Ja, ‚Wegelagerer‘ gibt‘s auch noch heute, richtig. Aber mit anderen Bezeichnungen.
Hallo,
mein Vater nannte sie Strauchdiebe und Straßenräuber. Daran muss ich immer denken, wenn der Blitzer Tarnung im Gestrüpp oder am Waldrand sucht.
Schon makaber, wenn man zur Verkehrkontrolle bzw. Alkoholkontrolle in der Nacht als Frau auf freier Strecke auf einen nicht beleuchteten Parkplatz gelotst und fast eine Stunde festgehalten wird. 0,0 Promille wollten man wegen einer vorangegangenen Anzeige nicht auf sich beruhen lassen.
Mein Großvater war Nachtwächter auf dem Dorf und holte in der Nacht die Passanten von der Straße und gab ihnen Quartier oder schickte sie auf ihre Zimmer bei ihrem Gutsbesitzer. Motorräder und Autos sah man dort selten. Diesen Posten begleitete er mindestens ab 1922 nebenberuflich. Dazu gehörten noch eine Menge anderer Tätigkeiten für das Dorf. Es war nicht besonders einträglich und führte nur zu einer Mietminderung.
Heute ist das selten, und wenn doch, ist es eine Touristenattraktion!
Mein Großvater käme aus dem Staunen nicht heraus!
Als Ahnenforscher stößt man oft auf alte Berufe oder Berufsbezeichnungen, die man heute nicht mehr kennt. Hier finden Sie die entsprechenden Bedeutungen.
Im Heiratseintrag des Sohnes meines Ur(10x)großvaters steht:
"[...]relictus filius legitimus honesti Leonardi Haack
villici in Kirchheim an d. Tek[...]
Zu deutsch:
"[...]hinterbliebener ehelicher Sohn des ehrwürdigen Leonhard Haag (Haack),
Verwalter in Kirchheim unter Teck [...]
gemeint ist wohl die Verwaltung eines Gutes im Auftrag des Gutsherren, bzw.. Wirklich wissen tue ich es allerdings nicht, da ich sonst nichts zu Leonhard Haag finde.
Die Beschreibung aus Wikipedia:
Als Verwalter waren ein villicus und ein subvillicus tätig, die mit ihren Knechten das Ackerland bewirtschafteten, die Abgaben der unterstellten Höfe einzogen und den ganzen Ertrag an den Herrn weitergaben. Sie waren meist Beauftragte der Herrschaften und konnten jederzeit des Amtes enthoben werden. Für die Dienste erhielten sie einen Teil der eingezogenen Abgaben.
Grüße,
Mathias
Ich suche: Leonhard Haag (Haack). Verwalter aus Kirchheim, später Kirrlach. Kinder:
Johann Simon Haag und Anna Maria Schuhmacher, geb. Haag
Der Wikipedia-Artikel gibt nur einen Teil der Bedeutung des villicus wieder. Im Rheinland (Mittel- bis Niederrhein) war das die Bezeichnung für die Hofpächter, die mit dem Eigentümer einen festen Pachtvertrag abschlossen. Andere Bezeichnungen für diesen Stand waren Hofmann, Halfmann, Halfe.
Einige dieser Pächterfamilien wurden recht vermögend. Sie konnten ihren Nachkommen eine gute Ausbildung angedeihen lassen, vor allem der Klerus konnte hier seinen "Nachwuchs" rekrutieren.
Soviel dazu in aller Kürze.
oder doch noch: Bei uns im Ort (Eberbach/Neckar) gibt es sogar einen Küfer, den noch für Museumsbesucher werkelt.....
Schöne Ostern
Matthias
Suche nach: Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
und Neumittelwalde/Kruppa (Schlesien) Spaer/Speer in Maliers, Peisterwitz, Festenberg, Gräditz u. Schweidnitz (Schlesien) Benke in Reichenbach, Dreissighuben, Breslau (Schlesien) Aust in Ernsdorf, Peterswaldau,Bebiolka in Langenbielau (Schlesien) Burkhardt in Nieder-Peterswaldau (Schlesien) Schmidt in Nesselwitz u. Wirschkowitz im Kreis Militsch (Schlesien)
Am lustigsten finde ich immer noch den Maulwurfsfänger !
Gott sei Dank gibt es diese Tierchen auch heute noch und hoffentlich auch noch länger !?
Gruß von didirich
Am lustigsten finde ich immer noch den Maulwurfsfänger !
Einer meiner entfernteren Verwandten war ein solcher. Ich glaub nicht, daß er das besonders lustig fand, es war ein Beruf am unteren Ende der sozialen Skala.
Ausgestorben dürfte der Beruf mit Einführung von Motorsensen bzw. Mähern, bei denen es nicht mehr so drauf ankommt, ob bei der Wiesmahd der Maulwurfshügel stört.
Der Grottier in großen Lust- und Prachtgärten, ein Aufseher über die Grotten und die darin befindlichen Wasserkünste, und dann in weiterer Bedeutung auch wohl ein jeder, der die Aufsicht über eine Wasserkunst führet. - http://www.woerterbuchnetz.de/cgi-bi...&lemid=DG03270
Hi, weiß jemand was ein Zettelschreiber ist? Fand ich jetzt zweimal in einem Kirchenbuch 1860, kommt im Forum 1x als Begriff vor. Hilft er dem Pastor beim Schreiben der Taufzettel?
Liebe Forschergemeinde, genau das richtige Thema, um Euch wieder etwas zu fragen. Hat jemand einen Vorschlag, was dies hier im Anhang für eine Berufsbezeichnung ist ? Recherchen im Netz brachten mir dazu nichts, obwohl es allerhand Seiten mit alten Berufen gibt. Danke Euch für jede Idee !
LG Nebelmond
Zuletzt geändert von Nebelmond; 05.12.2019, 10:03.
Hallo, danke für die bisherigen Ideen !
Der Gute wurde später als Winzer genannt. (in dieser Gegend um Belgern/Mühlberg/Elbe gab es noch Weinanbau bis 1925, nicht nur in Meißen).
Vielleicht brauchte es einen, der die Weinberge beschützt, verteidigt, Plünderer abwehrt - defensi ... ? könnte man fast denken ... war mir bisher noch nicht untergekommen, diese Berufsbezeichnung.
LG Nebelmond
Hallo Anna Sara Weingart, unsere Beiträge waren fast zeitgleich ...
Danke für die drei Links ! Du hast ein gutes Händchen dafür, immer das Zutreffende gleich "auszugraben"
LG Nebelmond
Zuletzt geändert von Nebelmond; 07.10.2019, 17:56.
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