Latein: Einzelheiten zur Trauung

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  • el_marocco
    Erfahrener Benutzer
    • 05.12.2021
    • 811

    [gelöst] Latein: Einzelheiten zur Trauung

    Quelle bzw. Art des Textes: https://data.matricula-online.eu/de/...cking007/?pg=6
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1829
    Ort/Gegend der Text-Herkunft: Affecking bei Kelheim
    Namen um die es sich handeln sollte:


    Liebe Lateinkundige,

    aus der Trauungsmeldung vom 2.3.1829 glaube ich, folgendes herauszulesen:
    - Der Bräutigam Andreas Pügerl wohnt in Affecking Nr. 66
    - Der Vater des Bräutigams heißt Martini Pügerl und stammt aus Pullach (ob es außer dem Pullach bei München ein weiteres gibt, welches näher an Kelheim liegt, weiß ich noch nicht)
    - Die Mutter des Bräutigams heißt Rosina, geb. Kranin
    - Der Bräutigam wurde 1792 in Stausacker (liegt in der Nähe von Weltenburg) geboren
    - Der Vater der Braut heißt Georgi Pfaffelhuber aus Affecking und war Ziegler (tegulari)
    - Die Mutter der Braut heißt Barbara, geb. Sachsenmayer
    - Die Braut wurde am 13.3.1795 in Affecking geboren
    => Bitte korrigiert mich, wenn da irgendwo ein Fehler sein sollte

    Was ich nicht verstehe:
    - Was hat es mit der Francisca auf sich, die nach der Jahreszahl 1792 steht?

    Herzlichen Dank für eure Hilfe!

    Ulrich
  • el_marocco
    Erfahrener Benutzer
    • 05.12.2021
    • 811

    #2
    Nachtrag:
    Es gibt ein Pullach bei Abensberg, welches nur 12 km von Kelheim entfernt ist

    Kommentar

    • Gastonian
      Moderator
      • 20.09.2021
      • 4432

      #3
      Hallo Ulrich:


      Da "p.m." in etwa dem deutschen "weiland" entspricht, kann man auch schließen, daß der Bräutigamvater und die Brautmutter schon verstorben sind.

      Zu der Francisca: das scheint die Braut zu sein; "Anna Maria" in der Randnotiz scheint ein Verschreiber zu sein - prüfe das aber bei den Taufeinträgen der Kinder dieses Ehepaars.


      Nachtrag: "Martini" und "Georgi" sind im Genitiv ("Sohn des", "Tochter des"); diese hießen also auf Deutsch Martin und Georg.



      VG


      --Carl-Henry
      Zuletzt geändert von Gastonian; 26.05.2023, 22:28.
      Wohnort USA

      Kommentar

      • AlfredS
        Erfahrener Benutzer
        • 09.07.2018
        • 2786

        #4
        Zitat von el_marocco Beitrag anzeigen

        - Was hat es mit der Francisca auf sich, die nach der Jahreszahl 1792 steht?
        Das ist eigentlich die Braut! Tochter von Georg Pfaffelhuber und Barbara, geb. Sachsenmayer
        Wenn nicht rechts der Vorname Anna Maria stünde...
        Was also ist richtig?


        Da hilft nur, den Geburtseintrag 13.3.1795 zu überprüfen.
        Zuletzt geändert von AlfredS; 26.05.2023, 22:30.
        Gruß, Alfred

        Kommentar

        • Scriptoria
          Erfahrener Benutzer
          • 16.11.2017
          • 2956

          #5
          Hallo Ulrich,
          mein Senf dazu.

          Der Vater des Bräutigams heißt in lateinischer Form Martinus: Der Name steht hier im Genitiv, der Dativ ist Martinus. Er lebt nicht mehr.
          Ebenso: Georgius; hier lebt die Mutter nicht mehr

          Was hat es mit der Francisca auf sich, die nach der Jahreszahl 1792 steht?

          Das wird der Name der Braut sein. Vermutlich hat der Pfarrer versehentlich die Vornamen der Frau im vorherigen Eintrag übernommen.

          Grüße
          Scriptoria
          Zuletzt geändert von Scriptoria; 26.05.2023, 22:43.

          Kommentar

          • AlfredS
            Erfahrener Benutzer
            • 09.07.2018
            • 2786

            #6
            Hier der Geburtseintrag der Braut Anna Maria Pfaffelhuber (rechte Seite, 4. Eintrag) - nur dass das Taufdatum hier der 19. März ist. Geboren ist sie heri nata (gestern) - demnach also am 18. März 1795
            Gruß, Alfred

            Kommentar

            • Jürgen Wermich
              Erfahrener Benutzer
              • 05.09.2014
              • 5692

              #7
              Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
              Da "p.m." in etwa dem deutschen "weiland" entspricht, kann man auch schließen, daß der Bräutigamvater und die Brautmutter schon verstorben sind.
              Während man aus "p(iae) m(emoriae)", frommen Gedenkens, in der Tat zuverlässig schließen kann, dass die damit bezeichnete Person verstorben ist,
              trifft dies auf "weiland" nicht zu!

              Es bedeutet eben nicht verstorben, wie der Verwendungszusammenhang in wahrscheinlich mehr als 99 % der Fälle suggeriert, sondern vielmehr ehemals, früher.
              Tatsächlich findet es beispielsweise auch bei früher ausgeübten Berufen oder ehemaligen Wohnorte noch lebender Personen Anwendung.
              Wenn einem dies nicht bewusst ist, kann man u. U. erheblich irregeleitet werden.

              "Sichere Todeszeichen" im Deutschen sind u. a. "selig" und "nachgelassene(r)".

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              • Gastonian
                Moderator
                • 20.09.2021
                • 4432

                #8
                Hallo Jürgen:


                Danke für die Berichtigung - das habe ich ja schon in meinem eigenen Stammbaum feststellen können (obwohl in einem Aufgebot von 1605 die Braut als Tochter des "weiland Schosser Eliae Lagi" bezeichnete, ist dieser 1603 aus seinem Amt ausgeschiedene Elias Lagus erst 1616 gestorben. Im Heiratseintrag wird die Braut gar als "Eliae Lagi Schößers sel. Tochter" bezeichnet - also ist auch "selig" nicht garantiert en Verstorbener).


                VG


                --Carl-Henry
                Zuletzt geändert von Gastonian; 27.05.2023, 00:59.
                Wohnort USA

                Kommentar

                • el_marocco
                  Erfahrener Benutzer
                  • 05.12.2021
                  • 811

                  #9
                  Ich danke euch allen für die wie immer schnelle und sachkundige Hilfe!

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