Vier Generationen Hirten in der Börde
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Gesucht werden:
Germershausen, Marina Christina, * wo? ca. 1666
Götze, Caspar, Maurer in Geithain, * wo? ca. 1663
Heinecke, Johann George, in Aschersleben, * wo? ca. 1702
Lindner, Heinrich, Carabiner in Neuhaldensleben, * wo? ca. 1768
Liesegang, Gottfried, in Magdeburg, * wo? um 1720, oo (H/T)ermissen
Schreyer, Johann Balthasar, Hammerschmied in Katzhütte, * wo? ca. 1712
Wittig, Christian, Blechmeister in Burgkhammer, * wo? ca. 1675
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Danke für den Hinweis. Vor Jahren hatte ich da bereits diese Akte gefunden. https://recherche.landesarchiv.sachs...spx?ID=1060649
Es geht hierbei um den Sohn meines Gesuchten der in Marienborn lebt und angeklagt wird. Hieraus geht hervor da seine Eltern ebenfalls dort gelebt haben. Hans verstirbt auch dort. Die Mutter Ilse ist bisher verschwunden. Der Wortlaut ist hier (am Ende): https://forum.ahnenforschung.net/for...sverfahren-s-8
Mehr konnte ich, zumindest über die Suche nicht entdecken.
Grüße
LarsSuche:
Hanß Heimsen *1674 +1737 in Marienborn
Schweinemeister und Hirte in Harbke
Nachthirte in Morsleben
Namen auch: Heinse, Heinße
Kommentar
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Hallo zusammen,
ich möchte mich bedanken bei denen die hier die letzten Jahre mitgelesen haben und weitergeholfen haben.
Ich bin der Ansicht, das meine Suche nach meinem Vorfahren Hans Heimsen erfolgreich beendet werden konnte. Nachdem ich 2013 mit meinen Nachforschungen angefangen habe bin ich gleich auf einen nicht auffindbaren Vorfahren gestoßen. Diesen fand ich dann Dank der Hilfe von anderen Forschern auch über dieses Forum 2016 in Harbke. Seitdem suche ich nun mehr oder weniger kontinuierlich nach Hans Heimsen. Es hätte gut sein können das er niemals gefunden wird, da ggf. einfach die Kirchenbücher aus der Zeit und dem Herkunftsort nicht mehr existierten oder aus diversen anderen Gründen.
Nun aber ist er gefunden und bringt mit sich diverse neue Erkenntnisse. Ich hatte hierzu ein Thema in der Plauderecke eröffnet: https://forum.ahnenforschung.net/for...-einschaetzung
Der gesuchte Hans Heimsen taucht namentlich erstmals 1699 in Harbke auf und ist hier später Schweinemeister auf dem Adeligen Gut. Errechnet geboren 1674/75. Soweit die Ausgangslage. Im nahe gelegenen Hötensleben gibt es nun zwei entscheidene Funde:
1. Im Januar 1698 erscheint ein Taufzeuge: Hanß Haymesoht ein Schweineknecht von Harpke:
2. 1675 Taufe: Der spätere Taufzeuge ist 1675 in Hötensleben geboren:Den 30t January hat Hans Wichman ein Heußling alhier einen Sohn teuffen auch den selben Hanß Hermen nennen laßen, und sind deßen Gevattern gewesen Harmen Heinen ein Schneider Geseel alhier Hanß Haymesoht ein Schweineknecht von Harpke, und Jungfer Margaretha Hohoffs Paschen Hohoffs Tochter alhier.
Aus den beiden Einträgen ergibt sich also nun:Den 25t Marty hat Clauß Heimsoth einen Sohn tauffen, und Hanß nennen laßen, darzu sind Gevattern gewesen Hanß Kehrwinkel von Alvestorff, Andreaß Fasel, und Jungfer Agnesa Schapers, Jochim alhier eheliche Tochter
Geburtsjahr: 1675
Beruf: Schweineknecht (Vorstufe zum Schweinemeister)
Arbeitsort: Harbke
Vorname: Hanß
Nachname: Haymesoth
Ergänzend hierzu konnte ich die Lohnzettel des Gutes einsehen und dabei die Lohnzettel von Hans Heimsen finden. Diese Belegen das Hans Heimsen 1697 Ende September seine Arbeit in Harbke als Schweineknecht auf dem Adeligen Gut beginnt und ab 1706 bis 1719 als Schweinemeister hier arbeitet. D.h. auch der Beruf und Aufenthaltsjahr sind bestätigt. In den Lohnzetteln variiert der Nachname über die Jahre stark. Auch varianten die mir völlig neu waren im Vergleich zum Kirchenbuch. Diese sind: Hoimeßen/Hohmeßen (zwei verschiedene auf dem selben Zettel)/ Heimeßen/Heymeßen/Hoimßen/Hoimeßen/Hoymeße/Hoymßen. 1719 unterschreibt er (meiner Ansicht nach eigenhändig) mit Hanns Hoimse.
Es gibt auch in Harbke nachweislich keine weitere Person mit bspw. Namen "Hans Heimsoth" der als Schweineknecht arbeitete.
Basierend auf diesen Erkenntnissen und Indizien gehe ich heute davon aus das es sich bei dem in Hötensleben geborenen Hans Heimsoth um den später in Harbke lebenden Hans Heimsen handelte. Meiner Recherche nach ergab sich die Transformation des Nachnamens möglicherweise wie folgt (ohne Gewähr):
NB: Die Lohnzettel auf dem Gut Harbke wurden die meisten Jahre nicht unterschrieben. Ab 1717 wurde auf den meisten Zetteln jedoch der Erhalt der Bezahlung durch den Empfänger quittiert. Es gab hier wechselnde Schreiber der Zettel wie sich an der Schrift erkennen lässt. Gerade 1717/1718 ist relativ deutlich, das der Schreiber sowohl den Text zur Quittierung "Dieses ist mir von dem H. Ambtman richtig bezahlt" als auch die Unterschrift schrieb. 1719 wechselt der Schreiber teilweise und man erkennt auf einigen der Lohnzettel, das die Unterschrift eine andere Schrift als der Text zur Quitierung hat. Während der Text aber zwischen den Zetteln konstant geschrieben wird variieren die Schriften der Unterschriften zwischen diesen Zetteln. Für mich ist damit relativ sicher, das hier die Arbeitnehmer eigenhändig unterschrieben haben. Somit liegt mir also sehr wahrscheinlich die eigenhändige Unterschrift des Hans Heimsen vor. Das hätte ich nun wirklich nicht erwartet.Die Transformation von Heimsoth zu Heimsen erfolgte durch lautgesetzlichen Wandel im niederdeutschen Sprachraum: Der auslautende Konsonant -th (stimmloser Dental frikativ) fiel durch Dental-Apokope weg, und der Vokal -o- wurde abgeschwächt und nasalisiert, woraus -sen entstand. Diese Entwicklung wurde durch die phonetische Vereinfachung im 17. Jahrhundert begünstigt, sodass sich aus Heim-soth über Heim-sot und Heim-so(n) schließlich Heimsen bildete.
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Nun endet dieser Familienzweig also nicht mit dem Hans sondern geht noch ein Stück weiter. Hans Vater war Claus Heimsoth. Meinen bisherigen Erkenntnissen nach war dieser in Hötensleben Fohlenhirte.
Aus den "Vier Generationen Hirten in der Börde" wie ich es im Titel des Themas genannt habe, sind also sehr wahrscheinlich fünf geworden. Claus kam tatsächlich aus Cremlingen. Das ist schon sehr erstaunlich weil Generationen später sein Urenkel "zurückkehrt" in das nahe gelegene Lucklum. Ich kehre damit also entsprechend auch wieder fast an meinen örtlichen Ausgangspunkt der Forschung zurück. Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit wurde Claus 1643/4 als Sohn des Pfänders und Häuslings Martin Heimsoth und dessen Frau Margarete Meves in Cremlingen geboren. Martin ist (basierend auf Lebensdaten seiner Frau) geschätzt 1606 geboren. Lebensdaten zu Martin fehlen ansonsten.
Ich gehe davon aus das mit Martin Heimsoth nun diese Nachforschung enden wird. Natürlich werde ich versuchen noch möglichst viele Informationen zu ihm und seiner Familie zu erhalten. Zumindest Kirchenbuchseitig wird es dann hier aber dünn. Spannend ist natürlich auch das es nicht sehr viele Vertreter des Nachnamens in der Region gibt. Bspw. in Brunsrode eine Familie die sehr gut von einem Bruder von Martin ausgehen könnte. Der Nachname scheint auch ein Herkunftsname zu sein.
Da ich immer befürchtet habe das die Nachforschung mit Hans irgendwann versandet und ergebnislos endet habe ich das Gefühl das es sehr gutes Ergebnis ist. Da es sich um meine väterliche Familie handelt ist natürlich der veränderte Familienname besonders interessant für mich. Vielleicht werde ich im Verlauf noch ja noch mehr hierzu erfahren.
Viele Grüße
Lars
PS:
Auf der ersten Seite des Themas wurden auch Taufpaten bei den Taufen der Kinder von Hans aufgezählt. Darunter auch zwei nur mit Vornamen und Beruf.
undTaufpate: 10.12.1706 in Harbke Findelkind Jochim
Namentlich: „deß SchweineMeisters Frau Ilse“
Beruf: Schweinemeister
Andere Paten: Jochim Fischer Kuhhirt, Heinrich der Pförtner
Aus den Lohnzetteln ergibt sich das es sich hierbei handelt um:Geburt 4. Kind: 12.09.1708 in Harbke von Sohn Christoff
Namentlich: „Hanß Heinße“; „Hanß Heimsen“; „Ilse Winkelmann“
Taufpaten: Christoff Müller Kutscher von Frau Landräthin von Alvensleben, Ilse, die Außgeberinn auff dem Hauße, Maria Lüddemanns eine MeyerMagd
Beruf: keiner genannt
Heinrich Bocklam, Pförtner &
Ilsebe Dietrichs, Ausgeberin
Zuletzt geändert von Lewh; 22.10.2025, 15:56.Suche:
Hanß Heimsen *1674 +1737 in Marienborn
Schweinemeister und Hirte in Harbke
Nachthirte in Morsleben
Namen auch: Heinse, Heinße
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