Hallo Ralf, hallo zusammen,
zur Ergänzung nur eine Notiz aus meiner frühen Kindheit Anfang der 1940er. Wir und auch andere Mieter wohnten in einem Bahnhof der BME, mein Stief-Großvater war der Bahnhofswirt:
Mein Opa hat früh zu tun: kontrollieren, ob gestern wirklich alles sauber hinterlassen wurde, frisches Spülwasser einlassen, die Zapfanlage anstellen, die ersten zwei Bier zapfen und wegschütten, im Bierkeller nach den Fässern und dem Eis sehen, und mit seinem Enkel zur Ablade gehen.
Ich gebe keine Ruhe, bis er seinen Hut und seinen Stock nimmt, den braucht er auf dem holprigen Pflaster des Vorplatzes. Aber gleich beim Güterschuppen darf er eine Pause einlegen, denn ich muss auf der Platte der Güterwaage herumhüpfen, sie wabbelt sanft und klingt dumpf.
Danach ist es nicht weit zur Ladestraße. Hier können die Waggons seitlich und auch vor Kopf an die Rampe herandirigiert werden. Von all den Be- und Entladungen, die ich in diesem Jahr 1942 erlebe, bleibt mir eine einzige Szene im Gedächtnis: ein Viehwaggon wartet, wir hören die Rinder brüllen, die Männer öffnen die Schiebetür, das erste Rind will herausstürzen und erstarrt vor Schreck.
Tja, sie hießen also "die Männer". Aber zu der Zeit sicher nicht mehr Ladediener oder Bahndiener. Und Ladendiener gabs auch nicht mehr. Was der Johann Caspar nun wirklich war, darauf bin ich gespannt.
Das B. im Rheydter KB ist Barmen
Viele Grüße
Peter
zur Ergänzung nur eine Notiz aus meiner frühen Kindheit Anfang der 1940er. Wir und auch andere Mieter wohnten in einem Bahnhof der BME, mein Stief-Großvater war der Bahnhofswirt:
Mein Opa hat früh zu tun: kontrollieren, ob gestern wirklich alles sauber hinterlassen wurde, frisches Spülwasser einlassen, die Zapfanlage anstellen, die ersten zwei Bier zapfen und wegschütten, im Bierkeller nach den Fässern und dem Eis sehen, und mit seinem Enkel zur Ablade gehen.
Ich gebe keine Ruhe, bis er seinen Hut und seinen Stock nimmt, den braucht er auf dem holprigen Pflaster des Vorplatzes. Aber gleich beim Güterschuppen darf er eine Pause einlegen, denn ich muss auf der Platte der Güterwaage herumhüpfen, sie wabbelt sanft und klingt dumpf.
Danach ist es nicht weit zur Ladestraße. Hier können die Waggons seitlich und auch vor Kopf an die Rampe herandirigiert werden. Von all den Be- und Entladungen, die ich in diesem Jahr 1942 erlebe, bleibt mir eine einzige Szene im Gedächtnis: ein Viehwaggon wartet, wir hören die Rinder brüllen, die Männer öffnen die Schiebetür, das erste Rind will herausstürzen und erstarrt vor Schreck.
Tja, sie hießen also "die Männer". Aber zu der Zeit sicher nicht mehr Ladediener oder Bahndiener. Und Ladendiener gabs auch nicht mehr. Was der Johann Caspar nun wirklich war, darauf bin ich gespannt.
Das B. im Rheydter KB ist Barmen
Viele Grüße
Peter
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