Was mir der DNA Test gebracht hat

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  • debert
    antwortet
    Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
    Hallo Debert:

    Mit einem Premium-Abo bei GEDMatch kann man die verschiedenen Tests zu einem "Superkit" zusammenschmelzen, der dann 1,2 bis 2 Millionen base pairs umfaßt und dann weniger "false positive" erbringt (da man dann weniger auf die möglicherweise fehlerhaften Algorithmen angewiesen ist).

    VG
    --Carl-Henry

    und diesen Superkit benutzt man dann wieder z.B. bei myheritage, um die TrueMatches zu finden?

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  • Jürgen_W
    antwortet
    Zitat von Sbriglione Beitrag anzeigen
    so lange der "Fehltritt" nicht öffentlich bekannt wurde, galt das daraus hervorgegangene Kind ja wohl immer noch als Kind des Ehemannes seiner eigenen Mutter, gehörte in dessen Erbfolge und wird sich - sofern seine Mutter oder jemand anders es nicht über die Wahrheit aufgeklärt hat, auch selbst immer noch als Bestandtteil von dessen Erblinie gefühlt haben...

    Nichtsdestotrotz ist es in solchen Fällen nicht unspannend, auch den biologischen Vater herauszufinden und dessen Genealogie mit zu erfassen...
    Hallo Sbriglione,

    das sehe ich etwas anders:
    Genealogie enthält das Wort Gen. Gene werden von biologischen Eltern vererbt. Ziel der Genealogie sollte es deshalb sein, in erster Linie biologische Vorfahren und Verwandte zu erforschen. Die von Dir erwähnten "gefühlten Erblinien" kann man miterfassen, in die Ahnentafel gehören aber nur die biologischen Erblinien. Wenn ein uneheliches Kind nie einen sozialen Vater hatte, dann gibt es ja auch überhaupt keine andere Möglichkeit als den biologischen Vater in die Ahnentafel aufzunehmen (sofern der bekannt ist) .

    DNA-Genealogie ist u.a. ein wertvolles Hilfsmittel um unbekannte biologische Väter zu finden, allerdings ohne Erfolgsgarantie.

    Viele Grüße,
    Jürgen

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  • Gastonian
    antwortet
    Zitat von HelenHope Beitrag anzeigen
    Das ist dann der harte Teil - genau das mithilfe der Matches zu erarbeiten.

    Genauer gesagt: es geht darum, zu erkennen, ob erwartete Matches in einem Teil des Stammbaums nicht vorkommen, aber unerwartete Matches vorkommen, die nicht dem Stammbaum einzuordnen sind.


    Bis zu etwa einem Cousin(e) 2. Grades ist zu erwarten, daß es ein DNA-Match gibt. Falls Du also weißt, daß eine Cousine 2. Grades mit dem gleichen Anbieter getestet hat, aber kein Match mit dir hat, dann weißt Du, daß es irgendwo in der Verbindung zwischen dir und ihr einen Ausrutscher gegeben hat (deine Eltern, deine Großeltern, ihre Eltern, ihre Großeltern, oder die vermeintlich gemeinsamen Urgroßeltern). Weitere fehlende Matches auf deiner oder auf ihrer Seite können dann mehr Gewißheit geben, genau wo der Ausrutscher war. Ein Match von Cousin(e) 2. Grades oder näher (also sage ungefähr 250 centiMorgan), der nicht in den Stammbaum paßt, ist auch ein Hinweis darauf, daß es irgendwo nicht stimmt.


    Bei einer Entfernung von mehr als Cousin(e) 2. Grades würde ich aber einem genetischen Test nicht trauen. Fehlende Matches mit den Nachkommen gemeinsamer Ururgroßeltern können durchaus daher herrühren, daß wegen der verschiedentlichen Verteilung der elterlichen DNA in jeder Zeugung es einfach keine gemeinsame DNA gibt (laut einer Zusammenstellung bei DNAPainter ist die erwartete gemeinsame DNA mit einem Cousin 3. Grades 73 centiMorgan, aber mit einer Bandbreite von Null bis 234 centiMorgan) - und besonders in Deutschland könnte es auch sein, daß einfach niemand in der Familienlinie getestet hat. Desto entfernter die Verwandschaft (und dementsprechend desto kleiner die Matches), desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, daß es sich bei einem unerwarteten Match um ein "false positive" handelt (ich weiß, daß es Genealogen gibt, die mit Matches von nur 3 centiMorgan handeln, aber meiner Meinung nach sind Matches von weniger als 20 centiMorgan nur mit Vorsicht zu genießen). Solche entfernte unerwartete Matches, falls echt, können natürlich (wie in Lewhs Fall) zeigen, daß es unbekannte Halbgeschwister der Ururgroßeltern gab - aber um zu zeigen, daß dein vermeintlicher Ururgroßvater nicht dein biologischer Vorfahre ist, ist das doch nicht genug.


    Kurz gefaßt: ein autosomaler DNA Test kann dir zeigen, ob Du tatsächlich biologisch von deinen 8 Urgroßeltern abstammst. Für alles weiter zurückliegende ist der DNA-Test meiner Meinung nach nicht genau und fehlerfrei genug - es könnte Indizien aufweisen, aber nichts mit Beweiskraft.


    In der patrilinealen Linie kann der Y-DNA Test natürlich einen Ausrutscher viel weiter zurück zeigen. Der berühmteste Fall hier ist der des englischen Königs Richard III, dessen Leiche 2012 entdeckt wurde. Er hat keine direkten patrilinealen Nachfahren, aber es gibt direkte patrilineale Nachfahren seines Ururgroßvaters Edward III (der viele anerkannte Söhne mit Mätressen hinterließ). Deren Y-DNA stimmen überhaupt nicht mit dem von Richard III überein - d.h., es gab einen Ausrutscher entweder in der Linie von Edward III bis Richard III, oder in der Linie von Edward III zu Henry Somerset, 5th Duke of Beaufort, dem gemeinsamen Vorfahren der fünf getesteten heutigen Nachfahren.


    VG


    --Carl-Henry
    Zuletzt geändert von Gastonian; 07.02.2024, 00:02.

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  • Gastonian
    antwortet
    Zitat von Jürgen_W Beitrag anzeigen
    Hallo Carl-Henry,

    wann war das?
    Bei mir war es im November 2023 bloß ein Wangenabstrich, absolut harmlos, überhaupt nicht wie beim Corona-Test. Das ist dann wohl die Gnade des späten Y-DNA-Testens.

    Viele Grüße,
    Jürgen

    Hallo Jürgen:


    Du hast Recht - bei mir war es Frühjahr 2020, und da war es auch ein Wangenabstrich. Zu viele Corona-Tests seitdem - da vergißt man, daß es anders auch geht.


    VG


    --Carl-Henry

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  • HelenHope
    antwortet
    Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
    Ja, aber was nützt mir ein Testergebnis, welches lediglich besagt, daß mein Stammbaum nicht stimmt? Dann möchte ich auch wissen, an welcher Stelle genau er nicht stimmt und wie er korrekt auszusehen hat.
    Das ist dann der harte Teil - genau das mithilfe der Matches zu erarbeiten. Ich gebe zu, mir ist es noch nicht gelungen, auch wenn ich Anhaltspunkte habe, aber ich kenne durchaus Menschen, denen das bereits gelungen ist.

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  • Jürgen_W
    antwortet
    Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
    so eine Nasenschmiererei wie beim Corona-Test
    Hallo Carl-Henry,

    wann war das?
    Bei mir war es im November 2023 bloß ein Wangenabstrich, absolut harmlos, überhaupt nicht wie beim Corona-Test. Das ist dann wohl die Gnade des späten Y-DNA-Testens.

    Viele Grüße,
    Jürgen
    Zuletzt geändert von Jürgen_W; 06.02.2024, 22:15.

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  • Gastonian
    antwortet
    Zitat von debert Beitrag anzeigen
    D.h. der MyHeritage Test einer Person ist im Vergleich zum geladenen ancestry Test der gleichen Person genauer? Ich habe tatsächlich von 1 Person beide Tests zum Vergleich. Diese werden untereinander als identische Zwillige ausgegeben - haben aber unterschiedliche Matches.

    Hallo Debert:


    Das menschlische Genom hat etwa 3 Milliarden "base pairs", von denen etliche Millionen biologisch nicht relevant sind und daher sich vererbende Mutationen aufweisen können. Die DNA-Firmen testen aber im Durchschnitt nur etwa 600.000 der "base pairs" und benutzen Algorithmen, um die Lücken zu überbrücken. Bei einem Vergleich mit dir selbst sind die Ueberschneidungen groß genug, daß die Algorithmen das als "identisch" erfassen können - aber bei den entfernteren Matches ist es Glücksspiel, ob die entscheidenden Mutationen von dem jedweiligen Anbieter erfaßt wurden oder in eine Lücke fallen. Da ist keiner der Anbieter "genauer" - aber sie bieten Matches an verschiedenen Stellen des Genoms an.


    Mit einem Premium-Abo bei GEDMatch kann man die verschiedenen Tests zu einem "Superkit" zusammenschmelzen, der dann 1,2 bis 2 Millionen base pairs umfaßt und dann weniger "false positive" erbringt (da man dann weniger auf die möglicherweise fehlerhaften Algorithmen angewiesen ist).



    VG


    --Carl-Henry

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  • Gastonian
    antwortet
    Zitat von Lewh Beitrag anzeigen
    Was mir bei den FTDNA Y-DNA Tests noch nicht ganz klar ist, ist wie die verschiedenen Testgrößen sich zu einander verhalten. Scheinbar kann man ja upgraden wenn man ein kleineres Paket gebucht hat bis hin zum Größten. Könnte man quasi den günstigsten Test buchen und dann später upgraden auf den Größten oder muss dafür dann ein neuer Test gemacht werden? Besteht der Unterschied nur in der Auswertung bzw. in den bereitgestellten Daten oder auch im Testverfahren selbst?
    Hallo Lars:



    Habe ich gemacht - zuerst den Y-37, dann den Y-700. Beim ersten Test sendet man FTDNA eine Probe (so eine Nasenschmiererei wie beim Corona-Test Wangenabstrich), und da ist genug Material da, daß FTDNA dann mehrere Tests damit machen kann - also zuerst den Y-37 Test, dann später nochmals auswerten für den Y-700 Test (oder auch den autosomalen Test). In anderen Worten - es ist ein neues Testverfahren (und daher muß man selbst mit einem Upgrade ein paar Monate warten, bis man die Y-700 Ergebnisse hat), aber es ist keine neue Probe aus deiner Nase notwendig.


    VG


    --Carl-Henry
    Zuletzt geändert von Gastonian; 06.02.2024, 23:00. Grund: falsche Erinnerung an den Test-Modus korrigiert

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  • consanguineus
    antwortet
    Zitat von XodoX Beitrag anzeigen
    Der Test ist trotzdem nützlich. Nur so kannst du rausfinden, ob dein Stammbaum auch wirklich stimmt. Was auf dem Papier steht, muss nicht der Realität entsprechen. Mögliche Affären etc. deckt das Papier nämlich nicht auf.

    Ja, aber was nützt mir ein Testergebnis, welches lediglich besagt, daß mein Stammbaum nicht stimmt? Dann möchte ich auch wissen, an welcher Stelle genau er nicht stimmt und wie er korrekt auszusehen hat.

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  • Lewh
    antwortet
    Was mir bei den FTDNA Y-DNA Tests noch nicht ganz klar ist, ist wie die verschiedenen Testgrößen sich zu einander verhalten. Scheinbar kann man ja upgraden wenn man ein kleineres Paket gebucht hat bis hin zum Größten. Könnte man quasi den günstigsten Test buchen und dann später upgraden auf den Größten oder muss dafür dann ein neuer Test gemacht werden? Besteht der Unterschied nur in der Auswertung bzw. in den bereitgestellten Daten oder auch im Testverfahren selbst? Vielleicht kann jemand von euch der das bereits gemacht hat hierzu etwas sagen.
    Viele Grüße
    lars

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  • debert
    antwortet
    D.h. der MyHeritage Test einer Person ist im Vergleich zum geladenen ancestry Test der gleichen Person genauer? Ich habe tatsächlich von 1 Person beide Tests zum Vergleich. Diese werden untereinander als identische Zwillige ausgegeben - haben aber unterschiedliche Matches.

    Zitat von XodoX Beitrag anzeigen
    Den Ancestry Test kann man bei MyHeritage hochladen, ja, aber man sollte beachten, dass die Tests verschieden sind und da viele andere Ergebnisse rauskommen, als wenn man bei MH einen Test von MH macht. Liegt vermutlich an der Verarbeitung. Dass man bei Ancestry nichts hochladen kann, ist sehr schlecht.





    Der Test ist trotzdem nützlich. Nur so kannst du rausfinden, ob dein Stammbaum auch wirklich stimmt. Was auf dem Papier steht, muss nicht der Realität entsprechen. Mögliche Affären etc. deckt das Papier nämlich nicht auf.

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  • Sbriglione
    antwortet
    Zitat von XodoX Beitrag anzeigen
    Der Test ist trotzdem nützlich. Nur so kannst du rausfinden, ob dein Stammbaum auch wirklich stimmt. Was auf dem Papier steht, muss nicht der Realität entsprechen. Mögliche Affären etc. deckt das Papier nämlich nicht auf.
    Na ja, kommt immer darauf an wie man den Stammbaum definiert...
    Wenn man nicht selbst aus reiner Schluderigkeit einen Fehler gemacht hat, sondern die anderen Gene tatsächlich die Folge eines Seitensprunges einer Vorfahrin waren, dürfte es tatsächlich zunächst einmal ein kleines "Familiengeheimnis" enthüllen - aber so lange der "Fehltritt" nicht öffentlich bekannt wurde, galt das daraus hervorgegangene Kind ja wohl immer noch als Kind des Ehemannes seiner eigenen Mutter, gehörte in dessen Erbfolge und wird sich - sofern seine Mutter oder jemand anders es nicht über die Wahrheit aufgeklärt hat, auch selbst immer noch als Bestandtteil von dessen Erblinie gefühlt haben...

    Nichtsdestotrotz ist es in solchen Fällen nicht unspannend, auch den biologischen Vater herauszufinden und dessen Genealogie mit zu erfassen...

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  • XodoX
    antwortet
    Den Ancestry Test kann man bei MyHeritage hochladen, ja, aber man sollte beachten, dass die Tests verschieden sind und da viele andere Ergebnisse rauskommen, als wenn man bei MH einen Test von MH macht. Liegt vermutlich an der Verarbeitung. Dass man bei Ancestry nichts hochladen kann, ist sehr schlecht.


    Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen

    Was mich selbst davon abhält, einen solchen Test zu machen, ist das fast vollkommene Fehlen von ausgewanderten Verwandten. Die wenigen, die nach Kanada oder Schweden emigriert sind, interessieren sich selbst für ihre Herkunft, haben sehr internsiv geforscht und wir stehen seit langem in Kontakt.

    Der Test ist trotzdem nützlich. Nur so kannst du rausfinden, ob dein Stammbaum auch wirklich stimmt. Was auf dem Papier steht, muss nicht der Realität entsprechen. Mögliche Affären etc. deckt das Papier nämlich nicht auf.

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  • Jürgen_W
    antwortet
    Hallo consanguineus,
    Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
    Will sagen: wenn nun mein Cousin und ich den Test machen und es kommt heraus, daß wir keinen gemeinsamen patrilinearen Vorfahren haben, so bedeutet das ja zunächst mal nur genau das, und zwar nur bezogen auf uns zwei Individuen. Richtig?
    Ja, für die letzten Jahrhunderte ist das richtig. Wenn man sehr viel weiter zurückgeht, dann haben alle Menschen einen gemeinsamen patrilinearen Vorfahren, nämlich den Adam des Y-Chromosoms:


    Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
    Aber es schließt nicht zwingend aus, daß seine und meine gleichnamigen und seit jeher in derselben Gegend lebenden Sippen nicht doch desselben Ursprungs sind. Es braucht ja bloß einen einzigen "Fehltritt" einer Vorfahrin gegeben zu haben...
    Wahrscheinlich haben wir das gleiche Verständnis, ich würde es so formulieren (wieder für die letzten Jahrhunderte):
    Es schließt einen gemeinsamen biologischen patrilinearen Ursprung aus. Die Linien der sozialen Väter können jedoch denselben Ursprung haben, wenn es mindestens einen "Fehltritt" gab.

    Viele Grüße,
    Jürgen

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  • Balle
    antwortet
    Zitat von Lewh Beitrag anzeigen
    Was sich aber nun durch das Match herausstellte und was ich vorher nicht wusste war, dass sie vorehelich 1827 und 1831 zwei uneheliche Kinder bekommen hatte. Einen Hinweis auf den Vater gab es nicht.
    ............
    Ohne den Test wäre ich darauf sicher nicht aufmerksam geworden.
    Ein spannendes Ergebnis, ich selbst habe inzwischen noch weitere "Auswanderer" gefunden. Es ist erstaunlich was man dabei alles entdeckt.
    Nach einigen Jahren der Forschung in denen es etwas ruhiger geworden war ist jetzt wieder "Leben" drin.
    Ein schönes Beispiel sind deine Seaman

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