Fallschirmspringer/-Jäger aber nicht bei der Wehrmacht

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  • scheuck
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2011
    • 4544

    Hallo, Alex!

    Melanie hatte bei ihrer Anfrage in Sigmaringen die uns bekannten Daten zum Opa angegeben. Der Herr Archivar hat zurückgeschrieben, dass er sich die besagte Akte angesehen habe, der Großvater sei erwähnt. Aller Wahrscheinlichkeit nach sollte das dann zusammenpassen.

    Bei der Kgf. Akte habe ich Zweifel, Melanie hat aber um eine Kopie gebeten, auch wenn Geb.-Datum und Geb.-Ort nicht passen sollten. Hoffentlich klappt das, aber derlei Akten sollten aus irgendeinem Datenschutz raus sein, oder?
    Herzliche Grüße
    Scheuck

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    • Juergen
      Erfahrener Benutzer
      • 18.01.2007
      • 6153

      Hallo,

      zu der von mir genannten Aktenvermerk zu einem Jakob KASPAR im BA, bin ich im nachhinein auch
      skeptisch, ob das der Gesuchte ist.
      ZA 12/7323
      Alte Signatur: III/USA/R2/6/0669
      Enemy Prisoners of War Information Bureau of the U.S.

      Denn wenn man sich den Kontext bei invenio anzeigen lässt, werden haufenweise Personen aus diesem Bestand gelistet, die auf Ausländer oder Volksdeutsche hindeuten.
      Teilweise sehr "undeutsche" Namen, die ich sonst nirgends fand.

      Zum Bestand:

      Bestandssignatur :
      ZA 12
      Bestandsbezeichnung :
      Enemy Prisoners of War Information Bureau of the U.S.
      Bestandsart/-typ :
      Schriftgut, Staatliche Unterlagen
      Zitierweise :
      BArch ZA 12/...
      Benutzungsort :
      Berlin-Reinickendorf
      Zuständiges Referat :
      PA 1

      Inhaltliche Charakterisierung

      Unterlagen zu Kriegsgefangenen im Gewahrsam der U.S.A., die in der deutschen Wehrmacht dienten. Das Schriftgut sind massenhaft gleichförmige Unterlagen, die zu Einzelfällen zusammengestellt wurden (v. a. Personalblätter und Krankenunterlagen) und 1965 über das EPWIB Fort Holabird in Baltimore an die Deutsche Dienststelle gingen.


      Bin auf das Ergebnis gespannt, wen diese Akte betrifft.

      Die BA Invenio Suche geht mal wieder z.Z. nicht, was machen die da mal wieder?
      "Es ist ein unerwarteter Fehler aufgetreten. Bitte wenden Sie sich an das Bundesarchiv unter invenio@bundesarchiv.de.
      invenio – Eine Anwendung des Bundesarchivs"


      Grüße Juergen
      Zuletzt geändert von Juergen; 26.01.2024, 18:39.

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      • scheuck
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2011
        • 4544

        Hallo,

        bleiben wir doch ganz entspannt und warten ab, Juergen Wir haben bei diesem Mysterium schon so oft nicht das gefunden, was wir gesucht haben, also kommt es doch nicht mehr drauf an.

        Interessant ist Dein Fund auf jeden Fall!
        Herzliche Grüße
        Scheuck

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        • scheuck
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2011
          • 4544

          So, Ihr Lieben,

          dann setzt Euch mal bequem hin und lasst uns dann gemeinsam den Kopf schütteln .

          Das Archiv Sigmaringen hat jene Akte geschickt, es handelt sich dabei um einen Personalbogen mit Datum vom 23.11.1947. - Ich weiß allerdings nicht, wozu dieser Fragebogen gut sein sollte bzw. wo und zu welchem Zweck man ihn vorlegen musste.

          Die Angaben zur Person sind die, die wir schon kennen.

          Als gegenwärtiger Wohnort wird das Krankenhaus für Heimkehrer in Biberach genannt

          Mitgliedschaften bei NSDAP oder sonstigen Organisationen hat es nicht gegeben; auch nicht SA/SS

          Beruf Dreher, derzeitige Beschäftigung Kutscher

          1930 bis 1935 Schüler
          1935 bis 1938 Lehrling bei Junkers
          1938 bis 1944 Dreher bei Junkers

          am 25.10.1944 versetzt nach Eberspas (???) in der Tschechei
          Mai 1945 versetzt zu Junkersdorf (eher "nach" bei Köln?)

          1941 vom Militärdienst wegen Untauglichkeit zurückgestellt!

          1945 bis 1947 arbeitslos

          1947 Pferdepfleger/Kutscher beim Roten Kreuz

          Ich muss das erst mal "sacken lassen", sehe aber im Moment keine "militärische Kariere"; vor allen Dingen rein gar nichts von den Kriegschauplätzen, an denen er "bislang" gewesen sein wollte bzw. von denen er seiner Frau erzählt hatte.

          Ihr werdet sicherlich sachdienliche Hinweise geben können, auf die ich mich jetzt schon freue .
          Zuletzt geändert von scheuck; 08.02.2024, 14:31.
          Herzliche Grüße
          Scheuck

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          • scheuck
            Erfahrener Benutzer
            • 23.10.2011
            • 4544

            Wie könnte dieser Ort Ebers ..... heißen ???

            Bei dem Krankenhaus für Heimkehrer könnte es sich um

            Das Lager Lindele

            Heimattage Biberach 2023
            https://heimattage-biberach.de › Portfolio
            Das Lager wurde im April 1945 von französischen Truppen befreit und anschließend als Flüchtlingslager und Krankenhaus für Heimkehrer genutzt, bevor es 1951 zum ...
            Angehängte Dateien
            Herzliche Grüße
            Scheuck

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            • sonki
              Erfahrener Benutzer
              • 10.05.2018
              • 4948

              Bei Eberspas könnte es sich vielleicht um Ebersbach/Sachsen handeln, direkt an der Grenze bzw. verwachsen mit dem Nachbarort auf tschechischer Seite.
              Dort gab es die Ebersbach AG, ein Junkerswerk (siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Zittwerke)
              Siehe z.B. https://geschichtlichescunewalde.de.tl/Arno-Wobst.htm
              Zuletzt geändert von sonki; 08.02.2024, 15:11.
              ¯\_(ツ)_/¯

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              • scheuck
                Erfahrener Benutzer
                • 23.10.2011
                • 4544

                JA, sonki, das wird es sein
                Herzliche Grüße
                Scheuck

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                • scheuck
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2011
                  • 4544

                  , da habe ich noch einen "wesentlichen" Punkt vergessen:

                  Die Frage, "haben Sie seit 1919 Militärdienst geleistet?", beantwortet "Jakob Kaspar" mit einem NEIN.
                  Zuletzt geändert von scheuck; 08.02.2024, 15:14.
                  Herzliche Grüße
                  Scheuck

                  Kommentar

                  • scheuck
                    Erfahrener Benutzer
                    • 23.10.2011
                    • 4544

                    An sich ist das Schwachsinn, ich weiß, aber ich möchte versuchen, die Aussagen in der "Version I" = Infos aus dem Personalfragebogen 1947 und der "Version II" = Infos aus dem Antrag auf Anerkennung als Vertriebener 1961 auf Fakten bzw. allgemeine Wahrheiten zu überprüfen.

                    Der erste Stolperstein ist für mich die "Einberufung zur Wehrmacht am 01.09.1939" aus "Version II". - In "Version I" heißt es, man sei 1941 wegen Untauglichkeit zurückgestellt worden.

                    Wurde der Jahrgang 1919 üblicherweise bei Kriegsbeginn schon eingezogen (im Alter von 20 Jahren) ? - Wenn nicht, käme "Version I" der allgemeinen Wahrheit wesentlich näher.
                    Zuletzt geändert von scheuck; 08.02.2024, 17:17.
                    Herzliche Grüße
                    Scheuck

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                    • mesmerode
                      Erfahrener Benutzer
                      • 11.06.2007
                      • 2721

                      Hallo,
                      mein Onkel geb. 1923 ist 1941 gemustert worden,
                      auf Antrag des Vaters zurückgestellt worden ( wurde auf dem Hof gebraucht )
                      aber wurde im Mai 1942 eingezogen.

                      Und ist im Juni 1943 gefallen für Großdeutschland.

                      Uschi
                      Schlesien: Gottschling, Krischock, Bargende, Geburek, Missalle
                      Niedersachsen : Bleidistel, Knoke, Pipho, Schoenebeck, Plinke
                      NRW : Wilms, Oesterwind, Schmitz, Wecks
                      Rheinland Pfalz : Ingenbrandt, Schmitt, Ries, Emmerich

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                      • scheuck
                        Erfahrener Benutzer
                        • 23.10.2011
                        • 4544

                        ach, Uschi ; danke dennoch!
                        Herzliche Grüße
                        Scheuck

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                        • Juergen
                          Erfahrener Benutzer
                          • 18.01.2007
                          • 6153

                          Hallo allerseits,

                          ich frage mich wieso er Stand 23.11.1947 im Krankenhaus für Heimkehrer gewesen sei,
                          wenn er doch keinen Militärdienst geleistet hatte, und später noch in ein weiteres Lager bei Lindau
                          gekommen sein soll.

                          Laut diesen Aufzeichnungen:

                          "... Nach einem Bericht des Chefarztes Dr. Arnold vom
                          August 1947 wurden als Patienten rund 800 ausschließlich aus französischer Kriegsgefangenschaft Ent-
                          lassene betreut, geheilt und entlassen. ..."

                          Ob er in die russische Zone abgeschoben worden wäre, da er angeblich in Magdeburg geboren wurde?
                          Das wollte er vermutlich nicht, wenn er dort keinerlei Verwandte mehr hatte.

                          VG Juergen

                          Kommentar

                          • scheuck
                            Erfahrener Benutzer
                            • 23.10.2011
                            • 4544

                            Nabend zusammen,

                            Juergen, das verstehe ich auch nicht! - Unter "Heimkehrern" verstehe ich Soldaten, die von irgendwo im Nirgendwo heimgekehrt sind, aber nicht jemanden, der aus einem deutsch/tschechischen Ort kam und da bei Junkers gearbeitet hatte.
                            Noch dazu erschließt sich mir nicht ganz wie jemand als Kutscher in einem Krankenhaus in Stellung sein kann.

                            Na ja, wer weiß schon, ob er wirklich nie Soldat war??? In "Version I" kann man zu keinem anderen Schluss kommen, aber ...........

                            Nein, in die sowjetisch besetzte Zone wollte er auf gar keinen Fall (siehe "Version II), weil ja Vater und Mutter 1942/1943 bzw. 1945 gestorben waren. Weitere Angehörige gab es ja nicht, sagt ja der Herr Borrmann.

                            Dieser Personalfragebogen ist zwar interessant, wirft aber leider mehr Fragen auf als er beantwortet.

                            Ich werde morgen mal im Stadtarchiv Biberach anrufen und fragen, ob es zu jenem Heimkehrerkrankenhaus bzw. zum Lager Lindele dort irgendwas gibt.
                            Herzliche Grüße
                            Scheuck

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                            • Markus Pezold
                              Benutzer
                              • 06.03.2010
                              • 85

                              Hallo zusammen,

                              die Daten aus dem Dokument ("Version I") lassen sich eigentlich nur so interpretieren, dassdie gesuchte Person ("Jakob Kaspar") zum Zeitpunkt des Dokumentes (Dez. 1947) seine Anschrift im "Krankenhaus für Heimkehrer" aufgrund seiner Anstellung als Kutscher hatte.

                              Laut Fragebogen hatte er 1947 ein Dienstverhältnis als Kutscher beim (Internationalen) Roten Kreuz.

                              Das ehemalige "Lager Lindele" in Biberach diente nach 1945 als Flüchtlingslager und ab Januar 1947 als Krankenhaus für Heimkehrer. Eine Dienstanstellung denkbar.

                              "Um Heimkehrer mit besonders schlechtem Gesundheitszustand zu betreuen, verlangte das französische Oberkommando im Oktober 1946 vom Landeskommissariat die Einrichtung von "Erholungsheimen". Ziel sollte es sein, kranke Heimkehrer während eines bis zu drei Monate dauernden Aufenthalts bei einer 2400 Kalorien umfassenden Ernährung wieder dem Arbeitsprozess zuzuführen. Deutsche Stellen sollten diese Heime unter französischer Kontrolle verwalten und bewirtschaften. Zu diesem Zweck sollte das Lager Lindele umgebaut werden. Das Staatskommissariat für die Umsiedlung kam dieser Aufforderung nach und schlug im Januar 1947 vor, im Lager Lindele anfangs 100 Betten bereit zu stellen, in denen kranke, aus russischer oder französischer Kriegefangenschaft Heimkehrende von zwei Ärzten und Pflegepersonal betreut werden würden. Eine Aufstockung der Bettenzahl auf 500 war bereits vorgesehen. Obwohl das Internationale Rote Kreuz darauf bestand, kein Erholungsheim, sondern ein Krankenhaus einzurichten, wurde das Heimkehrer-Krankenhaus Biberach im Lager Lindele am 20. Februar 1947 offiziell als Erholungsheim für rund 300 Patienten eröffnet. Erst im Mai erfolgte die Umwandlung in ein Krankenhaus.

                              [...]

                              Das Heimkehrer-Krankenhaus Biberach war übrigens die einzige Einrichtung ihrer Art im gesamten Nachkriegsdeutschland. Im Frühjahr 1948 konnte es nahezu 600 Patienten aufnehmen, die von einem 60-köpfigen Team betreut wurden.22 Zwischen Juli 1948 und April 1949 drohte die Besatzungsmacht Teile der Einrichtung zu beschlagnahmen, gab dann aber diese Absicht auf. Zeitweise wurden auch kranke Vertriebene aus dem Grenzauffanglager im Heimkehrer-Krankenhaus betreut. Nach den Plänen der Flüchtlingsverwaltung sollten für Grenzauffanglager maximal 19 und für Kreisdurchgangslager maximal 11 Personen als Personal eingestellt werden. Für das Heimkehrer-Krankenhaus waren zusätzlich zum technischen Personal achtzehn Personen, also Ärzte, Schwestern und Verwaltungspersonal vorgesehen. lnfolge der Währungsreform vom 21. Juni 1948 wurden bis Oktober aber allein im Heimkehrer-Krankenhaus 22 Personen eingespart. Am 14. September 1950 war das Heimkehrer-Krankenhaus nur noch mit 37 männlichen und sieben weiblichen Patienten belegt. Seine Auflösung war für Ende 1950 vorgesehen, aber aufgrund von Verzögerungen waren noch im Juni 1951, als der Dienstbetrieb der Polizeibereitschaft Württemberg-Hohenzollern im Lager Lindele begann, einige wenige Patienten vorhanden, die aber nach und nach durch die staatlichen Versorgungseinrichtungen betreut wurden."

                              vgl. http://www.gfh-biberach.de/Hefte/BC-...h/J33H1S53.pdf

                              (Warnhinweis beim Öffnen des PDF-Dokuments aufgrund fehlenden SSL-Zertifikats)

                              Die 'Gesellschaft für Heimatpflege (Kunst- und Altertumsverein) in Stadt und Kreis Biberach e.V.', aus dessen Bestand der Beitrag ist, wäre evtl. die nächste Adresse für weitere Recherchen. Autor ist Reinhold Adler, der mehrere Artikel über das Lager Lindele recherchiert und verfasst hat.

                              vg

                              Markus
                              Zuletzt geändert von Markus Pezold; 08.02.2024, 19:44.
                              Ich suche aktuell:

                              - Herzke, Herzky: Friedeberg i.d. Neumark, Zwickau, Zeitz, Hamburg.
                              - Höhnl, Grund: Rodisfort (Radosov), Unterlomitz (Dolní Lomnice)
                              - Hahn, Pichl: Gängerhof (Chodov), Petschau (Becov nad Teplou)

                              Kommentar

                              • scheuck
                                Erfahrener Benutzer
                                • 23.10.2011
                                • 4544

                                Super, Markus, vielen DANK!

                                Halten wir also fest, dass "Jakob Kaspar" nicht nach Biberach "heimgekehrt" ist und auch nicht krank war; er war dort gelandet, weil es Arbeit für ihn gab. - Folgt daraus auch, dass er in Biberach ordnungsgemäß gemeldet gewesen sein sollte/müsste?

                                Herrn Adler werde ich kontaktieren ...
                                Herzliche Grüße
                                Scheuck

                                Kommentar

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