Suche nach polnischen Ahnen, im 19. Jh. eingewandert ins Mansfelder Bergbaurevier

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  • Voika
    Erfahrener Benutzer
    • 16.11.2020
    • 114

    Suche nach polnischen Ahnen, im 19. Jh. eingewandert ins Mansfelder Bergbaurevier

    Hallo Zusammen,

    in meinem Stammbaum habe ich polnische Vorfahren. Wer weiß in welchen Jahren die Umsiedlung der Bergleute im späten 19. Jh. war?

    Meine Namen:

    Lewandowski/Wencek - Großörner und Hettstedt
    Hoffmann/Lewandowska - Großörner
    Lewandowski/ Drese (Dress) (Drezba) - Großörner
    Mackowiak/Lewandowski - Großörner
    Nawroczik/Lewandowska - Großörner
    Lewandowski/Kruppa - Größörner
    Kruppa/Römer - Großörner
    Wencek/Urbanska - Helbra
    Woitja/Wencek - Helbra
    Woitja/Urbanska - Helbra
    Barczak/Domke - Gerbstedt, Blumerode

    Viele Grüße
    Kathrin
  • minhs
    Erfahrener Benutzer
    • 30.08.2019
    • 230

    #2
    Hallo Kathrin,

    das kann man nicht so einfach beantworten. Der Mansfelder Kupferschieferbergbau war schon im 15. Jh. sehr intensiv. Eine dritte Bergbauperiode wird für den Zeitraum 1852-1945 ausgehalten. 1888 waren 13.960 Mann im Mansfelder Revier beschäftigt. Interessant ist der Satz in einem Buch über Bergbau in Sachsen-Anhalt "Massenhaft strömten auswärtige Arbeitskräfte herbei ..." Darunter könnten durchaus deine Vorfahren sein. Bergleute waren sehr mobil und folgten dem "Berggeschrey". Ähnliche geologische Verhältnisse herrschten in Niederschlesien (Lubin und Rudna, Polen) und es kann durchaus sein, dass die Bergleute von da einwanderten und ihr Spezialwissen mitbrachten. Solche Wanderungsbewegungen haben immer zwei Seiten: Niedergang durch schlechte Abbaubedingungen hier (mit der Tiefe nehmen Wasser und Wärme zu, die eventuell nicht zu bewältigen sind) sowie Aufschwung dort durch neue Lagerstätten, bessere Technologien (z.B. Dampfmaschine) oder Vergünstigungen dort.

    Viele Grüße
    Hartwig

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    • Alter Mansfelder
      Super-Moderator
      • 21.12.2013
      • 4683

      #3
      Hallo Kathrin,

      Genaueres lässt sich bestimmt den Kirchenbüchern durch einsetzende Taufen usw. entnehmen. Da der Personenkreis vermutlich katholischer Konfession war, kannst Du, sofern noch nicht erfolgt, in den entsprechenden Büchern der Pfarreien des Bistums Magdeburg auf matricula nachschauen.

      Es grüßt der Alte Mansfelder
      Gesucht:
      - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
      - Tote Punkte in Ostwestfalen
      - Tote Punkte am Deister und Umland
      - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
      - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
      - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

      Kommentar

      • Voika
        Erfahrener Benutzer
        • 16.11.2020
        • 114

        #4
        Zitat von Alter Mansfelder Beitrag anzeigen
        Hallo Kathrin,

        Genaueres lässt sich bestimmt den Kirchenbüchern durch einsetzende Taufen usw. entnehmen. Da der Personenkreis vermutlich katholischer Konfession war, kannst Du, sofern noch nicht erfolgt, in den entsprechenden Büchern der Pfarreien des Bistums Magdeburg auf matricula nachschauen.

        Es grüßt der Alte Mansfelder
        Leider ist dies nicht so eindeutig. Die Krichenbücher, die bei Matricula eingestellt sind beginnen erst 1890 und gehen auch nur bis 1900. Alles davor und danach ist nicht sichtbar.
        Bevor ich mich nach Helbra ins Pfarramt begebe, wollte ich hier erstmal nach fragen.
        Einige meiner Vorfahren sind zum Teil noch in Polen geboren, haben aber hier geheiratet. Wahrscheinlich blieb nach auch gern "unter sich" und so habe anfänglich Polen und Polen geheiratet.

        Kommentar

        • Voika
          Erfahrener Benutzer
          • 16.11.2020
          • 114

          #5
          Zitat von minhs Beitrag anzeigen

          1888 waren 13.960 Mann im Mansfelder Revier beschäftigt. Interessant ist der Satz in einem Buch über Bergbau in Sachsen-Anhalt "Massenhaft strömten auswärtige Arbeitskräfte herbei ..."
          1888 könnte ein guter Hinweis sein. Meine Vorfahren aus Polen kommen aus den verschiedensten Gebieten aus Polen (Schlesien, Posen, Großpolen) und auch mit den unterschiedlichsten Berufen. Vom Gutsverwalter bis Berg- und Hüttenmann ist alles dabei.
          Ich gehe davon aus, dass mit dem Arbeitskräftebedarf im Bergbau auch andere Gewerke gebraucht wurden.

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          • Luise
            Erfahrener Benutzer
            • 05.02.2007
            • 2300

            #6
            Nach Großörner zog mein Ahne Gottfried Keller in den 1890er Jahren.
            Er stammte aus Schlesien, wo er als Gastwirt und Müller tätig war. Einen Grund zum Umzug konnte ich leider nicht finden.

            Hast du eventuell bei deinen zugezogenen Ahnen einen Hinweis auf den FN Keller? Könnte ja sein, dass es einen Zusammenhang gibt.
            Liebe Grüße von Luise

            Kommentar

            • Voika
              Erfahrener Benutzer
              • 16.11.2020
              • 114

              #7
              Zitat von Luise Beitrag anzeigen
              Nach Großörner zog mein Ahne Gottfried Keller in den 1890er Jahren.
              Er stammte aus Schlesien, wo er als Gastwirt und Müller tätig war. Einen Grund zum Umzug konnte ich leider nicht finden.

              Hast du eventuell bei deinen zugezogenen Ahnen einen Hinweis auf den FN Keller? Könnte ja sein, dass es einen Zusammenhang gibt.
              Hallo Luise,

              leider sagt mir der Name Keller nichts. War er in Großörner als Gastwirt tätig. Manchmal steht in der Berufsbezeichnung in den Alten Bücher Wirt als Stellung. Dabei ist sellten der Gastwirt gemeint. Bei einen meiner Vorfahren stand auch Wirt. Hier ist der Bestitzer eines Hofes gemeint, also Landwirt.

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              • Luise
                Erfahrener Benutzer
                • 05.02.2007
                • 2300

                #8
                Hallo Voika!
                Ich dachte lange, er wäre als Wirt und Müller nach Großörner gekommen, doch das scheint nicht so gewesen zu sein. Im Sterbeeintrag 1904 steht "Futtermeister" was auch immer das war.
                Liebe Grüße von Luise

                Kommentar

                • Brunoni
                  Erfahrener Benutzer
                  • 07.04.2012
                  • 2185

                  #9
                  Zitat von Luise Beitrag anzeigen
                  Im Sterbeeintrag 1904 steht "Futtermeister" was auch immer das war.
                  Hallo Luise,
                  Müller und Futtermeister passt schon.
                  Ein Müller stellt z.B.auch Getreideschrot als Tierfutter her.
                  Er hatte sich vielleicht auf Tierfutter spezialisiert.
                  Daher wurde er als Futtermeister bezeichnet.
                  Das nur mal so am Rande.

                  Viele Grüße
                  Brunoni

                  Kommentar

                  • Brunoni
                    Erfahrener Benutzer
                    • 07.04.2012
                    • 2185

                    #10
                    Zitat von Voika Beitrag anzeigen
                    Lewandowski/Wencek - Großörner und Hettstedt
                    Hoffmann/Lewandowska - Großörner
                    Lewandowski/ Drese (Dress) (Drezba) - Großörner
                    Mackowiak/Lewandowski - Großörner
                    Nawroczik/Lewandowska - Großörner
                    Lewandowski/Kruppa - Größörner
                    Kruppa/Römer - Großörner
                    Wencek/Urbanska - Helbra
                    Woitja/Wencek - Helbra
                    Woitja/Urbanska - Helbra
                    Barczak/Domke - Gerbstedt, Blumerode
                    Hallo Kathrin,

                    gibt es Daten zu den einzelnen Namen?
                    Das wäre sehr hilfreich für die Suche.

                    Viele Grüße
                    Brunoni

                    Kommentar

                    • Luise
                      Erfahrener Benutzer
                      • 05.02.2007
                      • 2300

                      #11
                      Hallo Brunoni!
                      Herzlichen Dank für die Erklärung!

                      Weißt du eventuell, ob es Auflistungen/Übersichten gibt zu Müllerfamilien und wo diese eine Mühle hatten?
                      Liebe Grüße von Luise

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                      • Brunoni
                        Erfahrener Benutzer
                        • 07.04.2012
                        • 2185

                        #12
                        Hallo Luise, gern geschehen!

                        Selbst habe ich einige Müllerfamilien in der Linie.
                        Die genauesten Angaben enthielten für mich bis jetzt immer noch die KB.
                        Und mit etwas Glück findet man noch manche Mühle, wenn auch oft umgebaut
                        als Gaststätte oder Wohnhaus.
                        Auch in Polen hatte ich einen Müller. Leider konnte ich da nicht in die Tiefe forschen - Kriegsverluste.
                        Im Internet findet man eigentlich viel zu Müllerfamilien.
                        Ansonsten habe ich nur ein Namensregister - "Die Mühlen und Müller der Dübener Heide".

                        Viele Grüße
                        Brunoni

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                        • Luise
                          Erfahrener Benutzer
                          • 05.02.2007
                          • 2300

                          #13
                          Hallo Brunoni, vielen Dank!

                          Meine Vermutung ist, dass mein Ur-ur-Großvater in oder bei Großörner eine Mühle übernommen haben könnte, doch fehlen mir die Beweise. Leider sind die KB von Großörner noch nicht online, um darin nach ihm intensiv suchen zu können. Vielleicht hat er sogar ein zweites Mal geheiratet oder es gibt Erwähnungen, dass er Pate wurde.
                          Liebe Grüße von Luise

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                          • Voika
                            Erfahrener Benutzer
                            • 16.11.2020
                            • 114

                            #14
                            Guten Morgen,

                            noch einmal zu der Frage, wann die Umsiedlungswelle der Bergleute war.

                            Ich habe in Matricula gesucht und bin meinen Frage etwas näher gekommen. Die ersten Umsiedler kamen etwa 1879 in Mansfelder Land. Hierbei handelte es sich vorwiegend um Italiener, vereinzelt auch Polen. Die große Umsiedlungswelle begann ab ca. 1886 und hatte 1888 ihren Höhepunkt.

                            Wer bei Matricula sucht, der sollte bei Lutherstadt Eisleben „St. Gertrud“ beginnen. Egal, ob die Familie in Hettstedt, Helbra oder Klostermansfeld gelebt hat, denn es sind Filialkirchen. Eisleben war die Hautkirche und alle Daten sind hier ebenfalls erfasst.

                            Einen schönen Tag

                            Kathrin

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                            • Voika
                              Erfahrener Benutzer
                              • 16.11.2020
                              • 114

                              #15
                              Zitat von Luise Beitrag anzeigen
                              Leider sind die KB von Großörner noch nicht online, um darin nach ihm intensiv suchen zu können.
                              Wenn dein Ahne aus Polen stammt, dann könnte er katholisch gewesen sein. Die Bücher sind online bei Matricula

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