nachkommen erhalten. Ich habe zwar noch keine Kinder, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie Interesse daran haben werden. Ich habe auch schon teilweise damit begonnen, meine Forschungen schriftlich zu dokumentieren. Zwar noch digital, jedoch würde ich dann alles ausdrucken. Ich finde, dass es zum Digitalen auch etwas physisches geben muss. Denn wie mein Vorredner schon ereähnt hat, müsste man sich auch um die digitale Erhaltung kümmern. Zumal wir nicht mal wissen, ob im 100 oder sogar 50 Jahren CD's im Gebrauch sein werden (siehe Disketten/Kasetten). USB Sticks und Festplatten könnten irgendwann den Geist aufgeben. Und Seiten wie Wikitree könnten irgendwann den Besitzer wechseln oder aus irgendwelchen Datenschutzgründen verboten werden. Deswegen zwinge ich mich zumindest bisschen was zu schreiben. Ich bin da wie ihr leider auch sehr unkreativ. Ich bin eher pro physisch als pro digital. Denn wenn das Interesse an der Ahnenforschung ein paar Generationen überspringt und in 100 oder 200 Jahren ein Nachfahre plötzlich Interesse daran hat, weiß er vllt nicht mal was eine CD oder ein USB Stick ist, da wir nicht wissen können, welche Technologien genutzt werden. Aber ein Buch hält für die Ewigkeit wenn es gepflegt und evtl. digital und/oder physisch kopiert wird
Geändert von Tenger (08.03.2021 um 06:14 Uhr) |
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