FN Dillbaum/Dullbaum u.ä.

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  • hionoxy
    Erfahrener Benutzer
    • 31.03.2021
    • 630

    Hallo Alice,

    ja, das kann gut sein. Thürlimann oder Gattermann. Leider finde ich keine analogen Beispiele für oberdeutsche Reichsstädte die dem letzten Zitat von mir entsprechen.

    Gruß (-:
    • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
    • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
    • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
    • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
    • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
    • Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
    • Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)

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    • hionoxy
      Erfahrener Benutzer
      • 31.03.2021
      • 630

      Jörg Stuttmann zeigte heute auf seinem YouTube-Kanal die Befestigung des Augsburger Oblatterswalls mit Schlagbaum (Zeitstempel 6:53):

      Zuletzt geändert von hionoxy; 05.01.2024, 21:42.
      • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
      • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
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      • sternap
        Erfahrener Benutzer
        • 25.04.2011
        • 4070

        Zitat von hionoxy Beitrag anzeigen
        Hallo Alice,

        ja, das kann gut sein. Thürlimann oder Gattermann. Leider finde ich keine analogen Beispiele für oberdeutsche Reichsstädte die dem letzten Zitat von mir entsprechen.

        Gruß (-:

        alemannen sind heute für ihren fleiß, eingesetzt zu zweck der schaffung von festen werten, immobilien etc. bekannt.
        du hast bei düllbaum die nennung eines imposanten gegenstandes, eigentlich einer immobilie,

        aber nicht die nennung der tätigkeit des mannes.
        bei alemannischen türlimann oder gattermann ist das gleich.


        in österreich heißen solche leute vielleicht mautner, weil sie die maut einheben, die tätigkeit steht im vordergrund.
        ich würe an deiner stelle für dein suchgebiet daher im alemannischen weitersuchen wie sie die bediener des schlagbaums, tores oder der pforte nannten, nach welchem bauwerk.
        freundliche grüße
        sternap
        ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
        wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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        • hionoxy
          Erfahrener Benutzer
          • 31.03.2021
          • 630

          »Früher scheint ein Tüll auch mit zur Befestigung von Schlössern und Städten gehört zu haben« heißt es. Allerdings erwähnt wird danach auch »[...] wo es vielleicht nicht gerade eine Bretterwand war« was aber anhand der Beispiele etwas komisch wirkt: »Daz si an etlichen orten hülzin getüll widergemachot« [1] Auch haben wir aus alter Quelle das: »wann die statt Augspurg fand sant Ulrich mit hültzin schrancken und gattern und mit ainem tüll von faulem holtz umbgeben« [2]. In dieser Quelle findet sich tatsächlich auch eine Nutzung dieser drei Worte als Grade der Stadtbefestigungsqualität: »tüll, mauer und zaun werden als kennzeichen verschiedener befestigungsgrade einander gegenübergestellt« [2].
          Auch findet sich dort klar beschrieben der bessere Schutz eines Palisadenvallums (Tüll) gegenüber eines Palisadenzauns: »dasz in späterer zeit ein tüll, das der befestigung diente, auch zu festerem schutz ausgebaut wurde, als ein einfacher pallisadenzaun ihn bieten konnte [2]. Also quasi die Ordnung Zaun < Tüll < Mauer. Vielleicht meint die neue Quelle es auch so.

          Außerdem heißt es in der neuen Quelle auch: »Machtend ein tul umb die vorstat«. Also eventuell noch eine alte, noch hölzerne Stelle der eben nicht Stadtmauer ("mur") und auch kein Zaun ("zun"), sondern des Tülls. Das spricht für die Idee mit der Befestigung der Jakobervorstadt um die Zeit der Namensentstehung.

          Ich hätte nur noch so gerne diesen -baum irgendwo in diesem Kontext verwendet gesehen... Also wo hervorgeht, welche Funktion er hat. Wir vermuteten ja eine (Sperr-)Schranke, Schlagbaum. Aber wie oben steht, wurde ja schon in einer Legende zum Heiligen Ulrich aus 1455 oder zuvor ein klarerer Wortlaut als -baum genutzt (»mit hültzin schrancken und gattern«).

          Quelle:
          [1] » Bayerisches Wörterbuch : Sammlung von Wörtern und Ausdrücken, die in den lebenden Mundarten sowohl, als in der älteren und ältesten Provincial-Litteratur des Königreichs Bayern, besonders seiner ältern Lande, vorkommen, und in der heutigen allgemein-deutschen Schriftsprache entweder gar nicht, oder nicht in denselben Bedeutungen üblich sind. / 1. Enthaltend Theil I. und II. der ersten Ausgabe«, Seite 602 (Rechte Spalte), https://www.bavarikon.de/object/bav:...5&cq=f&lang=de

          [2] https://www.dwds.de/wb/dwb/t%C3%BCll
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          Zuletzt geändert von hionoxy; 17.06.2024, 11:15.
          • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
          • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
          • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
          • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
          • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
          • Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
          • Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)

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          • hionoxy
            Erfahrener Benutzer
            • 31.03.2021
            • 630

            Aus dem schwäbischen Wörterbuch:
            • Dill-mann m.: alberner Mensch. , Was gats den Tilman an?' HvSACHS./HÄTZL. 281. ,Du stast wi ein Klotz, Oelgötz, T.' SFrank. ,Du redest von Herr D.' eb. Noch heute Fam.N. und Name eines Hofs
            • Dille dile, s. -i m. (s. u.): läppischer Mensch RAV Ringg. Mensch, dem nichts von der Hand geht. "SCHWAB."/FULDA 63. Nichtsnutzige Weibperson (n.) EwWesth. Dilladelli Dummkopf BUCK. Dilledalli SCHM. 126. – vgl. Dalle, Dilletapp, Dillmann. DF. 351
            Eventuell ist ein Dillbaum ja auch ein hochgewachsener dummer Mensch. Zurück zur Stadtbefestigung:

            Das Buch legt übrigens auch nahe, dass die Bedeutung eines bloßen Zauns eventuell nicht ausgeschlossen werden sollte (siehe beigefügte drei Screenshots). Ja, auch dort sind die Quellen für die Bedeutung von »Zaun« (Gartenzaun, Zaun ums Haus, Abgrenzung seines Grundstückes) für »Tüll« eher später (ca. 1450) als die für eine hölzerne Palisaden»mauer« (Da 1350–1400); aber vermutlich müsste das Suffix -baum die Bedeutung regeln. Aus dem Stadtarchiv Augsburg heißt es »die schriftliche Überlieferung für Augsburg im Mittelalter [...];
            Sie ist sehr dünn. Da quantitativ die Verwendung des Wortes abzuleiten ist schwierig«. Ich solle mit Sprachwissenschaftler*innen reden.

            Wenn euch eventuell Sprachwissenschaftler*innen mit Expertise für Nachnamen und dem schwäbisch-alemannischen Sprachraum einfallen, gerne eine Empfehlung!

            Lou
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            • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
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