MyHeritage Ethnizitätsschätzung % bewerten

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  • Vonones
    Benutzer
    • 13.05.2023
    • 49

    MyHeritage Ethnizitätsschätzung % bewerten

    Hallo liebe Foris,


    mit der Fragefunktion bin ich leider nicht schlauer geworden.


    Ich habe bei einer DNA Analyse durch MyHeritage ein sehr plausibles Ergebnis bekommen, der einen ganzen Zweig des Stammbaumes verifiziert.
    Auf der anderen Seite habe ich ein Ergebnis bekommen, das ich überhaupt nicht einordnen kann: 29,3% Engländer!

    Davon ist im Stammbaum aber nirgends die Rede.
    Ich habe heute Morgen mal die ersten ~10 DNA Matches angeschrieben, leider noch ohne Ergebnis.
    Wenn ich da in einzelnen Zweigen Treffer habe, müsste das ja ein Hinweis auf korrekte Daten sein.
    Aber fast 30%! Das bedeutet doch vermutlich, dass einer meiner Großeltern englisch war. Oder kann es sein, dass da noch alte angelsächsische DNA eine Rolle spielt?
    Wie muss ich diese Zahl bewerten?


    Vielen Dank schon mal


    Vonones
  • Weltenwanderer
    Moderator
    • 10.05.2016
    • 4448

    #2
    Hallo,

    zuerst sollte man sagen, dass Ethnizitätsschätzungen nur Schätzungen sind und sich von Firma zu Firma unterscheiden und sich zudem ständig ändern, wenn die Daten weiter verfeinert werden. Zudem ist MyHeritage notorisch unverlässlich, wenn es um die Ethnizität geht. Da sind 23andMe und Ancestry besser aufgestellt.

    Ich habe aber gerade mal reingeschaut. Meine urdeutsche Oma ist im Moment 68% Engländerin, 17% Skandinavierin, 11% Italienerin, 2% Jüdin und 1% Orientalin.
    Absoluter Unsinn also. Weiß nicht, ob das vorher mal anders war oder ob MyHeritage da gerade eventuell Probleme hat.

    LG,
    Michael
    Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager
    Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
    Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
    Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
    Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner

    Mein Stammbaum bei GEDBAS

    Kommentar

    • Vonones
      Benutzer
      • 13.05.2023
      • 49

      #3
      Hallo Weltenwanderer,


      das ist ja absolut katastrophal!
      Schlechter als Lotterie, oder?
      also deine Empfehlung wäre, noch andere Tests zu machen.
      Danke schon mal.


      Vonones

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      • Gastonian
        Moderator
        • 20.09.2021
        • 3971

        #4
        Hallo Vonones:


        In meiner Meinung tragen Ethnizitätsschätzungen nicht viel zur eigentlichen Familienforschung bei. Bei den Referenzdaten für jede "Ethnizität" ist nicht gewiß, wie lange die ethnizitätsdefinierenden Mutationen zurückliegen - und wenn man 2000 Jahre oder so zurücksieht, dann sind Angelsachsen und Germanen ja auch Skandinavier. Wegen der jahrtausendlang andauernden und fortwährenden Mischung zwischen den verschiedenen europäischen Ethnien ist der genetische Unterschied zwischen diesen Ethnien sehr gering - verglichen z.B. mit dem Unterschied zu ostasiastischen oder indigen-amerikanischen Ethnien.



        Für die Ahnenforschung sollte man also wohl diese Schätzungen links liegen lassen und sich vielmehr auf die eigentlichen Matches (besonders denen mit verknüpften Stammbäumen) konzentrieren.


        VG


        --Carl-Henry
        Wohnort USA - z.Zt. auf Ferien in Deutschland

        Familiennamen meiner Urururgroßeltern:
        Kurhessen/Waldeck: Himmelmann (x3), Iske, Portugal, Schindehütte, Schneider, Schwind
        Ostpreußen: Goerke, Grenda, Klimek, ??, Pitt (dessen Mutter eine von Manstein), Szimkatis
        Anhalt/Mansfelder Land: Bolze, Haase
        Unterfranken: Henneberger, Ruppert
        Oldenburg: Osterbind
        Masowien: Schmidt, Schramm
        South Carolina: Bowen, Burdine (x3), Hester, Looper, McAdams, Satterfield
        Virginia: Clarke, Copeland, Jordan​

        Kommentar

        • Vonones
          Benutzer
          • 13.05.2023
          • 49

          #5
          Hallo Carl-Henry,


          meinst du damit die DNA Matches?
          Sind die vertrauenswürdiger?


          Viele Grüße


          Vonones

          Kommentar

          • Scherfer
            Moderator
            • 25.02.2016
            • 2533

            #6
            Hallo Vonones,

            ich schließe mich Carl-Henrys Ausführungen an. Auch ich halte diese sogenannten "Ethnizitätsschätzungen" für eine relativ sinnbefreite Information im Allgemeinen und als recht wertlos für die Familienforschung im Besonderen. Wir schauen hier auf Zeiträume vor tausenden von Jahren zurück - wie weit bist Du bisher mit Deiner Ahnenlinie zurück...?

            Was Deine spezielle Frage zur britischen Herkunft angeht, könntest Du auch das hier mal lesen: https://www.myheritage.de/help-cente...SESTyXtrUN5oxA

            Ob DNA-matches vertrauenswürdig sind oder nicht - das kommt natürlich darauf an. Aber hier kannst Du für den "normaleren" Zeitraum der herkömmlichen Familienforschung (meistens ca. 5-8 Generationen zurück) doch wesentlich mehr herausholen. Nun empfinde ich gerade die DNA-matches auf MyHeritage als recht fragwürdig, aber bei hohen Übereinstimmungswerten der DNA lohnt sich eine genauere Analyse auf alle Fälle.

            1) Hast Du einen Stammbaum mit Deinem DNA-Test verknüpft?

            2) Hast Du bessere DNA-Matches (ab so ca. 0,4%/30 cM, möglichst mit einem größten Fragment über 10 cM)? Haben die auch einen verknüpften Stammbaum? Hast Du Vermutungen, über welche Linie sie mit Dir verwandt sein könnten?

            3) Sobald Du für gute Matches eine mögliche oder bestätigte Vermutung für die gemeinsame Vorfahrenlinie hast, schau Dir auch noch die Liste der gemeinsamen Matches an. Die sind u. U. wesentlich kleinere Übereinstimmungen, können aber zusätzliche Informationen beitragen.

            Kommentar

            • Vonones
              Benutzer
              • 13.05.2023
              • 49

              #7
              Vielen Dank, auch für den Link,



              das hatte ich tatsächlich noch nicht gelesen und würde die hohe %Zahl bei England schon erklären.
              Ich habe noch ein fast 13%iges baltisches Segment.
              Mit geringer Wahrscheinlichkeit Polen und speziell Litauen.
              Das passt sehr gut zu meinem Stammbaum und ich empfinde das als positiv.
              (polnischer Adliger [+1759 in Ostpreussen], der über Ungarn und St. Petersburg an die Ostpreussisch-Litauische Grenze verschlagen wurde)


              zu 1) Nein, habe ich noch nicht gemacht; mal sehen, wie das geht.
              zu 2) die besten Matches haben 1,9% / 131,7cM und 1,6% / 115,2cM.
              Die ersten 8 guten Matches habe ich angeschrieben (Samstag morgen), aber bis jetzt noch keine Antwort bekommen.


              Würdet ihr empfehlen, noch einen Test bei Anchestrys zu machen um ev. andere Matches zu bekommen? Die Grundgesamtheit wird ja etwas unterschiedlich sein. Sind 59.-€ ein akzeptabeler Preis dafür?

              Der wird im Moment angeboten als Weihnachtsdingens.


              Danke für die Mühe!


              Vonones

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              • Gastonian
                Moderator
                • 20.09.2021
                • 3971

                #8
                Hallo Vonones:


                Das mit dem Anschreiben von Matches hat eine eher geringe Erfolgschance - viele, die bei MyHeritage, Ancestry, oder anderswo einen DNA-Test gemacht haben, melden sich nach Erhalt der Ergebnisse nicht wieder an und werden auch nicht via Mail benachrichtigt, falls es ein Message gibt. Ich bin da auch selber schuldig - bei MyHeritage habe ich einen Test, aber das Abo habe ich nicht verlängert, und Mail-Benachrichtigungen habe ich auch nicht eingeschaltet; wenn also jemand versucht, mich da zu kontaktieren, werde ich das nie erfahren.


                Daher sind die Matches am besten, die auch einen verknüpften Stammbaum haben - da kannst Du selber herausknobeln, wie die mit dir verwandt sind, ohne auf eine Rückantwort von denen warten zu müssen.


                Was Ancestry angeht, so ist meine Erfahrung, daß die DNA-Tester dort viel mehr aus Amerika/Australien und nicht aus Europa stammen als bei MyHeritage (welches in Europa beliebter ist). Da hast Du also eine größere Chance, auf Nachkommen von ausgewanderten Geschwistern deiner Vorfahren zu stoßen, aber zum Erhellen eines deutschen Stammbaums trägt das eher weniger bei.


                VG


                --Carl-Henry
                Zuletzt geändert von Gastonian; 22.10.2023, 17:05.
                Wohnort USA - z.Zt. auf Ferien in Deutschland

                Familiennamen meiner Urururgroßeltern:
                Kurhessen/Waldeck: Himmelmann (x3), Iske, Portugal, Schindehütte, Schneider, Schwind
                Ostpreußen: Goerke, Grenda, Klimek, ??, Pitt (dessen Mutter eine von Manstein), Szimkatis
                Anhalt/Mansfelder Land: Bolze, Haase
                Unterfranken: Henneberger, Ruppert
                Oldenburg: Osterbind
                Masowien: Schmidt, Schramm
                South Carolina: Bowen, Burdine (x3), Hester, Looper, McAdams, Satterfield
                Virginia: Clarke, Copeland, Jordan​

                Kommentar

                • Vonones
                  Benutzer
                  • 13.05.2023
                  • 49

                  #9
                  Nochmals vielen Dank.


                  Und eine ganz dumme Frage:
                  wie verknüpfe ich den Stammbaum auf MyHeritage mit den DNA Ergebnissen?
                  Ich habe nur den Import von Ancestry gefunden.


                  Viele Grüße


                  Vonones

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                  • Silvio52
                    Erfahrener Benutzer
                    • 17.06.2021
                    • 239

                    #10
                    Bei mir steht seit vielen Wochen hin und wieder: "Die Ergebnisse Ihrer ethnischen Zugehörigkeit werden derzeit generiert. Bitte schauen Sie morgen wieder hier vorbei, um die aktualisierten Ergebnisse zu sehen." Die scheinen wirklich derzeit Probleme zu haben.

                    Ansonsten habe ich auch mehr als 20% "Skandinavien", was nicht belegt / plausibel ist ... außer man bezieht den 30jährigen Krieg, Schwedisch-Pommern und die Nordischen Kriege und deren Folgen in die Überlegungen mit ein.

                    Was mich besonders beeindruckt hat: Ich sei zu rd. 1% Polynesier! Daher fielen mir ein paar sehr schwache DNA-Matches aus der Südsee dennoch auf und ich konnte nachverfolgen, daß es Auswanderer von nahegelegenen Orten über USA / Lateinamerika waren, die tatsächlich entfernt verwandt sein könnten.

                    Kurz: Vielleicht vergleicht myHertage nicht die Vorfahren, sondern die DNA von heutigen Mitgliedern und Auswanderer würden die Ergebnisse erklären.
                    Suche FN: Dülge (Stettin, Lublin) / Streich und Hintz (Großpolen, Lublin) / Seeger (Elbing, Danzig und Berlin) / Havemann, Thiede und Stolz (Breslau, Bernau und Berlin).

                    Kommentar

                    • XodoX
                      Erfahrener Benutzer
                      • 03.07.2022
                      • 205

                      #11
                      Von diesen Schätzungen halte ich absolut nichts und würde ich auch generell ignorieren.
                      Dazu muss man aber auch sagen, dass der aufgeschriebene Stammbaum nicht immer der Realität entsprechen muss Auf dem Papier ist es vielleicht eine "urdeutsche" Oma, aber in der Realität kann es z.B. ein anderer Vater gewesen sein. Die Schwester von meiner Oma hatte kurz nach dem Krieg (1946 glaube ich) ein Kind mit einem amerikanischen Soldaten. Die Familie hier konnte sich nicht um das Kind kümmern und der Soldat hat es dann mitgenommen in die USA. Wurde in der Familie totgeschwiegen (waren nicht verheiratet) und von dem Kind und Soldaten hat nie wieder jemand etwas gehört. Das gab es nach dem Krieg mehr, als man vielleicht denkt.

                      Kommentar

                      • Saraesa
                        Erfahrener Benutzer
                        • 26.11.2019
                        • 1011

                        #12
                        Im Gegenzug zu vielen anderen finde ich meine Ethnizitätsschätzung bei fast allen Anbietern sehr treffend. Vielleicht bin ich da eine Ausnahme?
                        Ca. 50% deutsche und ca. 30% osteuropäische Herkunft spiegelt auch das Ergebnis meiner bisherigen Erkenntnisse wieder. Auch das regionale Ergebnis mit Sachsen und Westtschechien passt für mich sehr gut.
                        Die restlichen 20% sind etwas ominös, aber bei den vielen unehelich geborenen Vorfahren durchaus denkbar.
                        Zitat von XodoX Beitrag anzeigen
                        Dazu muss man aber auch sagen, dass der aufgeschriebene Stammbaum nicht immer der Realität entsprechen muss Auf dem Papier ist es vielleicht eine "urdeutsche" Oma, aber in der Realität kann es z.B. ein anderer Vater gewesen sein.
                        Das ist ein wichtiger Punkt. Ich war auch sehr überrascht, was für Sachen sich da allein unter den jüngsten Vorfahrengenerationen im Laufe der Zeit aufgetan haben.
                        Zuletzt geändert von Saraesa; 28.10.2023, 09:23.

                        Kommentar

                        • Anna Sara Weingart
                          Erfahrener Benutzer
                          • 23.10.2012
                          • 15211

                          #13
                          Zitat von Vonones Beitrag anzeigen
                          ... dass da noch alte angelsächsische DNA eine Rolle spielt? ...
                          Ja, und nicht nur das. Die Kelten, Römer u. Normannen, die nach Großbritannien wanderten, hatten auch ihre Spuren in Mittel- u. Nordeuropa hinterlassen. Also DNA, die seit 2000 Jahren nur in Deutschland weitergegeben wurde kann DNA heutiger Briten ähneln, die nur britische Vorfahren vorweisen können. Und dank der vielen angelsächsischen Stammbäume der Amerikaner gilt deren DNA als englisch, aufgrund der statistischen Häufigkeit der Probanden, welche, wie gesagt, meist Amerikaner mit britischen Wurzeln sind.
                          Viele Grüße

                          Kommentar

                          • Vonones
                            Benutzer
                            • 13.05.2023
                            • 49

                            #14
                            Vielen Dank noch mal für die interessanten Beiträge.


                            Ich fasse für mich noch einmal zusammen:


                            Ethnizitätsschätzung nicht zu ernst nehmen.
                            Gute DNA Matches verfolgen.


                            Englische DNA ist aus historischen Gründen sehr mit Mitteleuropa verknüpft, und kann schlecht differenziert werden.


                            Leider hat @Gastonian recht, dass der Rücklauf für Anfragen ausgesprochen mies ist.
                            Allerdings gibt es 2 DNA Matches, die zwei Namen meines "baltschen" Zweiges beinhalten. Leider ohne Stammbaum. Immerhin, da scheint es eine echte Übereinstimmung zu geben.


                            Viele Grüße


                            Vonones

                            Kommentar

                            • Mismid
                              Erfahrener Benutzer
                              • 21.02.2009
                              • 1019

                              #15
                              Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
                              Ja, und nicht nur das. Die Kelten, Römer u. Normannen, die nach Großbritannien wanderten, hatten auch ihre Spuren in Mittel- u. Nordeuropa hinterlassen. Also DNA, die seit 2000 Jahren nur in Deutschland weitergegeben wurde kann DNA heutiger Briten ähneln, die nur britische Vorfahren vorweisen können. Und dank der vielen angelsächsischen Stammbäume der Amerikaner gilt deren DNA als englisch, aufgrund der statistischen Häufigkeit der Probanden, welche, wie gesagt, meist Amerikaner mit britischen Wurzeln sind.

                              1. Was ist Deutschland? Das gibt es ja erst seit ca. 150 Jahren
                              2. "DNA, die seit 2000 Jahren nur in Deutschland weitergeben wurde" ... das ist auf Grund der Völkerwanderungen und Verdrängung der Bevölkerung in den letzten 2000 Jahren völlig unmöglich und Deutschland gab es in dem Sinne eh nicht.
                              3. Nicht die Kelten wanderten nach Großbritanien ein, sondern eher die germanischen Stämme wie Angeln, Sachsen und Jüten. Die Kelten gab es schon davor und waren in fast ganz Europa ansässig.

                              4. "meist Amerikaner mit britischen Wurzeln sind". Das stimmt auch nicht, da die größte Bevölkerungsgruppe in den USA, mit ca. 25% deutschen Ursprungs ist.


                              Ingesamt ist fast ganz Europa genetisch eng mit einander verwandt.

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