Aufräumaktion

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  • IngridB
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    Aufräumaktion

    Hallo liebe Mitforscher,
    wir alle wissen ja, wie wertvoll uns alte Adressbücher, Telefonbücher usw. sind und wissen Auskünfte daraus sehr zu schätzen.

    Wie geht ihr eigentlich um mit aktuellem Material?
    Hebt irgendwer abgelaufene Telefonbücher seiner Region auf für die Nachwelt?

    Oder was macht man mit 16 Jahrgängen eines Gemeindeblättchens, in dem jeden Monat spaltenweise den über 70-jährigen zum Geburtstag gratuliert wird, mit Vor- und Zunamen, Datum und in welchen Ortsteil sie wohnen? Diese Seiten wenigstens für die Nachwelt digitalisieren, hat so etwas einen Sinn und dann den Stapel entsorgen?
    Wie seht ihr das?

    Viele Grüße
    Ingrid
  • sk270278
    Erfahrener Benutzer
    • 06.09.2013
    • 345

    #2
    Hallo IngridB,

    bei Telefonbüchern und ähnlichem entscheidet der dafür benötigte (eigentlich der dafür zur Verfügung stehende) Platz und die Wichtigkeit der Informationen in eigener Sache; Dasselbe gilt für den zeitlichen Aufwand zum Digitalisieren;
    Für die Gemeindeblätter gibt's sicher schon eine dementsprechende Sammlung von Anfang an im zuständigen Rathaus;
    Fast jeder Ort hat inzwischen irgend eine Art von Chronik (wie kurz auch immer); Diese Blättchen fließen dann sicher in eine überarbeitete Auflage mit ein;

    Gruß Stefan
    Zuletzt geändert von sk270278; 04.01.2015, 16:34.
    Schön daß es euch alle gibt - DANKE an sämtliche Helferinnen und Helfer!


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    • Frank K.
      Erfahrener Benutzer
      • 22.11.2009
      • 1318

      #3
      Hallo Ingrid,

      ... es kommt immer auf das Forschungsgebiet an und wie dort die Möglichkeit ist, einfach an Daten zu kommen.

      Ich habe (das gilt speziell für den Bereich Baltikum) bereits viel Freizeit geopfert und aus der Heimatzeitung der Deutschbalten aus den Jahrgängen ab 1950, die mir vorliegen, familien- und namensbezogene Daten erfasst, um bei einer möglichen Suche schnell an Daten zu gelangen. Dabei kamen teilweise Geburten ab 1850 vor.
      Durch diese aufgebaute Datenbank konnte ich für eine spezielle Suche schon einige Male weiterhelfen, da ich dann die spezielle Ausgabe zur Hand nehmen konnte und (z.B. aus Todesanzeigen) mit weiterführenden Daten dienen konnte.

      Es muss aber jeder für sich entscheiden, wie er mit möglicherweise interessanten Datenquellen umgeht, bzw. sie der Vernichtung übergibt oder sie nutzt.

      Viele Grüße

      Frank
      Zuletzt geändert von Frank K.; 04.01.2015, 16:47.
      Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

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      • Acanthurus
        Erfahrener Benutzer
        • 06.06.2013
        • 1657

        #4
        Hallo,

        Zitat von sk270278 Beitrag anzeigen
        Für die Gemeindeblätter gibt's sicher schon eine dementsprechende Sammlung von Anfang an im zuständigen Rathaus;
        Fast jeder Ort hat inzwischen irgend eine Art von Chronik (wie kurz auch immer); Diese Blättchen fließen dann sicher in eine überarbeitete Auflage mit ein;
        die Annahme, dass sich schon irgendwer kümmern wird, ist trügerisch. Viele kleine Städte haben kein Archiv, manche Chroniken sind nur eine Ansammlungen von unbelegten Anekdoten und Banalitäten ("Im März 2014 feierte die Stadt ihren 931. Geburtstag. Im August brannte es im Schuppen der Kegelbahn, am 2. Dezember-Wochenende fand der traditionelle Weihnachtsmarkt statt.").

        Die meiste Überlieferung, jetzt billig und einfach zu haben, wird genauso verloren gehen wie die kleinen Lokalblätter von damals, ganze Jahrgänge mancher Adressbücher, die Sterbebildchen, usw.

        A.

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        • Garfield
          Erfahrener Benutzer
          • 18.12.2006
          • 2142

          #5
          Hallo

          Ich würde mich auch auf keinen Fall einfach so drauf verlassen, dass sich schon jemand darum kümmern wird. Wenn du Zeit hast, digitalisiere, was auch immer du für interessant hälst (unbedingt mind. 600dpi, in Farbe, .jpg oder .tiff, und immer schön an mehreren Orten sichern). Die Daten könnten dann bei guter Digitalisierung auch später ausgewertet werden.

          Danach könntest du im Heimatverein oder im Gemeindearchiv - wenns beides nicht gibt, bei der Gemeindeverwaltung - fragen, ob Interesse an den Originalen besteht.
          In meinem Wohnort gibt es zwar ein kleines Gemeindearchiv, das vom Geschichtsverein betreut wird, aber es fehlt das Geld, um ein wirkliches Archiv zu unterhalten. Daher wären die sicher froh um alles, was sie einfach so kriegen können.
          Viele Grüsse von Garfield

          Suche nach:
          Caruso in Larino/Molise/Italien
          D'Alessandro in Larino und Fossalto/Molise/Italien und Montréal/Kanada
          Jörg von Sumiswald BE/Schweiz
          Freiburghaus von Neuenegg BE/Schweiz
          Wyss von Arni BE/Schweiz
          Keller von Schlosswil BE/Schweiz

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          • IngridB

            #6
            Danke an alle, die geantwortet haben zwecks Entscheidungshilfe.
            Und einige Mitleser gibt es ja auch.

            Das ist nun mal so, die Suchhilfen von morgen werden heute zumeist einfach entsorgt, das war zu allen Zeiten so.

            Und ja, sich auf Archive und Heimat/Geschichtsvereine verlassen, ich glaube auch, da ist man am Ende verlassen. Nicht immer, aber immer öfter, denn wegen Geldmangel (und fehlendem Interesse von zahlreichen Kommunalvertretern) wird viel den Bach runtergehen. Da gibt es beispielsweise ein kleines, 5000 Einwohner zählendes altes Ackerbürgerstädtchen an der Elbe mit über 800 Jahren Geschichte, das hat nun kein eigenes Stadtarchiv mehr, alles in eine größere Stadt umgelagert.
            Das war mit Sicherheit nicht die Entscheidung der engagierten Archivarin.

            Dann spukt wieder die nächste Gemeindezusammenlegung bzw. Anschluß an eine paar km entfernte Kleinstadt in den Köpfen herum, da hat kaum einer irgendwelche Gedanken für Archiv oder gar Konservierung für die Nachfahren übrig.

            Ich werde die interessanten Abschnitte digitalisieren bei nächster zeitlicher Gelegenheit, in ausreichender Lesbarkeit.

            Vielleicht ist das auch eine Idee für andere Ahnensucher, nicht nur im höchst schwierig zu beforschenden Sachsen, daß man die frei Haus gelieferten genealogischen Daten des jeweiligen Gemeindeblättchens mindestens ausschneidet, die Seite mit Monat/Jahr beschriftet und bei passender Gelegenheit konserviert.

            Viele Grüße von
            Ingrid.

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            • bcfrank
              Erfahrener Benutzer
              • 11.08.2014
              • 600

              #7
              Zitat von IngridB Beitrag anzeigen
              ... Diese Seiten wenigstens für die Nachwelt digitalisieren, hat so etwas einen Sinn und dann den Stapel entsorgen?
              Wie seht ihr das? ...
              Hallo,

              wenn die Digitalisierung und Verfügbarmachung von Personenstandsunterlagen etc., sei es durch kommerzielle oder nicht-kommerzielle Anbieter, in diesem Tempo weitergeht (bzw. sich weiter beschleunigt, was aufgrund der Nachfrage zu erwarten ist), ist der Weg zum 20-Generationen-Stammbaum in 50 Jahren wahrscheinlich nur wenige Mausklicks lang. Es sei denn große Archivbestände werden durch Kriege oder Umweltkatastrophen vernichtet, was hierzulande eher nicht zu erwarten ist. Der "Umweg" über Telefon-, oder Adressbücher, Geburts-, Heirats-, Sterbeanzeigen in Zeitungen, Melderegister, etc. muss ja nur eingeschlagen werden, wenn die standesamtlichen Register fehlerhaft/unvollständig sind. Von daher glaube ich, dass das Sammeln aktueller Bestände für die Nachwelt nicht lohnenswert ist. Zumindest nicht für die Stammbaumerstellung. Anders sieht es natürlich bei Fotos, Urkunden, oder sonstigem Material aus, das über die reinen Lebensdaten hinausgeht.

              Viele Grüße
              bcfrank
              SUCHE: Langfeld im Raum Döbeln/Grimma/Oschatz; Syrotzki in und um Danzig; meinen Großvater (https://forum.ahnenforschung.net/sho...d.php?t=111579) und dessen Vater, Mathematik-Lehrer/Professor Ludwig Frank, Berlin (https://forum.ahnenforschung.net/sho...d.php?t=109514)

              BIETE: Auskunft aus KB Münsterberg u. Hertwigswalde i. Schl., Mattern b. Danzig



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              • Acanthurus
                Erfahrener Benutzer
                • 06.06.2013
                • 1657

                #8
                Hallo Frank, Ahnenforschung ist mehr als die Erstellung eines 20-Generationen-Stammbaums, das deutest du zuletzt auch an. Die Verfügbarkeit von Personenstandsunterlagen ändert nichts daran, dass diese nur Ausdruck eines Verwaltungsaktes sind. Was du als hingegen als "Umwege" beschreibst, ist eher Kontext. Ebenjener Kontext (Paten, Anmerkungen, Verweise, selbst Todesursachen) bricht im modernen Personenstandswesen weitgehend weg.

                Menschen stehen nicht mehr in Adressbüchern/Adressbücher gibt es nicht mehr, Unternehmen veröffentlichen keine Festschriften und Schulen keine Schulprogramme. Allerwelts-Verwaltungsaufzeichnungen werden nach Ablauf von Fristen größtenteils vernichtet. Das liebevoll gepflegte Profil in sozialen Netzwerken geht verloren oder verbirgt sich hinter Pseudonym/Privatsphäre-Einstellungen. Was früher über Lokalpresse lief, wird ohne Öffentlichkeit geteilt. Postkarten haben ihren Stellenwert verloren, sowohl für die Kommunikation als auch als Sammelobjekt. Alternative Trauer- und Bestattungsformen gewinnen an Verbreitung. Manche Fotografie auf gutem Karton hält sich seit 140 Jahren, moderne Ausdrucke verblassen teils innerhalb von Jahren. Digitale Überlieferung geht durch fehlende Sicherung/Interesse/Zugang verloren.

                Das ist kein Kulturpessimismus, sondern die Erfahrung, wie wenig über jüngere Vorfahren jetzt schon in Erfahrung zu bringen ist. Der Zugang zu historischer Überlieferung wird hingegen einfacher, ohne Frage.

                Grüße, A.

                Kommentar

                • bcfrank
                  Erfahrener Benutzer
                  • 11.08.2014
                  • 600

                  #9
                  Hallo Acanthurus,
                  danke für Deine Ergänzungen. Mit meiner Meinung "nicht aufheben" hatte ich mich jetzt auch nur auf die von Ingrid in der Themeneröffnung genannten Quellen bzw. Daten bezogen, die eben nicht über die von Standesamt oder Melderegister erhältlichen Angaben hinausgehen.
                  Beste Grüße
                  bcfrank
                  SUCHE: Langfeld im Raum Döbeln/Grimma/Oschatz; Syrotzki in und um Danzig; meinen Großvater (https://forum.ahnenforschung.net/sho...d.php?t=111579) und dessen Vater, Mathematik-Lehrer/Professor Ludwig Frank, Berlin (https://forum.ahnenforschung.net/sho...d.php?t=109514)

                  BIETE: Auskunft aus KB Münsterberg u. Hertwigswalde i. Schl., Mattern b. Danzig



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                  • Alter Mansfelder
                    Super-Moderator
                    • 21.12.2013
                    • 4683

                    #10
                    Hallo zusammen,

                    Zitat von IngridB Beitrag anzeigen
                    Hebt irgendwer abgelaufene Telefonbücher seiner Region auf für die Nachwelt?
                    einiges dazu kann man hier nachlesen:



                    Außerdem unterhält der Telefonbuchverlag ein Telefonbucharchiv:



                    Ich selbst würde deshalb dergleichen nicht aufheben.

                    Zitat von IngridB Beitrag anzeigen
                    ... was macht man mit 16 Jahrgängen eines Gemeindeblättchens, in dem jeden Monat spaltenweise den über 70-jährigen zum Geburtstag gratuliert wird, mit Vor- und Zunamen, Datum und in welchen Ortsteil sie wohnen? Diese Seiten wenigstens für die Nachwelt digitalisieren, hat so etwas einen Sinn und dann den Stapel entsorgen? Wie seht ihr das?
                    Wenn es Dir wirklich wichtig ist, wäre es sicher besser, die Originale (oder auch nur die personengeschichtlich relevanten Seiten) zu sammeln und irgendwann den Mormonen zur Verfilmung anzubieten. Selbst digitalisieren würde ich davon nichts. Die Überlieferungslage aus über tausend Jahren Schriftlichkeit zeigt, dass Dokumente in kirchlicher Hand am besten, in privater Hand dagegen am schlechtesten aufgehoben sind.

                    Zitat von Acanthurus Beitrag anzeigen
                    Die meiste Überlieferung, jetzt billig und einfach zu haben, wird genauso verloren gehen wie die kleinen Lokalblätter von damals, ganze Jahrgänge mancher Adressbücher, die Sterbebildchen, usw.
                    Ja, das ist traurig, aber wahr. Dazu fallen mir nur die Schlußsätze aus Ecos Name der Rose ein: "Wo ist nun Babylons Ruhm? Wo ist der Schnee vom vorigen Jahr? ... Die Rose von einst steht nur noch als Name, uns bleiben nur nackte Namen." Und vielleicht nicht einmal diese.

                    Es grüßt der Alte Mansfelder
                    Gesucht:
                    - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
                    - Tote Punkte in Ostwestfalen
                    - Tote Punkte am Deister und Umland
                    - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
                    - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
                    - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

                    Kommentar

                    • Acanthurus
                      Erfahrener Benutzer
                      • 06.06.2013
                      • 1657

                      #11
                      Das Stöbern in den Resten ist übrigens interessanter, als "Stammbaum auf Mausklick" ;-)

                      Aber das wisst ihr ja.

                      A.

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                      • anika
                        Erfahrener Benutzer
                        • 08.09.2008
                        • 2631

                        #12
                        Aufräumaktion

                        Hallo
                        Ich werfe nach Möglichkeit nichts weg, und sich darauf verlassen das Heimatheftchen usw. im Archiv lagern ist auch nicht immer gewährleistet.

                        anika
                        Ahnenforschung bildet

                        Kommentar

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