DNA-Genealogie

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Alter Fritz
    Benutzer
    • 04.01.2010
    • 86

    Auch ich habe lange Bedenken hin- und hergetragen, bevor ich mich Ende 2019 zu einem Test meiner autosomalen DNA durchgerungen habe. Ich kann mich nicht erinnern, was sonst in 60 Jahren meiner Familienforschung einen ähnlich starken positiven Impuls gegeben hat - außer vielleicht der fortschreitenden Digitalisierung von Personenregistern und Akten aller Art. Nach und nach habe ich auch die autosomale DNA meiner Frau, meines Sohnes, aller noch lebenden Geschwister und weiterer Verwandter testen lassen. Für mich selbst kamen außerdem der BIG-Y-Test und der Test der mtDNA hinzu.

    Obwohl ich bereits lange eine gut ausgebaute "Papierforschung" zusammengetragen hatte, habe ich durch die DNA zahlreiche neue Familienzweige und viele nette Kontakte gefunden. Man muss, um zu Ergebnissen zu kommen, sich natürlich auf die Materie einlassen und bereit sein, ständig hinzuzulernen. DNA-Genealogie ist ein extrem spannendes, aber keineswegs triviales Feld. Wer eine Speichelprobe einschickt und sofortige Stammbaum-Erweiterungen auf dem Präsentierteller erwartet, wird enttäuscht werden.

    Der spektakulärste Erfolg hat sich für uns mit der DNA-Probe meiner Frau eingestellt. Nachdem ich rund 40 Jahre lang vergeblich nach der Herkunftsfamilie ihrer weißrussisch-aschkenasischen Großmutter gesucht hatte und wir davon ausgehen mussten, dass alle in der Shoa umgekommen seien, brachte der DNA-Test binnen Wochen die Wende. Eltern und alle Geschwister waren, wie zahlreiche Treffer zeigten, aus Minsk nach Amerika ausgewandert. Inzwischen habe ich über 500 Nachkommen der Familie in den USA, in Kanada und in Israel aufgespürt und zu etlichen einen guten Kontakt.

    Die DNA-Genealogie hat meine Forschung in ungeahnter Weise bereichert. Ich bin froh, dass ich die Chancen nutzen kann.
    Viele Grüße,
    Fritz
    _

    GEDmatch: GW230064C1

    Kommentar

    • Finna82
      Erfahrener Benutzer
      • 07.10.2018
      • 146

      Zitat von EmWe Beitrag anzeigen

      Hallo zusammen,

      bitte beachtet, dass DNA-Tests für Privatpersonen, die erschwinglich sind, bei der Sequenzierung immer nur Stichproben sind, d.h. jedes zehnte, zwanzigste u. dgl. Basenpaar. Daraus werden dann statistisch mehr oder weniger genaue und damit zutreffende Informationen abgeleitet. Ich habe mal einen Fall gesehen, da hatten zwei Zwillingsschestern einen solchen Test gemacht und deren Herkunftskarten mit den "bunten Wolken", wo die Ahnen prozentual saßen, sahen sehr unterschiedlich aus. Das heißt nicht, dass auch mal ein richtiger Treffer dabei ist, zeigt aber die Unsicherheit dieser Aussagen.

      LG, EmWe
      MyHeritage wirbt jetzt damit, dass sie tatsächlich eine Whole Genome Sequenzierung durchführen. Ich kenne mich mit den Preisen medizinischer Labore einigermaßen aus, und der derzeitige MyH Preis ist konkurrenzlos günstig. Mit der WGS-Methode werden falsche positive MAtches weniger werden.

      Kommentar

      • Mismid
        Erfahrener Benutzer
        • 21.02.2009
        • 1217

        Zitat von Finna82 Beitrag anzeigen

        MyHeritage wirbt jetzt damit, dass sie tatsächlich eine Whole Genome Sequenzierung durchführen. Ich kenne mich mit den Preisen medizinischer Labore einigermaßen aus, und der derzeitige MyH Preis ist konkurrenzlos günstig. Mit der WGS-Methode werden falsche positive MAtches weniger werden.
        Zur Zeit sogar unter 30 EUR.
        Komplett Genom ja, mit medizinischen Test natürlich trotzdem nicht ganz vergleichbar, da diese mehr als 30 Wiederholungsdurchläufe durchführen und myheritage nur 2. Trotzdem preislich nicht zu schlagen.

        Kommentar

        • Ed Gonzalez
          Erfahrener Benutzer
          • 18.12.2021
          • 487

          Moin liebe Gemeinde,

          Sorry aber mit der DNA-Ahnenforschung kann ich mich nicht anfreunden.
          Das ist für mich ein sicherheitstechnisches Gruselkabinett und keinen
          einzigen Eintrag in meiner Datenbank wert. Selbstverständlich ist es reizvoll
          und regt die Fantasie an aber bitte ... Meine Innereien auf US-Datenbanken
          ablegen? Für ein Hobby? Wenn ich das irgendwie verhindern kann werde
          ich das auch machen.

          Bereits bekannte Datenlecks, Labor in der Insolvenz (23andMe), undurchsichtiger
          Datenaustausch mit Strafverfolgungsbehörden ... mal ernsthaft: Glaubt hier
          wirklich jemand, dass man einen vernünftigen Labortest im Sonderangebot
          für 30€ schießen kann? Daten sind die Handelsware der Neuzeit.

          Ich bin absoluter Verschwörungsleugner aber ich habe auch die Entwicklung
          bei der Einreise in die USA erlebt. Früher reichte der Reisepass, dann kam
          eine zusätzliche Fotografie und der erste Fingerabdruck, dann wurde die ganze
          Hand gescant. Zusätzlich zu den bekannten Fragen und Formularen.
          Ich war das letzte mal vor 10 Jahren in den USA und aktuell muss man das
          ja wirklich nicht machen. Aber ich werde es noch erleben, dass man ohne
          vorherige Einreichung einer DNA-Analyse keinen Zutritt bekommt.

          Und nein: Ich bin nicht konsequent in meiner Datensicherheit.
          Ich habe meine DNA auch per Test hinterlegt. Bei der DKMS.
          Da handel ich nach dem Prinzip Hoffnung und stelle einen
          eventuellen Nutzen für die Allgemeinheit über meine Bedenken.
          Meine Spendertauglichkeit läuft in ein paar Jahren aus aber an
          dieser Stelle sehe ich noch einen guten Grund zum Risiko.

          Aber für Ahnen und Verwandte die ich mit klassischem Mehraufwand vielleicht
          auch so noch finden könnte? Nein. Heute nicht und morgen auch nicht.

          Ed
          Johannes SCHMITZ oo Anna WETTLÖPER im Großraum Ahaus; mglw. Niederlande, um 1750 (kath.)
          Jacob LAUPENMÜHLEN oo Anna Catharina WILDENHAUS im Kreis Mettmann, um 1813 (ev.)

          Kommentar

          Lädt...
          X