Auszug aus Schreiben eines Pfarrers in Pommerzig 1871

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • ManHen1951
    Erfahrener Benutzer
    • 25.08.2012
    • 759

    #1

    [gelöst] Auszug aus Schreiben eines Pfarrers in Pommerzig 1871

    Hallo zusammen,
    in einem Schreiben des Pommerziger Pfarrers Crusius, der sich gegenüber seinem Vorgesetzten gegen Vorwürfe eines "Br.(uder) Ullrich" zu rechtfertigen versucht, wird an 2 Stellen mein Urur...großvater Bauer Hoffmann erwähnt, dessen Rolle in diesem Stück mich interessiert.
    An der Schrift habe ich ziemlich zu "beißen" und den Text rund um die Stellen mit den Namen soweit transkribiert, dass mir klar ist, dass mein Vorfahre keine tragende Rolle in der Geschichte spielte.
    Dennoch würde ich mich über Korrekturen und Ergänzungen freuen, zumal etliche Sätze des Pfarrers nicht so recht verständlich scheinen und ich mir vielleicht auch noch die 1. und die 4. und 5. Seite antue.
    Ein Link steht leider nicht zur Verfügung, ich konnte im Ev. Kirchenarchiv in Berlin die Pfarreiakten einsehen und etwas abfotografieren.
    (die im Text erwähnte Seite 2 bzw. 3 bezieht sich auf das Schreiben des Bruder Ullrich).

    Vielen Dank im Voraus
    Manfred

    Hier mein Text ab Seite 2:

    (- Seite 2 - )

    behauptet - Seite 2 - durch den Verkauf der Rog-
    genernte an den ------ Halter ??? Vieh
    behindert zu sein, so kann ich dem nicht bei-
    stimmen. Einmal hat er aus de gräflichen
    Dominial(?) ???? 10 Fuhren Streu zu erhalten, das
    giebt vielen(?) Dung, ??????? zweifle ich, dass man
    mit 1 1/2 Schub Stroh, soviel beträgt der
    Quantum(?), um das es sich handelt - eine Wirthschaft
    erhalten kann, die ich jedes Jahr - ?f Bauer Hoff-
    mann in Pommerzig - mir P... zu Häcksel
    P...en mußte. Ja, ich mußte, da das Heu der
    Pfarrwiesen nur in sehr kleinen Wiesentheilen
    zur ?ühfütterung taugt - es wächst der böse Schach-
    telhalm alias ?ut....il darauf - mir alljährlich
    Heu kaufen - of Gärtner Heider, Gärtner Noske
    Bauer Kuschminder aus Pommerzig - und
    außerdem langte de Dung danach nicht, ich
    mußte Dünger kaufen - of Fleischer Natter-
    mann, Büdner Augustin Maj. u. Einwohner
    Vorwerk aus Pommerzig.Freilich muß man
    das alles kaufen. Ich glaube damit nachgewiesen
    zu haben, daß man recht ohne 1 1/2 Sch.b Stroh zu
    wirtschaften anfangen kann u. daß durch den
    Strohverkauf nicht der ganze Dünger für das ????
    Jahr fehlt.
    Ferner steht Seite 3 sub 4 von verkauftem Dünger.
    Zur Aufklärung diese Punktes diene(?) ??????
    Als die Frühjahrsbestellung 1871 beendet war,
    hatte ich sämmtlichen geno?????? Dünger theils
    in den vollständig gedüngten Garten, theils
    auf den Kartoffelacker, auf diesen ?. 11 Fu???

    --- nächste Seite ---
    of Gärtner Heider , d? den Dung gefahren, gebracht.
    Nun sollte es mir an Streu, Stroh hatte ich be..sts
    gekauft - of Bauer Hoffmann, ebenso Heu ?? of
    Gärtner Noske - , die Streu gab mir der Guthsherr
    mit dem Ausbedung, daß der dadurch gewonnene(?)
    Dünger ihm gehören solle. Dieser Dung, vielleicht
    2 - 3 Fuhren, ist durchaus uns Substanz gewesen,
    die nicht zur Pfarre gehörten, ? über die ich volle
    Verfügung hatte.

    ---------------

    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von ManHen1951; 11.12.2025, 10:06.
    FN Hensel, Petzold, Sparsam, Bärthold, Meissner in Schönwalde / Krs. Sorau und Niederlausitz
    FN Kanwischer, Bebel (Böbel), Sippach (Siepach/Siebach), Roch, Sampert, Minzer in Pabianice / Lodz / Tomaszow

    FN Hoffmann, Petzke, Paech, Seifert
    FN Kuschminder, Stobernack, Seiffert
    FN Mattner, Brettschneider
    in Pommerzig / Krs. Crossen a.d.Oder, D-Nettkow, Gross Blumberg, Lang-Heinersdorf
  • Delilah
    Erfahrener Benutzer
    • 15.02.2011
    • 325

    #2
    Hallo Manfred,

    ich ergänze mal was ich noch lesen kann im Text.

    behauptet - Seite 2 - durch den Verkauf der Rog-
    genernte an den ------ Halter ??? Vieh
    behindert zu sein, so kann ich dem nicht bei-
    stimmen. Einmal hat er aus der gräflichen
    Dominial(?) ???? 10 Fuhren Streu zu erhalten, das
    giebt vielen(?) Dung, sodann zweifle ich, dass man
    mit 1 1/2 Schub Stroh, soviel beträgt das
    Quantum(?), um das es sich handelt - eine Wirthschaft
    erhalten kann, die ich jedes Jahr - ?f Bauer Hoff-
    mann in Pommerzig - mir Stroh zu Häcksel
    kaufen mußte. Ja, ich mußte, da das Heu der
    Pfarrwiesen nur in sehr kleinen Wiesentheilen
    zur Kuhfütterung taugt - es wächst der böse Schach-
    telhalm alias Katzenpril(-geil?) darauf - mir alljährlich
    Heu kaufen - of Gärtner Heider, Gärtner Noske
    Bauer Kuschminder aus Pommerzig - und
    außerdem langte der Dung doch noch nicht, ich
    mußte Dünger kaufen - of Fleischer Natter-
    mann, Büdner Augustin Maj. u. Einwohner
    Vorwerk aus Pommerzig.Freilich muß man
    das alles kaufen. Ich glaube damit nachgewiesen
    zu haben, daß man wohl ohne 1 1/2 Schub Stroh zu
    wirtschaften anfangen kann u. daß durch den
    Strohverkauf nicht der ganze Dünger für das nächste
    Jahr fehlt.
    Ferner steht Seite 3 sub 4 von verkauftem Dünger.
    Zur Aufklärung diese Punktes diene Folgendes:
    Als die Frühjahrsbestellung 1871 beendet war,
    hatte ich sämmtlichen gewonnenen Dünger theils
    in den vollständig gedüngten Garten, theils
    auf den Kartoffelacker, auf diesen ?. 11 Fuhren

    --- nächste Seite ---
    of Gärtner Heider , der den Dung gefahren, gebracht.
    Nun sollte es mir an Streu, Stroh hatte ich bereits
    gekauft - of Bauer Hoffmann, ebenso Heu ?? of
    Gärtner Noske - , die Streu gab mir der Guthsherr
    mit dem Ausbedung, daß der dadurch gewonnene
    Dünger ihm gehören solle. Dieser Dung, vielleicht
    2 - 3 Fuhren, ist durchaus aus Substanzen gewesen,
    die nicht zur Pfarre gehörten, d. über die ich volle
    Verfügung hatte.

    Kommentar

    • mawoi
      Erfahrener Benutzer
      • 22.01.2014
      • 4081

      #3
      Hallo,
      noch ein paar kleine Ergänzungen:


      behauptet - Seite 2 - durch den Verkauf der Rog-
      genernte an den ( Beschaffung) Halten von Vieh
      behindert zu sein, so kann ich dem nicht bei-
      stimmen. Einmal hat er aus der gräflichen
      Dominialforst 10 Fuhren Streu zu erhalten, das
      giebt vielen Dung, sodann zweifle ich, dass man
      mit 1 1/2 Schok Stroh, soviel beträgt das
      Quantum, um das es sich handelt - eine Wirthschaft
      erhalten kann, die ich jedes Jahr - ?f Bauer Hoff-
      mann in Pommerzig - mir Stroh zu Häcksel
      kaufen mußte. Ja, ich mußte, da das Heu der
      Pfarrwiesen nur in sehr kleinen Wiesentheilen
      zur Kuh]fütterung taugt - es wächst der böse Schach-
      telhalm alias Katzenpech darauf - mir alljährlich
      Heu kaufen - of Gärtner Heider, Gärtner Noske
      Bauer Kuschminder aus Pommerzig - und
      außerdem langte der Dung doch noch nicht, ich
      mußte Dünger kaufen - of Fleischer Natter-
      mann, Büdner Augustin Maj. u. Einwohner
      Vorwerk aus Pommerzig.Freilich muß man
      das alles kaufen. Ich glaube damit nachgewiesen
      zu haben, daß man wohl ohne 1 1/2 Schok Stroh zu
      wirtschaften anfangen kann u. daß durch den
      Strohverkauf nicht der ganze Dünger für das nächste
      Jahr fehlt.
      Ferner steht Seite 3 sub 4 von verkauftem Dünger.
      Zur Aufklärung diese Punktes diene Folgendes:
      Als die Frühjahrsbestellung 1871 beendet war,
      hatte ich sämmtlichen gewonnenen Dünger theils
      in den vollständig gedüngten Garten, theils
      auf den Kartoffelacker, auf diesen ?. 11 Fuhren

      --- nächste Seite ---
      of Gärtner Heider , der den Dung gefahren, gebracht.
      Nun fehte es mir an Streu, Stroh hatte ich bereits
      gekauft - of Bauer Hoffmann, ebenso Heu of
      Gärtner Noske - , die Streu gab mir der Guthsherr
      mit dem Ausbedung, daß der dadurch gewonnene
      Dünger ihm gehören solle. Dieser Dung, vielleicht
      2 - 3 Fuhren, ist durchaus aus Substanzen gewonnen,
      die nicht zur Pfarre gehörten,u. über die ich volle
      Verfügung hatte.

      statt of evtl cf
      Bauer Hoffmann wird hier sozusagen als Zeuge angeführt

      VG
      mawoi
      Zuletzt geändert von mawoi; 10.12.2025, 21:44.

      Kommentar

      • MartinM
        Erfahrener Benutzer
        • 10.04.2008
        • 604

        #4
        Hallo Manfred,

        statt "of" oder "?f" vor den Namen heißt es jeweils "cf." (= vergleiche).

        Viele Grüße
        MartinM

        Kommentar

        • ManHen1951
          Erfahrener Benutzer
          • 25.08.2012
          • 759

          #5
          Delilah , mawoi und MartinM
          Herzlichen Dank für die prompte Hilfe!

          Bezgl. cf."
          Vom Inhalt des Satzes, der Sätze her würde auf "von" vermuten, "von Bauer Hoffmann" z.B.

          Edit: einige Korrekturen um das Kürzel "cf."
          Zuletzt geändert von ManHen1951; 11.12.2025, 10:22.
          FN Hensel, Petzold, Sparsam, Bärthold, Meissner in Schönwalde / Krs. Sorau und Niederlausitz
          FN Kanwischer, Bebel (Böbel), Sippach (Siepach/Siebach), Roch, Sampert, Minzer in Pabianice / Lodz / Tomaszow

          FN Hoffmann, Petzke, Paech, Seifert
          FN Kuschminder, Stobernack, Seiffert
          FN Mattner, Brettschneider
          in Pommerzig / Krs. Crossen a.d.Oder, D-Nettkow, Gross Blumberg, Lang-Heinersdorf

          Kommentar

          Lädt...