Menschen die sich nicht für ihre Ahnen interessieren

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  • Bienenkönigin
    Erfahrener Benutzer
    • 09.04.2019
    • 1696

    #61
    Hallo,

    lange anhaltenden Familiengroll gibt es bei uns zum Glück nicht.

    Aber einen klassischen Fall von "Ahnenlosigkeit" habe ich vor einigen Wochen erlebt, und eventuell schon kurz in dem entsprechenden Thread erwähnt.

    Es ging um meine Battistig-Linie, von der ich herausgefunden hatte, dass sie aus Gorizia (Görz) stammt, und der Name hier in Deutschland nur etwa zweimal vorkommt, davon einmal im Nachbarort.

    Nachdem ich allen Mut zusammengenommen und dort angerufen habe, war der junge Mann am anderen Ende der Leitung höflich desinteressiert. Er hat sich bedankt, "ist ja interessant", und hat sich dann ohne weitere Nachfragen oder nach meiner Nummer zu fragen verabschiedet.

    Finden wahrscheinlich Nicht-Ahnenforscher nicht so seltsam, ich aber schon

    Viele Grüße
    Bienenkönigin
    Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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    • sternap
      Erfahrener Benutzer
      • 25.04.2011
      • 4072

      #62
      Zitat von Bienenkönigin Beitrag anzeigen

      Finden wahrscheinlich Nicht-Ahnenforscher nicht so seltsam, ich aber schon

      Viele Grüße
      Bienenkönigin

      vielleicht hielt er dich für einen enkeltrick.


      nach der art, "übergeben sie alle ihre wurstsemmeln an der ecke zur verwahrung bei einem getarnten poizisten, denn sie samt ihrem wurstvorrat wurden auf eine liste der einbrecher gefunden"
      freundliche grüße
      sternap
      ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
      wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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      • Bienenkönigin
        Erfahrener Benutzer
        • 09.04.2019
        • 1696

        #63
        Zitat von sternap Beitrag anzeigen
        vielleicht hielt er dich für einen enkeltrick.


        nach der art, "übergeben sie alle ihre wurstsemmeln an der ecke zur verwahrung bei einem getarnten poizisten, denn sie samt ihrem wurstvorrat wurden auf eine liste der einbrecher gefunden"

        Wer weiß! Aber ich habe ihn zumindest nicht nach Geburtsdatum und Mädchennamen der Mutter gefragt, obwohl mich das auch interessiert hätte...
        Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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        • assi.d
          Erfahrener Benutzer
          • 15.11.2008
          • 2681

          #64
          Meine Oma und ihre Schwester waren sich bis zum Ende (mit fast 90 Jahren) spinnefeind.

          Die Schwester hätte als Kind meiner Oma immer die Blutwurst vor der Nase weggefuttert, worauf sich meine Oma später rächte, indem sie auf der Hochzeit der Schwester ebenfalls im weißen Kleid erschien und jeder sie für die Braut hielt....

          Und von den beiden war rein gar nichts vernünftiges über ihre Eltern und Großeltern zu erfahren. Und das, was ich mühsam aus ihnen rausgequetscht habe, war dann auch noch falsch....

          Astrid

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          • Sbriglione
            Erfahrener Benutzer
            • 16.10.2004
            • 1177

            #65
            Supertoll ist es, wenn Verwandte so tun, als würden sie sich interessieren, man sich richtig Mühe gibt, um Sachen für ihren speziellen Familienzweig aufzubereiten und die eine oder andere interessante Vorfahrengeschichte zu vermitteln - und dann noch nicht einmal ein verbal geäußertes "Danke schön" kommt.

            Oder, wenn man sich gemeinsam mit ihnen ihre alten Fotoalben anschaut, dabei ein ganz besonders interessantes Foto entdeckt, das man gerne hätte (in meinem Fall eines, das möglicherweise dabei helfen könnte, zu ermitteln, in welcher Militäreinheit der eigene Großvater war) - oder sie bittet, eigene Infos bezüglich entfernterer oder älterer Verwandter beizusteuern und dann auch wieder nichts kommt.
            Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
            - rund um den Harz
            - im Thüringer Wald
            - im südlichen Sachsen-Anhalt
            - in Ostwestfalen
            - in der Main-Spessart-Region
            - im Württembergischen Amt Balingen
            - auf Sizilien
            - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
            - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

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            • sternap
              Erfahrener Benutzer
              • 25.04.2011
              • 4072

              #66
              Zitat von assi.d Beitrag anzeigen
              Die Schwester hätte als Kind meiner Oma immer die Blutwurst vor der Nase weggefuttert, worauf sich meine Oma später rächte, indem sie auf der Hochzeit der Schwester ebenfalls im weißen Kleid erschien und jeder sie für die Braut hielt....

              eine szene wie aus einem hollywood film.
              aber in wirklichkeit auf eine wahrscheinlich arme zeit hinweisend, wo blutwurst ein begehrtes nahrungsmittel war.
              freundliche grüße
              sternap
              ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
              wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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              • Scherfer
                Moderator
                • 25.02.2016
                • 2511

                #67
                Meine Mutter soll als Kleinkind die mit Lembensmittelmarken erstandene Butter für einen gesamten Monat vertilgt haben, die unbeaufsichtigt auf dem Tisch stand. Auf ihrer Hochzeit ist glaube ich trotzdem keiner ihrer älteren Brüder im Brautkleid erschienen.

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                • Bergkellner
                  Erfahrener Benutzer
                  • 15.09.2017
                  • 2351

                  #68
                  Zitat von Scherfer Beitrag anzeigen
                  Meine Mutter soll als Kleinkind die mit Lembensmittelmarken erstandene Butter für einen gesamten Monat vertilgt haben, die unbeaufsichtigt auf dem Tisch stand. Auf ihrer Hochzeit ist glaube ich trotzdem keiner ihrer älteren Brüder im Brautkleid erschienen.
                  Das passierte nicht nur in der Familie deiner Mutter - in der Familie wurde dann bestimmt darüber gestritten, wer auf den Zwerg hätte aufpassen sollen und es nicht getan hat.

                  Meine Mutter bekam mit 2 Jahren keine Kuhmilch mehr, weil ihr jüngerer Stiefbruder Rachitis hatte und die Milch nur für ein Kind reichte.
                  Als es wieder genügend Milch gab, konnte sie keine mehr trinken. Schon beim Geruch der Milch direkt von Bauern(die wir uns immer holen) wird ihr auch heute noch übel.

                  Das hatte allerdings keine Auswirkungen auf das Verhältnis zu ihrem Bruder, sie hat zusammen mit ihrem Stiefvater sogar die Facharbeit für ihn geschrieben, damit er seinen Berufsabschluss bekam.
                  Wollt' ich für Arschlöcher bequem sein, wäre ich ein Stuhl geworden.(Saltatio Mortis, Keiner von Millionen)


                  Kommentar

                  • Carolien Grahf
                    Erfahrener Benutzer
                    • 26.03.2021
                    • 814

                    #69
                    Wenn man tief genug gräbt, finden sich in allen Familien zu irgendeinem Zeitpunkt wenigstens 1 Geschichte die, zumindest mit den heutigen Augen betrachtet, völlig Banane ist. Für gewöhnlich waren die Erzähler nur selten oder nie selbst dabei gewesen.

                    Was ist es nun, dass Familienmitglieder gegeneinader aufbringt? Im Grunde immer das gleiche. Man passt nicht zusammen.
                    Freunde sind Wahlbekanntschaften. Hier hat man sich ausgesucht mit wem man verkehren möchte. Kindergarten, Schule... das sind Zweckgemeinschaften. Da werden die Klassen nicht nach Sympathie, sondern Alter und ggf. Fähigkeiten zusammengestellt.
                    Familie hingegen ist eine Zufallsgemeinschaft. Die einzige Frage die sich in innerhalb einer Familie stellt ist doch: würde ich mit dieser Peron auch dann liebevoll und nett umgehen, wenn ich sie irgendwann irgendwo draußen hätte kennengelernt?

                    Auch das ist ein Grund, warum man bei so manchen Familienmitglieder auf Widerstand, Desinteresse oder Ablehnung stösst, wenn man (oftmals ohne Vorwarnung) mit der Familiengeschichte daherkommt.
                    Ohne es zu wissen oder zu wollen, reißt man alte bis sehr sehr alte Wunden wieder auf, redet um Dinge, über die (zumindest die Betroffenen) nie wieder reden wollten. Redet von Dingen, die einen im Grunde oftmals gar nichts angehen. Redet von Dingen, die gar nicht ans Licht sollten.
                    Der Hauptgrund aber wird sein, das es "nur" ein Hobbie ist. Das Hobbie des Ahnenforschers der es betreibt.
                    Man kann und darf nicht erwarten, dass wer auch immer außerhalb dieser Interessengemeinschaft dieses Hobbie einfach nur deswegen teilt, weil man es selbst spannend findet.
                    Ich meine, nur weil mein Cousin Angeln spannend findet, töte ich deswegen nicht auch Fische. Nur weil der Onkel Bierdeckel sammeln toll finde, muss ich das nicht auch tun.

                    Bei Ahnenforschung kommt erschwerend hinzu, dass man oft über Familienmitglieder redet, die niemand mehr kennt. Es sind am Ende nur Namen und Geschichten vom Hören Sagen. Eigentlich Geschichtsunterricht im sehr kleinen Rahmen. Und wer mag schon Geschichte, außer die Person, die den Unterricht abhält... recht wenige, nehme ich an.

                    FAZIT: die gesamte Ahnenforschung ist ein spannendes Thema für den Forscher selbst. Bisweilen und temporär auch für den ein oder anderen Zuhörer. Sämtliche Geschichten in fast allen Fällen nur Hören Sagen.
                    Es macht in unserem heutigen Leben keinen Unterschied ob man weiß wie der Alturgroßvater geheißen hat, wieviel Butter seine Enkelin auf dem Brot hatte, wer sie ihr weg nahm, ob der Onkel den falschen Beruf ausübte oder ob die Alturgroßmutter ein uneheliches Kind austrug. Letztendlich hat es für unser Leben im hier und jetzt keinerlei Bedeutung. So wie die Familien gewachsen sind, so sind sie nunmal. Die Vergangenheit kann niemand ändern. Einst Geschehenes kann man nicht ungeschehen machen.
                    Es ist "nur" ein Hobbie. Und eines fernen Tages werden vielleicht andere Ahnenforscher die unsere Geschichte erforschen feststellen, was wir alles zu unserer Familiengeschichte beigetragen haben. Wer weiß, welche Geschichten sich dann um uns ranken. Wir werden es nie erfahren.

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                    • franz ferdinand
                      Erfahrener Benutzer
                      • 15.01.2013
                      • 345

                      #70
                      Zitat von Alter Mansfelder Beitrag anzeigen
                      Hallo zusammen,

                      ein Journalist hat Ahnenforschung mal so beschrieben: eine Mischung aus Kreuzworträtsel und Puzzle mit der Besonderheit, dass man die Schrift des Rätsels kaum lesen kann und am Anfang fast alle Teile fehlen.

                      Es grüßt der Alte Mansfelder

                      PS: Das war übrigens in dieser Radiosendung von 2009, die immer noch verfügbar ist: https://www.srf.ch/sendungen/input/w...ur-grosseltern
                      Herrlich!! Ich hoffe, ich darf Dich in meiner Signatur zitieren?
                      Ahnenforschung ist eine Mischung aus Kreuzworträtsel und Puzzle mit der Besonderheit, dass man die Schrift des Rätsels kaum lesen kann und am Anfang fast alle Teile fehlen. Thomas Balderer, SFR

                      Forschungsgebiet: Niederösterreich, Oberösterreich, Deutsch-Westungarn, Steiermark, Mittelfranken, Oberbayern, Wien, Oberfranken, Südmähren, Schlesien, Böhmen, Sachsen, Oberpfalz, Oberschwaben

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                      • Alter Mansfelder
                        Super-Moderator
                        • 21.12.2013
                        • 4683

                        #71
                        Hallo franz ferdinand,
                        Zitat von franz ferdinand Beitrag anzeigen
                        Herrlich!! Ich hoffe, ich darf Dich in meiner Signatur zitieren?
                        das wirst Du noch einmal ändern müssen. Denn das Zitat stammt ja nicht von mir, sondern aus dem zitierten, wie ich finde sehr hörenswerten Radiobeitrag des schweizerischen Journalisten Thomas Balderer, dort natürlich im Dialekt und ganz am Ende.

                        Es grüßt der Alte Mansfelder
                        Gesucht:
                        - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
                        - Tote Punkte in Ostwestfalen
                        - Tote Punkte am Deister und Umland
                        - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
                        - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
                        - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

                        Kommentar

                        • franz ferdinand
                          Erfahrener Benutzer
                          • 15.01.2013
                          • 345

                          #72
                          Erledigt!
                          Ahnenforschung ist eine Mischung aus Kreuzworträtsel und Puzzle mit der Besonderheit, dass man die Schrift des Rätsels kaum lesen kann und am Anfang fast alle Teile fehlen. Thomas Balderer, SFR

                          Forschungsgebiet: Niederösterreich, Oberösterreich, Deutsch-Westungarn, Steiermark, Mittelfranken, Oberbayern, Wien, Oberfranken, Südmähren, Schlesien, Böhmen, Sachsen, Oberpfalz, Oberschwaben

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                          • Andrea1984
                            Erfahrener Benutzer
                            • 29.03.2017
                            • 2551

                            #73
                            Das stimmt, ich mache auch gerne Kreuzworträtsel und Puzzle, wobei diese einfacher sind z.B. beim Puzzle bauen, immer am Rand anfangen und dann zur Mitte weiterarbeiten.
                            Muster, Farben etc. Jeder hat da so seine eigene Denkweise. Doch das Ergebnis zählt.

                            Herzliche Grüße

                            Andrea
                            Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
                            Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

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                            • Juddels
                              Erfahrener Benutzer
                              • 12.01.2018
                              • 174

                              #74
                              Interessantes Thema!
                              Ich liebe auch Puzzle (Winterzeit)und Kreuzworträtsel.

                              Ich muß mir anhören, ich sollte lieber nach vorn blicken und nicht zurück.
                              Und meine Mutter, fast 90Jahre sagt jedesmal wenn ich von unseren Vorfahren rede " aber die habe ich doch nie kennengelernt "
                              dann muß ich mir das lachen verkneifen.

                              Grüße Jutta
                              Prignitz und umzu
                              FN:Bartels,Brockmann,Dahler,Dietrich,Ehrig,Erb,
                              Gebert,Gerdt,Giese,Havemann,Henning,Kaphengst,
                              Kleebach,Kobow,Schwartzenstein,Kruse,Meyer,Doll,
                              Abel,Behrmann,Dancke,Haase,Danneberg

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                              • fajo
                                Erfahrener Benutzer
                                • 08.10.2018
                                • 2351

                                #75
                                @Juddels tust du das nicht eigentlich, evtl. auf deine Art? -

                                Dem Hobby haftet leider immer noch die Variante der NS Zeit an. Obwohl es gerade jetzt evtl. gar nicht ganz so verkehrt wäre sich mal mit der Vergangenheit auseinander zu setzen, um in der Gegenwart nicht ähnliche Fehler, für eine Art von Wiederholungsschleife in die Zukunft zu begehen? –
                                In jedem negativen steckt eben auch etwas Positives, man muss nur einmal genauer hinschauen.- Aber das wollen eben viele nicht. Ich bin auch schon auf Desinteresse gestoßen, allerdings noch auf keine Ablehnung. Das waren aber dann auch immer Menschen die auch ganz anders als ich durch ihr Leben gehen, habe ich bemerken müssen. In unserer Familie scheint es eher so als wenn sich einige mit der Vergangenheit auseinandersetzen wollen! –

                                Vielleicht ist es die Suche nach Wurzeln die verloren gegangen sind? -
                                Zuletzt geändert von fajo; 11.04.2022, 07:17.
                                Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







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