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  • Mya
    Erfahrener Benutzer
    • 22.01.2010
    • 141

    Was ist eine Hobstadt?

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1614
    Region, aus der der Begriff stammt: Pfalz

    Am 28.01.1614 verkauft Philipp von Bassy aus Walderfingen und seine Frau Catharina und im Namen seines Schwagers Alexander u. Pflegekind an Flörchers Jakob zu Heining u. seinen Schwager Mattheisen Theoballd daselbst eine Hobstadt zu Leiningen u. Land, das Catharina u. Alexander von ihren Eltern in Leidingen geerbt hatten.
    Hat jemand eine Ahnung was eine Hobstadt ist?

    gki

    Das ist eine Hofstätte wo jemand das f für ein b gehalten hat...

    Victoria

    ich denke, es ist einer Feuerstätte oder Bestattungsinstitut.
    Habe das hier gefunden:
    193
    Ħ zur Cappellen
    Leygt eyn hobstadt genant Heyntzen hobstadtt gehoertt D Kerk
    ist w..geb ...tt
    ist leigt deselbst noch eyn hobstadt hoertt D Kerken
    alleyn eyn stall daruff gehoertt den geyr. ..tt Veyten Claus ob^g^
    Hansen Johan } gehoerren den gemeyn hern zu Mersch zue
    und
    Hermes Claus } gehoeren in die gemein zu Mammern
    Nachzulesen unter:

    Dort geht es um die Chronik zu Feuerstättenverzeichnisses.


    rigrü

    Bestattungsinstitut ist natürlich völlig albern und Feuerstätte meint einfach Haushalt. Das passt ja weitgehend zum Begriff Hofstadt. Hobstadt muss dabei nichtmal unbedingt verlesen sein ...

    Friedrich

    ich kann Euch versichern, daß mit der Hobestatt o.ä. schlicht, wie schon gesagt, die Hofstatt, also eine Hofstätte, gemeint ist. So gesehen habe ich gki eigentlich nichts hinzuzufügen.
    Es gibt Gegenden, in denen die Rede von einem Hofmann ist, der dann sprachlich verschliffen zu Hobemann wurde. Zum Schluß hieß ein so benanntes Anwesen schlicht Hohmanns. Das zur Stärkung der Behauptung.
    In meinem Nachbarort wurde ein Anwesen, weil es im Hof des "Mutteranwesens" gebaut wurde, anfänglich Hofes genannt, und jetzt nur noch Hobes.
    Man kann es drehen und wenden wie man will, die Hobstatt o.ä. ist eine Hofstatt.

    Kommentar

    • henrywilh
      Erfahrener Benutzer
      • 13.04.2009
      • 11784

      respee

      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 18. Jh.
      Region, aus der der Begriff stammt:

      Wer weiß, was in Texten des 18. Jh. das Wort respee bedeutet?
      Es ist innerhalb von Kurrenttexten in lateinischen Buchstaben geschrieben, also offenbar ein lateinisches Wort bzw. dessen Abkürzung. Für letzteres könnte sprechen, dass es handschriftlich mit einem Bogen überspannt ist. Es findet sich mehrfach auch bei googlebooks.
      Natürlich ist klar, dass es irgendetwas mit respect zu tun hat.
      Am liebsten wären mir Antworten von denen, die es wirklich wissen.

      Kasstor

      ein bisschen Halbbildung tut's auch. respee = beziehungsweise (respektive)

      Friedrich

      zweimal Halbbildung ist ganze Bildung: Es heißt respektive. Ich kann das nur bestätigen.

      henrywilh

      Zwei Stellen hab ich da:
      Unsern respee gnädigsten Gruß zuvor
      womit Wir euch respee gewogen bleiben
      Da "beziehungsweise" einzusetzen, kommt mir, mit Verlaub, noch merkwürdig vor. Könnt ihr mich noch ein bissel mehr überzeugen?

      scheuck

      Nachdem ich nun bei Tante Google einige Seiten "rauf und runter" studiert habe und "respee" in allen möglichen Texten gefunden habe, bin ich sicher, dass die "Übersetzung" richtig ist.
      Googelt man "respee", kommt man auf Seite 5 zu "Zu Diensten Ihrer Majestät"; dort wird eine Menge an "Vokabeln" und Abkürzungen erklärt; unter anderem auch "respee" = respective (> bzw.; oder; oder auch; insbesondere; sowie)
      Wie wäre es denn damit?
      "Unseren insbesondere gnädigsten Gruß zuvor" oder "womit wir Euch insbesondere gewogen bleiben"?
      - Völliger Unsinn oder durchaus möglich? -

      henrywilh

      Ich denke jetzt auch, dass einerseits die Erklärung richtig ist:
      respee ist die Abkz. von respective.
      Eine andere Frage ist dann, wie man das im jeweiligen Zusammenhang übersetzen sollte.
      Und wenn ich "bezüglich" im allgemeinsten Sinne nehme, so lässt sich das z.B. beim "... gnädigsten Gruß zuvor" übersetzen mit: "gehörigen" oder auch "besonderen" etc.
      Schöne Grüße
      hnrywilhelm

      Kommentar

      • Xylander
        Erfahrener Benutzer
        • 30.10.2009
        • 6449

        Dispens vom Aufgebot Solis

        Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1751
        Region, aus der der Begriff stammt: Köln

        aus den Kölner Generalvikariatsprotokollen habe ich dank freundlicher Hilfe eines Mitglieds einen Dispensvermerk mit der Floskel
        DvA Solis 3.10.1751
        Wie würdet Ihr diese Dispens vom Aufgebot deuten?
        Mir fiel ein "für Elternlose", von solus - allein, einsam
        Grammatisch denkbar wäre ja auch "der Sonne" von sol - Sonne, dann verkürzt vielleicht für dies Solis - Tag der Sonne/Sonntag, was auch die Großschreibung erklären würde. Aber welchen Sinn hätte das? Selbst wenn der Kalenderrechner sagt, der 3.10.1751 war ein Sonntag? Am Schluss solcher Vermerke steht anscheinend immer ein Datum, das ich also für das Datum der Erteilung der Dispens halte, nicht für das Datum des eigentlich vorgeschriebenen Aufgebots, von dem dann Dispens erteilt wurde.
        Das Brautpaar war Maria Anna Hüls und Johann Philipp Martini. Er war Konvertit und kam aus Mirow, nach ihm frage ich noch unter Allgemeines. Seine Eltern sind bei der Trauung nicht als anwesend aufgeführt.

        Kasstor

        der 3.10. war allerdings ein Sonntag, wenn das Rechenprogramm hier: http://www.salesianer.de/util/kalframe.html stimmt.

        Xylander

        danke! und ein anderer Rechner sagt dasselbe. Aber solche Datumsangaben stehen auch sonst am Ende, z.B. DvA 9.8.1754. Ein Freitag, aber hier wurde kein (dies) Veneris - Freitag eingefügt.
        Also sehe ich zwei Möglichkeiten:
        Eigentlich notwendiges Aufgebot und Dispenserteilung lagen beide auf dem 3.10.1751
        oder
        Es heißt "für Elternlose". Das kommt mir plausibel vor. Aber ich finde zwar online-Übersetzungen "allein, einsam" zuhauf, aber eben nicht "elternlos, Waise" o.ä.
        Vielleicht findet oder kennt jemand Sondervorschriften für Waisen? Ich habs probiert, Google books-Funde deuten in die Richtung, aber es ist mal wieder alles zerschnippelt.

        Franzine123

        kann es sein, dass es die Abkürzung der Worte "Dispens vom Archidiakon" sein? Auf der Webseite http://www.melle-geschichte.de/9.html kannst du lesen: "Archidiakon ist [ein] Mitglied des Domkapitels mit dem Recht zur Überprüfung der ihm zugewiesenen Pfarreien." Je nach den örtlichen Gegebenheiten und Zuständigkeiten könnte ich mir das jedenfalls vorstellen.
        Das "Solis" könnte dann ja für Sonntag stehen, - nämlich für den Sonntag, an die Dispens erteilt wurde.

        Xylander

        Es handelt sich hier um eine Auswertung der Kölner Generalvikariatsprotokolle durch die WGfF. Die Abkürzung bedeutet Dispens vom Aufgebot.
        Das ist also weniger das Problem, es geht mehr um "Solis". Da ich inzwischen trotz ausgiebiger Suche keine Erläuterung und keinen Parallelfall gefunden habe, bleibt es vorläufig bei den beiden Möglichkeiten:
        entweder "Dispens vom Aufgebot am Sonntag" oder "Dispens für Elternlose".
        Inzwischen tendiere ich mehr zum Sonntag, wegen der Großschreibung, und weil es für einen Waisen das eindeutige Wort "orphanus" gegeben hätte.

        auch im Archiv des Erzbistums, wo ich gerade angefragt habe, ist man der Meinung: Sonntag. Weitere Beiakten gibt es zu diesem Vorgang dort nicht.
        Zuletzt geändert von Xylander; 20.10.2012, 08:49.

        Kommentar

        • henrywilh
          Erfahrener Benutzer
          • 13.04.2009
          • 11784

          Anrede-Abkürzung

          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1756
          Region, aus der der Begriff stammt: Mecklenburg-Schwerin

          der Landesherr (Großherzog) lässt schreiben an einen "Oberforstinspector xy und den Amtmann yz".
          Die Anrede ist abgekürzt:
          E?aElg
          Wie wir alle wissen, gilt folgendes:
          E=Ehrsame(r) oder Ehrenveste(r)
          a = auch
          lg = liebe(r) getreue(r)
          Die Frage bezieht sich also nur auf die E:
          Was steht hinter dem ersten E? Vielleicht ein v?
          Kann man sich einer bestimmten Bedeutung ganz sicher sein? -
          oder sollte man die Abkürzung bei der Transkription so stehen lassen?

          Dunkelgraf

          ich halte das hinter dem E eigentlich für ein u, wegen dem ´ drüber.
          und würde meinen es heißt Ehrbaren u Ehrenvesten.
          Die Unterschrift lieber getreuer, hatte ich so auch noch nicht(offenbar bin hier hier nicht genug allgemeingebildet)
          Ich hatte, wenn's ausgeschrieben war "löblich getreuer".
          Das könnte aber natürlich auch von Region und Region oder Amtsperson verschieden sein.

          Kögler Konrad

          Wie wir alle wissen, kann E auch Edler bedeuten.
          Nehmen wir das v an: Ehrenvester auch Edler, lieber, getreuer
          Das wär mein Vorschlag, hab aber nix gegen einen Rückschlag.

          henrywilh

          Wie wir alle wissen, weiß Konrad besonders gut Bescheid.
          Ich übernehm das dann so und setze in Klammern "vermutlich" hinzu.
          Angehängte Dateien
          Schöne Grüße
          hnrywilhelm

          Kommentar

          • dosi
            Erfahrener Benutzer
            • 13.07.2012
            • 264

            Todesgrund Fraise = plötzlicher Kindstod?

            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1800
            Region, aus der der Begriff stammt: Österreich

            Was bedeutet Fraise?

            Nik

            Google sagt: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_h...sbezeichnungen und http://books.google.de/books?id=ECiA...nkheit&f=false
            Auf den ersten Link wurde hier schon hingewiesen: http://forum.ahnenforschung.net/show...t=77265&page=8

            Xtine

            schau auch mal hier: Frais / Fraisen
            Zuletzt geändert von dosi; 24.10.2012, 13:15.

            Kommentar

            • Ditthardt
              Erfahrener Benutzer
              • 28.10.2010
              • 634

              Berufsbezeichnung "Redell"

              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1740er
              Region, aus der der Begriff stammt: Herborn/Hessen

              ich habe hier eine Berufsbezeichnung, die ich weder in der Literatur noch im Internet gefunden habe. Ich lese "Redell" und habe euch die betreffenden Einträge mal eingestellt. Diese Berufsbezeichnung findet sich noch öfter in diesem Kirchenbuch. Weiß jemand, was damit gemeint ist?

              Friedrich

              gut, daß Du den Scan eingestellt hast. Es ist nämlich kein Redell, sondern ein Pedell. Siehe hier.
              Angehängte Dateien
              Zuletzt geändert von Ditthardt; 24.10.2012, 16:39.
              Gruß, B a s t i a n
              ___________________________
              Kreuzburg (Oberschlesien): Anders
              Margonin (Posen): Draheim
              Raum Kolmar (Posen): Saegert
              Flatow-Czernitza: Heldt/Zimmermann
              Raum Preuß. Stargard: Hildebrandt/von Zielinski
              Guttstadt: Wohlgemuth/Rautenberg/Schiminski

              Kommentar

              • Thomaschowski
                Erfahrener Benutzer
                • 24.04.2008
                • 201

                Gerichtsbote

                Was ist ein Gerichtsbote?

                Ex-DeutschLehrer

                Wie es das Wort sagt - jemand, der bei einem Gericht als Bote angestellt ist.
                Heute übernimmt diese Aufgabe die Post oder der Gerichtsvollzieher.

                Kommentar

                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11336

                  Kennt jemand das Symbol für den preußischen Fuß?

                  Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1862
                  Region, aus der der Begriff stammt: Langewiese, Wittgenstein

                  wer weiß, welches Symbol man 1862 für den preußischen Fuß nahm? Kann es das im Anhang sein? Dritte Zeile, ganz rechts.

                  AnGr

                  ja, das ist das Zeichen ( Bogenminute) für den preussischen Fuß!



                  hier nochmal eine Ergänzung aus alter Quelle auf Seite römisch LIII ( 53 ).
                  http://books.google.de/books?id=1BA7...page&q&f=false
                  In meinem Altpapier hab ich noch was gefunden, demnach ergibt sich ' = Fuß, " = Zoll, '''= Linie, die Zeichen wurden entsprechend wie auf Deinem und meinem Dokument unterstrichen!


                  Friedrich

                  Hochachtung vor Deinem Altpapier! Wirf es bitte nicht weg!
                  Angehängte Dateien
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                  Kommentar

                  • wbirkenstock
                    Benutzer
                    • 19.11.2010
                    • 9

                    Was bedeutet bei Ahnen aus den Niederlanden der Zusatz "nee" vor dem Nachnamen?

                    18. Jahrhundert
                    Region, aus der der Begriff stammt: Niederlande


                    Klingerswalde39_44

                    das kenn ich eigentlich nur aus dem Französischen: neé (oder ne)
                    dort heisst es "geboren".
                    also beispielsweise: Anna Schmidt neé Meier (also geborene Meier)

                    Asphaltblume

                    Der accent kommt aufs erste e (née), aber sonst stimmt's.
                    Übrigens haben auch "bessere Kreise" (aus dem Bürgertum) gern "née" statt "geborene" gesagt. Und in von Napoleon eroberten Gebieten sowieso.

                    Frank Böhm

                    Im englischen ist dies übrigens auch ein gebräuchlicher Ausdruck, um den Mädchennamen einer Frau anzuzeigen.

                    Wallone

                    Die Frage bezieht sich auf Einträge aus dem des 18. Jahrhundert wo man sich kaum "née" aus dem Französischen vorstellen könnte.
                    Vielleicht geht es einfach um eine Reihe von Spalten wo "nee" also "nein" als Antwort gegeben wäre.

                    Friedrich

                    das denke ich doch. Seit Ludwig XIV von Frankreich, dem Sonnenkönig, prägte die französische Kultur doch sämtliche Nachbarstaaten. Schau Dir nur mal Friedrich den Großen an, dem lag Französisch mehr als Deutsch. Ich persönlich bin klar für née gleich geborene.

                    Wallone

                    Ja Friedrich, Du hast vielleicht Recht aber ich dachte an das Standesamt nach dem napoleonischen Beispiel, das erst 1811, also im 19. Jahrhundert, in die Niederlande eingeführt wurde.
                    Der Friedrich der Große, der sprach doch Deutsch zu seinen Soldaten und zu den Pferden aber Französisch im Hof. Oh la la!

                    Kommentar

                    • HugoHabicht
                      Erfahrener Benutzer
                      • 30.05.2011
                      • 168

                      Abkürzungen auf Personenkarten aus der Zeit von 1930-1960

                      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1930-60
                      Region, aus der der Begriff stammt: Oberfranken

                      auf diversen standesamtlichen Personenkarten aus der Zeit von 1930-1960 finden sich folgende Abkürzungen:
                      a) "B." oder "T." bei den Namen der Eltern, z.B.:
                      Vater: B. Hans, Schuhmacher / Mutter: B. Grete geborene Müller
                      Vater: T. Johann, Bergmann / Mutter: T. Marianne geborene Huber
                      b) Bei Vater und Mutter gibt es dann noch je 2 Zeilen, die mit "w.z." und "v.z." beginnen - dahinter steht dann jeweils ein Ort. Das steht dann sicher für "wohnhaft zu" und "verstorben zu", oder?
                      c) In der Spalte "Religion" findet sich bei einer Person das Kürzel "vd."; darunter kann ich mir nur "verschieden" vorstellen, also evtl. "konfessionslos"?

                      Vater:
                      T. Johann
                      Beruf Schuhmacher
                      Religion vd.
                      w.z. -
                      v.z. Müllershausen

                      Mutter:
                      T. Berta
                      geborene Huber
                      Religion rk.
                      w.z. Müllershausen
                      v.z. -

                      Kastulus

                      Kastulus hatte ein ähnliches Problem. Lösung: Beim zuständigen Standesamt anrufen oder mailen! Diese Mitarbeiter haben auf Anhieb gewusst, was die Abkürzung bedeutet hat. Bei mir wars ein "E" - ich dachte ehelich, dabei hieße es "eigene Karte"!

                      Mark Obrembalski

                      Zu den Religionen gibt es unter
                      http://zope.dz-portal.de/Formularcen...cuments/BAS102
                      eine Übersicht, die freilich für die heutige Zeit und für das Lohnsteuerverfahren gilt. Dort ist "vd" tatsächlich als "konfessionslos" bzw. "Verschiedene, in das Kirchensteuerverwaltungs- verfahren nicht einbezogene Religionsgemeinschaften" aufgeführt. Vermutlich wird der Schlüssel für die Standesämter nicht anders ausgesehen haben. Finden sich außer "rk" noch andere Abkürzungen aus der Liste in den Standesamtsunterlagen?

                      HugoHabicht

                      das mit "vd" stimmt sicher so, denn der Betreffende war "Erzkommunist" und als solcher aus Überzeugung konfessionslos. Man erwartet halt laienhaft eher "ohne Bekenntnis", "konfessionslos" oder "-", aber das "vd" ist/war ja belegbar Usus.

                      henrywilh

                      für wz und vz halte ich deine Erklärung für praktisch sicher.
                      Bei B. und T. helfen vielleicht noch weitere Angaben:
                      Ist das bei Heirats- und Geburtseinträgen unterschiedslos?
                      Ist das bei Braut und Bräutigam unterschiedslos?
                      Meine Forschungsschwerpunkte:

                      Oberallgäu - Fam. Graf, Schiebel, Geiß, Kappeler südl. von Kempten
                      Niederbayern - Fam. Heigl, Pillmayer, Sigl, Lehner aus dem Raum Straubing
                      Mittelfranken - Fam. Heinlein, Ringler, Koch, Pickel aus Fürth und Umgebung
                      Sudetenland - Fam. Turnwald, Keckstein, Werdan, Winkler aus Kostelzen u.a. / Kreis Mies

                      Salzburg/Lungau - Fam. Sampl, Gruber aus St. Michael und Umgebung
                      Oberösterreich - Fam. Hochholzer, Jobst, Pichler, Bauer im nördl. Hausruckviertel

                      Kommentar

                      • riedlmax
                        Benutzer
                        • 04.11.2012
                        • 8

                        "Copulatorum"

                        Was ist genau ein "Copulatorum"?


                        Rieke

                        Da ist ein Heiratsbuch, wo die Heiraten eines Pfarrbezirks eingetragen werden.
                        Tante Guhgel kann Dir noch viel mehr Auskunft geben

                        Paul Otto

                        schau auch bitte hier nach!


                        GiselaR

                        klar geht es hier um (wohl eine Auflistung von) Verheirateten.
                        Genau genommen aber steht das Wort in der Form des Genitiv Plural (Wesfall in der Mehrzahl).
                        Also heißt es "der Verheirateten". Das Wort vornedran fehlt entweder oder wurde weggelassen, weil aus dem Zusammenhang eh klar war, ob es eine Liste, Buch, Index, Verzeichnis, oder was auch immer war.

                        gki

                        der übliche Begriff wäre "liber copulatorum", also "Buch der Eheschließungen".

                        Kommentar

                        • Ostpreussin
                          Erfahrener Benutzer
                          • 17.06.2012
                          • 932

                          2c - Was ist denn das für eine Abkürzung?

                          Quelle bzw. Art des Textes: Juristischer Bericht
                          Jahr, aus dem der Text stammt: 1826
                          Ort/Gegend der Text-Herkunft: Ostpreußen
                          benötige Hilfe beim Deuten einer Abkürzung, die ich noch nie zuvor gesehen habe, von der ich aber vermute, daß sie für "der/ die Genannte" stehen müsse.
                          Das zu Anfang des Monats Juli v. J. im Kirchdorfe Medenau verbreitete Gerücht, die Ehefrau des Eigenkäthners Christall daselbst habe heimlich geboren, und das Kinde beiseite geschafft, veranlaßte den dortigen Pfarrer, Superintendenten Besthorn, als der 2c. Christall auf Befragen seine gänzliche Nichtwissenschaft von einer Niederkunft seiner Frau gegen ihn behauptet hatte, die verehelichte Christall durch die Hebamme Tiedemann besichtigen zu lassen."
                          Da steht natürlich keine kleine 2, aber der Buchstabe sieht einer kleinen 2 sehr ähnlich, ist aber irgendwie eckiger.... Wer weiß, was das ist? Lieben Dank im voraus und viele Grüße, Tina

                          henrywilh


                          Das heißt "etc."!
                          Man setzte das ein, weil die darauf genannte Person schon erwähnt wurde; man wollte nicht sämtliche Angaben zu ihm wiederholen.

                          Ostpreussin

                          Wie kriege ich das denn auf meiner Tastatur hin? Gibt es da ein Sonderzeichen für?

                          henrywilh

                          Nein, das ist total oldfashioned.
                          Mein scan ist aus wikipedia ("et cetera")

                          Ostpreussin

                          Blöd nur, wenn man wörtlich zitieren muß, es mangels Zeichen aber nicht kann.

                          henrywilh

                          Doch, das kann man zitieren. Es handelt sich ja um ein "e" und ein "c" (als Abkürzung für "et cetera" oder "etc.".
                          Ich würde zitieren: "e.c." und eventuell als Erläuterung dahinter schreiben: "[etc.]"

                          henrywilh

                          In dem o.g. Wikipedia-Artikel steht, dass diese Form der Abkürzung eine Besonderheit des Frakturdruckes ist und
                          dass das erste Zeichen "das tironische Et" sei.
                          Also kein e, sondern das ganze Wort "et"!
                          Das zweite Zeichen ist ein "c.", das ist ja klar.
                          Folglich haben wir da: et c.
                          Folglich zitiert man ganz richtig: "etc."

                          gki

                          ⁊ <== wenn man das per Unicode eingibt kann man das durchaus "korrekt" zitieren. Mit der Angabe "etc" hätte ich aber auch kein Problem.

                          Ostpreussin

                          aber was heißt denn "per Unicode"? Heißt das, ich finde diesen eckigen Punkt in meinen Word-Sonderzeichen, füge ihn in den Text ein, und dann verwandelt er sich? Oder bleibt er so, also als eckiger Punkt? Mir darf bei dieser Arbeit echt kein Fehler unterlaufen...

                          gki

                          Ich muß zugeben, daß ich das Zeichen aus der Wikipedia kopiert habe:
                          http://de.wikipedia.org/wiki/Unicode..._Interpunktion
                          Wenn das bei Dir nur als eckiger Punkt auftaucht, hat der von Dir verwendete Font dieses Zeichen nicht. Ich würde daher davon abraten, es zu verwenden und beim "etc" bleiben.
                          Viele Grüße von der Ostpreussin

                          "Der Umgang mit Büchern führt zum Wahnsinn" (Erasmus von Rotterdam)

                          Kommentar

                          • Johannes v.W.
                            Erfahrener Benutzer
                            • 02.05.2008
                            • 1150

                            “im thumsegt begraben” ?

                            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1593
                            Region, aus der der Begriff stammt: Meseberg, Mark Brandenburg

                            In Bezug auf diesen Parallelfaden und dank des Fotos von Bettina, kann das genaue Todes- und Begräbnisdatum des Anna v. der Groeben geb. v. Oppen nun bestimmt werden. Dazu gab es bisher Unschärfen in der Literatur.
                            Hier das Bild im Detail: http://forum.ahnenforschung.net/atta...9&d=1352102415
                            Unter dem Portrait steht die foldende Inschrift:
                            Anna v. Oppen
                            ist Ao. 1593. den Tagk triumregū [= Dreikönigstag = 6.1.] auf den Abendt zwischen 9 und 10 uhr zu Cölln an der Spree Seligklich entschlaffen und folgendes den 14. Januarii im thumsegt daselbste begraben worden der Sel. gott gnedigk Sey.
                            Meine Frage in die Runde: wo ist sie nun genau bestattet?

                            Gaby

                            siehe hier: https://www.google.de/search?tbm=bks...%C3%B6ln&btnG=

                            jele

                            sie ist tatsächlich im Alten Dom zu Cölln/Spree beigesetzt worden.
                            In der Chronik der Cöllner Stadtschreiber ist zum Jahre 1593 zu lesen:
                            Den 10. [januario] ist Ludwig v. Grobens hausfrau in der hochzeit krank worden.
                            ...
                            Den 14. [januario] ist Ludwig von Grobens hausfrau Anna von Oppen, Caspar von Oppens tochter, begraben.

                            ergänzend noch die LP (allerdings ohne Lebenslauf!) auf sie, die zu allem Überfluss als Todestag den 7. Januar nennt:
                            Leichpredigt Bey dem begrebnis der Edlen vnnd ehrentugentsamen Frawen Anna von Oppen Des Ludowigs von Grœben Churfuerstlichen Brandeburgischen Cammerers vnd geheimden Rahts Hausfrawen seliger gedechtnis Welche den 7. Januarij 1593. zu Cœln an der Sprew entschlaffen vndden 14. Januarij im Thumbstifft daselbs [...] begraben worden Gethan Durch M. Hieronymum Prunnerum Churfuerstlichen Brandeburgischen Hoffprediger [et]c.
                            (Wolfenbüttel, Herzog August-Bibliothek)

                            Johannes v.W.

                            Aus der Leichenpredredigt rührt also die Unschärfe des Datums. Das werde ich auf jeden Fall mal in die Notizen schreiben, auch wenn ich hier der Inschrift mehr traue: immerhin lebte der Ehemann noch und hätte den Fehler bei jedem sonntäglichen Kirchgang vor Augen gehabt...
                            Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

                            Kommentar

                            • Dunkelgraf

                              Unter die Halle begraben

                              Jahr, aus dem der Begriff stammt:
                              Region, aus der der Begriff stammt:

                              ich habe in einem Kirchenbuch zwischen 1650 und 1690 mehrfach bei den Sterbeeinträgen die Bezeichnung: Ist auf dem Gottesacker unter die Halle begraben worden. Wie hab ich mir denn sowas vorzustellen? Gab es so etwas öfters?
                              Es handelt sich um eine kleine Ortschaft mit ca. 300 Einwohnern und einem Adelssitz. Die Adligen wurden durchweg in der Kirche beigesetzt. Unter die Halle wurden überwiegend Bedienstete der Adligen, aber auch Angehörige der Pfarrfamilien, der Försterfamilien und einmal ein Schultheiß begraben.
                              Kennt jemand so etwas auch von anderswoher?

                              jele

                              es wird sich wohl um eine Gruft handeln. Darf man fragen, um welche Gemeinde es sich handelt?

                              henrywilh

                              Erstens weiß ich es auch nicht.
                              Zweitens ergeben meine Recherchen, dass es sich nicht um eine Gruft handeln muss, sondern um den überdachten Vorbau der Kirche bzw. Kappelle auf dem Kirchhof:


                              Paul Otto

                              gebe einmal Hallenkrypta auch Krypta ein.

                              henrywilh

                              Hallenkrypten gab es nur bei großen Kirchen, Kathedralen. Zur Halle "auf dem Gottesacker ..." passt das eher nicht.

                              Ostpreussin

                              kann es sein, daß dort statt "unter die Halle" eigentlich "unter die Helle" steht? Dann würde das einen Sinn ergeben, da Helle ja die Bezeichnung für ein "weitläufigeres (abschüssiges) Gelände oder Feld" ist

                              jele

                              in Halle/Saale gibt es heute noch einen Gottesacker.
                              Auf der entsprechenden Wikipediaseite (http://de.wikipedia.org/wiki/Stadtgottesacker) finden sich Bilder, u.a. von Arkaden, die dem Gesuchten schon sehr entsprechen.

                              henrywilh

                              Ja, diese Art von Arkaden werden auch bei anderen Friedhöfen erwähnt. Aber sie werden "Hallen" genannt - also im Plural.
                              Mit dem Singular - "unter die Halle" - müsste der Vorraum der Friedhofskapelle gemeint sein.

                              Asphaltblume

                              Ich hab mich vorhin erst über die Formulierung der Überschrift der letzten Spalte in der Gestorbenenabteilung im Kirchenbuch gewundert - "Kirchhof, wohin er begraben worden" (KB von 1895, Land Brandenburg).
                              "Unter die Halle begraben" entspricht dem ja.

                              honkytonk

                              das Langschiff einer Kirche nennt man auch Halle, früher wurden dort unter dem Boden auch Personen begraben, also "unter die Halle begraben".
                              Viele alte Kirchen haben noch Epitaphen und Grabplatten, die auf solche Gräber in einer Kirche hinweisen.
                              In Köln wurde diese Praxis unter Napoleon abgeschafft und der Melatenfriedhof angelegt, siehe dazu hier.

                              Dunkelgraf

                              Also Vorhalle oder Friedhofskapelle kann ich denke ich ausschließen. Die Ortskirche befindet sich noch heute mitten im Friedhof, da gab es keine Friedhofskapelle.
                              So eine Art Arkaden könnten es schon sein, dann aber vermutlich nur ein Bogen? Eine Gruft schließe ich aus, so etwas wird ganu bei den Adligen, die in die KIrche begraben wurden erwähnt.
                              Ich hänge mal alle Einträge an.
                              Bei einem Eintrag heißt es, dass man den Sarg in die Kirche trug und dann hinaus auf den Gottesacker, wo er unter die Halle begraben wurde. Es wurden die Toten hier offebar auch nicht eingemauert wie in einer Gruft, sondern tatsächlich zur Erden bestattet, wie es formuliert ist.
                              Halle.doc

                              henrywilh

                              1) Das ist kein Argument, die "Vorhalle" auszuschließen. Auch und gerade, wenn die Kirche mitten auf dem Friedhof steht!
                              2) Du hast uns in deiner Anfrage
                              "unter der Halle"
                              "vor der Halle" und
                              "in die Halle"
                              unterschlagen!

                              Dunkelgraf

                              aber aus dem einen Eintrag schließe ich, dass die Halle doch etwas entfernt von der Kirchentür/ Vorhalle war, hätte es sonst der Pfarrer so geschrieben?
                              erstlich in die Kirche getragen u dann uf den Gottesacker zu seinem Ruhebettlein begleitet u unter die Halle begraben worden,
                              [/quote]2) Du hast uns in deiner Anfrage "unter der Halle" "vor der Halle" und "in die Halle" unterschlagen![/quote]
                              Das stimmt leider! Das war mir im ersten Momnent nicht so wichtig. Weil ich einfach wissen wollte, was für eien Art Halle das gewesen sein sollte.
                              Zuerst dachte ich sogar es war so eine Art Wagenhalle? Aber es ist wahrscheinlich schon sowas wie eine einzelne Arkade, vielleicht an der Kirchenseite oder sowas?
                              Verzeihst du mir nochmal?

                              henrywilh

                              Handelt es sich um Hessberg bei Hildburghausen?
                              Wäre interessant, mal eine Abbildung von der dortigen Kirche (inmitten des Friedhofes) zu sehen.

                              Dunkelgraf

                              ja es handelt sich um Heßberg bei Hildburghausen.
                              Ich will mal versuchen den Leiter des Hildburghäuser Stadtmuseums anzuschreiben, vielleicht hilft er mir weiter.

                              henrywilh

                              Dies ist die Kirche in Heßberg.
                              (Quelle: http://www.flickr.com/photos/ulri/3452294056/)
                              Der Teil rechts mit dem offenen Spitzbogen (roter Pfeil) dürfte der Eingang sein, also Westen. Wenn man durch den Bogen hineingeht (vermutlich ist gegenüber noch ein weiterer vorhanden), befindet man sich in einem offenen Vorbau - der "Halle".


                              Dunkelgraf

                              Da könntest du direkt recht haben.
                              Mal sehen, was der Kreisheimatpfleger von Hildburghausen schreibt.
                              Werde wohl dmenächst mal selbst dahinfahren und mir das aus der Nähe angucken.

                              der Turm auf dem Bild ist ein Neubau aus der Mitte des 18 Jahrhunderts. Also der Torbogen, den man sieht ist nicht die erwähnte Halle. Aber just da, wo der Turm steht (Kirche war vorher kleiner), gab es vom Ende der Kirche bis zur nördlichen Friedhosmauer einen überdachten Säulengang entlang der östlichen Friedhofsmauer, der als Halle bezeichnet wurde. Also schon sowas wie eine einzelne Arkade. Der Kreisheimatpfleger hat geschrieben, man würde sowas Composanto nennen. Google liefert dazu auch einige Bilder, kommt eigentlich den Arkaden gleich.
                              Hammer alle wieder was gelernt --- zumindest ich

                              Friedrich

                              woraus ich schließe, daß Dein Name alle ist? Ich weiß, ich kann's manchmal nicht lassen...
                              Zuletzt geändert von Gast; 14.11.2012, 00:00.

                              Kommentar

                              • MartinaOE
                                Erfahrener Benutzer
                                • 15.04.2010
                                • 109

                                Beruf Rößler?

                                Jahr 1872, aus dem der Begriff stammt: Region Sauerland, aus der der Begriff stammt:

                                der Begriff stammt auf einem Kirchenbuch aus dem Jahr 1872. Ich bin nicht sicher, ob damit ein Beruf oder ein "genannt Name" gemeint ist. Gab es einen Beruf "Rößler" und was hat er bedeutet?

                                Xtine

                                ja, den Beruf gibt es, siehe im Krünitz Rößler oder auch bei den Grimms Rößler
                                Mynar/ Drössler im Raum Vratimov, Poprad, Botenwald/ Butovice, Hof/ Dvorce, Zabreh
                                Schoppe, Kühr im Raum Kr. Olpe

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