Was mir bei den FTDNA Y-DNA Tests noch nicht ganz klar ist, ist wie die verschiedenen Testgrößen sich zu einander verhalten. Scheinbar kann man ja upgraden wenn man ein kleineres Paket gebucht hat bis hin zum Größten. Könnte man quasi den günstigsten Test buchen und dann später upgraden auf den Größten oder muss dafür dann ein neuer Test gemacht werden? Besteht der Unterschied nur in der Auswertung bzw. in den bereitgestellten Daten oder auch im Testverfahren selbst? Vielleicht kann jemand von euch der das bereits gemacht hat hierzu etwas sagen.
Viele Grüße
lars
Was mir der DNA Test gebracht hat
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D.h. der MyHeritage Test einer Person ist im Vergleich zum geladenen ancestry Test der gleichen Person genauer? Ich habe tatsächlich von 1 Person beide Tests zum Vergleich. Diese werden untereinander als identische Zwillige ausgegeben - haben aber unterschiedliche Matches.
Zitat von XodoX Beitrag anzeigenDen Ancestry Test kann man bei MyHeritage hochladen, ja, aber man sollte beachten, dass die Tests verschieden sind und da viele andere Ergebnisse rauskommen, als wenn man bei MH einen Test von MH macht. Liegt vermutlich an der Verarbeitung. Dass man bei Ancestry nichts hochladen kann, ist sehr schlecht.
Der Test ist trotzdem nützlich. Nur so kannst du rausfinden, ob dein Stammbaum auch wirklich stimmt. Was auf dem Papier steht, muss nicht der Realität entsprechen. Mögliche Affären etc. deckt das Papier nämlich nicht auf.
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Na ja, kommt immer darauf an wie man den Stammbaum definiert...Zitat von XodoX Beitrag anzeigenDer Test ist trotzdem nützlich. Nur so kannst du rausfinden, ob dein Stammbaum auch wirklich stimmt. Was auf dem Papier steht, muss nicht der Realität entsprechen. Mögliche Affären etc. deckt das Papier nämlich nicht auf.
Wenn man nicht selbst aus reiner Schluderigkeit einen Fehler gemacht hat, sondern die anderen Gene tatsächlich die Folge eines Seitensprunges einer Vorfahrin waren, dürfte es tatsächlich zunächst einmal ein kleines "Familiengeheimnis" enthüllen - aber so lange der "Fehltritt" nicht öffentlich bekannt wurde, galt das daraus hervorgegangene Kind ja wohl immer noch als Kind des Ehemannes seiner eigenen Mutter, gehörte in dessen Erbfolge und wird sich - sofern seine Mutter oder jemand anders es nicht über die Wahrheit aufgeklärt hat, auch selbst immer noch als Bestandtteil von dessen Erblinie gefühlt haben...
Nichtsdestotrotz ist es in solchen Fällen nicht unspannend, auch den biologischen Vater herauszufinden und dessen Genealogie mit zu erfassen...
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Den Ancestry Test kann man bei MyHeritage hochladen, ja, aber man sollte beachten, dass die Tests verschieden sind und da viele andere Ergebnisse rauskommen, als wenn man bei MH einen Test von MH macht. Liegt vermutlich an der Verarbeitung. Dass man bei Ancestry nichts hochladen kann, ist sehr schlecht.
Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
Was mich selbst davon abhält, einen solchen Test zu machen, ist das fast vollkommene Fehlen von ausgewanderten Verwandten. Die wenigen, die nach Kanada oder Schweden emigriert sind, interessieren sich selbst für ihre Herkunft, haben sehr internsiv geforscht und wir stehen seit langem in Kontakt.
Der Test ist trotzdem nützlich. Nur so kannst du rausfinden, ob dein Stammbaum auch wirklich stimmt. Was auf dem Papier steht, muss nicht der Realität entsprechen. Mögliche Affären etc. deckt das Papier nämlich nicht auf.
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Hallo consanguineus,
Ja, für die letzten Jahrhunderte ist das richtig. Wenn man sehr viel weiter zurückgeht, dann haben alle Menschen einen gemeinsamen patrilinearen Vorfahren, nämlich den Adam des Y-Chromosoms:Zitat von consanguineus Beitrag anzeigenWill sagen: wenn nun mein Cousin und ich den Test machen und es kommt heraus, daß wir keinen gemeinsamen patrilinearen Vorfahren haben, so bedeutet das ja zunächst mal nur genau das, und zwar nur bezogen auf uns zwei Individuen. Richtig?
Wahrscheinlich haben wir das gleiche Verständnis, ich würde es so formulieren (wieder für die letzten Jahrhunderte):Zitat von consanguineus Beitrag anzeigenAber es schließt nicht zwingend aus, daß seine und meine gleichnamigen und seit jeher in derselben Gegend lebenden Sippen nicht doch desselben Ursprungs sind. Es braucht ja bloß einen einzigen "Fehltritt" einer Vorfahrin gegeben zu haben...
Es schließt einen gemeinsamen biologischen patrilinearen Ursprung aus. Die Linien der sozialen Väter können jedoch denselben Ursprung haben, wenn es mindestens einen "Fehltritt" gab.
Viele Grüße,
Jürgen
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Ein spannendes Ergebnis, ich selbst habe inzwischen noch weitere "Auswanderer" gefunden. Es ist erstaunlich was man dabei alles entdeckt.Zitat von Lewh Beitrag anzeigenWas sich aber nun durch das Match herausstellte und was ich vorher nicht wusste war, dass sie vorehelich 1827 und 1831 zwei uneheliche Kinder bekommen hatte. Einen Hinweis auf den Vater gab es nicht.
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Ohne den Test wäre ich darauf sicher nicht aufmerksam geworden.
Nach einigen Jahren der Forschung in denen es etwas ruhiger geworden war ist jetzt wieder "Leben" drin.
Ein schönes Beispiel sind deine Seaman
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Für mich war der Test teilweise auch sehr erfolgreich. Ich hatte meinen Test über Ancestry gemacht und hatte hier u.a. ein im Verhältnis relativ großes Match mit jemanden in Australien. Der Stammbaum war online und hier stellte sich heraus das es hier den Familiennamen "Seaman" gab.
Den hatte ich zwar nicht allerdings den Namen Siemann in Wobeck.
Meine Ururgroßmutter Anna Marie Dorothee Elisabeth Siemann lebte hier (1806-1868) und hatte ebenfalls in Wobeck meinen Ururgroßvater Benjamin Andreas August Heim geheiratet und anschließend 10 Kinder bekommen. Was sich aber nun durch das Match herausstellte und was ich vorher nicht wusste war, dass sie vorehelich 1827 und 1831 zwei uneheliche Kinder bekommen hatte. Einen Hinweis auf den Vater gab es nicht.
Der 1827 geborene Sohn Hans Heinrich Friedrich Siemann wanderte als Henry Friederick Siemann nach Australien aus und heiratete dort. Manche Zweige seiner Nachkommen nennen sich heute Seaman andere sind bei Siemann geblieben.
Ohne den Test wäre ich darauf sicher nicht aufmerksam geworden.
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Zitat von Sbriglione Beitrag anzeigenWenn die autosomale DNA auch noch passt - um so besser, weil man da unter Umständen tatsächlich eine ungefähre Vorstellung vom zeitlichen Abstand des letzten gemeinsamen Vorfahren bekommen kann - wobei der nicht notwendigerweise der letzte gemeinsame Vorfahre in rein männlicher Stammlinie sein muss, weil man ja auch noch anderweitige gemeinsame Vorfahren haben könnte...
Hallo Sbriglione,
leider bin ich mit meinem Cousin über die Jahrhunderte mehrfach über weibliche Linien verwandt. "Leider" natürlich nur in Bezug auf das Ergebnis irgendwelcher Tests. Wir schätzen uns sehr, nur damit es da keine Mißverständnisse gibt. Der letze gemeinsame Vorfahre ist bekannt: Mein 4xUrgroßvater ist meines Cousins 3xUrgroßvater. Aber eben bei mir nicht in der Vaterlinie. Diesbezüglich wird also nichts Neues bei einem Test herauskommen. Ich will ja "nur" wissen, ob es einen gemeinsamen Vorfahren in den Vaterlinien gibt (wovon ich sehr sicher ausgehe, es aber nicht beweisen kann) und wann der ungefähr gelebt hat, weil ich mit diesem Wissen dann wohl einige der als letzten gemeinsamen Vorfahren infragekommenden Personen ausschließen kann. Nur ausschließen. Wissen, wer es ist, werde ich dadurch wahrscheinlich eher auch nicht. Obwohl, wenn herauskommt, daß der letzte gemeinsame Vorfahre um 1560 geboren wurde, dann wäre die Sache im Sack...
Beste Grüße!
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Zitat von Jürgen_W Beitrag anzeigenDie Idee ersatzweise einen Sohn zu testen ist gut wenn Du Dir sicher bist dass Dein Cousin der leibliche Vater ist.
Die Söhne sehen ihrem Vater so ähnlich. Da gibt es keinerlei Zweifel. Ich würde meine Hand allerdings nicht dafür ins Feuer legen, daß zwischen dem 16. Jahrhundert und heute in der Vaterlinie meines Cousins oder natürlich auch in meiner alles korrekt abgelaufen ist. Und das ist selbstverständlich die große Unbekannte bei den Tests, wie ja generell auch bei der klassischen Ahnenforschung.
Will sagen: wenn nun mein Cousin und ich den Test machen und es kommt heraus, daß wir keinen gemeinsamen patrilinearen Vorfahren haben, so bedeutet das ja zunächst mal nur genau das, und zwar nur bezogen auf uns zwei Individuen. Richtig? Aber es schließt nicht zwingend aus, daß seine und meine gleichnamigen und seit jeher in derselben Gegend lebenden Sippen nicht doch desselben Ursprungs sind. Es braucht ja bloß einen einzigen "Fehltritt" einer Vorfahrin gegeben zu haben...
Viele Grüße
consanguineus
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Hallo Consanguineus,
ich denke, für Deine Zwecke sollte es auch ein Test bei "living-dna" tun: da ist der y-DNA-Test zwar vielleicht nicht so detailliert, wie bei dem "big-y"-Test von ft-DNA, sollte aber vermutlich bei gleichem Nachnamen schon ausreichen.
Als ich seinerzeit den Test gemacht habe, gab es eine vergleichsweise preisgünstige Kombination, bei der für alle männlichen Teilnehmenden die Mitochondrien-DNA, die autosomale und die Y-DNA in einem gemeinsamen Paket getestet wurden.
Wenn y-DNA und der nicht all zu häufige Name identisch sind (und sonst nichts), sollte das als Nachweis für eine hohe Wahrscheinlichkeit gemeinsamer Abstammung schon reichen. Wenn die autosomale DNA auch noch passt - um so besser, weil man da unter Umständen tatsächlich eine ungefähre Vorstellung vom zeitlichen Abstand des letzten gemeinsamen Vorfahren bekommen kann - wobei der nicht notwendigerweise der letzte gemeinsame Vorfahre in rein männlicher Stammlinie sein muss, weil man ja auch noch anderweitige gemeinsame Vorfahren haben könnte...
Viele Grüße!
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Hallo consanguineus,
ja, mit zwei Y-37 Tests anzufangen um zu klären, OB es ein Y-DNA-Match gibt, halte ich für sinnvoll.
Mit den teureren Tests kann der Zeitraum dann später zwar grundsätzlich besser eingegrenzt werden, aber nur geringfügig besser. Z.B. mit Genetic Distance 6 bei Y-111 gibt es ein 95% Konfidenzintervall von 1326 bis 1785 für das Geburtsjahr des Most Recent Common Ancestor.
Mit Big Y-700 werden zusätzlich auch SNP getestet und es ist zusätzlich eine Zeitschätzung auf SNP-Basis möglich, d.h. damit hat man zwei unterschiedliche Schätzungen, die gemäß Video 3 von Dave Vance etwa gleich zuverlässig oder unzuverlässig sind. Aber über mögliche Upgrades kannst Du ja später entscheiden.
Welche Argumente Deinen Cousin überzeugen können weiß ich nicht - falls er Google benutzt vielleicht:
Google weiß 1000 mal mehr über Dich als in den Y-DNA-Daten steckt.
Die Idee ersatzweise einen Sohn zu testen ist gut wenn Du Dir sicher bist dass Dein Cousin der leibliche Vater ist.
Viele Grüße
Jürgen
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Hallo Jürgen,
hab vielen Dank für die ausführliche Erklärung!
Also, Du meinst, der Y-37 reicht vollkommen aus, um herauszufinden, OB jemand mit mir einen gemeinsamen Vorfahren in jeweils direkter männlicher Linie teilt. Habe ich es richtig verstanden, daß die teureren Tests mir darüberhinaus auch angeben können, IN WELCHEM ZEITRAUM dieser gemeinsame Vorfahre ungefähr gelebt haben muß? Und daß dieser Zeitraum umso mehr eingegrenzt werden kann, je teurer der Test ist? Dann würde es ja zunächst eigentlich ausreichen, zweimal den preisgünstigen Y-37 zu bestellen, oder nicht? Den teuren kann man sich doch dann gönnen, wenn das OB geklärt ist.
Noch spannender ist die Frage, wie ich meinen Cousin davon überzeuge, da mitzuspielen. Er ist jetzt, ebenso wie ich, auf keinen Fall der Typ, der sich in die Hose macht, wenn es um sensible Daten und deren mögliche mißbräuchliche Verwendung geht. Falls aber die Frage nach Datenschutz kommt, was kann ich ihm antworten? Vermutlich wird er einfach aus mangelndem Interesse keine Lust auf diesen Test haben. Vielleicht seine Söhne...
Viele Grüße
consanguineus
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Hallo consanguineus,
wenn das einzige Ziel ist zu klären, ob zwei Männer in den letzten Jahrhunderten in den direkten männlichen Linien verwandt sind, dann reichen Y-37-Tests für beide aus. Je nachdem welche genetische Distanz sich ergibt, ist es dann entweder bewiesen oder widerlegt. Um das mit einem Beispiel zu veranschaulichen: Bei genetischer Distanz 2 für Y-37 gibt es bei FTDNA die anhängende Wahrscheinlichkeitsverteilung für das Geburtsjahr des letzten gemeinsamen Vorfahren (Most Recent Common Ancestor).
Der teurere Big Y-700 Test kann sinnvoll sein, wenn Du weitere Ziele hast. Ich habe mich z.B. dafür entschieden um möglichst viele Y-STR-Matches und Y-SNP-Matches zu finden und außerdem meine finale Haplogruppe zu bestimmen. Vielleicht ist es sinnvoll, dass Du den Big Y-700 für Dich selbst kaufst und die Kosten für einen Y-37 für Deinen möglichen Y-DNA-Cousin übernimmst.
Bei Y-DNA-Tests ist übrigens viel Geduld erforderlich, bei mir war es so:
1 Monat bis das Kit von FTDNA nach Deutschland und wieder zurückgeschickt wurde und FTDNA mit der Analyse beginnen konnte
Dann 2 Monate bis Teilergebnisse (Y-111) vorlagen
Danach hoffentlich nur noch ein Monat bis alle Ergebnisse vorliegen (darauf warte ich aktuell)
Da man nach der Bestellung also sowieso 3-4 Monate auf die Ergebnisse wartet, kann man zusätzlich auch mit der Bestellung warten bis FTDNA die Tests in einem Sale mal wieder günstiger anbietet, vermutlich spätestens zum Vatertag.
Viele Grüße
JürgenAngehängte Dateien
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Hallo consanguineus:
Ja, in deinem Fall müßtest Du für zwei Tests zahlen.
In diesem Test wird nur das Y-Chromosom untersucht, auf dem Mütter überhaupt keinen Einfluß haben. Daher gibt es hier auch keinen Ahnenschwund - es handelt sich um die strikt patrilineale Abkunft (also Kekule-Nummer 2, 4, 8, 16, 32, 64, usw.).
Der Zeitraum des gemeinsamen Vorfahren wird nicht als genaue Generationszahl angegeben (falls es nur eine Mutation grob alle 3 Generationen gibt, könnte diese ja sowieso nicht genau festgestellt werden), sondern als eine ungefähre Geburtszeit (unter Berücksichtigung nicht nur der zwei Personen, sondern auch anderen nahen Matches). In meinem Fall: meine amerikanischen Matches haben im Durchschnitt 7 Mutationen seit dem gemeinsamen Vorfahren, ich habe nur 2. Aber wenn man dann den nächsten Match ansieht (also den ersten Match, der nicht meinen Familiennamen hat), so hat dieser 24 Mutationen seit dem gemeinsamen Vorfahren, meine amerikanischen Matches im Durchschnitt 15 Mutationen, und ich nur 10. Da hat also der FTDNA-Algorithmus angenommen, daß bei mir entweder Mutationen fehlen (vom Test nicht erfaßt wurden) oder die Mutationsgeschwindigkeit aus irgendwelchem Grund verlangsamt wurde. So hat man zu dem gemeinsamen Vorfahren von mir und meinen amerikanischen Matches eine Geburt um 1400 AD, und zu dem Einwanderer-Vorfahren meiner amerikanischen Matches eine Geburt um 1550 AD angezeigt (letzterer hat aber nachweislich im 18. Jahrhundert in Georgia gelebt; daher nehme ich auch an, daß der gemeinsame Vorfahre mit mir eher im 16. und nicht im 15. Jahrhundert gelebt hat - 1400 wäre doch wohl etwas zu früh für einen verfestigten Familiennamen außerhalb der Patrizierschicht, oder?).
VG
--Carl-Henry
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Hallo consanguineus,
weibliche Vorfahren und Ahnenschwund sind für Y-DNA irrelevant, das Y-Chromosom wird nur in der rein männlichen Linie vererbt.
Es gibt drei richtig gute Videos von Dave Vance zum Thema Y-DNA-Genealogie:
Viele Grüße
Jürgen
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