Erbitte Lesehilfe Latein 1769 Beerdigungseintrag noch wenige Wörter

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  • asd3
    Erfahrener Benutzer
    • 31.10.2015
    • 307

    [gelöst] Erbitte Lesehilfe Latein 1769 Beerdigungseintrag noch wenige Wörter

    Liebe Forengemeinde,

    ich kann im oberpfälzischen Beerdigungseintrag vom 25. November 1769 (linke Seite Mitte) Folgendes lesen:

    Lenta thabeghi confectus, bis ss: eucharistia refectus, tandem extreme unctus fundavit
    anniversarium cantatum pio? centum florenis *** *** in D(omi)no obiitus Antonius
    Wagner semi Rusticus in lackperg et sepultus e(st) in cemeterio neotemplensi.

    Meine Übersetzung wäre in etwa wie folgt:

    „Nachdem er durch langsame Krankheit erschöpft war, zweimal durch das Heilige Sakrament der Eucharistie gestärkt und schließlich mit der Letzten Ölung versehen, stiftete er eine gesungene Gedenkmesse für 100 fl., und dann verstarb Antonius Weber, ein Halbbauer, und wurde auf dem Friedhof der neuen Kirche beigesetzt.“

    Vor allem die zweite Zeile nach cantatum ist für mich ein Rätsel, ich kann diese 100 fl. nicht richtig einordnen bzw. lesen. Vielleicht versteht ihr ja den Sinn. Ich freue mich über jeden noch so kleinen Hinweis.

    Viele Grüße
    Andreas
    Zuletzt geändert von asd3; 24.02.2025, 08:03.
    Ahnenliste unter https://forum.ahnenforschung.net/sho...d.php?t=153579
  • jebaer
    Erfahrener Benutzer
    • 22.01.2022
    • 3354

    #2
    Hallo Andreas,

    da liegst Du schon ganz richtig.
    Für Deine Lesung schlage ich trotzdem ein paar kleine Änderungen vor.

    Lenta thabe quasi confectus, bis SS.(anctissima) Eucharistia refectus, tandem extreme unctus fundavit
    anniversarium cantatum pro centum florenis, tum denique in D(omi)no obiitque Antonius
    Wagner SemiRusticus in Lackperg et sepultus e(st) in cemeterio neotemplensi.

    "florenus" ist eine Bezeichnung für die Münze Gulden, "florenis" der Ablativ Plural davon, passend zu "pro".
    Ins Deutsche übrtragen würde ich das so:

    Von zähem Siechtum gleichsam erschöpft, zweimal durch das Heiligste Abendmahl gekräftigt, schließlich letztgesalbt, hat
    eine jährliche Messe für 100 Gulden gestiftet, und ist letztendlich im Herrn dahingegangen Anton
    Wagner, Halbbauer in Lackberg, und ist bestattet worden im Neukirchschen Friedhof.

    Ich vermute, er ist in Martinsneukirchen beigesetzt worden.


    LG Jens
    Zuletzt geändert von jebaer; 24.02.2025, 05:00.
    Am besde goar ned ersd ingnoriern!

    Kommentar

    • asd3
      Erfahrener Benutzer
      • 31.10.2015
      • 307

      #3
      Lieber Jens,

      vielen Dank für deine Transkription, ebenso wie für deine Übersetzung und Erläuterung von gestern, heute Nacht und heute morgen. Das ist wirklich nicht selbstverständlich und hat mir sehr gut geholfen, etwas Licht rein zu bringen.

      Der Teil nach den Gulden war für mich in Latein nur schwer lesbar. Das fing bereits mit pro statt pio an. Deine Hilfe war also Gold wert, mindestens 100 Gulden würde ich sagen :-)

      Hatte diesem Fall noch nie, das näheste war da noch ein Leutgeld, aber keine Stiftung.

      Viele Grüße und besten Dank
      Andreas
      Ahnenliste unter https://forum.ahnenforschung.net/sho...d.php?t=153579

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