Spurensuche vor Ort-Reise in die Heimat der Urgroßeltern, bitte um Tips

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  • Geschichtensucher
    Erfahrener Benutzer
    • 03.09.2021
    • 1079

    #16
    Zitat von Silvio52 Beitrag anzeigen
    Auch hier gilt: Je besser die Vorbereitung, desto besser das Ergebnis.

    So solltest Du die konkreten Orte / Häuser vorab erkunden (GoogleMaps) und ggf. ins Navi eingeben. Auch die Frage: "Wo parken?" ist zu klären, z.B. bieten sich hier Friedhöfe oder Einkaufszentren an. Wieviel Zeit will ich aufwenden und wo essen etc.

    Leute auf Menschen / Ereignisse von vor "100 Jahren" ansprechen, ist schon hierzulande keine erfolgreiche Idee. Vielleicht kommt man mit einer Kneiperin ins Gespräch (Google-Translator), aber viel Sinn macht das nicht. Selbst Spontanbesuche beim Pfarrer haben nichts gebracht, vielleicht eine Kirchenbesichtigung außer der Reihe. Schon wenn Du im Dorf die Straße auf und ab fährst, öffnen sich Fenster und Türen und die Einheimischen schauen "etwas" mißtrauisch heraus.

    Einfach die Atmosphäre einwirken lassen, mit ggf. vorhandenen Bildern abgleichen und gut ist es.
    Wenn ich diesem Rat gefolgt wäre bei meinen Besuchen in den polnischen Orten meiner Vorfahren, hätte ich viel Schönes verpasst Wem das gegeben ist, der bleibe spontan und erlebe was!

    Der misstrauische Blick, wenn einer im Dorf die Straße auf und ab FÄHRT, dürfte wohl auch in deutschen Dörfern nicht ausbleiben. Als Brandenburgerin ist mir auch die Sorge vor den "Alteigentümern" in den 90er Jahren in Erinnerung. Mir sagten Polen in Schlesien, ihre Landsleute hätten noch lange geglaubt, die Deutschen kommen wieder und holen sich alles zurück. Das sollte man beim Besuch im Hinterkopf haben und entkräften. Ein Familienfoto kann da nützlich sein, um den rein emotionalen Hintergrund des Besuches zu betonen.

    Also- raus aus dem Auto, schlendern, freundlich sein, grüßen, offen sein. Die Sprachausgabe des Translators kann beiden Seiten Spaß machen und helfen.

    Ich habe freundliche Leute getroffen, sie wollten schon wissen, warum ich mir das Haus angucke, waren aber schnell beruhigt und erzählten mir, was sie wissen.

    Viel Spaß dabei! Iris
    Beste Grüße, Iris

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    • Krebsbacher
      Erfahrener Benutzer
      • 18.02.2023
      • 416

      #17
      Diese Erfahrungen kann ich von einer Reise im Sommer 2023 bestätigen. Ich habe das oberschlesische Dorf Schwammelwitz besucht, heute Trzeboszowice, von dort stammten meine Urgroßmutter und ihre Vorfahren. Wie wohl in den meisten Gemeinden ist die deutsche Bevölkerung dort 1945 vertrieben worden und polnische Familien sind eingezogen (häufig wohl selbst Flüchtlinge aus ostpolnischen Gebieten).

      Ich hatte vor, das Haus zu besuchen, in dem meine Familie gewohnt hatte. Ich wusste die Hausnummer, konnte diese jedoch vorher auf Google Maps etc. nicht finden. So fragte ich, übersetzt mit Google Translate, einige Dorfbewohner danach, immer mit dem Hinweis, dass meine Vorfahren von dort stammten. Ich hatte auch ein altes Foto dabei, auf dem im Hintergrund das Haus zu sehen war.
      Alle Bewohner waren freundlich und bemühten sich, mir zu helfen, wussten auch einige Geschichten zu erzählen. Eine ältere Frau berichtete zum Beispiel, dass nach 1945 der Pfarrer die Schlüssel zu den Häusern an die polnischen Familien verteilte. Zwei ältere Frauen haben mich sogar durch das Dorf geführt, um die Hausnummer zu suchen. Leider ist dies nicht gelungen, weil, wie ich leider erst einige Wochen später erfahren habe, die Hausnummern später geändert wurden. Ich hatte eine Zeit lang sogar Kontakt per WhatsApp zu einer dieser Frauen bzw. ihrer Tochter, dieser ist dann später leider abgerissen.

      Ich wünsche viel Freude auf der Reise.

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      • Bogpomoscher
        Benutzer
        • 19.09.2025
        • 7

        #18
        Hallo Katrin,

        wie war denn Dein Besuch in Bogpomoz? Ich war im Juli auch zum ersten Mal in Bogpomoz auf der Suche nach Spuren der Familien Krüger und Gleske, ich habe zumindest noch ein paar Grabsteine gefunden.

        Viele Grüße

        Peter

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        • scheuck
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2011
          • 5266

          #19
          Zitat von Bogpomoscher Beitrag anzeigen
          Hallo Katrin,

          wie war denn Dein Besuch in Bogpomoz?

          Viele Grüße

          Peter
          Hallo,

          eine interessante und auch berechtigte Frage, Peter! - Katrin war am 27.06. hier zuletzt eingeloggt, das sollte deutlich nach ihrer Reise gewesen sein.
          Schade, dass sie uns nicht wissen lässt, was sie vorgefunden hat .....

          Beste Grüße,
          ​​​​​​Scheuck
          Herzliche Grüße
          Scheuck

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          • Bogpomoscher
            Benutzer
            • 19.09.2025
            • 7

            #20
            Zitat von scheuck Beitrag anzeigen

            Hallo,

            eine interessante und auch berechtigte Frage, Peter! - Katrin war am 27.06. hier zuletzt eingeloggt, das sollte deutlich nach ihrer Reise gewesen sein.
            Schade, dass sie uns nicht wissen lässt, was sie vorgefunden hat .....

            Beste Grüße,
            ​​​​​Scheuck
            Ja, vielleicht hilft ja dieser Anstubser. Interessanterweise bin ich unabhängig von Katrin mit vermutlich exakt dem selben Ortsplan hingefahren, den wir mal von meiner dort geborenen Tante (der Verfasserin?) bekommen haben. Der Ort hat bis auf die Grundstruktur eines Strassendorfes mit einem gewissen Abstand zwischen den einzelnen Höfen nichts mehr mit früher gemeinsam, lediglich zwei Häuser dürften aus der Zeit vor 1945 stammen. Da mir das vorher bewusst war, hatte ich auch gar nicht vor, mit den jetzigen Bewohnern in Kontakt zu treten, obwohl es natürlich hätte sein können, dass sie noch Fotos des alten Gehöftes gehabt hätten. Von daher kann ich nichts Spannendes berichten. War aber trotzdem schön mal hinzureisen und sich dann auch noch die wunderschöne Stadt Thorn an der Weichsel anzuschauen, in der mein Vater damals sein Abitur gemacht hat.

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            • Katrin78
              Erfahrener Benutzer
              • 25.07.2021
              • 167

              #21
              Hallo an alle und danke für den Anstupser. Was soll ich sagen, erst einmal war ich begeistert von allen polnischen Städten die wir gesehen haben und besonders in Thorn habe ich mich verliebt. Zum dem Dörfchen meiner Vorfahren…Ich war sehr aufgeregt und letztendlich irgendwie total überfordert mit meinen Erwartungen und Emotionen. Irgendwie hatte ich wohl innerlich die verklärte Vorstellung dass da irgendjemand ist, der sagt na klar hab ich deine Urgroßeltern und Großvater gekannt, komm rein. Es war dann aber wie Peter schrieb, zu dem ortsplan von damals konnte ich keine Verbindung herstellen, viele neue Häuser und kaum Leute zu sehen. Auf dem Friedhof haben wir immerhin den Grabstein des Taufpaten meiner Urgroßmutter gefunden. Ich war trotzdem sehr berührt und ein bisschen traurig und habe mir ganz heimlich ein Maiglöckchen ausgebuddelt und zu Hause eingepflanzt. So hab ich das Gefühl etwas „Heimaterde“ zu Hause zu haben. Alles in allem war es trotzdem eine tolle Reise und vor allem nach Thorn möchte ich nochmal fahren.

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              • scheuck
                Erfahrener Benutzer
                • 23.10.2011
                • 5266

                #22
                Das Maiglöckchen möge gedeihen und sich vermehren, Katrin!
                Herzliche Grüße
                Scheuck

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                • Bogpomoscher
                  Benutzer
                  • 19.09.2025
                  • 7

                  #23
                  Zitat von Katrin78 Beitrag anzeigen
                  Hallo an alle und danke für den Anstupser. Was soll ich sagen, erst einmal war ich begeistert von allen polnischen Städten die wir gesehen haben und besonders in Thorn habe ich mich verliebt. Zum dem Dörfchen meiner Vorfahren…Ich war sehr aufgeregt und letztendlich irgendwie total überfordert mit meinen Erwartungen und Emotionen. Irgendwie hatte ich wohl innerlich die verklärte Vorstellung dass da irgendjemand ist, der sagt na klar hab ich deine Urgroßeltern und Großvater gekannt, komm rein. Es war dann aber wie Peter schrieb, zu dem ortsplan von damals konnte ich keine Verbindung herstellen, viele neue Häuser und kaum Leute zu sehen. Auf dem Friedhof haben wir immerhin den Grabstein des Taufpaten meiner Urgroßmutter gefunden. Ich war trotzdem sehr berührt und ein bisschen traurig und habe mir ganz heimlich ein Maiglöckchen ausgebuddelt und zu Hause eingepflanzt. So hab ich das Gefühl etwas „Heimaterde“ zu Hause zu haben. Alles in allem war es trotzdem eine tolle Reise und vor allem nach Thorn möchte ich nochmal fahren.
                  Es gibt übrigens einen alten Artikel mit einigen Zeichnungen von Bogpomoz, kennst Du den? Volksfreund-Kalender für Stadt und Land auf das Jahr 1929. 3. Jg : Bergmann, B. Red. : Free Download, Borrow, and Streaming : Internet Archive
                  Hilft ein bisschen sich das Dorf in den vierziger Jahren vorzustellen :-)

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                  • Katrin78
                    Erfahrener Benutzer
                    • 25.07.2021
                    • 167

                    #24
                    Zitat von Bogpomoscher Beitrag anzeigen

                    Es gibt übrigens einen alten Artikel mit einigen Zeichnungen von Bogpomoz, kennst Du den? Volksfreund-Kalender für Stadt und Land auf das Jahr 1929. 3. Jg : Bergmann, B. Red. : Free Download, Borrow, and Streaming : Internet Archive
                    Hilft ein bisschen sich das Dorf in den vierziger Jahren vorzustellen :-)
                    Nein den kannte ich noch nicht, vielen Dank da schau ich doch gleich mal

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                    • Bogpomoscher
                      Benutzer
                      • 19.09.2025
                      • 7

                      #25
                      Zitat von Katrin78 Beitrag anzeigen

                      Nein den kannte ich noch nicht, vielen Dank da schau ich doch gleich mal
                      Ich hätte noch ein schönes Bild für Dich aus dem Jahre 1941 von Erich Scholtis. Es ist zwar im Link ausgewiesen als aus der Weichselniederung bei Danzig stammend, aber das selbe Bild wird in einer Publikation ebenfalls von 1941 (!) Stary Bogpomoz zugeschrieben, da war die Wasserfarbe also noch gar nicht richtig trocken, klingt also sehr verlässlich. So stelle ich mir (etwas romantisch verklärt) die dortigen Höfe vor mit den typischen Wohnstallhäusern. Verwundert war ich nur über die Truthähne :-)
                      Erich Scholtis (1892 Lubiń - 1964 Akwizgran), Chałupa na Żuławach, 1941 - Internet-Auktion / Online-Gebote - Preis - OneBid

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                      • Katrin78
                        Erfahrener Benutzer
                        • 25.07.2021
                        • 167

                        #26
                        Zitat von Bogpomoscher Beitrag anzeigen

                        Ich hätte noch ein schönes Bild für Dich aus dem Jahre 1941 von Erich Scholtis. Es ist zwar im Link ausgewiesen als aus der Weichselniederung bei Danzig stammend, aber das selbe Bild wird in einer Publikation ebenfalls von 1941 (!) Stary Bogpomoz zugeschrieben, da war die Wasserfarbe also noch gar nicht richtig trocken, klingt also sehr verlässlich. So stelle ich mir (etwas romantisch verklärt) die dortigen Höfe vor mit den typischen Wohnstallhäusern. Verwundert war ich nur über die Truthähne :-)
                        Erich Scholtis (1892 Lubiń - 1964 Akwizgran), Chałupa na Żuławach, 1941 - Internet-Auktion / Online-Gebote - Preis - OneBid
                        Auch dafür vielen Dank, so wird es wohl damals typischerweise ausgesehen haben. Die Truthähne...keine Ahnung ob die zur typischen Nutzviehaltung gehörten oder ob das künstlerische Feiheit war Auf jeden Fall haben wir während der Fahrt durch das ländliche Polen des öfteren Fasane gesehen an Feld- und Waldrändern und waren immer ganz begeistert.

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