Quelle bzw. Art des Textes:
Jahr, aus dem der Text stammt: 1930
Ort/Gegend der Text-Herkunft: Köln
Jahr, aus dem der Text stammt: 1930
Ort/Gegend der Text-Herkunft: Köln
Brief 13 Seite 1 Rodenkirchen VIII. 22
Mein lieber kleiner Dübell!
Habe deinen lieben Brief für
den ich recht herzlich danken erst später-
halten. Ich bin froh, daß du endlich mal
wieder zu deiner Mutter fährst den
Kopf wird sie dir schon nicht ausreißen
wenn du ihr alles in Ruhe auseinander
legst. Am Sonntag war mein Bruder
Hans schon wieder zu Hause um mit mir
über dich und unser Verhältnis zu sprechen.
Sonntag von ½ 3 bis um ½ 7 bin ich mit der
… meinem … Boot bis nach … -
… oberhalb … gerudert ohne auszu-
Steigen und hatte … mächtigen Hunger.
Es war so schön ich habe immer an dich den-
ken müssen und dann scheint der Mond
wieder so herrlich und wir können uns
Brief 13 Seite 2
nicht sehen, aber fahre du nur zu deiner
Mutter ich will es Dir nichts verderben
so gern wie ich dich Sonntag mal
wieder gesehen hätte. Vielleicht mache
ich Sonntag ein Wett…rudern mit
von … nach Düsseldorf 25 km in ei-
nem durch. Dann könnte ich ja auch nicht.
Mein Bruder Hans hat sehr vernünftig
über unsere Sache mit mir gesprochen. Ich
habe ihm alles erzählt unser ganzes zu-
sammen leben ja mindestens 4 Stunden
haben wir erzählt 2 x kam Vater dazwischen
der allmählich ungeduldig wird und mir
berichtet was ich jetzt für Lotte zu bezahlen
hätte über 12 hundert für Frau … und
dann Dr. … und was sonst noch dazu
kommt. Er fragt wenn ich da noch nicht ver-
nünftig würde er verständ mich nicht. Meinem
Bruder Hans hat er auch alles schlechte von dir
Berichtet was er nur kannte so daß er wie
Ich mit ihm zur Sache ging sagte. Ich glaube
… … du wirst mit Linda nicht glücklich
werden du mußt dir das richtig überlegen
und wissen was du hast. auch werde ich meinen
Brief 13 Seite 4
Ich liebe dich, weil ich dich lieben muß,
ich liebe dich, weil ich nicht anders kann,
ich liebe dich, nach einen Himmelsschluß,
ich liebe dich durch einen Zauberbaum.
Das ist die Liebe, die sich freudig opfert,
die auf das Haupt die Schmach nimmt und dem Tod
das Schwerste trägt wie eine leichte Last,
und von Verderben noch die Flügel beugt!
Das ist die Liebe, welche schwingt und stirbt,
und sterbend so, von süßer Macht getragen,
ins Paradies sich schwingt.
Die … … haben Einhoff`s Kinder schon
lange aufgetragen die neue werde ich ver-
waren wenn ich eine bekomme.
Nun möchte ich schließen gute Nacht mein lieber
kleiner Dübbel, schlaf recht gut und in der Hoffnung
daß wir uns recht bald wiedersehen und ich von
dir einen dicken lieben Brief erhalte grüßt
und küßt dich recht herzlich
dein
Zudel.
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