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  • Mismid
    antwortet
    Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
    Und Deutschland gibt es schon seit tausenden von Jahren. "Deutschland" heißt einfach das Land wo deutsch gesprochen wird, und das Wort "deutsch" bedeutet einfach die Sprache des Volkes im Gegensatz zum Latein, der Sprache der Gelehrten. Daß heißt, in diesem Sinne könnte man auch die Kelten als Deutsche bezeichnen, und natürlich die Germanen. Wobei man davon ausgeht, dass der zu Römerzeit sogenannt "Stamm der Germanen", welcher am Rhein siedelte, ein keltischer Stamm war, also kein germanischer. Das Wort "Germanen" ging dann von diesem keltischen Stamm über auf die weiter nordöstlichen Stämme, den Franken, Sachsen, Hessen usw.

    "Die Germanen" gibt es eigentlich gar nicht. Die Römer bezeichneten alle die oberhalb des Rheines siedelten als Germanen unabhängig in Herkunft. Sie wußten auch fast nichts über diese Personen.

    Germanische Sprachen sind unter anderem auch Englisch, Norwegisch, Dänisch, Niederländisch, Schwedisch, Africans usw., früher ostgermanische Sprachen sind alle ausgestorben. Germanische Stämme besiedelten zu verschiedenen Zeiten fast ganz Europa und Nordafrika

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  • Sbriglione
    antwortet
    Vielleicht sollte ich noch mit hinterherwerfen, dass auch die Anteile bei meiner deutschen Familie recht gut deren von mir ermittelte geographische Herkunft widerspiegeln.

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  • Sbriglione
    antwortet
    Ich für meinen Teil hatte und habe den Eindruck, dass die Ethnizitätsschätzungen von living-dna ziemlich gut sind und waren:
    Sie haben mir zwar anfangs eine ziemlich hohe "englische" Beimischung gegeben, die so nicht stimmte (inzwischen haben sie diese Fehleinschätzung komplett korrigiert), aber ich war bei der anfänglichen Einschätzung ziemlich fasziniert davon, was sie mir da noch so hineingeschrieben haben (eine ziemlich bunte "Mittelmeer-Mischung", die die Besiedlungsgeschichte Siziliens bzw. der Regionen meiner dortigen Vorfahren doch recht gut wiedergespiegelt hat). Mittlerweile haben sie (aus meiner Sicht leider) auch diesen Anteil gröber in einigen wenigen Gruppierungen, die hauptsächlich Malta und Süditalien, sowie Norditalien umfassen, zusammengefasst.
    Aber ich finde die Mischung durchaus überzeugend und frage mich lediglich immer noch, was ich mit dem kaukasischen Anteil in meinen Genen anfangen kann. Aber warum sollte nicht auch von dort aus irgendwas (ich weiß leider gerade nicht so genau, ob auf meiner mütterlichen oder auf meiner väterlichen Seite) mit eingeflossen sein?

    Beste Grüße!

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  • Gastonian
    antwortet
    Zitat von HindeburgRattibor Beitrag anzeigen
    Ancestry hingehen führt jährliche Updates durch, wobei deren Schätzungen auf wissenschaftlichen Studien (White Paper) beruhen. Sie geben auch bewusst für jede geschätzte Ethnizität Konfidenzintervalle an, da es sich letzten Endes auch nur um Schätzungen handelt. Die angegebenen genetischen Communities sind sehr akkurat. So konnte ancestry mir genau die Region angeben, in der mein Vater geboren wurde.

    Die Ethnizitätsschätzungen und die "genetic communities" beruhen auf verschiedene Methoden. Zur Ethnizitätsschätzung werden "Referenzgruppen" zusammengestellt aus Testern, die alle vier Großeltern aus der gleichen Gegend haben. Für diese Referenzgruppen wird dann ein Profil erstellt mit der durchschnittlichen Häufigkeit von Mutationen, und dieses Profil wird dann mit den Mutationen des Testers verglichen. Aber viele dieser Mutationen sind schon viele Jahrhunderte oder gar Jahrtausende alt; daher sind im Westen Deutschlands angetroffene Mutationen auch oft in England vorhanden, während östlich der Elbe angetroffene Mutationen auch in Polen und Russland vorhanden sind (also von der slawischen/wendischen Urbevölkerung). Siehe hierzu auch https://blogs.ancestry.com/cm/what-a...man-ancestors/


    Genetic Communities hingegen werden zugewiesen durch eine Häufung der Matches von Matches mit den gleichen Orten in den verknüpften Stammbäumen. In meinem Fall stammen etwa 90% meiner Matches von den sehr fruchtbaren und auch sehr endogamen Vorfahren meines Großvaters aus dem Upcountry von South Carolina. Die mir von Ancestry zugewiesene Genetic Community zeigt auch gezielt auf diese Region hin. Aber da ich verhältnismäßig wenige Matches von den Vorfahren meiner drei anderen Großeltern habe, ist mir keine Genetic Community anderswo zugewiesen worden, obwohl z.B. so ziemlich alle Vorfahren meines Opas seit dem 17. Jahrhundert aus Nordhessen stammen.


    VG


    --Carl-Henry
    Zuletzt geändert von Gastonian; 29.10.2023, 20:35.

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  • Gastonian
    antwortet
    Hallo Vonones:

    Wie das bei MyHeritage aussieht, weiß ich nicht. Aber bei FamilyTreeDNA gibt es neben der Ethnizitätsschätzung ("myOrigins") auch eine Schätzung der Anteile an die viel älteren Gruppen ("ancientOrigins"). Laut denen bin ich 8% "Metal Age Invader" (also Yamnaya), 40% "Farmer" (also Neolithik), 52% "Hunter-Gatherer", und 0% "Non-European" - also weit mehr "Hunter-Gatherer" (d.h., Jäger-Sammler) als laut deiner Grafik heutzutage in Europa üblich. Vielleicht vorteilhaft für das Jagen nach und Sammeln von genealogischen Daten!

    VG

    --Carl-Henry


    Nachtrag:


    Und nur zur Belustigung:


    Laut FamilyTreeDNA "myOrigins" bin ich:
    67% England, Wales, und Schottland
    17% Zentraleuropa
    9% Skandinavien
    7% Baltikum

    Laut Ancestry:
    44% (29%-46+%) England, Wales, Schottland, Irland
    28% (22%-50%) Germanisches Europa (Deutschland westlich der Elbe plus Niederlande)
    17% (0%-28%) Schweden und Dänemark
    11% (0%-14%) Baltikum

    Laut meiner Ahnentafel:
    34% England, Wales, Schottland, Irland
    41% Deutschland westlich der Elbe (einschließlich rund 2% Friesland)
    25% "ostpreußisch" (mindestens 3% Litauen, mindestens 6% Masurien/Polen, mindestens 1% Pruzzen, mindestens 3% Deutschland, die restlichen 12% am wahrscheinlichsten auch deutsch)


    Beide Testanbieter haben also richtig angegeben, daß ein Teil der Vorfahren meiner ostpreußischen Oma baltischer Herkunft sind. Aber ein großer Teil meiner deutschen Vorfahren werden als entweder britisch oder skandinavisch angegeben - also wegen der Vermischung über den letzten paar Jahrtausende nicht eigentlich differenzierbar (die "confidence intervals" bei Ancestry zeigen ja auch, daß die britischen und skandinavischen Vorfahren auch germanisch sein könnten).
    Zuletzt geändert von Gastonian; 29.10.2023, 21:40.

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  • Vonones
    antwortet
    Wo wir doch schon in der Völkerwanderungszeit angekommen sind ;-))

    gleich noch eine Zusatzfrage:
    Mich interessiert auch der % DNA Anteil


    -Jäger und Sammler
    -Neolithiker
    -Jamnaja


    In einer National Geografic war mal eine Grafik für Europa, die habe ich mal als Beispiel angehängt.


    Leider konnte MyHeritage mit dieser Anfrage überhaupt nichts anfangen.


    Wer könnte eine solche Schätzung herstellen, und haltet ihr das für machbar?


    Danke schon mal


    Vonones
    Angehängte Dateien

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  • HindeburgRattibor
    antwortet
    Hallo zusammen,
    MyHeritage ist grundsätzlich für Ethnizitätsschätzungen unbrauchbar. Deren Algorithmen wurden seit Jahren nicht aktualisiert. Ancestry hingehen führt jährliche Updates durch, wobei deren Schätzungen auf wissenschaftlichen Studien (White Paper) beruhen. Sie geben auch bewusst für jede geschätzte Ethnizität Konfidenzintervalle an, da es sich letzten Endes auch nur um Schätzungen handelt. Die angegebenen genetischen Communities sind sehr akkurat. So konnte ancestry mir genau die Region angeben, in der mein Vater geboren wurde.

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  • Vonones
    antwortet
    Zitat von debert Beitrag anzeigen
    Also ich habe meinen DNA Test von Ancestry auch bei MyHeritage geladen. Ich glaube das funktioniert über DNA Kits verwalten, man kann hier den Test einer Person im Stammbaum zuweisen. D.h. die Person muss schon irgendwo im Baum auftauchen.

    Viel Erfolg
    Danke dir!.
    Meine DNA ist mir zugewiesen.
    Anscheinend hatte ich das gleich zu Anfang bei Empfang der Daten gemacht.
    (Und nicht gewußt, was ich da eigentlich mache)


    Viele Grüße


    Vonones

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  • Anna Sara Weingart
    antwortet
    Mismid, durch die Vermischung hat vermutlich so ziemlich jeder Amerikaner deutscher Abstammung der jüngeren Generationen mittlerweile auch angelsächsische Vorfahren. MyHeritage hat nun die unmögliche Aufgabe aufzuschlüsseln, welcher Teil der DNA dieser Amerikaner ausschließlich britischer u. welcher ausschließlich mitteleuropäischer Abstammung sei.

    Und Deutschland gibt es schon seit tausenden von Jahren. "Deutschland" heißt einfach das Land wo deutsch gesprochen wird, und das Wort "deutsch" bedeutet einfach die Sprache des Volkes im Gegensatz zum Latein, der Sprache der Gelehrten. Daß heißt, in diesem Sinne könnte man auch die Kelten als Deutsche bezeichnen, und natürlich die Germanen. Wobei man davon ausgeht, dass der zu Römerzeit sogenannt "Stamm der Germanen", welcher am Rhein siedelte, ein keltischer Stamm war, also kein germanischer. Das Wort "Germanen" ging dann von diesem keltischen Stamm über auf die weiter nordöstlichen Stämme, den Franken, Sachsen, Hessen usw.
    Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 28.10.2023, 17:47.

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  • debert
    antwortet
    Also ich habe meinen DNA Test von Ancestry auch bei MyHeritage geladen. Ich glaube das funktioniert über DNA Kits verwalten, man kann hier den Test einer Person im Stammbaum zuweisen. D.h. die Person muss schon irgendwo im Baum auftauchen.

    Viel Erfolg



    Zitat von Vonones Beitrag anzeigen
    Nochmals vielen Dank.


    Und eine ganz dumme Frage:
    wie verknüpfe ich den Stammbaum auf MyHeritage mit den DNA Ergebnissen?
    Ich habe nur den Import von Ancestry gefunden.


    Viele Grüße


    Vonones

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  • Xylander
    antwortet
    Hallo,
    die Kelten waren ebenfalls Einwanderer, es gab vorkeltische Einwanderer, sogar in mehreren Wellen.
    Viele Grüße
    Peter

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  • Mismid
    antwortet
    Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
    Ja, und nicht nur das. Die Kelten, Römer u. Normannen, die nach Großbritannien wanderten, hatten auch ihre Spuren in Mittel- u. Nordeuropa hinterlassen. Also DNA, die seit 2000 Jahren nur in Deutschland weitergegeben wurde kann DNA heutiger Briten ähneln, die nur britische Vorfahren vorweisen können. Und dank der vielen angelsächsischen Stammbäume der Amerikaner gilt deren DNA als englisch, aufgrund der statistischen Häufigkeit der Probanden, welche, wie gesagt, meist Amerikaner mit britischen Wurzeln sind.

    1. Was ist Deutschland? Das gibt es ja erst seit ca. 150 Jahren
    2. "DNA, die seit 2000 Jahren nur in Deutschland weitergeben wurde" ... das ist auf Grund der Völkerwanderungen und Verdrängung der Bevölkerung in den letzten 2000 Jahren völlig unmöglich und Deutschland gab es in dem Sinne eh nicht.
    3. Nicht die Kelten wanderten nach Großbritanien ein, sondern eher die germanischen Stämme wie Angeln, Sachsen und Jüten. Die Kelten gab es schon davor und waren in fast ganz Europa ansässig.

    4. "meist Amerikaner mit britischen Wurzeln sind". Das stimmt auch nicht, da die größte Bevölkerungsgruppe in den USA, mit ca. 25% deutschen Ursprungs ist.


    Ingesamt ist fast ganz Europa genetisch eng mit einander verwandt.

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  • Vonones
    antwortet
    Vielen Dank noch mal für die interessanten Beiträge.


    Ich fasse für mich noch einmal zusammen:


    Ethnizitätsschätzung nicht zu ernst nehmen.
    Gute DNA Matches verfolgen.


    Englische DNA ist aus historischen Gründen sehr mit Mitteleuropa verknüpft, und kann schlecht differenziert werden.


    Leider hat @Gastonian recht, dass der Rücklauf für Anfragen ausgesprochen mies ist.
    Allerdings gibt es 2 DNA Matches, die zwei Namen meines "baltschen" Zweiges beinhalten. Leider ohne Stammbaum. Immerhin, da scheint es eine echte Übereinstimmung zu geben.


    Viele Grüße


    Vonones

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  • Anna Sara Weingart
    antwortet
    Zitat von Vonones Beitrag anzeigen
    ... dass da noch alte angelsächsische DNA eine Rolle spielt? ...
    Ja, und nicht nur das. Die Kelten, Römer u. Normannen, die nach Großbritannien wanderten, hatten auch ihre Spuren in Mittel- u. Nordeuropa hinterlassen. Also DNA, die seit 2000 Jahren nur in Deutschland weitergegeben wurde kann DNA heutiger Briten ähneln, die nur britische Vorfahren vorweisen können. Und dank der vielen angelsächsischen Stammbäume der Amerikaner gilt deren DNA als englisch, aufgrund der statistischen Häufigkeit der Probanden, welche, wie gesagt, meist Amerikaner mit britischen Wurzeln sind.

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  • Saraesa
    antwortet
    Im Gegenzug zu vielen anderen finde ich meine Ethnizitätsschätzung bei fast allen Anbietern sehr treffend. Vielleicht bin ich da eine Ausnahme?
    Ca. 50% deutsche und ca. 30% osteuropäische Herkunft spiegelt auch das Ergebnis meiner bisherigen Erkenntnisse wieder. Auch das regionale Ergebnis mit Sachsen und Westtschechien passt für mich sehr gut.
    Die restlichen 20% sind etwas ominös, aber bei den vielen unehelich geborenen Vorfahren durchaus denkbar.
    Zitat von XodoX Beitrag anzeigen
    Dazu muss man aber auch sagen, dass der aufgeschriebene Stammbaum nicht immer der Realität entsprechen muss Auf dem Papier ist es vielleicht eine "urdeutsche" Oma, aber in der Realität kann es z.B. ein anderer Vater gewesen sein.
    Das ist ein wichtiger Punkt. Ich war auch sehr überrascht, was für Sachen sich da allein unter den jüngsten Vorfahrengenerationen im Laufe der Zeit aufgetan haben.
    Zuletzt geändert von Saraesa; 28.10.2023, 09:23.

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