Zitat von Alter Mansfelder
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Ein hervorragendes Beispiel dafür bietet Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau, der nicht nur regierender Fürst eines deutschen Kleinstaates, sondern auch unzweifelhaft ein Angehöriger der hochadligen Familie der Askanier war und als schon regierender Fürst seine Jugendliebe Anna Föhse geheiratet hat, die als Friseurstochter alles andere, als adliger Herkunft war.
In diesem Fall half der Kaiser mit einem Patent, durch das diese Frau in den Hochadel erhoben wurde.
Im niederen Adel scheint mindestens im 17. Jahrhundert auch eine Einverständniserklärung des Lehnsherren der Adelsfamilie gereicht zu haben. Beispiel hierfür: mein Vorfahre Arndt v. Sandow, der als Deutschordensritter eigentlich weder eine Frau, noch Kinder hätte haben dürfen, bat in den 1650er Jahren den Markgrafen von Brandenburg um die Legitimierung seines gemeinsam mit einer Magd gezeugten einzigen Sohnes als Adelsspross, nachdem sein jüngerer Bruder ohne legitimen männlichen Nachwuchs gestorben war, womit die Familie v. Sandow als Adelsfamilie vor dem Erlöschen stand.
Friedrich Wilhelm "der Große Kurfürst" lehnte diese Legitimierung ab (wohl, weil es ihm insgesamt um eine Eindämmung des regionalen Adels ging und er seine Regierung eher auf das Bürgertum stützte). Damit fiel der Lehnsbesitz derer v. Sandow nach dem Tod meines Vorfahren an den Kurfürsten zurück und er konnte ihn nach seinem Belieben neu vergeben...
Hätte es die Möglichkeit einer hochfürstlichen Legitimierung damals nicht gegeben, hätte mein Vorfahre sie ganz sicher nicht beantragt.
Grüße!
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