Lesehilfe Geburtsurkunde (Latein) Sinsheim (1806).

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  • wolfmicj
    Neuer Benutzer
    • 17.02.2025
    • 3

    [ungelöst] Lesehilfe Geburtsurkunde (Latein) Sinsheim (1806).

    Hallo zusammen,

    ich benötige Eure Hilfe bei der Entschlüsselung eines einzelnen Wortes und dessen Bedeutung. Es handelt sich um einen Randvermerk zu einer Geburtsurkunde (Latein) aus dem katholischen Kirchenbuch Sinsheim (1806). Neben dem Eintrag zu "Lehmann" wurde ein Hinweis zu dessen Tod am 4. September 1835 eingetragen. Entweder entziffere ich das Wort falsch (marsupierii), oder es erschließt sich mir nicht die korrekte Bedeutung (Beutel). Einen entsprechenden Eintrag im Sterbebuch finde ich zu diesem Datum nicht.

    Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen.

    Vielen Dank vorab!
    Beste Grüße,

    Michael
    Angehängte Dateien
  • jebaer
    Erfahrener Benutzer
    • 22.01.2022
    • 4124

    #2
    Hallo Michael,

    da steht "marsupiarii", Genitiv der Berufsbezeichnung "marsupiarius" - Beutler oder Säckler.


    Das ist hier keine Randbemerkung, sonder ersetzt das Im Text gestrichene Wort hinter "civis et".
    Johannes Philipp war also der Sohn des Bürgers und Beutlers Johannes Lehmann.
    Ohne weiteres erschließt sich mir allerdings nicht die Bedeutung des "+" vor "civis". Üblicherweise bezeichnet das ja in Kirchenbüchern, dass die jeweilige Person verstorben ist, steht dann aber meistens vor dem Namen. War der Vater etwa bei der Geburt bereits tot?
    Ähnlich geht es mir mit dem "+" das hinter "natus" über "et" eingefügt worden ist. Ist das Kind evtl. direkt nach der Geburt verstorben?
    Müsste man mit weiteren Einträgen des Buches vergleichen ...


    LG Jens
    Zuletzt geändert von jebaer; Gestern, 21:14.
    Am besde goar ned ersd ingnoriern!

    Kommentar

    • Spargel
      Erfahrener Benutzer
      • 27.02.2008
      • 1569

      #3
      Hallo,

      Johann Philipp Lehmann starb nicht in Sinsheim.

      laut OSB Sinsheim:
      Seine Eltern
      + 14.01.1820 Lehmann Johann, Schneidermeister, oo 20.01.1789 Kaiser Elisabeth aus Steinsfurt 70J
      + 01.03.1841 Lehmann Elisabetha, geborene Kaiser, Witwe des + Johann, Schneidermeister 72J

      + 04.04.1806 Lehmann Elisabetha; Johannes, Schneider oo Kaiser Elisabetha; Rötheln -war eine Tochter

      OSB Steinsfurt:
      oo 20.01.1789 Lehmann Johann Baptist, Wwr., Schneider in Sinsheim - Kayser Elisabetha aus Steinsfurt

      Vielleicht war der Täufling bei seinem Tod Beutler oder Säckler
      ​-----------------------------
      Korrektur zu
      + 04.04.1806 Lehmann Elisabetha; Johannes, Schneider oo Kaiser Elisabetha; Rötheln
      Zuletzt geändert von Spargel; Heute, 18:39.
      Gruß
      Joachim

      Kommentar

      • jebaer
        Erfahrener Benutzer
        • 22.01.2022
        • 4124

        #4
        Zitat von Spargel Beitrag anzeigen
        Vielleicht war der Täufling bei seinem Tod Beutler oder Säckler
        Wäre die Berufsbezeichnung auf den Täufling bezogen, müsste sie ebenso wie dieser im Nominativ stehen: marsupiarius.
        Außerdem ist deutlich ein um das Wort "marsupiarii" gezeichnetes Kästchen zu erkennen, welches die Zeile vor der Streichung nach links verlängert, so, dass dieses Wort in den eigentlichen Text einbezogen wird.
        Nebenbei: Wäre das erste Mal, dass ich in einem Taufeintrag die spätere Profession des Getauften erwähnt finde.


        LG Jens
        Am besde goar ned ersd ingnoriern!

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        • wolfmicj
          Neuer Benutzer
          • 17.02.2025
          • 3

          #5
          Hallo zusammen,

          vielen Dank für die Klärung des Begriffs - das passt zu den bisherigen Erkenntnissen, die ich zu Johann Baptist Lehmann habe.

          Der Vater (Johann Baptist Lehmann) hat bei der Geburt von Johann Philipp Lehmann noch gelebt; er ist am 14.01.1820 in Sinsheim gestorben.
          Johann Baptist Lehmann und Elisabeth Kayser haben, neben Johann Philipp, noch 9 weitere Kinder bekommen. Alle Kinder wurden zwischen 1789 und 1809 in Sinsheim geboren.

          Ich gehe nicht davon aus, dass es sich bei Johann Philipp um eine Totgeburt handelt. In diesem Falle hatte ich einen entsprechenden Eintrag im Sterbebuch von Sinsheim gefunden - dies war bei ähnlichen Fällen in diesem Kirchenbuch immer entsprechend eingetragen worden. Der 4.9.1835 bezieht sich, meiner Meinung nach, auf das tatsächliche Sterbedatum von Johann Philipp - nur scheint er nicht in Sinsheim verstorben zu sein. Meine Suche nach einem Eheeintrag - er war 1835 immerhin 29 Jahre alt - war erfolglos und liefert keinen weiteren Ansatz.

          Lg, Michael

          Kommentar

          • Spargel
            Erfahrener Benutzer
            • 27.02.2008
            • 1569

            #6
            Hallo,

            beim Tod des
            Georg Leonhard Lehmann am 07.06.1869,
            ein Bruder des Johann Philipp Lehmann
            wird sein verstorbener Vater
            Johann Lehmann als Bürger und Säckler genannt.

            Ansonsten war der Vater bei seinen Kindern immer Schneidermeister.

            Der Begriff „Säckler“ bezeichnet eine Person, die Lederbekleidung herstellt und repariert, insbesondere Lederhosen, Jacken und andere Oberbekleidung aus Leder. Der Beruf des Säcklers ist traditionell mit dem Handwerk des Sattlers und Schneiderns verbunden.
            Gruß
            Joachim

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