Kirchenbücher um 1500

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  • federwolke
    Erfahrener Benutzer
    • 04.03.2012
    • 130

    Kirchenbücher um 1500

    Hallo und ein frohes neues Jahr!

    Ich habe hier einen Stammbaum der Familie meiner Mutter (keine Ahnung, wer den gemacht hat) der mit einer Geburt um 1500 startet... da ich keine Unterlagen und Belege dazu habe möchte ich den quasi noch einmal aufarbeiten. Ich weiß, das die Familie ab der Reformation evangelisch war und da die aus einem Teil von Thüringen kamen, die Kirchenbücher für den betreffenden Ort jetzt in Magdeburg lagern.

    Jetzt frage ich mich, gab es vor der Reformation auch schon soetwas wie Kirchenbücher? Wenn die noch erhalten sein sollten, könnte es sein, das die in diesem katholischen Kirchenarchiv in Regensburg liegen...

    Hat jemand eine Idee, wo man Daten (falls sie noch erhalten sind) von vor der Reformation finden kann?

    Ich würde mich riesig über Hinweise freuen!

    Einen schönen Sonntag noch,

    viele Grüße
    Renate
  • Niclas

    #2
    Hallo Renate!

    Hast du da ein richtiges Datum oder nur ein Jahr?
    Meinen Spitzenahn habe ich auch nur erst einmal nur durch den Namen gehabt, dann durch einigen Einträgen in KBs habe ich dann das Geburtsjahr errechnen können.

    Liebe Grüße!
    - Niclas

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    • federwolke
      Erfahrener Benutzer
      • 04.03.2012
      • 130

      #3
      Hallo Niclas,
      in meinem Stammbaum stehen leider bis zu beginn des 18. Jahrhunderts immer nur die Geburtsjahre.
      Ich hoffe ja, das ich mehr durch die Such in Kirchenbüchern finde. Meine Frage war ja deshalb, ob es vor 1500 sowas wie Kirchenbücher gab, und wenn ja, wo die lagern könnten. Damals waren ja nun alle katholisch und deshalb könnte es doch sein, das die,die noch vorhanden sind, in Regensburg lagern,oder?
      Viele Grüße
      Renate

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      • Alter Mansfelder
        Super-Moderator
        • 21.12.2013
        • 4739

        #4
        Hallo Renate,

        vielleicht könntest Du mal ein Foto des Stammbaumes einstellen, damit man sich einen Eindruck von der Qualität der Aufarbeitung der frühen Generationen machen kann.

        Um welchen Ort und welche Region handelt es sich denn? Das würde die Beantwortung Deiner Frage sehr erleichtern.

        Geburtsangaben um 1500 wurden meiner Erfahrung nach entweder geschätzt oder aus einer Altersangabe im Sterbeeintrag rückgerechnet. Genaue Lebensdaten sind nur ausnahmsweise und zufällig im Einzelfall überliefert. Kirchenbücher aus dieser Zeit haben sich äußerst selten erhalten bzw. wurden selten überhaupt schon geführt (meines Wissens z. B. Basel Theod. ab 1490, Konstanz ab 1497). In die Vorkirchenbuchzeit bzw. die Zeit um/vor 1500 gelangt man meiner Erfahrung nach (soweit noch oder überhaupt vorhanden) regelmäßig nur mit Gerichts- und anderen Handelsbüchern und dergleichen, Lehnsbüchern und (soweit erhalten) (Privat-) Pergament- und Papierurkunden. Konkrete Geburts- und Sterbedaten ergeben sich daraus aber auch regelmäßig nicht.

        Es empfiehlt sich jedenfalls, vom letzten als abgesichert bekannten (im Idealfall: selbst recherchierten) Abstammungsverhältnis kritisch rückwärts zu forschen.

        Es grüßt der Alte Mansfelder
        Gesucht:
        - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
        - Tote Punkte in Ostwestfalen
        - Tote Punkte am Deister und Umland
        - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
        - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
        - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

        Kommentar

        • Niclas

          #5
          Hallo Renate!

          Ich habe leider keine Ahnung wie es in deiner Lage ist.
          Es gibt bei meinen Bereichen der Ahnenforschung keine KBs vor 1500, aber ich bin evangelisch.
          Aber bei dir kann es durchaus sein.

          Liebe Grüße!
          - Niclas

          Kommentar

          • federwolke
            Erfahrener Benutzer
            • 04.03.2012
            • 130

            #6
            Hallo Niclas,
            ich bin konfessionslos, aber die Familie, um die es geht war nach meinen Informationen seit der Reformation auch evangelisch. nur, vor der Reformation gab es ja diese Unterscheidung nicht...
            Liebe Grüße
            Renate

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            • uwe-tbb
              Erfahrener Benutzer
              • 06.07.2010
              • 2646

              #7
              Hallo Renate,

              soweit mir bekannt ist, wurden um 1500 noch keine Kirchenregister in Deutschland geführt. Die Tauf-, Heirats- und Sterberegister wurden erst später von den Kirchen eingeführt.

              Hier ein interessanter Link zu dem Thema: http://mvdok.lbmv.de/mjbrenderer?id=...ument_00003156

              Viele Grüße

              Uwe
              Zuletzt geändert von uwe-tbb; 05.01.2014, 17:07.

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              • federwolke
                Erfahrener Benutzer
                • 04.03.2012
                • 130

                #8
                Hallo Alter Mansfelder,
                ich versuche die ganze Zeit den betreffenden Stammbaum hier hoch zu laden, aber irgendwie spielt mein Internetexplorer nicht mit und bricht jedes mal beim Hochladen zusammen und schließt sich ...
                Wenn Du einen Tip hast, wie ich das verhindern kann, dann versuche ich es gerne noch einmal...
                Viele Grüße
                Renate

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                • Mats
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.01.2009
                  • 3390

                  #9
                  Hallo Renate,

                  Zitat von Alter Mansfelder Beitrag anzeigen
                  Es empfiehlt sich jedenfalls, vom letzten als abgesichert bekannten (im Idealfall: selbst recherchierten) Abstammungsverhältnis kritisch rückwärts zu forschen.
                  diesem Rat kann ich mich nur anschließen. Fang nicht 1500 an sondern bei der jüngsten als gesichert anzunehmenden Person.

                  Grüße aus OWL
                  Anja
                  Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
                  der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
                  also ist heute der richtige Tag
                  um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
                  Dalai Lama

                  Kommentar

                  • federwolke
                    Erfahrener Benutzer
                    • 04.03.2012
                    • 130

                    #10
                    Hallo,
                    vielen Dank für Eure Tipps.
                    Das werde ich wohl machen.
                    Aber wenn Ihr recht habt, und damals noch keine Kirchenbücher geführt wurden, bedeutet das denn, das keine Geburtsregister oder Sterberegister geführt wurde und die, in welcher Form auch immer bestehende, Verwaltung oder, wen auch immer das interessierte, nicht wusste, wer wann wo geboren wurde oder starb?
                    entschuldigt die naive Frage, aber ich habe da echt keine Ahnung...
                    viele Grüße
                    Renate

                    Kommentar

                    • federwolke
                      Erfahrener Benutzer
                      • 04.03.2012
                      • 130

                      #11
                      Vielen Dank Uwe, für den Link. Ich drucke mir das grade aus und werde es dann in Ruhe mit Interesse lesen.
                      Viele Grüße
                      Renate

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                      • Mats
                        Erfahrener Benutzer
                        • 03.01.2009
                        • 3390

                        #12
                        Hallo Renate,

                        die Bevölkerungsdichte war damals noch nicht so hoch, zudem gab es überall Verwalter und Vogte des Lehnsherren und die meisten Leute blieben ihr Leben lang in der gleichen Gegend.

                        Vermutlichen wussten die schon, wo wann jemand geboren wurde, geheiratet hat oder starb, nur eben aufgeschrieben hat man es nicht.

                        Grüße aus OWL
                        Anja
                        Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
                        der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
                        also ist heute der richtige Tag
                        um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
                        Dalai Lama

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                        • Hans-Joachim Liedtke
                          • 14.02.2008
                          • 778

                          #13
                          Hallo aus dem Norden!

                          Kirchenbücher gibt es theoretisch ab ca. 1435, aber ob die Pfarrer diese Anordnung auch ausführten lässt sich heute nicht mehr ganz genau zurückverfolgen, die meisten erhaltenen Kirchenbücher fangen so um 1600 - 1650 an.
                          Ein Hilfsmittel wären die in Vielzahl erhaltenen und archivierten Steuerlisten, die ersten so ab 1500, die archiviert und sämtliche Kriege überlebt haben.
                          Inwieweit es für die einzelnen Regionen noch diese Steuerlisten (z. B. Türkensteuer um 1540, leicht zu ergooglen) noch gibt entzieht sich meiner Kenntnis.
                          Ein Beispiel: Steuerliste Marienburg 1539, beinhaltet zum Teil auch die Listen für das Amt Balga (Kreis Heiligenbeil) und hier habe ich auch Listen für Alt-Passarge (Kreis Heiligenbeil) gefunden.
                          Es wär unter Umständen also möglich über diese Steuerlisten weiter zu kommen.

                          Evangelische Kirchenbücher gibt es erst seit der Reformation, in einigen Kirchspielen wurde aber eine ev. Ki. Gemeinde erst viel später gegründet, das heißt, das viele ref. Einträge einige Zeit in den kath. KiBü zu finden sind.

                          Gruß, Joachim

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                          • Alter Mansfelder
                            Super-Moderator
                            • 21.12.2013
                            • 4739

                            #14
                            Hallo Renate,

                            bei den technischen Problemen des Hochladens des Stammbaums kann ich Dir leider nicht weiterhelfen. Da gibt es hier aber bestimmt kompetente Ansprechpartner.

                            Zitat von federwolke Beitrag anzeigen
                            Aber wenn Ihr recht habt, und damals noch keine Kirchenbücher geführt wurden, bedeutet das denn, das keine Geburtsregister oder Sterberegister geführt wurde und die, in welcher Form auch immer bestehende, Verwaltung oder, wen auch immer das interessierte, nicht wusste, wer wann wo geboren wurde oder starb?

                            Zitat von XJS Beitrag anzeigen
                            Vermutlichen wussten die schon, wo wann jemand geboren wurde, geheiratet hat oder starb, nur eben aufgeschrieben hat man es nicht.


                            Zu dieser Thematik empfehle ich die Lektüre des lesenswerten Aufsatzes „Zeitalter und Menschenalter“ von dem Historiker Arnold Esch, zu finden in folgendem Buch (siehe Inhaltsverzeichnis):

                            https://portal.dnb.de/opac.htm?query=esch+zeitalter+und+menschenalter&me thod=simpleSearch

                            Der wirkliche Geburtstag und das tatsächliche Lebensalter spielten für den spätmittelalterlichen Menschen bei weitem nicht dieselbe Rolle wie heute. Eine schöne Erkenntnis des zitierten Aufsatzes ist etwa, dass mit dem zunehmenden Bewusstsein von (Lebens-) Zeit auch die Zahl der (selbstgefühlt) Über-100-Jährigen rapide abnahm. Ein prominentes Beispiel für die Unwichtigkeit des Geburtstages liefert auch Martin Luther: Dieser kannte zwar seinen Tauftag, nicht aber das Jahr; und seine Mutter konnte sich nicht erinnern, ob es nun 1483 oder 1484 gewesen sei. Das ist schön nachzulesen in dem Aufsatz ab S. 163 in diesem Buch hier (vgl. Inhaltsverzeichnis):

                            https://portal.dnb.de/opac.htm?method=showFullRecord&currentResultId=mar tin+luther+und+eisleben%26any&currentPosition=3

                            Zitat von Hans-Joachim Liedtke Beitrag anzeigen
                            Kirchenbücher gibt es theoretisch ab ca 1435 , ... Ein Hilfsmittel wären die in Vielzahl erhaltenen und archivierten Steuerlisten ...


                            Was man noch recherchieren kann, ist je nach Region, Person und Quellenlage unterschiedlich und lässt sich nur konkreter beantworten, wenn Du uns verrätst, um welchen Ort/Region es sich handelt, um welche Familie und welche gesellschaftliche Schicht. Wichtig ist nur, wie oben schon gesagt, dass Du nicht „mittendrin“ anfängst. Sonst recherchierst Du schlimmstenfalls freudig mit Erfolg um 1500, nur um nachher z. B. festzustellen, dass zwei vermeintliche Zwischenglieder um 1600 überhaupt nicht stimmen.

                            Es grüßt der Alte Mansfelder
                            Gesucht:
                            - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
                            - Tote Punkte in Ostwestfalen
                            - Tote Punkte am Deister und Umland
                            - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
                            - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
                            - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

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                            • federwolke
                              Erfahrener Benutzer
                              • 04.03.2012
                              • 130

                              #15
                              Hallo Alter Mansfelder,

                              der erste Eintrag in meinem Stammbaum ist Kaspar Groß, ein Bauer, der um 1500 in Sachsenburg in Thüringen geboren wurde. Dann folgt noch ein Bauer und diverse Pastoren, Schulmeister und später Brauer. Vor dem Krieg hatte die Familie die größte Brauerei in Landsberg/Warthe. Die nähere Vergangenheit ist gut dokumentiert, nur der Beginn des Stammbaumes nicht und ich habe keine Vorstellung, wer diesen Stammbaum mal erstellt hat...

                              Viele Grüße und einen schönen Abend
                              Renate

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