Auf Flucht 1945 in der Oder ertrunken - wo wurde so etwas verzeichnet?

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  • Weltenwanderer
    Moderator

    • 10.05.2016
    • 4782

    Auf Flucht 1945 in der Oder ertrunken - wo wurde so etwas verzeichnet?

    Hallo,

    in den letzten beiden Wochen habe ich viel über die Familie meines Urgroßvaters herausgefunden, darunter dass eine seiner Schwestern, Hertha Latzel (*17. November 1903 in Brieg, Schlesien) 1945 auf der Flucht vor den Russen in der Oder ertrunken sei (laut ihrem Neffen kein Selbstmord).

    Wurden solche Unglücksfälle in diesen Zeiten irgendwo verzeichnet und wenn ja, wo?

    LG,
    Weltenwanderer
    Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager
    Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
    Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
    Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
    Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner

    Mein Stammbaum bei GEDBAS
  • malu

    #2
    Hallo,
    allenfalls vom vor Ort (des Ertrinkens) verbliebenen Ortsgeistlichen.
    StA sollte ausfallen.

    LG
    Malu

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    • Jule
      Erfahrener Benutzer
      • 14.11.2014
      • 224

      #3
      Hallo,

      Du solltest Deine Familie fragen, ob sie vor Ort begraben wurde. Dann gibt es in der Nähe einen Eintrag in Kirchenbüchern oder auch im Standesamt. Es kann alles möglich sein......

      Vielleicht hat man sie zurück gelassen und sie wurde gefunden. Dann steht sie vermutlich als unbekannte Frau irgendwo in einem Register. Häufig hat man die Verstorbenen auch mitgenommen, weil man sie nicht im Nirgendwo zurücklassen wollte. Dann wird es schwierig heraus zu bekommen, wo sie als verstorben gemeldet wurde oder wo sie begraben ist.
      Es ist auch möglich, dass sie im Standesamt gemeldet ist, wo die Flucht der Familie endete. Irgendwo wird sie gemeldet worden sein.

      Ich habe schon häufiger Einträge in Kirchenbüchern und Standesamtsregistern von Personen gesehen, die an ganz anderen Orten verstorben sind. Ganz aussichtlos finde ich Deine Suche nicht, aber es könnte sehr schwer werden.
      Versuche alles über die Flucht zu erfahren. Orte, über die sie geflohen sind wären sehr hilfreich. Zeitlich kann man den Tod bestimmt auch eingrenzen. Das würde die Suche mit Sicherheit erleichtern. Alte Melderegister der Familie wären da vielleicht auch eine Hilfe oder auch das Lastenausgleichsarchiv in Bayreuth. Die haben von vielen Orten Fluchtberichte und andere interessante Unterlagen, die Dir weiter helfen könnten.
      Ich habe über 10 Jahre den Sterbeort meines Urgroßvaters gesucht, der 1945 auch geflohen ist. Letzten Monat habe ich ihn gefunden. Kommt Zeit.... kommt auch die zündende Idee.

      LG Jule

      Kommentar

      • Friedrich
        Moderator

        • 02.12.2007
        • 11575

        #4
        Moin Malu,

        Zitat von malu Beitrag anzeigen
        StA sollte ausfallen.
        warum? Wegen des Krieges? Oder wegen des ungewöhnlichen Todes? Im letzten Fall kann ich Dir versichern, daß Ertrunkene in die Standesamtsregister eingetragen wurden. Habe selber so einen Fall in der Verwandtschaft.

        Friedrich
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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        • AhnenHeike
          Erfahrener Benutzer
          • 03.04.2014
          • 250

          #5
          Hallo,

          ich kann Friedrich da nur zustimmen. Normalerweise wurden sämtliche Todesfälle am Ort des Todes im zuständigen Standesamt vermerkt.
          Bei meiner Suche in den Standesamtsunterlagen hatte ich auch welche dabei, die auf dem Wege von einem Ort zum anderen verstorben waren, dort gefunden und eben im dortigen StA registriert wurden.
          Da wäre natürlich sinnvoll zu wissen, an welchem Ort die Oder überquert wurde, denn die ist schon lang.

          Gruß Heike
          Gebiete der Ahnenforschung:
          1. Ostpreußen: Kreise Ortelsburg, Neidenburg (FN: Lukaschik, Powierski, Abt, Lork, Grabowski)
          2. Westpreußen: Kreise Berent, Karthaus (FN: Klawitter, Felske, Skibbe, Jahnke, Muschke, Wohlfahrt, Kromke, Ziegert)

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          • Weltenwanderer
            Moderator

            • 10.05.2016
            • 4782

            #6
            Hallo miteinander,

            danke, dann hilft wohl nur noch das Befragen der letzten überlebenden Neffen und Nichten, die damals dabei waren.

            LG,
            Weltenwanderer
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            Kommentar

            • Pitti1969
              Erfahrener Benutzer
              • 01.09.2015
              • 486

              #7
              Hallo,
              na ich weiß nicht, 1945 (wann eigentlich genau) mit den Russen im Nacken ein Standesamt suchen, um einen Todesfall beurkunden zu lassen?
              Das kommt wohl sehr auf den Zeitpunkt und die Umstände bei der Flucht an .

              Ich kann mir nicht vorstellen, dass - zumindest kurz vor Toreschluss - noch Standesämter arbeiteten. Da hat jeder versucht seine eigene Haut zu retten, Tote wurden im Straßengraben liegen gelassen und es wurde weiter gegangen, weil es oftmals gar nicht anders möglich war.
              Zuletzt geändert von Pitti1969; 05.08.2016, 13:37.
              Viele Grüße aus der Hauptstadt
              Pitti

              „Wer mich beleidigt, entscheide ich.“ (Klaus Kinski)

              Familienforschung im Ermland, Westpreußen, Pommern, Raum Insterburg, Elbing und Berlin

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              • Geufke
                Erfahrener Benutzer
                • 20.01.2014
                • 1130

                #8
                Moin,
                sehe ich auch so wie Pitti. Eventuell hat die Familie noch bei ihrer Ankunft (wo?) den Tod den Behörden melden können.
                Todesfälle auf der Flucht gab es auch in meiner Familie. Aufzeichnungen gibt es aber keine. Man scherrte sich zu dieser Zeit verständlicherweise wenig um Bürokratie.
                Viele Grüße, Anja

                Noch immer verzweifelt gesucht: Hans (evtl. Johannes) Georg Timm, um 1930 in und um Parchim

                Kommentar

                • Anna Sara Weingart
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2012
                  • 17252

                  #9
                  Hallo.
                  Die Russen erreichten im Winter die Oder. Eine ertrunkene Person in der eiskalten Oder im Winter zu finden ist ja schon in Friedenszeiten ein Problem; bei der Strömungsgeschwindigkeit, Breite des Flusses und den treibenden Eisschollen.
                  Und ohne Leiche stellt keine Behörde so schnell ein Sterbedokument aus.
                  Gruss
                  Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 05.08.2016, 13:58.
                  Viele Grüße

                  Kommentar

                  • wowebu
                    Erfahrener Benutzer
                    • 29.01.2012
                    • 659

                    #10
                    Hallo Weltenwandere und alle anderen,

                    ich habe mich mal intensiv mit den Sterberegistern Januar/Februar 1945 in Berlin-Kreuzberg beschäftigt. Da wurde immer noch ganz korrekt alles dokumentiert, auch Wasserleichen in der Spree. Ebenso der schwere Luftangriff vom 3. Februar 1945. Selbst getötete polnische Zwangsarbeiter (verstorben durch Luftangriff) kamen in die Sterberegister.
                    Zu der ertrunkenen Person kann es durchaus Unterlagen geben. Vielleicht hat die Flüchtlingsfamilie nach der Oderüberquerung in einer Kirche übernachtet und dem Pfarrer davon berichtet. Dann steht es im Kirchenbuch. Oder an der Stelle, wo die Person angeschwemmt wurde. Sie wurde dann begraben und das nächste Standesamt wurde in der Regel informiert (evtl. mit Details zur Person und zur Kleidung). Möglicherweise haben sie es später in einem Auffanglager selber gemeldet.
                    Am 16. April begann ja der Sturm auf Berlin, sicherlich war die Flucht noch vorher.
                    Das Befragen hättest Du schon vorher machen sollen. Es werden alle älter.
                    Gruß Wolfgang

                    www.bulicke.com

                    BULICKE Berlin/Brandenburg
                    KRAUEL MV/Berlin und USA
                    KÜTTNER Sachsen
                    SCHMIDL Böhmen/Sachsen
                    und als Hobby SCHEUERLEIN Franken und USA

                    Kommentar

                    • Acanthurus
                      Erfahrener Benutzer
                      • 06.06.2013
                      • 1658

                      #11
                      Hallo, ich würde ein entsprechendes standesamtliches Dokument am ehesten am späteren Wohnort der Überlebenden erwarten.

                      A.

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                      • malu

                        #12
                        Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
                        warum? Wegen des Krieges? Oder wegen des ungewöhnlichen Todes? Im letzten Fall kann ich Dir versichern, daß Ertrunkene in die Standesamtsregister eingetragen wurden. Habe selber so einen Fall in der Verwandtschaft.
                        Hallo,
                        an der Oder? Wo alle geflohen waren?
                        Quod erat demonstrandum.
                        Sh. StA Sommerfeld Krs. Crossen: Lücke von 2/ bis 5/45.

                        LG
                        Malu

                        Kommentar

                        • marclari
                          Erfahrener Benutzer
                          • 19.08.2012
                          • 515

                          #13
                          Auf der Flucht 1945 in der Oder ertrunken- wo wurde so etwas verzeichnet?

                          Hallo,

                          habe so einen Fall auch in der Familie, es handelte sich allerdings um ein Kind, doch auf dem späteren Eintrag findet sich unter "Krankheiten, woran er gestorben oder sonstige Todesart" der Hinweis "ertrunken in der Saale". Wer dies gemeldet hat ist unklar, ist nicht mehr bekannt, ich hoffe jedoch jemand von der Familie. Jedenfalls ist als Sterbeort der späterer Wohnort der Familie angegeben.

                          Gruß
                          marclari

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                          • Pitti1969
                            Erfahrener Benutzer
                            • 01.09.2015
                            • 486

                            #14
                            Zitat von Acanthurus Beitrag anzeigen
                            Hallo, ich würde ein entsprechendes standesamtliches Dokument am ehesten am späteren Wohnort der Überlebenden erwarten.

                            A.
                            Da würde ich auch zuerst suchen.
                            Viele Grüße aus der Hauptstadt
                            Pitti

                            „Wer mich beleidigt, entscheide ich.“ (Klaus Kinski)

                            Familienforschung im Ermland, Westpreußen, Pommern, Raum Insterburg, Elbing und Berlin

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                            • Friedrich
                              Moderator

                              • 02.12.2007
                              • 11575

                              #15
                              Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
                              Wegen des Krieges? Oder wegen des ungewöhnlichen Todes? Im letzten Fall kann ich Dir versichern, daß Ertrunkene in die Standesamtsregister eingetragen wurden. Habe selber so einen Fall in der Verwandtschaft.
                              Friedrich
                              Zitat von malu Beitrag anzeigen
                              Quod erat demonstrandum.
                              Standesamt Obermarsberg Jg. 1879 lfd. Nr. 19 Bernhard Behler tot aus der Diemel geholt.

                              Deswegen ja auch meine Frage wegen des Krieges, warum Du der Ansicht bist, daß das StA ausfällt.

                              Friedrich
                              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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