Wer hilft mir bei diesem Kassenbeleg?

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  • Rolf Stichling
    Erfahrener Benutzer
    • 21.06.2011
    • 869

    [gelöst] Wer hilft mir bei diesem Kassenbeleg?

    Quelle bzw. Art des Textes: Reisekostenabrechnung
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1819
    Ort/Gegend der Text-Herkunft: Weimar




    Da die Datei zu groß ist, um sie direkt anzuhängen, versuche ich mal diesen Weg. Ich bin gespannt, ob das funktioniert. So sollte die größte mögliche Auflösung zur Verfügung stehen.

    Das angehängte Dokument fand ich unter anderen Kassenbelegen.
    Meines Erachtens ist dies eine Reisekostenabrechnung meines Urururgroßvaters aus dem Jahr 1819.
    Wenn ich das richtig lese, dann hat Goethe die Auszahlung genehmigt.
    Zum Hintergrund: Mein Urururgroßvater Carl Wilhelm Constantin Stichling war zu dieser Zeit Kammerrat in Weimar.
    Eine solche von Goethe gegengezeichnete Reisekostenrechnung wäre natürlich ein "Schmankerl" für unsere Chronik.
    Nur leider kann ich kaum etwas lesen. Was kann ich entziffern?
    Soweit ich sehe, war er vom 21. bis zum 26. Mai unterwegs. Für die sechs Tage rechnet er 26 (Taler?) als "Diäten" ab. Dann rechnet er auch noch zwei (Taler?) Trinkgelder ab.
    Wenn ich das richtig lese, dann war er im "Amt Weyda", wegen Abschließung der ????

    Könnt Ihr den Text entziffern?

    Ich danke schon mal für Eure Mühe. Aber, vielleicht macht es euch ja auch Spaß.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Rolf Stichling; 24.07.2014, 07:47.
    Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.
    :vorfahren:
    Rolf Stichling

    PS. Ich suche die Herkunft von

    Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
    In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
    1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.
  • Rolf Stichling
    Erfahrener Benutzer
    • 21.06.2011
    • 869

    #2
    Zur Qualität des Bildes ...

    mit Erstaunen stelle ich fest, daß die Qualität des Bildes schlecht ist, wenn man den im Text stehenden Link benutzt.
    Da ist die Miniaturansicht deutlich besser.
    Seltsam.
    Mal sehen, was dabei raus kommt?
    Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.
    :vorfahren:
    Rolf Stichling

    PS. Ich suche die Herkunft von

    Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
    In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
    1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

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    • Xtine
      Administrator

      • 16.07.2006
      • 29948

      #3
      Hallo Rolf,
      Zitat von Rolf Stichling Beitrag anzeigen
      Wenn ich das richtig lese, dann hat Goethe die Auszahlung genehmigt.
      Zum Hintergrund: Mein Ururgroßvater Carl Wilhelm Constantin Stichling war zu dieser Zeit Kammerrat in Weimar.
      Eine solche von Goethe gegengezeichnete Reisekostenrechnung wäre natürlich ein "Schmankerl" für unsere Chronik.
      wobei die Signatur von J.W.v. Goethe schon ein bisschen anders aussieht.
      Goethes Unterschrift – Eine Signatur, die nicht mehr unter das Urheberrecht fällt Diese doch sehr anmutende Unterschrift des Herrn Geheimrats besitzt kein Urheberrechtsschutz mehr und kann de…


      Ich lese:

      Acht und Zwanzig Tah(??)r Diäten und Auslagen
      bey einer commissarischen Reise in das Amt
      Weyda, wegen Abschliesung der Frohen(??) Rel....tions
      Contrackte mit den frohenpflichtigen Anspänner(??)
      schaften des Gh. Cammerguths zu Grafen-
      brück und(??) wegen Aufhebung des Zwang-
      dienstes auf diesem Guthe als:
      26 (?)(Taler) -" Diäten auf 6 Tage vom 21ten
      bis 26 May incl. d. J. u. 4 T 8 (? Kreuzer?)
      2 "-" Trinkgelder
      ----

      sind mir dato aus der Gh. Cammer Casse ausge-
      zahlt worden, worüber ich hierdurch quittir
      Weimar am 21 July 1819
      ..........(Unterschrift)

      Acht und Zwanzig Thaler ---- Cassegeld
      ......... ..von Goethe
      Viele Grüße .................................. .
      Christine

      .. .............
      Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
      (Konfuzius)

      Kommentar

      • Rolf Stichling
        Erfahrener Benutzer
        • 21.06.2011
        • 869

        #4
        Unterschrift

        Danke Christine,
        das hilft mir schon mal weiter! Damit weiß ich etwa, weshalb er diese Dienstreise machte.

        Zur Unterschrift

        Zitat von Xtine Beitrag anzeigen
        Hallo Rolf,

        wobei die Signatur von J.W.v. Goethe schon ein bisschen anders aussieht.
        Goethes Unterschrift – Eine Signatur, die nicht mehr unter das Urheberrecht fällt Diese doch sehr anmutende Unterschrift des Herrn Geheimrats besitzt kein Urheberrechtsschutz mehr und kann de…

        Aber, ich lese aus der Unterschrift beim besten Willen nichts anderes als "Goethe" heraus.
        Was sollte das sonst sein? Und da Goethe sich "als Verwaltungschef" zeitweise auch um die Finanzen des Großherzogtums kümmern mußte, erscheint eine solche Befassung mit der Reisekostenabrechnung eines der Beamten der Kammerverwaltung nicht völlig abseitig.

        Bei den Buchstaben vor "Goethe" lese ich allerdings zu meiner Verwirrung zwei "o". Kann ich mir derzeit nicht erklären.
        Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.
        :vorfahren:
        Rolf Stichling

        PS. Ich suche die Herkunft von

        Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
        In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
        1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

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        • tempelritter
          Erfahrener Benutzer
          • 29.07.2011
          • 577

          #5
          Hallo Rolf,
          keine 2 "o", ich lese ein "von"
          JW von Goethe
          Gruß Chris

          Kommentar

          • rigrü
            Erfahrener Benutzer
            • 02.01.2010
            • 2594

            #6
            Glückwunsch zu diesem wohl recht einzigartigen Stück Familiengeschichte. Meine Lesart, die sich mit der von Xtine im Wesentlichen deckt:

            Acht und Zwanzig Thalr Diäten und Auslagen
            bey einer commisarischen Reise in das Amt
            Weyda, wegen Abschliesung der Frohne Reluitions
            Contraccte mit den frohnepflichtigen Anspänner
            schaften des Gh. Cammerguths zu Grafen
            brück ing. wegen Auf[?]hebung des Zwang
            dienstes auf diesem Guthe, als:
            26 r _,, Diäten auf 6 Tage vom 21sten
            bis 26 May inc. d. J. à 4p 8g
            2 ,, _,, Trinkgelder
            uts.
            sind mir dato aus der Gh. Cammer Casse ausge
            zahlt worden, worüber ich hierdurch quittir[e]
            Weimar am 21 July 1819
            CWCStichling Mpp
            Acht und Zwanzig Thaler, _,, _,, Cassegeld.
            [Unterschrift] JWvonGoethe


            Die Währungsangaben sind Taler (r steht für Reichstaler), außerdem Pfennige (p) und Groschen (g). Die Unterschrift ist meines Erarchtens unstrittig die von Goethe. Ein Vergleich seiner Autographen zeigt, dass es eine einheitliche Gestalt seiner Unterschrift nicht gibt.
            rigrü

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            • Xtine
              Administrator

              • 16.07.2006
              • 29948

              #7
              Hallo Rolf,

              ich lese ja auch JW (eigenwillig, aber es wird wohl so heißen) von Goethe.
              Nur, bevor man zu euphorisch ist, sollte man lieber prüfen, ob er zu der Zeit wirklich die Finanzen verwaltete. Nicht daß es sich doch um eine Namensgleichheit / -ähnlichkeit (Josef Wilhelm ) handelt und man hinterher enttäuscht ist.

              Ich würde mich aber für Dich freuen, wenn es wirklich DER Goethe unterschrieben hat
              Viele Grüße .................................. .
              Christine

              .. .............
              Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
              (Konfuzius)

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              • rigrü
                Erfahrener Benutzer
                • 02.01.2010
                • 2594

                #8
                Na so viele Goethes wird es zu Goethes Lebzeiten in Weimar wohl nicht gegeben haben, oder?
                rigrü

                Kommentar

                • Xtine
                  Administrator

                  • 16.07.2006
                  • 29948

                  #9
                  Nein, denke ich ja auch nicht. Trotzdem würde ich auf Nummer sicher gehen.
                  Viele Grüße .................................. .
                  Christine

                  .. .............
                  Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                  (Konfuzius)

                  Kommentar

                  • Rolf Stichling
                    Erfahrener Benutzer
                    • 21.06.2011
                    • 869

                    #10
                    J.W. von Goethe

                    Hallo Christine,

                    Du hast ja so recht!

                    Ich hatte das Schriftstück bei meinem Archivaufenthalt in Weimar in Händen und bei der geringen verfügbaren Zeit nur flüchtig angeschaut.
                    Ich meinte aber, Goethes Unterschrift eindeutig lesen zu können. Natürlich fiel mir das Dokument dadurch auf und ich machte eine Ablichtung für "daheim".
                    Nun gehe ich die einzelnen "Beutestücke" eins nach dem anderen durch und versuche sie zu analysieren. Und Du hast recht, dazu gehört in diesem Fall auch die Prüfung, ob der unterzeichnende Goethe der Goethe ist.
                    Der Goethe wurde schon 1782 Kammerpräsident in Weimar und war zur Zeit der Entstehung des Dokuments nach dem Staatshandbuch für das Großherzogtum Weimar Staatsminister, Wirklicher Geheimer Rat und vieles mehr.
                    Goethe hatte aber auch Söhne. Der bekannteste unter den Söhnen ist August v. Goethe (er starb in Rom). Daneben gab es aber auch den 1789 geborenen Julius August Walther von Goethe.
                    Korrektur: Es gab wohl doch nur einen Sohn, der bis ins Erwachsenenalter überlebt hat. Dieser Sohn ist als August v. Goethe bekannt und mit dem von mir erwähnten Julius August Walther von Goethe identisch.
                    Das Staatshandbuch für das Großherzogtum (http://dfg-viewer.de/show/?tx_dlf%5B...2043c6f3a2f07a) für 1819 führt nun auf Seite 55 die Räthe der Kammer auf und darunter neben meinem Urururgroßvater - welche Überraschung - auch diesen Julius August Walther von Goethe.
                    Die beiden waren also quasi Kollegen (wobei mein Vorfahr "Geheimer Kammer Rath" war, der Sohn Goethes dagegen nur "Kammer Rath").
                    Die Unterschrift auf der Reisekostenabrechnung war also nicht die Unterschrift von dem Goethe, sondern die Gegenzeichnung (sachlich richtig) der Abrechnung durch den Kollegen, den Sohn des Dichters Goethe.
                    Gut, daß ich die Zusammenhänge nochmal nachgeschaut habe.
                    Dennoch ein schöner Beleg, den ich in unsere Chronik aufnehmen werde (aber natürlich mit einem Hinweis darauf, wer der gegenzeichnende Goethe tatsächlich war).
                    Der Zweck der Reise ist für mich auch deshalb interessant, weil Gottfried Theodor Stichling, der Sohn von diesem Carl Wilhelm Constantin Stichling der hier mit den Bauern des Kammergutes die Ablöse der überkommenden Zwangsdienste aushandelte, einige Jahre später einen Gesetzentwurf erarbeitet hat, mit dem diese Zwangsdienste (Hand- und Spanndienste) auf allen Gütern abgeschafft werden sollten.
                    Und ein anderer Vorfahr von mir hat schon einige Jahre früher einen Preis der Göttinger Akademie dafür gewonnen, daß er der Akademie eine Abhandlung über die Abschaffung dieser Hand- und Spanndienste einreichte und das Vorhaben in der Grafschaft Schaumburg-Lippe und später in Hannover anstieß.
                    Wie klein die Welt ist!

                    Ich danke Euch für Eure Hilfe und Dir Christine für den Hinweis.

                    (Ihr werdet wieder von mir hören - ähhh ... lesen. Ich habe noch viele Rätsel, die ich so Stück für Stück lösen will.)
                    Zuletzt geändert von Rolf Stichling; 30.07.2014, 12:02. Grund: Flüchtigkeitsrechtschreibfehler korrigiert, Söhne richtiggestellt
                    Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.
                    :vorfahren:
                    Rolf Stichling

                    PS. Ich suche die Herkunft von

                    Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
                    In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
                    1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

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                    • Rolf Stichling
                      Erfahrener Benutzer
                      • 21.06.2011
                      • 869

                      #11
                      Zitat von Xtine Beitrag anzeigen
                      Ich würde mich aber für Dich freuen, wenn es wirklich DER Goethe unterschrieben hat
                      Ich freue mich auch, selbst wenn die Unterschrift nicht von DEM Goethe, sondern nur von dessen Sohn stammt.
                      Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.
                      :vorfahren:
                      Rolf Stichling

                      PS. Ich suche die Herkunft von

                      Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
                      In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
                      1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

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                      • Xtine
                        Administrator

                        • 16.07.2006
                        • 29948

                        #12
                        Schade, aber trotzdem ein schönes Fundstück, das die Familiengeschichte bereichert.
                        Viele Grüße .................................. .
                        Christine

                        .. .............
                        Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                        (Konfuzius)

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