Nach 1945 im heutigen Polen verschollen

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  • ralf65
    • 21.11.2007
    • 1321

    #76
    Aber immerhin schon ein anderes Datum wie das bisher angenommen Jahr 1948. Interessant wäre jetzt zu wissen, was dieses letzte Lebenszeichen beinhaltet hat...

    Ist vielleicht bekannt, warum er damals nicht ausreisen durfte? Im Normalfall war man ja damals froh, wenn die deutsche Bevölkerung weg war.
    Es gab aber Ausnahmen, wie z.B. bei meinem Nachbarn der erst 1956 ausreisen durfte. Sein Vater war wohl "Parteibonze" im Ort (so wie er erzählt) und hat sich bei Kriegsende nach Westen abgesetzt. Die Familie wurde festgehalten, um ihn zur Rückkehr zu bewegen. Über solche Sachen müsste doch in den Archiven etwas zu finden sein.

    Gruß
    Ralf

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    • Jasmine
      Benutzer
      • 02.07.2009
      • 49

      #77
      Hallo!

      Also, meine Großmutter meint, dass der letzte Brief, den er selber geschrieben hat, aus dem Jahr 1948 stammt, und zwar soll der in einem Päckchen an ihren jüngeren Bruder gewesen sein. Aus dem stammt auch das Foto. Danach sollen nur noch Briefe der polnischen Nachbarin gekommen sein, eben auch dieser Brieg aus dem Jahr 1950. Ob das so richtig ist, weiß ich natürlich nicht genau...

      Warum er nicht ausreisen durfte.... darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht... Ich weiß es nicht...

      Meine Urgroßmutter wollte unbedingt zurück, aber dann kam eben dieser Brief ( wie ich jetzt weiß vom 08.04.1950 ), indem die Nachbarin schrieb, er wäre verhaftet worden, sie solle auf keinen Fall kommen. Danach riss dann auch der Kontakt zu dieser Nachbarin ab.

      In welchen Archiven müsste etwas darüber stehen?

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      • Molle09
        Erfahrener Benutzer
        • 24.03.2009
        • 1403

        #78
        Hallo Jasmine,

        ich verfolge die Sache von dem Verschollenen mit großem Interesse.

        Ich will Dich nicht verwirren, aber am Anfang hatte ich gleich ein Gefühl im Bauch, daß die Nachbarin ein Auge auf den Gesuchten geworfen hat. Könnte ja sein, die Ehefrau war weit weg und der Mensch ist nicht gerne allein.
        Aber da waren ja noch die Fakten, daß er sich für andere einsetzte usw. und da habe ich den Gedanken schnell wieder verworfen.

        Zitat:Meine Urgroßmutter wollte unbedingt zurück, aber dann kam eben dieser Brief ( wie ich jetzt weiß vom 08.04.1950 ), indem die Nachbarin schrieb, er wäre verhaftet worden, sie solle auf keinen Fall kommen. Danach riss dann auch der Kontakt zu dieser Nachbarin ab.

        Diese Aussage bringt mich nun wieder auf den Gedanken oder war die Nachbarin zu alt? Auf jeden Fall soll da irgendwas im Verborgenen bleiben, denke ich.
        Kannst Du evtl. etwas über die Nachbarin in Erfahrung bringen,hatte sie Kinder oder Nachkommen, die man kontaktieren kann?

        L.G.Molle
        Liebe Grüße
        Mlle
        ----------------
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        Joh. Martin Koch,1743 Hammelknecht in Marienroda u. Frau Regina

        den Verbleib von Johann Wilhelm Nürnberger *04.12.1803

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        • Jasmine
          Benutzer
          • 02.07.2009
          • 49

          #79
          Hallo!

          Ja, das Gefühl hatte ich ehrlich gesagt auch immer... Meine Großmutter wohl auch. Ich glaube, das ist ihre größte Angst, dass er seine Familie einfach im Stich gelassen hat.

          Meine Urgroßmutter war allerdings bis zu ihrem Tod ( im Jahr 1973, ich habe sie leider nicht mehr kennegelernt ) der Meinung, dass er das niemals getan hätte, er muss ein großer Familienmensch gewesen sein, für den seine Familie immer über alles ging.
          Aber man weiß natürlich nie, es waren ja auch schwere Zeiten...

          Ich selber bin da auch unsicher, aber den Gedanken habe ich auch immer im Hinterkopf... Aber selbst, wenn er dort "ein neues Leben" angefangen hätte, müsste man doch etwas über seinen Verbleib in Erfahrung bringen können, oder?

          Über diese Nachbarin weiß ich leider nichts. Ich habe versucht bei den Geschwistern meiner Großmutter etwas heraus zufinden, aber wir haben auch keinen sehr engen Kontakt. Es sieht wohl so aus, als seien die Briefe nach dem Tod meiner Urgroßmutter vernichtet worden.

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          • Molle09
            Erfahrener Benutzer
            • 24.03.2009
            • 1403

            #80
            Hallo Jasmine,

            es nicht gesagt, daß er am Ort blieb und das macht ja eben die Suche so schwierig!!!

            Ich denke ja auch, da Du sagst er war ein Familienmensch, daß er zu seiner Familie wollte. Aber, sofern er wirklich etwas mit der Nachbarin hatte, hat sie ihn vielleicht nicht gehen lassen. Hatte sie ein Druckmittel.... ein gemeinsames Kind? Es bleibt komisch und mit mir geht die Phantasie durch!!!!

            War das denn ein Dorf? Dann kann man schon die Nachbarn ausfindig machen.
            Z.B. über die Geburtseinträge Deiner Großmutter in den Kirchenbüchern, da waren doch die Hausnummern der Eltern angegeben. Jedenfalls war das bei mir in Böhmen so. Und so kannst Du die Namen der Nachbarn einkreisen, sprich wer links und rechts gewohnt hat. Filme von den Büchern kann man bei den Mormonen bestellen.

            Viel Erfolg
            Molle
            Liebe Grüße
            Mlle
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            • Jasmine
              Benutzer
              • 02.07.2009
              • 49

              #81
              Ich weiß es nicht...

              Was ich nur seltsam finde, selbst wenn er mit dieser Frau zusammen war, warum hat er dann geplant, seine Frau zurück zuholen? Warum wollte er dann unbedingt dort weg ( er ist ja bei dem Versuch mal verhaftet worden ) ? Und warum hat er dann nicht wenigstens irgendwann einmal seine Kinder kontaktiert?

              Ich kenne ja seine letzte Adresse ( zumindest den ehemaligen Deutschen Namen, wie diese Straße jetzt heisst versuche ich jetzt mal heraus zu bekommen.) , aber ob es aus dieser Zeit noch so genaue Aufzeichnungen gibt? Es war ja auch ein Wohnblock mit mehreren Wohnungen, dann wüsste ich immer noch nicht, wer diese Nachbarin gewesen ist...

              Ach so, Bunzlau war damals schon nicht so klein, ich glaube so um die 40.000 Einwohner?

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              • Molle09
                Erfahrener Benutzer
                • 24.03.2009
                • 1403

                #82
                ok, das leuchtet mir ein und stimmt von einem Dorf ist da wohl keine Rede mehr!!! Die Geburtsbücher kannst Du somit auch vergessen.


                Molle
                Liebe Grüße
                Mlle
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                • Paulchen
                  Erfahrener Benutzer
                  • 28.11.2008
                  • 316

                  #83
                  Bunzlauer Einwohnerzahlen: 1871: 8812; 1905: 15 782; 1939: 21 946; 1961: 23 92; 1970: 30 537
                  1945/46 waren die Männer (meist) nicht da, viele Dt. vorher geflohen, schon vertrieben, Polen (noch) nicht zugezogen.... ich schätze wohl so eher 3-4000 Einwohner.
                  Vielleicht ganz interessant:
                  Das Leben in der deutschen schlesischen Kleinstadt Bunzlau : von 1871 - 1946 in 4 Epochen, von 1871 - 1919 im Kaiserreich, von 1919 - 1933 in d. Weimarer Republik, von 1933 - 1945 im "Tausendjähr. Reich", von 1945 - 1946 unter russ. Besatzung u. poln. Verwaltung ; e. Versuch, die Chronik d. Stadt Bunzlau von Ewald Wernicke (gedruckt von 1882 - 1884) fortzusetzen / Hans Christiani, 181 Seiten.

                  Kommentar

                  • Jasmine
                    Benutzer
                    • 02.07.2009
                    • 49

                    #84
                    Ups, na da hatte ich wohl eine völlig falsche Zahl im Kopf...

                    Kommentar

                    • Jasmine
                      Benutzer
                      • 02.07.2009
                      • 49

                      #85
                      So, heute war meine polnisch Expertin bei mir und hat alle Briefe übersetzt, mal sehen, ob ich damit jetzt etwas erreichen kann...

                      Kommentar

                      • Jasmine
                        Benutzer
                        • 02.07.2009
                        • 49

                        #86
                        Hallo Alle zusammen !!!

                        Ich habe eine erste Spur:

                        Gerade habe ich eine Nachricht aus Neubrandenburg bekommen:

                        "ich habe Ihren Urgroßvater Georg Scholz in den Zugangsjournalen des NKWD-Lagers Fünfeichen ermittelt. Lt. Liste wurde er am 28. Juli 1948 entlassen. Über seinen weiteren Verbleib kann ich leider keine Angaben machen."


                        Was sagt Ihr dazu?

                        Kommentar

                        • Jasmine
                          Benutzer
                          • 02.07.2009
                          • 49

                          #87
                          Heute habe ich ein Schreibem vom Standesamt in Berlin bekommen.
                          Ich füge es als Anlage bei.

                          Leider auch wieder nichts....
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                          • Merle
                            Erfahrener Benutzer
                            • 27.07.2008
                            • 1317

                            #88
                            Zitat von Jasmine Beitrag anzeigen
                            Heute habe ich ein Schreibem vom Standesamt in Berlin bekommen.
                            Ich füge es als Anlage bei.

                            Leider auch wieder nichts....
                            Hallo Jasmine,

                            nicht entmutigen lassen!!! Das war eigentlich klar, daß es auf dem Standesamt I nichts geben würde.

                            Gruß
                            merle

                            Kommentar

                            • Jasmine
                              Benutzer
                              • 02.07.2009
                              • 49

                              #89
                              Hallo!

                              Heute habe ich einen Brief vom Standesamt in Boleslawiec bekommen, mit der Aussage, sie würden über solche Fälle keine Auskunft mehr geben. Außerdem haben sie geschrieben, dass sie den Brief an eine andere Stelle weiterleiten, wohin weiß ich aber nicht...

                              LG

                              Jasmine

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                              • Saure
                                Erfahrener Benutzer
                                • 27.03.2008
                                • 4943

                                #90
                                Hallo Jasmine,

                                stellen Sie uns doch bitte auch diesen Brief hier im Forum zur Verfügung.
                                Vielleicht kennt sich ja jemand mit solchen Schreiben aus. Schaden kann es jedenfalls nicht.
                                Viele Grüße
                                Dieter Saure

                                Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                                Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                                Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                                Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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