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  • Ralf-I-vonderMark
    Super-Moderator
    • 02.01.2015
    • 2957

    Hallo zusammen,

    bei ARCINSYS Hessen gibt es eine Archivalie „Jägerknechte, Pirschkarrenknechte, Jäger und dergl. Hofjagdbediente (1713 – 1792)“.
    vgl. https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction.action?detailid=v1699544&icomefrom=se arch

    Zudem gibt es die Archivalie „Bestellung von Jagdschirmknechten (1681 – 1702)“.
    vgl. https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction.action?detailid=v4996330&icomefrom=se arch

    Da unter Pirsch das leise Anschleichen eines Jägers gegen den Wind möglichst nahe an das Wild heran verstanden wird, dürfte es die Aufgabe des hierauf spezialisierten Pirschkarrenknechts gewesen sein, eine Karre mit möglichst wenig Lärm hinter den jagenden Herrschaften herzuziehen, auf welcher vermutlich weitere Ausrüstung und Verpflegung aufgeladen war, und zu hoffen, dabei nicht das Wild aufzuschrecken.

    Heute werden unter Jagdschirmen Schutzwände aus unterschiedlichen Materialien verstanden, die zumeist unbedacht sind und deswegen häufig für die Jagd auf Vögeln verwendet werden; z.B. für die Entenjagd oder die Jagd auf Wildtauben oder Birkwild. Demnach war der Jagdschirmknecht zuständig für den Aufbau der für die Vogeljagd dienenden Verstecke und Unterstände und wurde als Spezialist vermutlich nur saisonal und bei Bedarf eingesetzt.

    Viele Grüße
    Ralf

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    • fps
      Erfahrener Benutzer
      • 07.01.2010
      • 2260

      "Pirschkarrenknecht" - was für eine Bezeichnung.
      Ich nehme an, dass ich mit der Vermutung richtig liege, dass Pirschkarrenknechte keine Pirschknarren mit sich führen durften..... eben nur Pirschkarren.

      P.S. Soeben fällt mir ein, dass Knirschkarren verpönt gewesen sein dürften.

      Aus dem ganzen könnte man wunderbar einen Zungenbrecher bilden.
      Zuletzt geändert von fps; 28.04.2024, 22:18. Grund: P.S.
      Gruß, fps
      Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

      Kommentar

      • Nebber
        Erfahrener Benutzer
        • 05.06.2022
        • 250

        Ficker, eine Berufsbezeichnung vermutlich für die Herstellung von Taschen, Beuteln etc. Habe aber auch schon andere Bezeichnungen gehört (Holzficker), oder abgeleitet von Kratzen, Jucken…

        existiert heute noch als Nachname, besonders im Raum des Erzgebirges/Sachsen.

        lg Ben
        Suche Nachnamen Langrzik aus Schlesien, Raum Bottrop NRW, Frankreich und den Niederlanden.
        Suche Informationen zu Nachnamen Blattau
        Ficker aus Bernsbach/Sa,
        Geleszius aus Insterburg und Angerapp

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        • Vonones
          Benutzer
          • 13.05.2023
          • 49

          Vom Pirschkarren aus wurde direkt gejagd. Man konnte sehr nahe an das (Rot-) Wild heranfahren, weil es einen Karren mit Pferden wie auch Reiter nicht als Gefahr wahrnahm. Der Knecht ist also der Fahrer des Pirschkarrens. Der Jäger saß neben ihm.

          Kommentar

          • Juanita
            Erfahrener Benutzer
            • 22.03.2011
            • 1461

            Ich kenne als Kind noch den Scherenschleifer, der regelmässig über die Dörfer zog.
            Juanita

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            • AnNo
              Erfahrener Benutzer
              • 02.09.2024
              • 189

              Hallo,

              Röhrmeister - gab's hier noch nicht, oder?

              In meiner Kindheit gab's noch den Eismann. Der kam in regelmäßigen Abständen, eine Glocke läutend, mit dem Pferdefuhrwerk durch die Straßen von Halle/S. gefahren, beladen mit Eisblöcken, denn viele hatten Anfang der 1960er noch keinen Kühlschrank. Dann wurden wir Kinder mit Einkaufsnetzen runtergeschickt, und der Eisblock kam nachher in einen Behälter in der Speisekammer und darauf und darum die zu kühlenden Lebensmittel.

              LG Angela

              Kommentar

              • fps
                Erfahrener Benutzer
                • 07.01.2010
                • 2260

                Moin,

                das ruft sofort Erinnerungen aus den 50ern in mir wach. Eis in Blöcken wurde in der Straße, in der wir damals wohnten, von einem Wagen angeliefert. Seltsam, woran man sich plötzlich glasklar erinnert: Die Lieferanten zogen das Eis mit Pickeln aus dem Kühlwagen, dann wurde es geschultert - zum Schutz vor der Eiseskälte hatten die Männer sich eine lederne Decke über die Schulter geworfen - und ins Haus transportiert. Es wurden allerdings nur einige Familien in der Straße beliefert, nicht jeder hatte einen isolierten Schrank in der Wohnung.
                Mit Pferdefuhrwerk wurde bei uns nicht Eis, jedoch Brot geliefert. Bäcker Wilbertz hielt an mehreren Stellen in der Straße und die Leute standen dann bei seinem Wagen an, um Brot zu kaufen. Und noch ein Detail: ein Pfund Schwarzbrot (Vollkornschrot) kostete 49 Pfennig.
                Gruß, fps
                Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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                • hessischesteirerin
                  Erfahrener Benutzer
                  • 08.06.2019
                  • 1556

                  hat von Euch schon mal einen "Gölzenleuchter" gehabt? der gute Herr Paul war diese 1688 von Beruf - wenn ich richtig recherchiert habe, hat er die Schweine kastriert

                  Kommentar

                  • Sedulus
                    Erfahrener Benutzer
                    • 11.11.2018
                    • 989

                    Zitat von AnNo Beitrag anzeigen
                    Hallo,

                    In meiner Kindheit gab's noch den Eismann. Der kam in regelmäßigen Abständen, eine Glocke läutend, mit dem Pferdefuhrwerk durch die Straßen von Halle/S. gefahren, beladen mit Eisblöcken, denn viele hatten Anfang der 1960er noch keinen Kühlschrank. Dann wurden wir Kinder mit Einkaufsnetzen runtergeschickt, und der Eisblock kam nachher in einen Behälter in der Speisekammer und darauf und darum die zu kühlenden Lebensmittel.

                    LG Angela
                    Hi,

                    naja den Eismann, gibt es doch heute auch noch...

                    LG
                    Peter
                    Auf der Suche nach den Familien

                    Neugebauer, Wax, Metzner, Tillmann, Neumann, Klein, Siegert und Klose

                    in Schlesien, und den Familien

                    Kral, Schulz (Sulc), Pawelka, Soboda, Tregler/Trägler, Mareček, Frisch, Heyack, Buda, Schwipp, Beyer und Titl

                    im Sudetenland.

                    Kommentar

                    • Anna Sara Weingart
                      Erfahrener Benutzer
                      • 23.10.2012
                      • 15602

                      Hallo

                      in Württemberg des 18. Jht. gab es den "Zollschlager"

                      Sinngemäß wohl der Zollaufschläger


                      Aufschlag.jpg


                      Bild aus:
                      Gemeinnüzziges Wörterbuch zur Erklärung und Verteutschung der
                      im gemeinen Leben vorkommenden fremden Ausdrükke, nach ihrer
                      Rechtschreibung, Aussprache, Abstammung und Bedeutung aus
                      den alten und neuen Sprachen erläutert
                      ; 1816
                      Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 16.12.2024, 11:46.
                      Viele Grüße

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                      • fps
                        Erfahrener Benutzer
                        • 07.01.2010
                        • 2260

                        Nein, die Dienste dieses Herrn habe ich nie in Anspruch genommen - zum Glück.
                        Gruß, fps
                        Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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