Ludimagister

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  • Madeleine
    Erfahrener Benutzer
    • 07.05.2009
    • 192

    [gelöst] Ludimagister

    Jahr, aus dem der Begriff stammt:
    Region, aus der der Begriff stammt:


    Guten Tag,

    Was kann ein Ludimagister als Beruf in 1724 im Rhein-Mosel Land sein ?

    Gruss
    Madeleine
    Familie GÜNTHER (marktnachen Schiffer auf der Mosel) und familie GILBERG (Korbmacher - Mosel) - Ferchland (Magdeburg)- Grossert (Leipzig)
  • Horst von Linie 1
    Erfahrener Benutzer
    • 12.09.2017
    • 20006

    #2
    Hallo,
    ein Dorfschullehrer.

    Nur weil da Meister steht, sollte er nicht gleich zum Direktor befördert werden.
    Zuletzt geändert von Horst von Linie 1; 26.03.2019, 14:23.
    Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
    Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
    Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

    Und zum Schluss:
    Freundliche Grüße.

    Kommentar

    • henrywilh
      Erfahrener Benutzer
      • 13.04.2009
      • 11784

      #3
      "Dorfschullehrer" ist nicht richtig.
      Es finden sich "Ludimagister" auch in Städten, u.a. sogar in Nürnberg:



      "Grundschullehrer" ist richtig.
      Schöne Grüße
      hnrywilhelm

      Kommentar

      • Anna Sara Weingart
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2012
        • 15111

        #4
        Hallo
        Dort steht: "Der Ludimagister rückt an der Spitze seiner Untergebenen aus"
        Demnach war er in diesem Fall wohl vielleicht auch so etwas wie ein Schuldirektor.
        Viele Grüße

        Kommentar

        • Madeleine
          Erfahrener Benutzer
          • 07.05.2009
          • 192

          #5
          Danke für die Antworten. Ich vermute, in einem Dorf mit 150 Einwohnern, war sicher ein Lehrer auch Schuldirektor, ausser wenn er anderswo gelehrt hat.
          Schöne Grüsse
          Madeleine
          Familie GÜNTHER (marktnachen Schiffer auf der Mosel) und familie GILBERG (Korbmacher - Mosel) - Ferchland (Magdeburg)- Grossert (Leipzig)

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          • Kasstor
            Erfahrener Benutzer
            • 09.11.2009
            • 13440

            #6
            Was soll denn hier Schuldirektor heißen?

            Natürlich hatte ein Dorfschulmeister auch ein paar Verwaltungsarbeiten zu verrichten, aber in kleinen Orten waren es teilweise sogar Laien, die das Amt des Lehrers ausübten, teilweise neben anderen Funktionen, zB Küster vgl zB https://www.teamwork-schoenfuss.de/l...her-und-heute/ und andere Funde zu Schulmeister.



            Frdl Grüße


            Thomas
            FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

            Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

            Kommentar

            • henrywilh
              Erfahrener Benutzer
              • 13.04.2009
              • 11784

              #7
              Wie lautet die Frage?
              Nicht, was ein Dorfschulmeister war, sondern was man sich unter einem "Ludimagister" vorzustellen hatte.

              Da findet man in Lexika u.ä. meistens einfach "Schulmeister"; mehrfach "Elementarlehrer"; aber hier sogar einen "Rektor der Lateinschule" (und zwar in einer seriösen Quelle:


              ABER: 16. Jh.!

              Es ist also wie meistens bei solchen Begriffserklärungen: Am besten kein Lexikon, kein Wörterbuch konsultieren - sondern möglichst Originalquellen AUS DER ZEIT UND REGION.
              Schöne Grüße
              hnrywilhelm

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              • Mismid
                Erfahrener Benutzer
                • 21.02.2009
                • 997

                #8
                Also ich habe auch einen solchen in der Ahnenliste und es gibt da eine Beschreibung der Schule in einer späteren Zusammenfassung der verschiedenen Lehrer über die Jahre.
                In den kleinen Schulen gab es oft nur einen Hauptlehrer. Dieser konnte oder mußte, je nach Auslastung und Anzahl der Schüler Unterlehrer einstellen, die er aus seinem Budget bezahlen und verköstigen mußte. Einen Direktor gab es da meist nicht.

                Kommentar

                • Kasstor
                  Erfahrener Benutzer
                  • 09.11.2009
                  • 13440

                  #9
                  Zitat von henrywilh Beitrag anzeigen
                  Wie lautet die Frage?
                  Nicht, was ein Dorfschulmeister war, sondern was man sich unter einem "Ludimagister" vorzustellen hatte.

                  Da findet man in Lexika u.ä. meistens einfach "Schulmeister"; mehrfach "Elementarlehrer"; aber hier sogar einen "Rektor der Lateinschule" (und zwar in einer seriösen Quelle:


                  ABER: 16. Jh.!

                  Es ist also wie meistens bei solchen Begriffserklärungen: Am besten kein Lexikon, kein Wörterbuch konsultieren - sondern möglichst Originalquellen AUS DER ZEIT UND REGION.

                  Den Beitrag verstehe ich jetzt nicht so ganz. Zum Zeitpunkt meines Beitrages war klar, dass es sich um einen Dorflehrer handelte. Und wie der Pastor, der vielleicht nur seiner Latein-Leidenschaft frönte, seine Schäflein bezeichnete, ist für den Aufgabenbereich eines Lehrers in einem kleinen Dorf nicht so relevant, meine ich.


                  Frdl Grüße


                  Thomas
                  FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                  Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

                  Kommentar

                  • Anna Sara Weingart
                    Erfahrener Benutzer
                    • 23.10.2012
                    • 15111

                    #10
                    Ein "Ludimagister" an einer größeren Stadtschule des 16. Jht. konnte also in der Tat das sein, was man im Sinne "Schuldirektor" übersetzen würde, siehe dazu den Bildanhang.

                    Das ist doch eine interessante Erkenntnis, auf die uns Henry da hingewiesen hat. Dass es für den vorliegenden Fall - ein Dorf im 18.Jht. - nicht relevant sein dürfte, weiß er ja selber. Aber vielleicht gab es auf Dorfschulen noch andere Lehrer, die sich nicht "Ludimagister" nennen durften? Der "Ludimagister" also vielleicht eine höhere Stellung, höheres Ansehen oder bessere Ausbildung und Bezahlung haben könnte als sonstige (Hilfs-)lehrer.

                    Quelle: Joseph Dück (1845): Geschichte des Kronstädter Gymnasiums
                    Angehängte Dateien
                    Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 27.03.2019, 00:05.
                    Viele Grüße

                    Kommentar

                    • Interrogator
                      Erfahrener Benutzer
                      • 24.10.2014
                      • 1984

                      #11
                      Hallo,

                      ludimagister ist eine Kombination von ludus = Spiel; Zeitvertreib; Elementarschule!
                      Magister = Lehrer

                      also Grundschullehrer
                      Gruß
                      Michael

                      Kommentar

                      • Huber Benedikt
                        Erfahrener Benutzer
                        • 20.03.2016
                        • 4650

                        #12
                        Du hast sicher recht mit der Herleitung aus den zugrundeliegenden lateinischen Begriffen.
                        Das hat aber seine Tücken:
                        1) haben die einzelnen Worte schon verschiedene Bedeutung (je nach Kontext und wohl auch Zeit ....Früh-, Mittel-Spätlatein)
                        2) muss die Kombination mehrerer Lateinwärter nicht alleine die Bedeutung der einzelnen Worte widerspiegeln
                        3) unterliegen die Begriffe selbst einer Zeit- und Kontextabhängigen Bedeutung

                        Als Beispiel praefectus von prae und ficere ,vorn hinstellen.
                        Der Präfekt ist nun nicht bloss der "Vornhingestellte" sondern der Stellvertreter des Kaisers, der Verwalter, der Oberst, der Kommandant (Militär), der Burggraf, der Bürgermeister, der Oberlehrer und vieles mehr....(alleine frag C. nennt 9 Bedeutungen)
                        Sagts halt einfach "Schullehrer" zum ludimagister, die genaue Tätigkeit ist dann dem örtl. und zeitl. Kontext zu entnehmen
                        Zuletzt geändert von Huber Benedikt; 27.03.2019, 11:17.
                        Ursus magnus oritur
                        Rursus agnus moritur

                        Kommentar

                        • henrywilh
                          Erfahrener Benutzer
                          • 13.04.2009
                          • 11784

                          #13
                          Genau DAS wollte ich in #7 rüber bringen.

                          Aber die Bayern können halt (fast) alles besser.
                          Schöne Grüße
                          hnrywilhelm

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                          • fps
                            Erfahrener Benutzer
                            • 07.01.2010
                            • 2188

                            #14
                            Zitat von Huber Benedikt Beitrag anzeigen
                            Sagts halt einfach "Schullehrer" zum ludimagister, die genaue Tätigkeit ist dann dem örtl. und zeitl. Kontext zu entnehmen
                            Exakt auf den Punkt gebracht!
                            Gruß, fps
                            Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

                            Kommentar

                            • Huber Benedikt
                              Erfahrener Benutzer
                              • 20.03.2016
                              • 4650

                              #15
                              Das war mir klar, dass der ludimagister aus H. Oldendorf
                              sich darüber mokieren wird.
                              Ich habs nicht als Antwort auf #7 sondern als Antwort auf die Herleitung aus den lat. Grundworten verstanden (interogator)
                              Ursus magnus oritur
                              Rursus agnus moritur

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